Schlagzeugstudium - Was muss man können?

  • Ersteller PumaAce
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Als Schlagzeuger brauchst du für Gehörbildung wahrscheinlich etwas länger als anderer, eben weil du mit Harmonie und Melodie kaum zu tun hast, aber wenn du dich jeden Tag 20min damit beschäftigst schaffst du das dicke.
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Das Problem kenne ich... :D
Wie kann ich mein Gehör am besten Schulen?
Hat da jemand Tipps für mich?
 
Naja 1. kriegt man mit 14 nichts anderes als Zeitungen austragen, das mache ich und man verdient nicht viel. Und dann ist das bei mir mit Lehrer wechseln ein größeres Problem. Der unterrichtet mich seit ich angefangen habe und das will ich nicht hinschmeißen...

Erkundige dich an deiner Musikschule, ob es etwas wie eine studienvorbereitende Ausbildung gibt! Da bekommst du für verhältnismäßig wenig Geld alle Fächer, die du für die Aufnahmeprüfungen brauchst (Schlagzeug, Klavier, Theorie, Gehörbildung und vllt. sogar Ensemble).

Dass du von Anfang an bei dem Lehrer hattest, ist meiner Meinung nach kein Grund, nicht zu wechseln. Wenn er dich nicht auf das Studium vorbereiten kann und du das unbedingt machen möchtest, kommst du mit dem Lehrer nicht weiter!

TheDrummeR: Hast ne pn
 
Naja 1. kriegt man mit 14 nichts anderes als Zeitungen austragen, das mache ich und man verdient nicht viel. Und dann ist das bei mir mit Lehrer wechseln ein größeres Problem. Der unterrichtet mich seit ich angefangen habe und das will ich nicht hinschmeißen...


Hi,

das ist absoluter quatsch. du musst halt die augen aufmachen und auch bereit sein dir die finger dreckig zu machen, die zeiten wo du jobs nachgetragen bekommen hast sind lange vorbei.

setz dir ein ziel und verfolge es oder überdenke es nochmal, aber kämpfen musst du immer und überall. desto weniger jobs es gibt umso grösser ist der kampf ist natürlich auch klar. selbst ein studium, egal was ist heute keine garantie mehr. ein bekannter von mir hat grafok design studiert und arbeitet jetzt für ein paar kröten für eine zeutarbeitsfirma.

ich kann verstehen dass du deinen lehrer nicht wechseln willst, mit der zeit baut amn doch ein vertrauenverhältnis auf. aber wenn es dann um dich geht musst du auch über leichen gehen, hört sich schlimm an ist aber so. dann geht es nur ums eigne ego und da
haben solche dinge keinen platz, das bezieht sich nicht nur auf die musik.

setz dir das ziel und arbeite mit allen mitteln darauf hin du hast noch zeit, versuche die arber sinnvoll zu nutzen. man muss auch bereit sein abstriche in sachen freizeit oder bequemlichkeit machen zu müssen aber am ende lohnt es ich zumindest erhöhst du deine chancen.

Lg
DT
 
@PumaAce
Na, wenigsten weiss du, was du in etwa machen willst. Als ich so alt war wie du, wusste ich das nicht so genau, nur was ich nicht machen will. ;)

Im Musikbusiness gibt es noch zig Berufe mehr. Schreib für dich am besten auf, was dich interessiert und in welchen Schulfächern du gut bist.
Mit diesem Zettel marschierst du zu einem Jobberater, der kann dir bestimmt einige Berufe aufzeigen, die dir gefallen könnten.

Es muss ja auch nicht ein "richtiges" Studium sein.
Ein Freund von mir war ursprünglich Schreiner. Spielte aber schon seit seiner Kindheit leidenschaftlich Gitarre.
Selbst neben seinem Beruf übte er täglich oft mehrere Stunden. Irgendwann kam er auf den Trichter, dass er das lieber macht als die Schreinerei.
Er bewarb sich bei der Musikschule in Kronach. Dort kann man eine 3-jährige Ausbildung machen und ist dann staatlich geprüfter Musiklehrer.
Mittlerweile verdient er als privater Gitarrenlehrer und Dozent an einer privaten Musikschule sein Geld. Mir sagte er mal, er könne sich gar keinen anderen Beruf mehr vorstellen.

Er hat sich aber echt reingehängt und sich buchstäblich die Finger blutig gespielt. Wenn man es wirklich will, schafft man es auch. Es kostet halt viel Blut, Schweiss und Tränen, poetisch gesagt.;)
 
Hallo!
Ich hätte da noch eine Frage an die die Schlagzeug Studiert haben.

Ich würde später gerne Schlagzeug (Klassik) studieren. Ist man da von dem Studium total eingenommen?
Weil ich würde gerne Elektrotechnik noch dazu studieren. Lässt sich das vereinen? Oder muss ich da bei den Studienrichtungen nachfragen? Das ganze wäre in Graz. Sprich TU und KUG?
 
@reeder: Du stellst da einige erstaunliche Theorien - verpackt als Wahrheit - hin:

Wenn du jetzt mit Klavier spielen anfängst bist du bis es soweit ist auf einem Niveau das die Anforderungen bei weitem übersteigt. Meist wollen die da nur ne Invention und ein kleines romantisches Stück hören, das ist wirklich nicht schwer. Wirklich nicht.

Du machst Witze!? Ich habe mich seinerzeit für ein Studium der Ton- und Bildtechnik interessiert, die u. a. auch Kenntnisse in theoretischer und praktischer Musik vorraussetzen. Was sage ich... Kenntnisse... die Aufnahmeprüfung sieht u. a. auch das Vorspielen vor. Meine Prüfung hätte ich niemals bestehen können, das geforderte Niveau war gigantisch (Konzertgitarre). Und ich bin ausgebildeter Gitarrist!!! Und wohlgemerkt: Bei mir ging es nicht mal um ein musikalisches Studium! Wer mit 14 Klavier lernt müsste schon ein absolutes Ausnahmetalent sein, um nach vier Jahren eine derartige Prüfung bestehen zu können.

Als Schlagzeuger brauchst du für Gehörbildung wahrscheinlich etwas länger als anderer, eben weil du mit Harmonie und Melodie kaum zu tun hast, aber wenn du dich jeden Tag 20min damit beschäftigst schaffst du das dicke.

Dir scheint nicht bewusst zu sein, daß Gehörbildung und theoretische Harmonielehre nicht mal einfach so auswendig gelernt werden kann? Scheinbar nicht.

Um es hart zu sagen - frei nach Dieter Nuhr: Wenn man keine Ahnung hat, einfach mal ...

@PumaAce: Du bist 14 und bist in einer Schule-No-Bock-Phase. Laß Dir von einem Älteren sagen: Da musst Du durch, behalte Deine Flausen und Träume ruhig bei, aber verlasse Dich nicht drauf. Wenn das alles so einfach wäre, würden wir alle hier studierte Musikusse sein.
 
träume...

früher wollte ich koch werden-heute bin ich astronaut!

so können träume platzen...








:D

ps. @pumaace
der bumtac hat schon recht,nimm jetzt unterricht,hab spass am mucke machen und lass dir zeit,gedanken über dein studium zu machen...denn die hast du!
 
Zu dem Klavierzeug: Also so ganz einfach ist das nicht, aber definitiv zu schaffen, wenn man mit 14 anfängt - wenn man sich denn auch Mühe gibt!

Nochmal zu Mallets: Ich weiß nicht, ob es bei allen Hochschulen so ist, aber auch für Jazz/Rock/Pop-Studium braucht man Mallets auf einem gar nicht mal so niedrigen Niveau. Bei der einen Uni (weiß leider nicht mehr welche) muss man sogar ein einfaches 4-Mallet Stück vorspielen (wobei 4 Mallets ja gute Fähigkeiten mit zwei Mallets voraussetzen)...
 
Also ich verstehe das mit den Prüfungen nicht, wenn man so viel für die prüfung können muss, wozu dann noch studieren...
Naja ich spiele einfach weiter Schlagzeug, wie ich es mache, lasse alles wie immer auf mich zukommen, lerne evtl noch Gitarre und wenn es soweit ist...mach ich dann eher was anderes oder was mit Tontechnik. Hätte nicht gedacht, dass die Uni es so kompliziert macht an einem Studium teilzunehmen. Naja mal sehen, wie das in ein paar Jahren alles damit wird . Danke für eure Antworten ;)
 
Wenn man keine Ahnung hat, einfach mal ...

Und wenn man Ahnung hat? Glaubst du ich verbreite hier einfach irgendwelche Hirngespinste? Bevor ich mich aus gesundheitlichen Gründen vom Berufsmusikerdasein verabschieden musste, habe ich mich 2 Jahre intensiv auf die Aufnahmeprüfung im Fach Jazzgitarre vorbereitet, davon nur anderthalb (!) Jahre Klavier. Ein paar Monate vor der Prüfung habe ich bei Dozenten für jedes prüfungsrelevante Fach vorgesprochen und vorgespielt. Urteil des Nebenfachklavierlehrers: "Mach dir mal keine Sorgen, das packst du auf jeden Fall, die meisten hier schaffen sich erst ein paar Wochen vorher mit Müh und Not zwei Stücke drauf." (Ich hab ihm das Scherzo aus einer Mozartsonate und ein eigenes Arrangment für irgendeinen Jazzstandard vorgespielt). Klavier ist eher das Zünglein an der Waage, wenn zwei Bewerber in etwa gleich gut sind. Mein damaliger Lehrer hatte überhaupt kein Klavier vorspielen müssen, der wurde nach der Hauptfachprüfung direkt durchgewunken.
Ich wüsste auch nicht, inwiefern es möglich ist, neben der meisterhaften Beherrschunge eines Instruments auch noch Klavier auf ein soooo hohes Level zu bringen.

Schau dir doch die Anforderungen irgendeiner Hochschule mal an:

Für das Nebenfach Klavier gilt mindestens folgender Schwierigkeitsgrad, sofern im Abschnitt "Spezielle Anforderungen der Eignungsprüfung" keine davon abweichenden Anforderungen formuliert werden:

* J. S. Bach, Kleine Präludien und Fughetten
* M. Clementi, F. Kuhlau o. ä., Sonatine oder schneller Sonatinensatz
* R. Schumann, Album für die Jugend
* Dauer | ca. 10-15 Minuten


Leichter wird es in der klassischen Literatur nicht mehr!

Also wer hierfür

http://www.youtube.com/watch?v=vvP-wC3ls0s
http://www.youtube.com/watch?v=bOTW2VS4w5w
http://www.youtube.com/watch?v=839jzgcvl8c

4 Jahre braucht... sollte etwas anderes als Musik für sein Leben aussuchen.

Anders Beispiel, diesmal für Jazz:

Klavier-Pflichtfach
3 Stücke aus verschiedenen stilistischen Bereichen:
• Barock, Romantik, Stück aus dem Bereich Popularmusik oder
• Klassik, Romantik, Stück aus dem Bereich Popularmusik oder
• Barock, Moderne, Stück aus dem Bereich Popularmusik
(Unter Moderne ist die Musik des gesamten 20. und 21. Jh. zu verstehen)
Spiel einer Dur oder einer Moll Tonleiter (nach Eigenwahl) über 3-4 Oktaven mit entsprechenden
Arpeggien.

Literaturbeispiele
Barock:
• I.S. Bach: "Zwölf kleine Präludien oder Übungen für Anfänger", 2-Stimmige Inventionen,
dreistimmige Inventionen, "Französische Suiten"
• C. Ph. E. Bach: "Solfeggio", 6 leichte Sonaten, 18 "Probestücke" in 6 Sonaten
• Purcell "Suiten"
Klassik:
• M. Clementi: 6 Sonatinen Op.36,
• F. Kuhlau: Sonatinen Op. 55,
• W.A. Mozart: Sonatine C-Dur,
• L.van Beethoven: Sonatinen G-Dur , F-Dur
Romantik:
• F. Chopin: einzelne Preludien aus " 24 Preludien" (C-dur, e-moll, h-moll, E-dur, Des-dur), Mazurken
• F. Schubert: 11 unbekannte Ländler, Deutsche Tänze Op.33, Impromptu, Moments Musicaux
• E. Grieg: "Lyrische Stücke", "Poetische Tonbilder"
• R. Schumann: " Album für die Jugend", "Kinderszenen"
• P. Tschaikowsky: "Kinderalbum", 12 Stücke Op.40, "Die Jahreszeiten"
• F.M. Bartholdy: "Lieder ohne Worte"

usw.

alles Anfängermaterial...

Mir ist sehr wohl bewusst, dass Gehörbildung mehr verlangt als stupides Auswendiglernen, aber mir ist wohl bewusst, dass es kein Zauberwerk ist. Jeder, der sich damit beschäftigt, kann das nötige Niveau erlangen (was beim Hauptfach übrigens nicht gilt).

Ich will hier nicht den Eindruck erwecken, dass so eine Aufnahmeprüfung leicht ist; aber die Schwierigkeit liegt im Hauptfach und nicht ihm Klaviernebenfachscheiß (ich empfehle mal, sich an einer Musikhochschule von einem Nichtpianisten Klavier vorspielen zu lassen... das dürfte eher lustig als beeindruckend sein).
 
Hallo Puma Ace
Ein Musikstudium ist nicht leicht.Die Grundvoraussetzungen sehr hoch.Und am Ende meistens eine brotlose Kunst.Die meisten können mit der Musik noch nichtmal ihren Lebensunterhalt bestreiten.Das ist keine Theorie,sondern Fakten.Nur die Allerbesten verdienen gut.Viele krauchen im Hartz4 bereich od.jobben sich durchs Leben.Im Musikbereich gibt es genug andere Jobs die du ohne Studium erlernen kannst.Ich will nicht alles Schwarzmalen aber nur Rosarot ? Man sollte auch ein bisschen Realistisch bleiben.Warum etwas studieren,wovon man meistens noch nicht mal leben kann ?
Ich gebe dir den Rat etwas zu lernen was dir Spass macht und womit du später vlt. mal deine Familie ernähren kannst.Zu Konservativ ? Nein ,Realistisch !!

Gibt es einen Studierten der mir widerspricht ? Bitte nur nicht mit:..die Liebe zur Musik...:rolleyes:

Gruß PearlDR
 
... Nur die Allerbesten verdienen gut
... Gibt es einen Studierten der mir widerspricht ? ...

Ja!
Gut sein und gut verdienen kann vielleicht mal parallel laufen, aber darauf verlassen würde ich mich nicht.
Viele die gut verdienen, hatten einfach Glück zur richtigen Zeit am richtigen Ort gewesen zu sein und die Chance erkannt zu haben.

Es gibt so viele, so gute Musiker, die am Existenzminimum (und darunter!) rumkrebsen, daß es wirklich keine Freude ist.


Noch was zur Nebenfach-Diskussion, es ist wirklich kein Hexenwerk, die Klavierstücke fürs Nebenfach draufzumachen, es wird auch niemand danach fragen ob man noch was anderes spielen kann, es ist den Prüfern egal - sofern...
...die Hauptfach-Prüfung ordentlich gelaufen ist
...die Theorie bis in alle Kleinigkeiten sitzt
...man glaubhaft versichern kann, das Klavier während dem Studium zu vertiefen


Ich kenne einen genialen Posaunisten, der hat seine Klavierprüfung einhändig gespielt und wurde trotzdem genommen, allerdings hat er bei der Aufnahmeprüfung auf der Posaune den Dozenten in Grund und Boden gespielt und dem Kompositions/Arrangement-Dozenten mal schnell ein paar grundlegend neue Entwicklungen vorgelegt...
 
Hallo William
Genau das ist es was ich meine.Ein Musikstudium absolviert man nicht so mal eben.Vorraussetzung sollte eine große musikalische Begabung sein.Viele werden von kleinauf gefördert.Ich bezeichne sowas mit:Ein Leben für die Musik.Solche Leute haben bei Studienbeginn schon eine langjährige Ausbildung hinter sich.Bei den Aufnahmeprüfungen trennt sich die Spreu vom Weizen.Es erfordert viel Disziplin,Talent und Biss ein guter Musiker zu werden.Je mehr Instrumente ich spielen kann,desto größer sind meine Jobchanchen nach den Studium.Und Klavier sollte schon sein.Ich kenne welche von denen die dachten:Musikstudium,cool.Am Ende leider Arbeitslos,obwohl sie wirklich gut sind.Unser Gitarrist ist einer davon.Alle Leute die ihn kennen bezeichnen ihn als Ausnahmetalent aber trotzdem hat es für die große Musikkariere nicht gereicht.Auf Kohle war er nie aus.Jetzt mit 52 Jahren sagt er aber:Wenn ich nochmal jung wäre,würde ich den selben Weg wieder gehen.Sowas nennt man Musiker mit Leib und Sehle!

Gruß PearlDR
 
Hmm...Ja das Problem ist, Musik ist im Moment das einzige, was mir wirklich Spaß macht. Darum wollte ich diesen Weg gehen...Allerdings habe ich keine Lust "auf der Straße zu landen" oder sonstiges.Ich werd mir wohl noch überlegen, was ich dann endgültig mache, aber vllt sollte man sein Hobby einfach nicht zum beruf machen....
Naja danke für eure Auskünfte. :)
 
man könnte ja auf ein sinnvolles studium umschwenken wie z.b.

- philosophie
- theaterwissenschaften
- publizistik
- psychologie
- afrikanistik
- keltologie
- turkologie
- sportwissenschaften
- bwl

und mal schauen, wie viele absolventen in dem bereich arbeiten,
in dem sie studiert haben.

ein studium ist dass, was man draus macht! ;)
 
Das Problem kenne ich... :D
Wie kann ich mein Gehör am besten Schulen?
Hat da jemand Tipps für mich?

http://www.lehrklaenge.de/html/gehorbildung.html
http://www.musikwissenschaften.de/interaktiv/gb/index.htm

Wenn es um die Studienvorbereitung geht lohnt sich auch Unterricht. An manchen Musikschulen angeboten, viele Instrumentallehrer machen es privat.

Du machst Witze!? Ich habe mich seinerzeit für ein Studium der Ton- und Bildtechnik interessiert, die u. a. auch Kenntnisse in theoretischer und praktischer Musik vorraussetzen. Was sage ich... Kenntnisse... die Aufnahmeprüfung sieht u. a. auch das Vorspielen vor. Meine Prüfung hätte ich niemals bestehen können, das geforderte Niveau war gigantisch (Konzertgitarre). Und ich bin ausgebildeter Gitarrist!!! Und wohlgemerkt: Bei mir ging es nicht mal um ein musikalisches Studium! Wer mit 14 Klavier lernt müsste schon ein absolutes Ausnahmetalent sein, um nach vier Jahren eine derartige Prüfung bestehen zu können.

Zum Nebenfach Klavier hat Reeder ja schon alles gesagt. Mich würde interessieren was du wann und wo studieren wolltest, wo das Niveau so gigantisch war. Im normalen Musikstudium wird von Hauptfachgitarristen normalerweise überhaupt kein Klavier verlangt.
 
Robert-Schumann-Institut in Düsseldorf, Anfang der 90er Jahre. Und es ging natürlich um mein Hauptfach - also Gitarre - ich habe sozusagen antizipiert. Wobei Klavierkenntnisse auch für mich gefordert - mindestens aber gewünscht - gewesen wären.
 
In letzter Zeit lese ich ja doch eher passiv mit, aber bei diesem Zitat muss ich doch mal kurz einschreiten:

Wer heute von der Musik leben will, der muß vor allem flexibel sein, zeitlich, räumlich, stilistisch - die Zeit des Spezialistentums ist für die allergrößte Mehrheit vorbei! Joey Jordison oder Anne-Sofie Mutter sind die AUSNAHMEN nicht die Regel.

Denn genau diese Aussage bringt es nämlich exakt auf den Punkt, woran es liegt, dass unsere Musikkultur seit einigen Jahren so im Argen liegt. Dadurch, dass heute verlangt wird, dass jeder Musiker "alles" spielen können soll, entsteht so viel langweilige Musik ohne Herz.

Mozart hat Top-Sinfonien und Opern geschrieben, die mir heute noch gefallen; Heintje hat einzigartige Schlager gesungen, die heute immer noch nicht vergessen sind; Elvis Presley hat nichts anderes als Rock'n'Roll gemacht und dabei unzählige Klassiker hervorgebracht; und Interactive waren in den frühen 90ern das Synonym, wenn es um Hardtechno ging.

Und warum blähen die Musikhochschulen denn die ganze Jahrhunderte alte Klassik-Musik immer wieder so auf? Warum gehen die nicht auch mal mit der Zeit und bieten Studien für Flamenco, Samba, Salsa, Hardrock, Metal, Hip Hop, House, Techno, Ambient, Schlager oder was weiß ich an? Und wenn es doch ältere Sachen sein sollen: Was ist denn mit Beat, Rock'n'Roll, Dixieland, Skiffle, alte deutsche Volkslieder, Chansons oder was weiß ich? Immer nur Klassik, Klassik, Klassik. Alles andere darf in Musikhochschulen nicht sein. Warum?

Ich persönlich höre mir auch ab und zu gerne mal eine Sinfonie von Mozart an, mein Schwerpunkt liegt aber klar bei Dance und anderen modernen Musikrichtungen. Und mich kotzt es schon seit vielen Jahren an, dass Musikschulen solche Sachen nicht ernstgenommen wurden.

Ein Bekannter von mir, Ulrich Galden (seine Homepage hier) hatte schon vor über 40 Jahren das Problem: Er interessierte sich sehr für die Gitarre, aber keine klassischen Sachen, sondern damals moderne Stars wie Elvis Presley oder Buddy Holly. Sowas gab es auch damals an den Musikschulen nicht, und er hat sich dann das Gitarrespielen selber beigebracht und spielt nicht schlecht. Und vor allem: Er spielt das, was ihm im Herzblut liegt! Sowas höre ich mir lieber an, als eine Platte, wo Musiker 200 Jahre altes Material vom Blatt runterspielen.

Ich will hier nicht die Musik(hoch)schulen schlechtreden, aber dieses stockkonservative Denken finde ich einfach nur höchst arrogant.

DJ Nameless
 
Musikhochschulen sind Kunsthochschulen, keine Unterhaltungshochschulen. Da wird Kunstmusik gelehrt, die europäische ("Klassik") und die amerikanische ("Jazz"). Diese beiden Begriffe werden sehr weit gefasst, Klassik etwa 1550-2009, Jazz etwa 1940-2009, aber in beiden Bereichen wird nicht nur konserviert, sondern in erster Linie nach vorne geschaut. Die meisten Hochschulen unterhalten ein Institut für Neue Musik inkl. Kompositionsstudiengängen; teilweise sogar elektronische Komposition/Digitale Kunst/Multimedia.
Fast alle Jazzstudenten spielen in Bands unterschiedlichster Genres, garantiert auch Funk & Soul, Lateinamerikanisches, Rock, Pop uvm.
In der Ausbildung wird zugesehen dass die Studenten an ihre Grenzen kommen und diese dann immer mehr ausweiten, aber dazu sind so Sachen wie Schlager und Dixiland eher nicht geeignet...
 
Ein Bekannter von mir, Ulrich Galden (seine Homepage hier) hatte schon vor über 40 Jahren das Problem: Er interessierte sich sehr für die Gitarre, aber keine klassischen Sachen, sondern damals moderne Stars wie Elvis Presley oder Buddy Holly. Sowas gab es auch damals an den Musikschulen nicht, und er hat sich dann das Gitarrespielen selber beigebracht und spielt nicht schlecht. Und vor allem: Er spielt das, was ihm im Herzblut liegt! Sowas höre ich mir lieber an, als eine Platte, wo Musiker 200 Jahre altes Material vom Blatt runterspielen.

Das ist ja schön für deinen Bekannten. Aber was hätte er dann für seine Musik noch groß an der Hochschule lernen sollen? Herzblut kann man nicht studieren, ein Studium hat andere Inhalte und Ziele.
 

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