Röhrenendstufe vs. Transistorndstufe - großer Unterschied?

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der Titel sagt es bereits. Was habt ihr da für Erfahrungen gemacht? Sind die klanglichen Unterschiede sehr groß?
 
Eigenschaft
 
Wenn ich mich nicht irre dürfte es bereits sehr viele Thread zu dem Them ''Röhre oder Transistor'' geben.
Aber von mir aus kann amn es gerne nochmal diskutieren aber rausfinden was besser ist muss wol jeder für sich.
 
nein, es geht mir darum, ob ein Preamp (Röhre), der über eine Transistorendstufe deutlich anders klingt, als wenn ich ihn über eine Röhrenendstufe laufen lasse...
 
Es kommt auf die Endstufe an. Solange man keine PA-Endstufen in diese
Diskussion mit einbezieht, werden die Unterschiede ungefähr so groß ausfallen
wie es bei unterschiedlichen Endstufen, egal welcher Bauweise eben der Fall ist.

Zu behaupten, dass Transistorendstufen allesamt nicht färben ist in etwa so
falsch wie die Behauptung, die Erde sei eine Scheibe. Generell wird hier meist
auch mit falschem Maß gemessen. Während man den eigenen 15W Transistor
Übungsverstärker als Maß für alle Transistorverstärker nimmt und beim spielen
seines ersten Rectifiers, dann klare Pro-Röhre Position einnimmt, wird gerne
auch die China-PA-Transistorendstufe für die Gitarrenanwendung genommen
und sich gewundert, warum die ENGL Endstufe des Freundes besser "klingt".

Hier kommt es dann aber mal wieder auf den persönlichen Geschmack und
den Rest des Equipments an. Während die Tech 21 Power Engines angeblich
relativ neutral übertragen sollen, sieht die ganze Kiste bei einer alten Velocity
Endstufe schonwieder etwas anders aus. Aber entspricht es dann dem eigenen
Geschmack ? Evtl. gefällt es einem auch besser seinen Preamp über eine
neutralere Gitarren-Endstufe zu jagen, als über eine deutlich färbende
Marshall. VHT Endstufen sollen z.B. auch relativ neutral übertragen und
sind irgendwie zum "Maßstab" geworden. Gefallen tun sie trotzdem noch
lange nicht jedem.
 
danke für die antwort, ich denke ich werde nächste oder übernächste woche die Gelegenheit haben den Preamp an 2 unterschiedlichen Poweramps zu testen:
einmal die Transistorendstufe meines Hughes&Kettner ATS120 Verstärkers (100Watt)
und einmal die Röhrenendstufe eines Hughes&Kettner Tube 100 (ebenfalls 100Watt).
Da bin ich mal sehr gespannt.....
 
[halbwissen]
Bei 100 Watt sollte der Transistor gut abschneiden (kein clipping bei normalen bedingungen) wenn du aber doch mal irgendwann brutale lautstärken fährst, kann es passieren dass die Transistorendstufe beim anschalg (max. signal) clippt während die röhrenendstufe da eben röhrentypisch übersteuert, was sich nicht so krass bemerkbar macht, bzw bei nem nicht-cleanen sound gar nicht auffällt oder erwünscht ist
[/halbwissen]
 
[halbwissen]
Bei 100 Watt sollte der Transistor gut abschneiden (kein clipping bei normalen bedingungen) wenn du aber doch mal irgendwann brutale lautstärken fährst, kann es passieren dass die Transistorendstufe beim anschalg (max. signal) clippt während die röhrenendstufe da eben röhrentypisch übersteuert, was sich nicht so krass bemerkbar macht, bzw bei nem nicht-cleanen sound gar nicht auffällt oder erwünscht ist
[/halbwissen]

Hier hängt es immernoch von der Endstufe und den restlichen Gegebenheiten ab.
Von der Stimmung bis zur Box. Eine 100W Endstufe voll ausreizen.. ich denke das
möchte unter normalen Umständen keiner.
 
also ich habe in unseren Proberäumen die Verstärker jeweils ungefähr bis zur Hälfte aufgedreht, was bei beiden Verstärkern schon sehr laut ist, sowohl bei der Transistor- als auch bei der Röhrenendstufe. Viel mehr muss wirklich nicht sein!
Mehr als dreiviertel hatte ich das Ding noch NIE aufgedreht, da fallen einem fast die Ohren ab!
 
nein, es geht mir darum, ob ein Preamp (Röhre), der über eine Transistorendstufe deutlich anders klingt, als wenn ich ihn über eine Röhrenendstufe laufen lasse...

Wenn wir rein von clean-Enstufen reden die nicht bis zum Anschlag aufgedreht werden, schenken die sich nichts. Die verstärken bloß alles was rein kommt unverfälscht. Eine gewisse Mindestqualität vorausgesetzt, versteht sich.
 
Was soll denn eine Clean-Endstufe sein?
 
Was soll denn eine Clean-Endstufe sein?

Clean-Endstufe ist NICHT was den typische AC/DC Sound ausmacht.
Clean-Endstufe ist ein (genauer zwei) Vox AC30, der eindeutig NICHT nach den alten Rocksongs von Queen klingt.
 
Was soll denn eine Clean-Endstufe sein?

Das was du in deiner Hifi-Anlage hast, eine Endstufe die nicht zerrt sondern einfach sauber (clean) verstärkt ohne den Klang zu beeinflussen. Genau das sollte jede gute Endstufe tun, die schlechten fangen bei gewissen Lautstärken an zu zerren oder den Sound sonstwie zu verfälschen.

Den AC30 würde ich aber nicht dazu zählen, der ist weder eine Endstufe noch ganz clean :)
 
Eine HiFi-endstufe ist definitiv auf minimalen Klirrfaktor ausgelegt.

Für moderne High-Gain - Verstärker trifft das sicher auch zu nem gewissen Teil zu, daß die Endstufe möglichst "neutral" gehalten ist - der Klang wird in der Vorstufe gemacht. Bei älteren Verstärkerdesigns ist die Endstufe noch mehr an der Klangfärbung beteiligt.

Bei ner Gitarren-Endstufe (auch in der Vorstufe) hat man durchaus auch im Clean-Bereich Verzerrungen/Klirr, die aber noch nicht als Verzerrung wahrgenommen werden. Man empfindet den Sound so z.B. als besonders "warm".
Verzerrungen im Clean-Kanal sind also durchaus gewollt und machen den "Charakter" eines Amps aus.
Und da gibts wesentlich mehr Einflüsse als die Verwendung von Glas oder Silizium.

Kustom - Transistor - Verstärker z.B. waren ihrerzeit sehr angesagt und viele große Gitarristen haben sie gespielt.
Hab leider grad keine Beispiele parat...

Feldeffekt - Transistoren gehen genauso wie Röhren sehr weich in die Übersteuerung. Wer sich davon überzeugen will, möge mal die Box of Rock anspielen oder nachbauen.
Die Box of Rock-Schaltung ist genauso strukturiert wie die Beschaltung einer Röhrenvorstufe. Die FETs haben ne Kennlinie, die der von Triodenröhren sehr ähnlich sieht. Und siehe da: es klingt "röhrig" !
Operationsverstärker sind billiger, clippen aber auch ziemlich fies... Und dann kommt ja noch die ganze Beschaltung drumrum, die den "eigentlichen" Sound macht... Mit OpAmps ist es leichter, eine schaltung "zusammenzuklatschen", und das passiert wahrscheinlich auch desöfteren...

Ein Teil an der Geschichte, der schon erwähnt wurde, ist, daß Transistoramps oft in der unteren Preisregion angesiedelt sind und Röhrenamps eben teurer. Um den hohen Preis von nem Röhrenamp (auch bedingt durch teurere Bauteile) zu rechtfertigen, muß man dann eben etwas mehr Sorgfalt reinstecken.
Genauso klingen sorgfältig designte Transistoramps gut. Man kricht was man zahlt...

Fazit: Ausprobieren! Anspielen! Sich mit den Ohren nen Eindruck verschaffen.


Gruß Bernhard
 
Zuletzt bearbeitet:
Bernhard: wenn von einer Endstufe die Rede ist, dann gehe ich von einer reinen Endstufe aus, nicht von einem ganzen Amp. Und die Rack-Endstufen sind meines Wissens eher auf clean und chrarakterfrei ausgelegt, im Gegensatz zu Endstufen in einem Amp. Aber wie Du sagst, sorgfältige Auslegung ist entscheidend egal ob Röhre oder Transe.
 
Die FETs haben ne Kennlinie, die der von Triodenröhren sehr ähnlich sieht. Und siehe da: es klingt "röhrig" !

Ach was papperlapapp! Bei Mosfet- bzw. Jfet-Schaltungen klingen ungefähr so röhrenartig wie
ein röhrender 12-Ender - nämlich gar nicht.... Das das Clipping bei derartigen Schaltungen weicher ausfällt ist sicherlich nicht ganz unrichtig - das hat aber noch lange nichts mit Trioden zutun!
 
Ach Ziggy, laß doch mal die Polemik stecken... Eine anschauliche Erläuterung deines Standpunkts anhand von Kennlinien oder so fänd ich nett ;)
 
Zuletzt bearbeitet:
Die Kennlinien ähneln sich nur in einem Quadranten (+/+).
 
Reicht doch ;) Na ja, langsam werdens etwas viele Details, die die Ausgangsfrage nicht unbedingt besser beantworten.

Klar klingen FETs nicht genau wie Röhren, sonern nur um einiges "röhriger" als Bipolar-Transes und Opamps, richtige Beschaltung vorausgesetzt.

Röhrenamps werden halt auch von einer mythischen Aura umgeben, die einen zum Tragen von Scheuklappen verführt...

Gruß Bernhard

P.S.: Hab ich eigentlich erwähnt, daß ich nur Röhrenamps zuhause habe? ;P
 
Wenn ein Verstärker (Endverstärker) genau das tut, wozu er da ist: ein Signal möglichst unverfälscht zu verstärken, dann tun sich beide Typen nicht sooo viel.

Transistorverstärker haben bei dem Klirrfaktor meist so viele Nullen nach dem Komma, daß man schon genau zählen muß, während man bei Röhrenverstärkern teilweise froh sein kann, wenn überhaupt eine Null nach dem Komma steht. :rolleyes:
 
Und genau dafür lieben wir sie ja, die Röhrenamps ... s.o.

Zitat Werner: "Fischbein, der Wagen hat Charakter!"

Wers neutral möchte, bekommts natürlich auch neutral.
 

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