Röhrenzerre vs Transistor/Diodenzerre

  • Ersteller Gast112019
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Welche Art von Verzerrung verwendest du?

  • Röhrenverzerrung aus dem Amp

    Stimmen: 71 78,0%
  • Transistor/Dioden-Zerrpedal (Tubescreamer, ect.)

    Stimmen: 43 47,3%
  • Röhrenzerrpedal (z.B. Vox Cooltron Big Ben Overdrive)

    Stimmen: 10 11,0%

  • Umfrageteilnehmer
    91
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Gast112019
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Howdy!

Ein Thema, das mich schon lange beschäftigt und vielleicht auch einige von euch. Und da ich mit der SuFu nichts darüber gefunden habe, dachte ich, ich mach mal n'Threat darüber auf.

Also, zu den Fakten:
  • Es gibt die klassische Röhrenverzerrung aus dem Amp.
  • Dann gibt es Transistor/Dioden-Zerrpedale.
  • Und dann gibt es noch die Sparte der Röhrenzerrpedale.
Die klassiche Röhrenverzerrung aus dem Amp gilt aber eigentlich überall die Maxime der Zerrkunst dar.
Röhrenzerrpedale können diesen typischen Röhrensound (teilweise) 1:1 produzieren, da sie (teilweise) mit denselben Spannungen betrieben werden, wie echte Röhrenamps.

Anders hingegen verhält es sich mit den Transistor/Dioden-Zerrpedalen. Diese versuchen meisstens, die Verzerrung von Röhrenamps nachzuahmen, was sie jedoch logischerweise nie zu 100% schaffen. Besonders bei Geräten von Boutiqueherstellern aber kommt der Sound schon sehr nahe an den eines Röhrenamps ran.
Allerdings ist der Preis von solchen Boutique-Zerrpedalen schon so hoch, dass man sich auch gleich ein Röhrenzerrpedal oder sogar einen Amp mit zwei Kanälen, anstatt nur mit einem kaufen kann.
Und genau da liegt meiner Meinung nach das Problem:
Sollen Transistor/Dioden-Zerrpedale als Nachahmer von Röhrenverzerrung gehandelt werden oder als eigenständige Verzerrer?
Erstes macht nur Sinn, wenn der Preis für so ein Pedal tiefer ist, als der Preis für ein Röhrenzerrpedal oder der Aufpreis für einen zweiten Kanal im Amp. Häufig ist dies jedoch nicht mehr der Fall.
Letzteres dagegen steht im Widerspruch mit der Tatsache, dass die Hersteller von solchen Zerrpedalen versuchen, die typische Röhrenverzerrung nachzuahmen. Der Name "Tubescreamer" macht also keinen Sinn mehr, wenn solche Pedale als eigenständige Zerrer angesehen werden sollen.

Mich nimmt es wunder, wie ihr zu dieser Sache steht?
 
Eigenschaft
 
Sollen Transistor/Dioden-Zerrpedale als Nachahmer von Röhrenverzerrung gehandelt werden oder als eigenständige Verzerrer?

Hm, ich dachte eigentlich immer es gibt noch andere Transistor-Zerrer als den Tubescreamer!:eek::D

Es gibt sooo viele Zerrpedale, da könnte man annehmen, dass es sowohl welche gibt die nachahmen, als auch eigenständige...:rolleyes:
 
Ich stehe dazu, dass das Geschmackssache ist. Und dass es gute und schlechte amps, gute und schlechte Verzerrer gibt. Und das es auch Transistortreter mit Röhrensound und Röhrenamps mit Transistorsound gibt... Die Umfrage ist sicherlich gut gemeint, aber glaub mir, das gibt es hier alle paar monate - und es artet immer in eine fünfseitige Diskussion zwischen "Röhren sind das einzig wahre"-Kiddies und "kommt drauf an"-Pragmatikern aus... Nichts für ungut.
 
Besonders bei Geräten von Boutiqueherstellern aber kommt der Sound schon sehr nahe an den eines Röhrenamps ran.

Zu der eigentlichen Frage will ich nix sagen, das artet sowieso aus.
Aber den Satz muss ich kommentieren. Ich frage mich wie man zu dem Schluss kommt.

Warum sind eigentlich alle der Meinung dass irgendein Küchentischbastler grundsätzlich die überlegenden Geräte baut?

Handarbeit hat bei Elektronik wirklich nur Nachteile.
 
ich schmeiß lustigerweise auch noch die Modeller ins Rennen, die ja auch teilweise sehr nah ran an irgendwas kommen (... sagt man) ;) ...oder auch ganz ohne Pedal -> Software!
 
Jeder wird da einen anderen Ansatz haben.

Ich denke, dass gute Verzerung immer aus dem Amp kommen sollte und die Zerrpedale als Candys on Top funktionieren. Sprich, wenn man mal nen anderen Zerrcharakter möchte, oder als letzter Tritt, um den Verstärker mal so richtig zu entsaften...

Gruß mit Blues
JC
 
Zu der eigentlichen Frage will ich nix sagen, das artet sowieso aus.
Aber den Satz muss ich kommentieren. Ich frage mich wie man zu dem Schluss kommt.

Warum sind eigentlich alle der Meinung dass irgendein Küchentischbastler grundsätzlich die überlegenden Geräte baut?

Handarbeit hat bei Elektronik wirklich nur Nachteile.

Natürlich ist ein Küchentischbastler nicht automatisch talentierter - und viel Boutiquegeräte sind nichts anders als die dreihundertste Kopie mit etwas anderen Kondensatorwerten.

Aber: So jemand hat keinen Vertrieb und keine Rechnungsabteilung, die ihm auf die Finger klopfen, dass

- die Materialkosten nicht zu hoch sein dürfen
- ein Markt sichtbar sein muss
- er sich beeilen soll
etc.

Tatsache ist, das die besten Geräte der letzten Jahre im Bereich der analogen Zerrtreter von recht kleinen Firmen kamen: Z.Vex, Okko, Paul Cochrane...

Und mit Handarbeit hat zumindest meine Argumentation NIX zu tun. Eine gute Platinenbauweise klingt gut und ist zuverlässig, auf die PTP-Diskussionen lasse ich mich gar nicht erst ein.
 
Also mir ist alles Wurst, solange es gut klingt und mir ein gutes Gefühl beim spielen gibt.

MfG
 
Mir ist vollkommen egal, woher der Sound kommt und welche Technologie dahinter steht, hauptsache es klingt so, wie ich es will. Momentan spiele ich einen Vollröhrenamp, aber nicht wegen seiner Röhren, sondern seines Klanges. Könnte meinetwegen auch digital oder Transitor sein, solange er so klingt. Ich habe aber auch schon einige digitale Amps und Transistoren gehabt, hatten alle ihre Vor- und Nachteil, aber wen interessiert das? Hauptsache es klingt.

Die Boutique=besser Klischees sind auch völliger Quatsch. Klar gibt es da diverse Ampbauer, die großartige Amps bauen, Verzerrpedale wohl auch. Damit kenne ich mich aber nicht gut aus, ich bevorzuge Ampdistortion. Kann aber auch genauso gut sein, daß einem Boutique gar nicht zusagt. Es läuft also alles auf einen Punkt heraus: Geschmack. Nicht mehr, nicht weniger. Das Röhren immer ein Qualitätsmerkmal sein sollen ist eben falsch. Klar, die großen teuren Marken statten ihre Flagschiffe meist mit Röhren aus, in dieser Preisklasse gibt es wenige Transistor Amps oder Modeller. Mir fallen da spontan nur der Vetta und Zentera ein, die ihren Röhrenkollegen in nichts nachstehen.

Würde genügend Geld in die Entwicklung gesteckt werden, könnten auch 3k€ Transistor Amps gebaut werden, die so manches Röhrentopteil alt aussehen lassen könnten. Dann wäre ein vergleichender Thread wirklich sinnvoll. Aber im Vergleich Röhre vs. Transistor werden ja meist sehr teure Röhrenamps mit Transistoramps einer wesentlich niedrigeren Preisklasse verglichen, was nur hinken kann.
 
Ich bevorzuge Röhrenamps.
Warum? Ich mag sie einfach mehr und will jetzt nicht unbedingt wieder eine Diskussion Röhre/Transe/Modelling entfachen.

Das mit den Botique-Amps sind ist so eine Sache :rolleyes:

Das Problem ist meiner Meinung nach, dass die meisten Botique-Amps durch und durch "One-Trick-Ponys" sind. Sie beherrschen einen Sound extrem gut und alles andere ist Nebensache.
Den einen Sound den sie beherrschen, ist aber meiner Meinung in der obersten Liga und keine anderen Amps kommen da ran. Sonst würden Boutique-Werkstätten bei der heutigen komerziellen Konkurrenz nicht überleben.

Es ist eben nur eine Frage ob man bereit ist, <3000€ für nur EINEN Sound zu zahlen.
Wenn man Geld hat könnte man sich natürlich einen Bogner Shiva für Clean, einen SLO100 für Crunch und einen Bogner Überschall für Lead-Sounds zulegen. Aber die genannten Amps kosten zusammen ca. 9000€. :rolleyes:

Im Laufe der Zeit habe ich immer wieder ein paar Boutique-Amps bessen (größtenteils Bogner und Soldano). Mit dem Sound war ich eigentlich immer sehr zufrieden aber die beschränkten Möglichkeiten haben mich einfach in den Wahnsinn getrieben.

Nun spiele ich Marshall JVMs weil sie eine unendliche, hochqualitative Soundvielfalt haben und dazu kommen noch Extras wie integriertes MIDI, Serieller Fx-Loop, paralleler Loop, etc. Das ist einfach alles was man sich von einem Amp erwarten kann.
Und dann frage ich mich: "Warum bringt Soldano es nicht zusammen nach 20 Jahren ein MIDI-Interface in den 3700€ SLO zu bauen?"
Solche Fragen haben sich in meinem Kopf gehäuft und deshalb habe ich mich auch von meinen Boutique-Amps getrennt.
 
Hallo,

grundsätzlich mag ich gerne "richtige" Röhrenverzerrung. Wobei es davon ja unterschiedliche Arten gibt. So klingt die Verzerrung, die von übersteuernden Endstufenröhren erzeugt wird anders, als die Verzerrung, die mit übersteuerter Vorstufe erreicht wird.

Das Problem mit der Endstufenzerre ist oftmals die Lautstärke. Was die Zerrsounds angeht mag ich zB in Kombinationmit einer Telecaster den (Fender) Tweed Deluxe amp (5E3) sehr sehr gerne. Der hat ca. 15 Watt , ist voll aufgedreht aber auch schon ordentlich laut und oftmals zu laut für Proben und Auftritte.

Von daher stelle ich den Amp in aller Regel auf eine angemessene Lautstärke ein und mache die Verzerrung über Pedale. Dabei habe ich weder groß Ahnung davon, noch interessiert es mich wirklich, wie die nun die Zerre produzieren (Dioden, Transistoren).

Schliesslich gibt es , soweit ich weiß, eine ganze Reihe Verstärker, die als "Vollröhren-Geräte" daherkommen, dennoch auch Dioden/Trasistoren eingebaut haben, um damit Zerrsounds zu produzieren.

Grüße, Klaus
 
für MEINEN Sound und für das was MIR gefällt konnte ich mit sowohl als auch gute Ergebnisse erzielen.

Wie schon gepostet wurde: "...solange es gut klingt" !!!

Die andere Sache ist der ständige Versuch mit nicht Röhrenpedalen Namenhafte Röhren-Amps klanglich nachzuahmen. Auch wenn manche Pedale oder Modeller an den Klang der Röhren-Amps rankommen gefällt mir das Orginal meist besser und gibt mir ein besseres Spielgefühl.

Gruß
 
Meiner Meinung nach ist es auch schwierig einen derartig Vergleich zu stellen, da ja sehr viele Gitarristen ihre Röhrenamps mit Tubescreamer und Co boosten.
Im Rockbereich ist ja die Kombination Tubescreamer+alter Marshall fast allgegenwärtig. Man trifft immer wieder auf "Stars" die diese Kombination spielen/spielten...

Der Screamer bschneidet ja die unteren Freuqenzen und bläst die Röhren erst so richtig an, was einen sehr durchsetzungsfähigen, sustainreichen Lead-Sound ergibt.
 
Ich hab bei allen 3 Dingen ein Kreuzchen gemacht. Ich nutze sowohl die Verzerrung aus meinem Fender Hot Rod Deluxe (Amp-Röhrenzerre), als auch die meines Damage Control Womanizer (Röhrenzerrpedal, ist eigentlich mehr ein Preamp ;) ) und so ein altes Ibanez Standard Fuzz von meinem Vater aus den 70ern (ich geh mal davon aus dass das ein Transistorverzerrer ist).
Das Fuzz versucht definitiv keinen Amp nachzuahmen :D, zumindest ist mir kein Amp bekannt, der ne Oktave dazu mischt :p

Liebe Grüße
Alex
 
Was heißt denn überhaupt Distortion/Overdrive?
Für mich geht nichts über ein brüllend lautes Marshall JMP-Stack, der ultimative Sound "für mich".
Geht aber daheim und wohl auch in vielen Proberäumen nicht. Also Modelling, kommt erstaunlich nah dran, kostet ein Bruchteil der Energie und viel weniger in der Anschaffung. Aber ein High Gain / Hardcorebrett wird man aus dem "echten" Amp sowieso niemals allein bekommen. Bleibt also nur die Kombi zwischen Amp und Pedal/Rack/Computer. Da kann man nichts empfehlen, allein schon, weil viele Anlagen wachsen: ich verscheuere jetzt doch nicht den Marshallcombo, den ich gegen das Stack getauscht habe, weil das zu groß und zu laut war, weil mein Rechner mit einer Freeware (Simulanalog, klingt für mich geiler als mancher echte Marshall) das gleiche schafft.
Dicke Türme sind halt was für Manowar, da kann man in der Kneipe im Nachbardorf nicht mit glücklich werden. Für daheim habe ich weder Marshall noch Orange noch meinen kleinen Practiceamp benutzt, ich spiele nur noch über Software. Für das nächste Jammen käme ich niemals auf diese Idee, da nehme ich schon der Einfachheit wegen einen Amp (auch wenn ich dann Hells Bells mit einem Deep Purple Sound spielen muß, na und?).
 
(Simulanalog, klingt für mich geiler als mancher echte Marshall)
Mit dem Marshall Modelling von Simulanalog bin ich nie recht warm geworden, aber das Fender Twin Gerät mit simulierten Treter (SD-1 oder DS-1) benutze ich immer wieder wenn ich aufnehme.

Ich hab auch mal Revalver und all das Zeugs als Demo probiert, aber irgendwie geht da nix drüber. :)
 
Stimmt, der Twin ist als "Shadows"-Amp zimmich geil. Ich benutze ihn auch schon mal stumpf, um einen Bass aufzhübschen.
 
Stimmt, der Twin ist als "Shadows"-Amp zimmich geil. Ich benutze ihn auch schon mal stumpf, um einen Bass aufzhübschen.
Dito. Dann meist aber als parallele Spur.

Das zieht ja auch so wenig CPU-Power dass man das auch einfach mal überall reinbauen kann. :)
 
Dafür kann man z.B. Guitarrig abhaken. Man kan sich damit wirklich schicke Sounds in viel Kleinarbeit bauen, dank Stereo auch fett, leider kann man die aber für VST abhaken, weil die tierisch CPU-Last machen. Für meine Aufnahmen habe ich da einen Kompromiß: In der"Mitte" eine Stereospur mit Guitarrig (kleine Auflösung), rechts und links jeweils Simulanalog JCM900er. Das drückt im Gesicht!
 
Ich hab mal alles angeklickt, weil ich alles benutze. Letztlich geht es mir ausschließlich um den Klang, aber speziell Overdrive und Distortion Pedals machen es dem Spieler einfacher, abends noch zu spielen.
 

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