Hi Zusammen!
Ich bin der Meinung ,dass es sich durchaus lohnt ,mal etwas absolut EXACT,bis auf das
letzte kleine Fitzelchen nachzuspielen.Meist kommt man erst dann hinter die wirklich
interessanten Sachen.Deswegen mutiert man dann ja nicht gleich zu einem anderen Menschen.
Imitieren,....Assimilieren,....Innovieren,.....
Ausserdem ist es irgendwie ein ganz intimes Gefühl,wenn man etwas 100% nachmacht.
So als ob man den Musiker dann besser kennengelernt hätte,...
Die Geschwindigkeit beim raushören absenken ist ein eher fauler Kompromiss.
Ich habe schon an anderer Stelle geschrieben,dass man nur die Geschwindigkeit
spielen kann ,die man auch kontrollieren kann,also hört bzw raushört.
(oder gar nicht ,..Geschwurbel,...herrlich,.....keine Mitten,..zuviel Effekt,....
das kommt davon,......)
Jetzt aber zur Praxis:
1) Es ist nachweislich megahilfreich,sich über der zeitlichen Platzierung
einer Note vollkommen im Klaren zu sein.
Der ''Trick'' ist ,zu versuchen ,eine bestimmte Zählzeit zu hören,am
sinnvollsten zunächst mal irgendein downbeat aus dem Takt,und sich einzig auf diese
Note zu konzentrieren.Möglichst alles was vorher war ,irgendwie ''überhören''
2) Den Ton dann sacken lassen,und aus der Erinnerung wieder hervorholen.
Entweder er versinkt ganz,dann nochmal von vorne ,oder man kann ihn wieder
wachsen lassen.Dann wird er langsam zum Riesen.
Dann unbedingt nachsingen!,..dann spielen ,bzw aufschreiben.
Wer versucht ,die Note zu schnell nachzusingen,setzt sich nur unnötig unter Druck,und dieser Druck verdrängt den Klang aus dem Körper.
3) Sollte man soweit sein,kann man dies nat. auch mit mehreren Tönen versuchen.
Nochmal ,: das allerwichtigste ist,dass man weiss WANN was kommt,dass man es auszählen kann. Rhythmik liefert unserer Erinnerung die entscheidende Stützhilfe.
Sie ist wie eine Matrix,an die man die Noten ''heften'' kann.
Erst recht dann ,wenn der geneigte Herr Musiker sich nicht an die ''Regeln''
hält ,und einfach eine Tonwolke hinzimmert,bei der eine genaue rhythmische
Einordnung nicht machbar ist.
So kann man dann wenigstens zb. den Zielton einer Phrase bestimmen,und sich dann
von hinten nach vornne arbeiten.
4) Nützlich ist bei der ganzen Plackerei ein guter ''Triggerfinger''.
Heisst beim cd Player zb die Stopptaste.Übungsache,..irgendwann kriegt man
es gut hin das man genau da hält wo man halten wollte.(Zählzeit!!)
Bei mir ,...früher,..ahem,...war das mit den Plattenspielern mühsamer ,aber
was gut ging war ,wenn man die Nadel vermittels des Hebels mit ebbes Schwung hochgedrückt hat,dann ist sie automatisch immer ein bis zwei Rillen nach hinten gesprungen.
Ich gebe zu ,im Sinne meiner Bemerkung über Hören/Nachspielen ist dies auch nicht
die edelste Methode.Dies wäre dann einmal gehört und nachgezockt.
Darüber reden wir hier wohl nicht ernsthaft.
Ich bin aber der Überzeugung,das dieses Arbeiten wesentlich ''ehrlicher ''
ist ,als halbe Geschwindigkeiten o.ä.
Im übrigen ist Geschwindigkeit ja auch nur ein kleiner Teil von unendlicher
Vielfalt beim Spielen.
Es kann durchaus SEHR lehrreich sein,sich mal mit einigen Bendings von Herrn
Beck auseinanderzusetzen,und diese präzise nachspielen.
Oder mal die Dynamik einer rechten Hand von Scofield bei einem chord-melody-arrangement,...........auch wenn die nicht der ''Shredderabteilung''
angehören,...(Dynamik rechts und shredder,...nie gehört ,..seufz,...)
Alle Musiker ,die nicht Gitarre spielen ,bitte den letzten Absatz streichen,der Rest
gilt nat. für alle....
Grüße!