Schaller 2000 Brücke

C
caruso
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Hallo, liebe Mitbasser.

Ich lasse mir hier in HB einen Bass bauen und der Hersteller will unbedingt die o.g. Brücke verbauen. Die klingt ja auch gut. Akkerdings ist sie wohl die Pest einzustellen. zumindest nach einem alten Test eines Börjes Basses. Börjes hat dann diese Brücke wohl auch aus dem Programm genommen. Hat vielleicht jemand hier im Forum einen Bass mit genannter Brücke und kann mir mitteilen, ob es wirklich so nervig ist, die einzustellen? Ich wechsel öfter die Saiten, d.h. ziehe neue auf, und wenn das jedesmal in Arbeit ausartet, nehme ich lieber Abstand von dem Teil (der Brücke).

Schönen Dank für Info.
Gruß
C.
 
Eigenschaft
 
Ich habe diese Brücke noch nicht selbst zwischen den Fingern gehabt.
Aber was soll daran so schlimm einzustellen sein?
Ist halt eine dreidimensionale Brücke, bei der man zusätzlich auch noch das Stringspacing (Saitenabstand) einstellen kann. Ich finde das eher positiv.
Hast du da irgendeinen Testbericht, aus dem man ersehen kann, was so schlimm sein soll?

// Edit: Ok...selbst gefunden.... Boerjes will diese Brücke bei neueren Modellen nicht mehr verbauen, da sie seiner Meinung nach zu kompliziert sind, um von einem Laien eingestellt zu werden. Naja....sind Kunden, die Exoten-Bässe ab 1.650,- € aufwärts kaufen wirklich Laien?
 
Hallo Peegee, klasse, dass Du das gefunden hast mit dem Börjes. Ich versuche das mal zu schildern:
bei den meisten Brücken hast Du eine lange Schraube, mit der Du das Böckchen vor oder zurückdrehen kannst sowie die beiden Schräubchen, mit denen Du die Höhe einstellen kannst. Bei dieser Brücke aber
ist das Böckchen nur von Hand zu verschieben, die beiden Schräubchen laufen in Nuten in der Grundplatte.
Das Einstellen bei neuen Saiten, egal ob gleiche Marke/gleiche Stärke oder anderer Marke/andere Stärke oder... bedeutet, man muß immer die Saiten stark lockern (sonst bewegt sich das Böckchen nicht) und es, das Böckchen, per Hand verschieben.
Auch wenn ich schon einige Jährchen spiele, so stelle ich mir das extrem ätzend und möglicherweise auch ungenau vor.
Oder mache ich da einen Denkfehler?

Danke schonmal für mögliche Aufklärung.
Gruß
C.
 
Anbei mal eine Zeichnung der Brücke:

Anhang anzeigen TZ_BassSteg_BassSteg2000_4_saitig__4_stringBassBridge2000.pdf

Wenn ich das richtig sehe, kann man doch die Saitenreiter mit den "Längsverstellschrauben", die man in der Detailansicht sehen kann lösen.
Das "Verstellen" wird dann wohl per Hand erfolgen. Ob dies ansonsten auch mit der "Sattelschraube" funktioniert, kann ich nicht aus dieser Zeichnung erkennen.
Nun muss man ja auch bei einer "normalen" Brücke den Saitenreiter nach vorne schieben, wenn man die Schraube löst. Der Federdruck alleine reicht da meist nicht aus.
So tragisch finde ich das per Hand verschieben nicht wirklich.

Und hier steht folgendes:
"Three-dimensionally adjustable steel bass bridge. The stringblocks can be adjusted with socket head screws. "
Ob sich das jetzt allerdings nur auf die Höhe bezieht, weiß ich nicht.

Ich schicke mal dem Cadfael eine PN. Der kann CAD zeichnen; dann wird er sie wohl auch "lesen" können. *g*

Falls dir die Brücke nun aber zu "frickelig" sein sollte, würde ich dem Bassbauer sagen, er soll gefälligst eine andere nehmen. Du bist der mit dem Geld. ;)
 
Hinten an der Brücke sind Innensechskantschrauben. Mit denen stellt man den Saitenabstand ein.
Die einzelne, hintere Madenschraube dient zum Einstellen der Intonation, indem der vordere Teil des Saitenreiters nach hinten oder vorn verschoben wird und dann am hinteren Teil des Saitenreiters, mittels dieser Madenschraube arretiert wird.

Um ehrlich zu sein finde ich das auch relativ umständlich. Das Fender-Prinzip mir der Gewindeschraube gefällt mir da besser. Zwar müssen auch hier die Saiten ein bisschen gelockert werden, aber die Gewindegänge der Schraube lassen eine feinere und vor allem schnellere Einstellung zu.

Andererseits... wie oft stellt man denn die Intonation ein? Ich mache das äußerst selten, auch bei anderen Saitenstärken ist das bei mir meist nicht nötig. D.h. einmal richtig eingestellt und für lange Zeit seine Ruhe haben.

Als Alternative kannst du ja mal über die Schaller 3D nachdenken. Da kann man ebenfalls die Saitenabstände einstellen, sowie die Intonation nach Fender-Prinzip. Nur schaut sie natürlich nicht so schick, modern auch wie die 2000er.
 
Habe erst jetzt die PN geöffnet.
Dude dürfte bereits alles erklärt haben?

Ich habe die Schaller 3D auf meinem Rockinger. Selbst nach 25 Jahren ist sie noch top in Schuss. Ich kann sie ebenfalls empfehlen. "Vorteil" er 2000er ist, dass durch die Querverstellung kein zusätzlicher Winkel entsteht, da die Saite (anders als bei der 3D) mit dem Reiter wandert. Allerdings dürfte das nur Leute interessieren, die auch auf Mikrowellenstrahlen empfindlich reagieren ... ;)

Gruß
Andreas
 
Ja, genau, The Dude, Du hast genau das mit wenigen Worten geschrieben, was ich meine. Ich wechsle die Saiten öfter, da ich den frischen Klang bevorzuge und irgenwas ist immer nicht in tune.
Die Schaller 3D finde ich auch gut, allerdings rutschen mir die Saiten von den Reitern, besonders die E und H Saiten.
Aber gut, die 2000er werde ich nicht dranbauen lassen.
Danke an Alle für die Erklärungen zur Entscheidungsfindung.
Gruß
C.
 
Hmm....variierst du da auch mit den Saitenstärken?
Ansonsten müsste doch die Intonation gleich bleiben und selbst mit anderen Stärken ist der Unterscheid oft nur minimal.

Neue Saiten dehenen sich ja noch ein bisschen, wenn sie zum ersten Mal aufgespannt werden. Nach ein paar Stunden oder Tagen (je nach Saite usw.) bleibt die Stimmung aber normalerweise konstant. Während dieser Zeit muss man schon das ein oder andere Mal nachstimmen, das hat aber mit der Brück nichts zu tun.

Als zusätzliche Alternative hätte ich noch Kahler anzubieten:

http://www.kahlerparts.com/X_pages/X_2440_50_60.htm

Wieder ein anderes 3D-Prinzip, indem die Saitenreiter in einer seitlichen Führungsnut sitzen und komplett verschoben werden. Allerdings sieht es so aus, als müsse man die Intonation auch mit den Fingern einstellen.

EDIT:

hier auch noch ein Bildchen davon:

Kahler7440.jpg
 
Habe erst jetzt die PN geöffnet.
Dude dürfte bereits alles erklärt haben?

Jupp, hat er. :great:

In der Form habe ich mir das auch vorgestellt, war mir ab er nicht 100% sicher.
Da frage ich dann halt lieber nach. Bauzeichnungen kann ich ganz gut lesen (jobbedingt), aber bei technischen Detailzeichnungen bin ich da lieber vorsichtig.

Jetzt frage ich mich nur, ob Schaller das nicht hätte etwas eleganter lösen können.

// Edit: ^^ ja, sieht so aus, als müsste man das auch da von Hand erledigen.

Aber wer schon mal die Saitenlage bei einem Warwick eingestellt hat, ist schlimmeren Kummer gewöhnt. :D
 

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Ist aber anscheinend ein gäniges Prinzip.
Mein erster Bass (Harley Benton HBB400) hatte das selbe Prinzip wie Warwick, also auch erst die Madenschraube lösen, dann den Reiter nach vorn oder hinten pfriemeln, aufpassen, dass das Böckchen nicht verloren geht usw. Nicht sehr anfängerfreundlich.
Aber auch richtig teure Hardware, wie z.B. Brücken von ETS basieren auf diesem Einstellprinzip.

Wie gesagt, der olle Fender Blechwinkel ist mir da sympathischer. Der ist zwar primitiv ohne Ende, aber vielleicht liegt gerade da sein Erfolgsgeheimnis. Auf seine eigene, ganz spezielle Art ist der schon fast wieder genial....:)

Ach ja, die Schaller Zeichnung:

Besonders gelungen ist die nicht. Da sind seltsame Schnitte gemacht worden. Die Schrauben sind beispielsweise in der Seitenansicht nicht erkennbar usw.
Aber beschweren darf man sich da nicht. Wer schon mal auch der Suche nach Hardware war, der weiß, dass sowas wie bei Schaller schon fast zum größten und besten gehört, was man finden kann.
Anscheinend trauen die meisten Hersteller Musikern nicht zu eine technische Zeichnung lesen, geschweige denn ein Lineal bedienen zu können. Traurig, traurig....
Als kleinen Trost muss man aber noch anmerken, dass man bei Bassteilen immernoch mehr technische Angaben findet als bei Gitarrenhardware.....wie das der einzelne interpretiert, überlasse ich euch selbst...:D
 
Stimmt! Der olle Blechwinkel war und ist einfach eine gute Lösung.
Stumpf ist Trumpf! :great:
Die etwas moderne Version habe ich ja an meinem Ibanez ATK. Das ist sogar peegeesicher. :D
Ich liebe meinen Warwick, aber wenn ich den einstellen muss, fange ich an zu fluchen. Allein schon weil der Trusrod ein Linksgewinde hat und ich mit großer Wahrscheinlichkeit erstmal falsch herum drehe. :redface:

@ Caruso
Schau dir mal alternativ die Monorail-Bridges an.
158819996_4e0d78b291.jpg

Die habe ich auf meinem BTB und muss sagen, dass die echt mal eine gute Entwicklung sind. Die Einstellung ist so simpel wie beim Fender-Blechwinkel. Und beim Saitenwechsel wird die Saite so eingehängt, dass sie auch nicht so einfach wieder rausgeht, wenn man dann versucht sie in die Mechanik einzufädeln.

Bei Interesse kann man sich das auf meinl.de anschauen. Leider haben die alles in Framesets aufgebaut, darum kein Direktlink möglich.
In der Naviagtion links Service&Download / Bedienungsanleitungen / Ibanez / Gitarren / rechts dann E-Bass. Auf dem PDF Seite 2

// Edit 2: HA! ich habe doch noch einen Direktlink gefunden (die Url ist länger als der restliche Text hierüber *g*:

http://musik-meinl.t3-kundenserver.de.dedi661.your-server.de/index.php?param=a%3A2%3A{s%3A17%3A%22selectedprojectid%22%3Bi%3A6%3Bi%3A6%3Ba%3A2%3A{s%3A11%3A%22menuentryid%22%3Bs%3A4%3A%221364%22%3Bs%3A11%3A%22activenodes%22%3Ba%3A4%3A{i%3A0%3Bi%3A0%3Bi%3A1%3Bs%3A4%3A%221216%22%3Bi%3A2%3Bs%3A4%3A%221214%22%3Bi%3A3%3Bs%3A3%3A%22470%22%3B}}}
 
Hallo Dude,

wo sind seltsame Schnitte gemacht worden? Mir sieht das so aus wir eine Zeichnung mit sechs Ansichten, bei der lediglich in der Detailansicht das Blech weggeschnitten wurde.

Bemängeln kann man höchstens, dass keine verdeckten Kanten eingezeichnet wurden.

Ich bin zum Glück heute mit meiner Zeichnung fertig geworden!
Bei einem Arbeitsabstand von 35 mm und 40° soll ist die Entfernung zur Detektorplatte 145 mm, wobei die Befestiugungsbohrungen 32 mm vom Auftreffpunkt entfernt liegen. Wir brauchen 22 mm Arbeitsabstand und der Detektorflansch muss so gearbeitet sein, dass aus den 40° 30° werden.
Ansicht des Flansches normal und 10° gekippt - und so bemaßen, dass ein auswärtiger Betrieb das Teil ohne große Rückfragen fertigen kann. Neben dem Nullpunkt muss es zwei weitere "Hilfsnullpunkte geben um das Teil ohne CAM (CAD das von Maschinen gelesen werden kann) fertigen zu können ...

Ich arbeite übrigens nicht mit AutoCAD, sondern mit einem 50 Euro Programm.
Zumindest dürfte ich bei einem meiner Boss (der weiß was ich da gemacht habe) mal wieder Bonuspunkte gesammelt haben. Durch die Kippung ändern sich ja die Perspektiven bei Ausbrüchen drastisch.
Der Fachmann staunt, der Laie wundert sich. ;)

In der Berufsschule war ich vor 20 Jahren der beste und schnellste Zeichner. Da habe ich mal aus Langeweile einen Ottifanten gezeichnet und dann DIN-gerecht bemaßt. Wollte mich schon entschuldigen beim Lehrer - habe aber (unbeabsichtigt) einen 1 dafür bekommen. :D

Äh ... ja ...
Aber so oft stellt man die Brücke doch auch nicht ein?

Gruß
Andreas
 
Du hat recht, ich muss mich korrigieren.

Ich meinte die Seitenansicht, die aber kein Schnitt ist, sondern nur eine Ansicht von der Seite...:screwy::redface:

Ich hatte nach der Madenschraube gesucht und sie da nicht gefunden, weshalb ich dachte, wie kann man da so nen blöden Schnitt machen?! Ich vermute mal, dass es das ist, was du als verdeckte Kanten bezeichnest, sprich da hätte die Schraube ruhig gestrichelt angedeutet sein können.

Aber ich muss dazu sagen, dass ich kein Fachmann bin, wenngleich ich beruflich schon die ein oder andere Zeichnung lesen muss (zum Glück nicht erstellen...:redface:).
 
Ich denke mal, Schaller geht da nicht zu sehr ins Detail.
Es soll ja keine Anleitung für chinesische Nachbauten werden. :D

Vor einem Jahr drückte einer meiner Chefs mir einen Katalog in die Hand. Ein Miniaturschraubstock in den man Proben einspannen kann. "Können wir sowas auch machen? Nur multifunktionaler?"
Wir konnten! Und ich habe nicht einfach kopiert, sondern eine andere Methode angewandt. Aber so einen multifunktionalen Minischraubstock zu konstruieren ohne ein einziges Teil in der Hand zu haben ist nicht ohne! Man muss die Teile in Gedanken fertigen und montieren - und dabei nach Fallstricken suchen. Besonders, wenn das Teil keine feste Backe, sondern eine zentrische Links-/Rechts-Spindel haben soll. Und dann sollen damit natürlich Quader, Rundteile und auch Schliffproben (Plättchen) gespannt werden können.

Ups ... Off Topic ... :redface:

Topic: Was ich nicht verstehe:
Okay; als Hersteller kann man seinen Kunden auf Vor- und Nachteile bestimmter Komponenten hinweisen. Man kann von etwas abraten oder zuraten. Aber wenn der Käufer Brücke XY will, soll er die auch bekommen?!
Man kann die 2000er persönlich besser finden; aber eine Schaller 3D oder andere kann man ja nicht als schlecht bezeichnen. Daher: Hart bleiben und auf der Brücke bestehen, die man haben will!

Gruß
Andreas
 
Schon klar, letztendlich macht er was ich will, hatte eben aber so sehr von der 2000er geschwärmt, hat sie auch auf einem Testbass drauf, klingt toll, ist aber eben für mich zu nervig. Die Idee mit den Monorails gefällt mir. Mal sehen, was er dazu sagt.
BTW.: Habe dieselbe Frage in einem anderen Forum gestellt. Ihr hier habt mir geholfen. Thanx.
Gruß
C.
 

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