Uwe B. schrieb:
Ähem *hüstel* meinst Du nicht, dass Du unsere Instrumente da etwas zu sehr vermenschlichst?
Der Bass gewöhnt sich garantiert nicht an das Nichtspielen
Nein, finde ich nicht.
Ich habe damit versucht eine Formulierung zu finden um zu sagen, das sich diverse Materialien aus denen Bässe hergestellt werden (nehmen wir als Beispiel wieder Fender) mit den Jahren an die spielweise bzw. an den Stil der Musikrichtung "gewöhnen", in denen sie eingesetzt werden. Das Holz reagiert und gewöhnt sich an die Art und Weise, wie es vom Spieler benutzt bzw. eingesetzt wird.
Als Beispiel ein 20 - 25 Jahre alten Fender Jazz-Bass, nehmen wir mal an, das dieser ausschliesslich in einer Bluesband bzw. im Blues zum Einsatz kam und auch dementsprechend gespielt wurde - also hauptsächlich mit
Pfund, Walkingbass, diverse Blues-Schemata, diverse Standards. Mit den Jahren wird so ein Bass "gutmütig" in Bezug auf
Ansprache, Klangentwicklung und Sustain und auch der Art und Weise wie der Bass das auf ihm gespielte
umsetzt. Das Holz
lernt.
Gibt man diesen Bass einem Heavy-Metal-Bassisten, der mit Blues nicht viel am Hut hat (was ja alles Geschmacksache ist

) wird dieser recht schnell feststellen, das er den
Attack, den er u.U. für seine Spielweise braucht, mit diesem Bass nicht so gut hinbekommt - bzw. das er mit einem anderen Bass besser bedient wäre.
Umgekehrt ist es ähnlich (jedenfalls ist das meine Erfahrung): Ein 20 Jahre alter Precision, der in einer Rock- oder Metal-Band
alles gegeben hat, wäre für einen Bluesbassisten sicher nicht mal zweite Wahl. Nicht weil das Teil schlecht ist, sondern weil bei dem Bass das Holz über die Jahre ganz anders
bearbeitet und beansprucht wurde - und sich anders verhält bzw. reagiert.
Hälse "arbeiten" ebenfalls (welche Saiten werden benutzt, welche Stimmung wird benutzt, die Art und Weise, wie die Saiten
gegriffen werden, Heike spricht nicht ohne Grund von
"Basspielen ist eine sinnliche Erfahrung", was meiner Meinung nach sehr gut formuliert ist bzw. es sehr gut auf den Punkt bringt

)
Zurück zum Thema: Ich bin skeptisch bezogen auf einen Fender-Bass
(hals), der mit aufgezogenen Saiten ungestimmt über einen längeren Zeitraum in der Ecke stand und auf einen neuen Besitzer wartet. Das muss natürlich nichts bedeuten und ist nur meine Meinung, ich würde mir das Teil aber genauer anschauen - denn der Hals gibt zwangsweise irgendwann nach und erreicht ein Stadium den man unsinnigerweise mit "halb schwanger" bezeichnen könnte.

- irgendwie nix halbes und nix ganzes - Die Stimmstabilität leidet darunter sicher.