Sehr tiefreichende Kopfhörer

Doch, sobald sich die Membran bewegt heißt das genau das.
Ob sich der Schalldruck dann verändert bei ausgelenkt bleibender Membran hängt halt davon ab ob das Frontvolumen (also der Abhörraum) luftdicht nach außen ist, hängt also nicht mehr vom Lautsprecher ab.

(Creep-Faktor mal beiseite gelassen)
Nein.
Unter "0 Hz schaffen" verstehe ich reproduzieren, und das hängt sehr wohl vom LS/KH ab.

Da kann das Frontvolumen noch so gut abgedichtet sein, bei Bassreflex, Horn, offene Schallwand und den meisten KH sollte klar sein, dass keine Druckveränderung für "längere" (oder gar nur kurze) Zeit aufrechterhalten werden kann.

Selbst geschlossene LS sind nicht komplett luftdicht ... aus gutem Grund.
 
Nun besitzen die Mittelohrknochen eine Schutzfunktion, indem sie durch kleine Muskeln versteift werden können und dadurch weniger Pegel an das Innenohr abgeben. Aber dieser Schutzreflex ist langsam und kann nicht auf plötzliche Druckschwankungen/Peaks reagieren.
Der Reflex ist eigentlich sogar ziemlich schnell: 40 bis 100 Millisekunden.
Und dämpft etwa 30 dB ab (natürlich nicht linear über alle Frequenzen)

Nein.
Unter "0 Hz schaffen" verstehe ich reproduzieren, und das hängt sehr wohl vom LS/KH ab.

Da kann das Frontvolumen noch so gut abgedichtet sein, bei Bassreflex, Horn, offene Schallwand und den meisten KH sollte klar sein, dass keine Druckveränderung für "längere" (oder gar nur kurze) Zeit aufrechterhalten werden kann.

Selbst geschlossene LS sind nicht komplett luftdicht ... aus gutem Grund.
Ein Kopfhörer ist kein Hornsystem und auch kein Bassreflexsystem. Eine offene Schallwand die einen akustischen Kurzschluss ermöglicht findest du IDR nur bei sehr teuren offenen Lautsprechern wie dem AKG812 - bei In-Ear Kopfhörern nicht.
Außerdem gilt ja bei einer offenen Schallwand der Druckkammereffekt nicht mehr.
Solange die Spule die thermische Belastung aushält die durch Gleichstrom und fehlende Kühlung entsteht, so lange kann der Treiber die Auslenkung aufrechterhalten, und der Druck im Frontvolumen ist konstant - luftdichte Abschottung vorausgesetzt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Der Reflex ist eigentlich sogar ziemlich schnell: 40 bis 100 Millisekunden.
Und dämpft etwa 30 dB ab (natürlich nicht linear über alle Frequenzen)

Korrekt, hohe Frequenzen werden stärker abgedämpft als tiefe. Dennoch sind selbst 40 ms zu langsam, um vor plötzlichen und unerwarteten Pegelspitzen zu schützen (wie z.B. Pistolen-Knall, Rim-Shot usw.)
Zitat aus dem oben erwähnten Buch (s. 53): "... And because this stapedius reflex, sometimes called the acoustic reflex, is relatively slow (certainly compared to the speed of sound), it cannot protect us from very sudden loud, explosive noises like gunfire. Such sudden, very intensive sounds are therefore particulary likely to damage our hearing. ... "

Bei akustischen Instrumenten wird man da trotzdem in der Regel auf der sicheren Seite sein, vor allem life und aus einer gewissen konzerttypischen Entfernung gehört. Aber bei elektronisch produzierter Musik (und wie anders wollte man Infraschallquellen in den Track einbauen) mit gesampelten oder elektronisch erzeugten Klängen gibt es wohl schon mal sehr plötzliche Pegelsprünge mit Peaks (wobei ich mich in dem Bereich nicht wirklich auskenne).
 
Ich empfehle für Alles einen Sennheiser HD600.... was sonst...:D
 
Ein Kopfhörer ist kein Hornsystem und auch kein Bassreflexsystem.
Ich denke du hast mich missverstanden. Das waren nur Beispiele für LS-Typen wo es ganz klar ersichtlich ist, dass "Membran folgt Signal" NICHT gleich "schafft 0 Hz" bedeutet.

Aber tatsächlich gibt es auch einige KH, die Öffnungen in der "Schallwand" haben.


Außerdem gilt ja bei einer offenen Schallwand der Druckstaueffekt nicht mehr.
Der Druckstaueffekt beschreibt die Überlagerung von reflektiertem Schall, was den Schalldruckpegel erhöht. Ich sehe nicht, wie das relevant ist.

Wenn du meinst, dass kein langfristiger Druckaufbau stattfinden kann - das ist bei allen von mir genannten LS/KH der Fall. Mal mehr, mal weniger stark.


luftdichte Abschottung vorausgesetzt.
Genau das meine ich ja, wann ist das denn der Fall? In-ears kommen dem am nächsten, wie von dir erwähnt.
 
Der Druckstaueffekt beschreibt die Überlagerung von reflektiertem Schall, was den Schalldruckpegel erhöht. Ich sehe nicht, wie das relevant ist.
Mea culpa, Druckkammereffekt war gemeint.
Genau das meine ich ja, wann ist das denn der Fall? In-ears kommen dem am nächsten, wie von dir erwähnt.
Wie ich ja in Post #31 schrieb - bei In-Ear Kopfhörern ohne Aufwand zumindest bis 10 Hz machbar, auch tiefer geht's mit entsprechenden Vorkehrungen.
Soweit kommt man auch mit Lautsprechern wenn der Raum entsprechend konstruiert wird, aber das ist dann ein großer Aufwand. Die Regieräume in den BOP Studios kommen bis 7 Hz runter.
 
Orgel Subkontra-C. 16,35 Hz.....
Stimmt, wobei 32 Fuß-Register recht selten zu finden sind. Ich habe gelegentlich das Erlebnis, das Subkontra-C des offenen Prinzipal 32´ der romantischen Seifert-Orgel in Kevelaer zu hören (Pfeifenlänge 14 Meter!) - oder sollte ich besser sagen, zu fühlen? Diese tiefen Töne gehen durch den ganzen Körper. Aufnahmen habe ich dort noch nicht gemacht, könnte diese Frequenzen mit meinem Eqiupment zwar durchaus einfangen (mit Kugeln/Druckempfänger), wüsste aber gar nicht, wie sie jemand annähernd zu Hause so wiedergeben könnte wie sie live klingen.
 
Übrigens ... nicht jeder Verstärker kann tatsächlich viel Leistung bei Frequenzen unter 5Hz bringen. Das kommt ganz auf die Schaltung an. Die Ausgänge sind unter Umständen AC gekoppelt, gerade bei portablen batteriegetriebenen Geräten oder anderen Geräten die keine symmetrische Spannungsversorgung haben. Das heißt irgendwo gibt es einen Hochpassfilter. Gerade wenn es klein sein soll, dann wird der Hochpass so hoch wie möglich angesetzt sein.
 
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