Riss an Sattel/Griffbrett/Hals. Nur im Lack oder auch im Holz? Abwarten oder handeln?

Smoke165
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Ein Klassiker, aber ich hab hier auch so einen Fall und würde gerne mal eine Einschätzung von Leuten hören, die sich da auskennen. Hab die Gitarre nach Jahren mal wieder in der Hand gehabt (habe eine lange Spielpause hinter mir) und da kam mir das mal wieder in den Sinn. Diese Risse hat die Gitarre schon sehr lange und ich kann bisher keine negativen Veränderungen erkennen. Kann man deswegen von ausgehen, dass es vllt nur Risse im Lack sind? Oder doch der Kopfplattenbruch, der auf sich wartet? Müsste irgendeine 5-teilige Halskonstruktion sein, welches Holz weiß ich nicht mehr. Die Gitarre ist von 1981, hat also schon einige Jahre auf dem Buckel und der Lack entsprechend alt, die Holzer haben in der Zeit sicher auch mal "gearbeitet". Dass die Gitarre mal gestürzt ist, davon gehe ich fast aus. :rolleyes: Die wurde einige Jahre sehr aktiv in Bands genutzt (von mir, und auch vom Vorbesitzer).
Wenn ich die Kopfplatte vorsichtig "drücke", scheint sich nichts an den Rissen zu bewegen. Was sagt ihr? Beobachten und Füße still halten? Gitarrenbauer? Selber machen fällt bei diesem Vintage-Modell von Gitarre raus. Und da die mMn auf einem Niveau mit alten Les Paul Custom Shops, PRS Custom 10 Tops und was weiß ich mitspielt, ist die mir auch einiges wert.
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Und kann das ein Ding sein, dass sich ein Spalt zwischen Decke und Korpus bildet? Ist nur an dem Cutaway, direkt unter der schwarzen Linie Richtung Korpus. Man spürt auch nichts, aber optisch wirkt es wie ein minimalster Spalt?!
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Wenn sich seit Jahren da nichts tut, ist das alles erstmal nur Optik.
Das professionell richten zu lassen, ist richtig viel Aufwand. Da selbst ohne die entsprechenden Kenntnisse und das entsprechende Werkzeug, Hand anzulegen, birgt einige Gefahr das nur zu verschlimmbessern…
 
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Moin und willkommen zurück unter den Aktiven!

Angesichts des zu erwartenden Aufwands für solche Reparaturen ist ein bisschen Vorsicht durchaus angebracht. Verschlimmbessern ist keine gute Option.

Das Rissbild am Kopf sieht für mich nicht nach einem Riss im Holz darunter aus sondern nach einem Alterungsriss im Lack. An der Stelle können Spannungen entstehen durch den Saitenzug und den Druck des Sattels. Gleichzeitig können durch den Handschweiß gerade da Salze, Fette und Feuchtigkeit in feinste Spalten zwischen den angrenzenden Bauteilen gelangen und dem Lack über die Jahre zusetzen.

Etwas anders sieht es bei dem Haarriss im Korpus aus. Ist der feine Streifen eingesetzt? Also wie eine Art Binding, nur eben mittig umlaufend? Dann könnte der Riss entlang der Kante entstanden sein und auf ein sich lösendes Teil deuten. Wenn der Streifen aber ein Furnier ist und der Korpus somit komplett dreiteilig, sollte ein von außen einsetzender Riss sich deutlicher mitteilen - dann biegen sich nämlich die Korpushölzer auf. So wie das aussieht, ist das aber auch nur ein Riss im Lack.

Ich würde darauf plädieren, die Umgebungsbedingungen im Blick zu behalten und die Risse zu beobachten.

Beste Grüße
Markus
 
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Wenn sich seit Jahren da nichts tut, ist das alles erstmal nur Optik.
Das professionell richten zu lassen, ist richtig viel Aufwand. Da selbst ohne die entsprechenden Kenntnisse und das entsprechende Werkzeug, Hand anzulegen, birgt einige Gefahr das nur zu verschlimmbessern…
Hab hier bei der Recherche einige Themen zu beginnenden Halsbrüchen gefunden und die Reparatur schien mir überraschend unkompliziert. Zumindest für einen Profi. Aber wie geschrieben: An der Gitarre rühre ich selber nichts an, außer ggf. mal eine Lötstelle an der Elektronik. Dafür ist die viel zu selten und für mich persönlich auch zu kostbar. Was Washburn damals mit der Eagle gebaut hat, ist schon ein Träumchen (wenn auch sack schwer). Optisch stört mich das nicht. Passt ja auch zu den ganzen Vergilbungen und "Vintage-Vibes", die die Gitarre mittlerweile mitbringt. Ist immerhin auch 44 Jahre alt.
Das Rissbild am Kopf sieht für mich nicht nach einem Riss im Holz darunter aus sondern nach einem Alterungsriss im Lack. An der Stelle können Spannungen entstehen durch den Saitenzug und den Druck des Sattels. Gleichzeitig können durch den Handschweiß gerade da Salze, Fette und Feuchtigkeit in feinste Spalten zwischen den angrenzenden Bauteilen gelangen und dem Lack über die Jahre zusetzen.
Das wäre auch meine "Hoffnung". Ich weiß auch nicht, was das für Lack ist. Hab mal Probleme mit Verfärbungen von einem Gitarrenständer gehabt und deswegen schonmal gemutmaßt, dass es vielleicht irgendeine Art Nitrolack sein könnte. Aber sicher bin ich mir nicht. Bei dem Alter sollten dann ja eig nicht nur an der Stelle Risse entstehen. Alter Nitrolack zeichnet sich durch Altersrisse ja quasi aus.
Etwas anders sieht es bei dem Haarriss im Korpus aus. Ist der feine Streifen eingesetzt? Also wie eine Art Binding, nur eben mittig umlaufend? Dann könnte der Riss entlang der Kante entstanden sein und auf ein sich lösendes Teil deuten. Wenn der Streifen aber ein Furnier ist und der Korpus somit komplett dreiteilig, sollte ein von außen einsetzender Riss sich deutlicher mitteilen - dann biegen sich nämlich die Korpushölzer auf. So wie das aussieht, ist das aber auch nur ein Riss im Lack.
Also an der Stelle des Haarriss fühlt man eine leichte Unebenheit. Diese "Welle" an der Seite spürt man aber fast am kompletten Korpus drum herum beim Übergang des Bindings zum Body. Zumindest gehe ich davon aus, dass es einfach ein relativ breites Binding ist und der schwarze Strich quasi darauf aufgemalt bzw Teil des Bindings. PRS baut ja gerne so, dass man statt Binding die Decke durchschimmern sieht, aber das dürfte hier nicht der Fall sein. Sonst würde man ja einen Übergang mittig unten, wo der Hals "endet", sehen. Das Binding geht aber einmal komplett herum.
Die Gitarre (wenn ich gerade nicht irre) müsste einen Esche-Korpus mit Ahorndecke haben. Der Hals ist Neck-Thru, geht also komplett durch. Ich hab mal Bilder von der Gitarre in anderer Farbe rausgesucht, da sieht man die grundlegende Konstruktion von Hals und Body.
Kann es sein, dass das Binding-Material (Oder die Decke?!) einfach etwas geschrumpft ist und deswegen an dieser Stelle der Farblack in der unteren Schicht gerissen? Der Klarlack scheint an der Stelle noch in Takt.

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Ich würde darauf plädieren, die Umgebungsbedingungen im Blick zu behalten und die Risse zu beobachten.

Beobachten auf jeden Fall. Das am Sattel hat sich seit Jahren nicht verändert. Da hab ich nur Angst, wenn sie doch irgendwann mal irgendwo umfällt oÄ, dann direkt die Kopfplatte flöten geht, weil die Konstruktion schon geschwächt ist.

Die Geschichte am Body....naja. Angst macht mir das auch :LOL:

Hab in aller Paranoia nun auch noch was an meiner PRS SE gefunden, auch Risse des Lacks. Da aber an der Halstasche. Bewegt sich auch nichts, gibt nichts nach, auch bei seichtem Biegen des Halses. Aber glücklich stimmt mich das nicht :unsure:
 
(...)
Kann es sein, dass das Binding-Material (Oder die Decke?!) einfach etwas geschrumpft ist und deswegen an dieser Stelle der Farblack in der unteren Schicht gerissen? (...)
Ja, kann es. Du hast da dann eine Grenzschicht aus bis zu vier Materialien: Das Korpusholz, das Binding (das selbst auch aus drei Lagen besteht), dem Leim und dem Lack.

Der Schwächste verliert, wenn Alterung und Materialspannungen miteinander rangeln. Und der Lack ist hier der Schwächste, weil er aufgrund seines Alters nicht mehr elastisch reagieren kann.
 
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Wäre, falls das der Fall ist, aber ja zumindest nichts weiter dramatisches, oder?

Auf dem ersten Bild von meiner Gitarre kann man sehen, dass ein ganz kleines Stück Lack abgeplatzt ist. Macht es Sinn, das zumindest in irgendeiner Art zu versiegeln? Klarlack drauf, Sekundenkleber reintropfen oder ähnliches? Oder auch einfach mit Leben und hoffen, dass nicht noch mehr absplittert?
 
Nein, nichts dramatisches.

Wenn es weiterführende Risse im Lack gibt, würde ich da tatsächlich mit Kleber beigehen.

Bei diesen speziellen Lacken würde ich aber gerne noch andere Erfahrungen hier sammeln wollen. Sekundenkleber hat zwar hervorragende Kriecheigenschaften, härtet aber auch spröde aus.

An alle: Wer hat da gute Erfahrungen?
 
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Mal schauen. Vielleicht hab ich auch Glück und alles bleibt erstmal, wie es ist. Bühneneinsatz kriegt die Gitarre auch eher nicht mehr und bis auf sporadisches Spielen zuhause, liegt die sicher in ihrem Koffer.

Weiterer Input von Leuten mit Ahnung ist aber sowieso immer willkommen!
 
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Hast du keinen Gitarrenladen in der Nähe? meist ist da auch ein Gitarrenbauer ansässig, lass doch einfach mal drüberschauen, dann hast du eine sichere Aussage.
 
Einen oder zwei Gitarrenbauer haben wir hier wohl noch in der Stadt (und nur noch einen einzigen Musikladen, der auch bald dicht macht…), aber mir fehlt da gerade absolut die Zeit. Und eine Einschätzung schadet ja nie. Hier sind ja einige Leute unterwegs, die sich im Gitarrenbau sehr gut auskennen. :redface:
 
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Hier sind ja einige Leute unterwegs, die sich im Gitarrenbau sehr gut auskennen. :redface:
stimmt,
manchmal sind Fotos schwierig als Diagnosemittel, weil man nicht wirklich alles sehen kann, wie wenn man es selbst vor Augen hat, deshalb meine Frage.
 
Hmmm, bin zwar kein Gitarrenbauer, aber für mich sieht es danach aus, dass unterschiedliche Materialien unterschiedlich arbeiten und der mittlerweile wohl sehr spröde Lack das, insbesondere in der Nähe von Bindings einfach nicht mehr mitmacht. Im Sattel-/Halsbereich sieht es für mich aus, als ob das Griffbrett dort nicht mehr so ganz fest verleimt ist und mehr Bewegung im Spiel ist als sein sollte.
Der Sattel selbst scheint bei den Diskantsaiten auch nicht richtig zu sitzen.
Das sollte sich wirklich jemand vor Ort ansehen, auf Fotos ist das immer so eine Sache.
Vielleicht können ja @Bassturmator und @murle1 etwas dazu sagen.
 
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