Saitenlage optimieren bei Squier CV Tele - Habe ich es richtig gemacht?

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Hallo, liebe Mitmusiker!
Ich habe mir mal eine Squier Classic Vibe Tele bestellt und wegen Schnarrens zurückgeschickt. Dann habe ich später im Geschäft aus zwei Stück die weniger schnarrende (ich glaub fast, alle Teles schnarren, evtl. zu hartes Pick?) ausgesucht und gestern mal wieder gespielt. Sie schepperte wie Hulle! Besonders im 12. Bund (E Powerchord) ist mir das aufgefallen. Ich hatte im Laden eher die tiefen Lagen getestet. Die Saitereiter waren schon relativ hoch, also habe ich erstmal den Hals etwas entspannt. Brachte keine Besserung.
Da ich keine Lust hatte, die Saiten meterhoch zu schrauben, habe ich einen Shim verwendet. Aber nicht so, wie von Cadfael schön beschrieben, sondern vorne an der vom Korpus weggerichteten Seite, so daß die hohen Bünde einen gewissen Winkel (und zwar genau andersrum wie con Cadfael gezeichnet) aufweisen. Den Halsspannstab habe ich wieder etwas mehr gespannt und die Saitenlage an den Reitern auf ein erträgliches Maß (2.5- 3mm im 12. Bund tiefe E Saite) eingestellt.
Schnarrt in allen Bünden weniger.

Frage also: Aber war meine Vorgehensweise richtig oder würdet Ihr das grundsätzlich anders lösen? Wenn ja, wie?

Viele Grüße
Matze
 
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Hey. Tut mir leid, aber das kann man gar nicht so genau sagen. ;)

Und fast jeder Gitarrist mit mehr als einer Gitarre hat/hatte mal einen solchen Kandidaten dabei, der sich unheimlich schwierig einstellen lässt. Da liegt es hauptsächlich an dir, was du machst und wie du das behebst. Außerdem kommt es auch sehr stark auf deine Toleranzgrenze an, wie du die Gitarre einstellst. Ich habe z.B. seit kurzem eine Vintage Modified Jaguar von Squier und die Saitenlage ist so niedrig, dass sofort alles scheppert, wenn ich die Gitarre ein wenig kippe, d.h. ich muss die Gute eigentlich immer im 90°-Winkel zum Boden spielen. Ist in der Praxis natürlich nicht möglich, die Gitarre spielt sich aber wie Butter und am Amp klingt eh alles traumhaft.

Dein Vorgehen ist grundsätzlich nicht falsch, vielleicht aber gar nicht nötig. Ich rate dir in diesem Fall zu mehr Geduld, auch wenn du das sicher nicht hören willst. Der Shim ist an der Stelle eingesetzt eher unkonventionell (Es entsteht ein unschöner Spalt), aber gut ausgedacht. Versuch noch einmal ohne auszukommen und analysiere, wo das Scheppern und das Problem wirklich liegt. Ist es (nur) im 12. Bund, schraub den Hals weiter zurück und die Saitenreiter höher - manchmal ist das hilfreich, wenn auch nicht schön.

Gitarren aus dem Geschäft sollten nicht scheppern, du hast aber selbst bemerkt, dass es evtl. auch am Anschlag liegen könnte. Die Härte des Anschlags und inwiefern diese von der "Normalität" abweicht, kannst aber nur du beurteilen, vielleicht noch jemand, der dich beobachtet. Wenn du dir sicher bist, dass mit deinem Anschlag alles i. O. ist, kannst du die Gitarre zu deinem Händler bringen und diese prüfen und einstellen lassen, auch im Hinblick auf spezielle Bedürfnisse, wie harten Anschlag.

Ich würde also nach folgenden Präferenzen vorgehen:
1. Shim raus. Es geht fast immer ohne und die Gitarre ist ja wohl noch nicht so alt.
2. Neue Einstellversuche unternehmen, man muss sich eigentlich nur klar machen, dass der Hals am Halsstab in der Neigung verstellbar ist und die Saiten an der Brücke oder durch Halsstabverstellung eine komplett andere Lage zum Hals bekommen. Im Idealfall ist die Saite parallel zur gedachten Mittellinie des leicht konkaven Halses - dies zu erreichen kann aber wirklich nervenaufreibend sein.
3. Geht immer noch nichts, stell den Hals gerade ein und schau mit einem langen geraden Gegenstand (Stahllineal), ob irgendwelche Bünde weiter herausstehen und deshalb scheppern. Wenn du etwas findest, kannst du versuchen, das durch Halseinstellung zu kompensieren.
4. Spätestens jetzt ist ein Gang zum Händler sinnvoll. Entweder ist die Gitarre nicht adäquat einstellbar und war ihr Geld nicht wert (Noch umtauschbar?) oder du hast etwas falsch gemacht (Evtl. zu hohe Ansprüche?) und der Händler kann sie dir einstellen. Einstellen einer Kundengitarre sollte zum Service gehören, ist aber auch sonst nicht teuer.

Cooler Avatar. ;)
 
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...Sie schepperte wie Hulle! Besonders im 12. Bund (E Powerchord) ist mir das aufgefallen. Ich hatte im Laden eher die tiefen Lagen getestet. Die Saitereiter waren schon relativ hoch, also habe ich erstmal den Hals etwas entspannt.
Du meinst, das Scheppern kam vom 12. Bund, oder hast du im 12. Bund gegriffen und dabei hats gescheppert? Bei Letzterem ist so weit oben eher nicht die Halskrümmung der Übeltäter sondern die Höhe der Bridge bzw Saitenreiter oder der Halswinkel (Shim rein/raus wie du selbst schon sagtest). In dem Fall würde ich versuchen, den Hals gerader zu spannen (was die Saitenlage in der Mitte senkt) und dafür die Bridge/verantwortlichen Reiter höher drehen. Aber wie tobish schon sagte: Ein Universalrezept gibt es wohl nicht und es gibt Klampfen, die kriegst du einfach nicht besser eingestellt. Ein Bekannter hat ne Gibson LP, die geht am 12. bis fast 1mm und es scheppert und schnarrt nix. Meine VIG LP krieg ich bis etwas weniger als ~2mm und dann schnarrt es bereits irgendwo im 7. Solange es im Amp nicht hörbar ist, kann ich damit leben. Einige Bluestypen schwören angeblich sogar auf ein bisschen dreckiges Geschnarre :)
 
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Ich habe an meiner CV Tele eine Saitenlage von 1,5mm bei allen Saiten am 12. Bund. Aber hey, das ist eine Tele und etwas scheppern gehört nach meiner Meinung dazu:)

An meiner war die Saitenlage schon ab Werk sehr gut eingestellt aber ein bißchen niedriger geht immer:D

Also, Saiten runter, Halsstab so einstellen das der Hals absolut gerade ist (mit einem Stahllineal testen), Saiten drauf, stimmen und dann an den Saitenreitern die gewünschte Saitenhöhe einstellen.
Durch den Zug der Saiten stimmt es in den meisten Fällen jetzt schon.
Ich messe die Saitenlage immer mit einem kleinen Stahllineal von der Oberkante des Bundstabs bis zur Unterseite der Saite....für jede Saite gleich. So passe ich die Saitenlage an den Radius des Necks an.
Wenn es dann noch irgendwo scheppert überprüfe ich die Krümmung indem ich im ersten und zwölften Bund die Saite herunterdrücke und mir ansehe wie viel Platz die Saite über dem siebten Bund hat. Sie sollte dort nicht aufliegen sondern noch etwas Spiel haben.
Wenn Sie aufliegt, etwas den Halsspannstab lockern (viertel Umdrehung und wieder testen, ggf. wiederholen).

Welche Saitenstärke ist denn auf der Gitarre, bzw. sind das eventuell noch die Saiten die ab Werk drauf waren?
 
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Moin,
danke schon mal für die Antworten! Ich werde noch etwas weiter probieren, die Tipps sind ja schon ganz gut. Das Scheppern (im 12. Bund gegriffen) ist ja auch schon besser geworden.
Es geht aber eigentlich um alle Bünde. Scheppern war von Anfang an zu vernehmen, glaube ich. Sowohl mit den Werkssaiten (.009 bis .042) als auch mit den Jetzigen (.010 bis .052). Ich spiele mit nem 2mm Plektrum und schlage gerne temperamentvoll an.
Ich glaube, man hört das auch über den Amp, muß ich nochmal im Proberaum bei adäquater Lautstärke teste, wenn ich dazu komme.

Viele Grüße
Matze
 

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