
Smoke165
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Moin liebe Alle,
ist schon zig Jahre her. Ich habe gerade eher zufällig die alten Bilder gesehen. Nie einen Bericht geschrieben. Und da es doch manch Leute begeistert, sowas anzuschauen, hole ich mal in einer verkürzten Version den Baubericht nach. Warum nicht (ob ich aktuell wegen etwas zum Prokrastinieren neige? Vielleicht....)
Die Thiele ist ja eine recht bekannte Konstruktion, der Plan im Netz einfach zu finden (aber trotzdem mal im Anhang) und man kann sie sich natürlich auch fertig von Mesa Boogie für aktuell 629€ kaufen. Ich war Student, kein Geld, also wurde gebaut. Und bauen macht ja auch Spaß.
Da ich bereits gute Erfahrungen mit einem Eminence Delta Pro 12a in meiner 212 (zusammen mit einem V30) gemacht habe, hatte ich mich gegen den typischen EV12L und für den Emminence entschieden. Von den Werten her gilt er in der Thiele-Box als passende Alternative. Entschieden und fix über Kleinanzeigen besorgt. Super Zustand. Alle happy. (Also.......ich)
Parallel wurde der Plan mit Berücksichtigung der geplanten Holzstärke (18mm Birke MPX) grob gekrizelt. Mit der Skizze bewaffnet gings dann auch in den örtlichen Baumarkt und ich hab mir den Zuschnitt besorgt.
Ich hatte damals keine hochwertige Holzwerkstatt zur Verfügung. Spannende Schwalbenschwanz-Verbindungen oder ähnliches waren nicht drin. Aus Erfahrung kann ich aber sagen, dass das Prinzip Leim + Schrauben hält wie ein Panzer bei dem Ding. Auf der Box kann sogar ich mit +100kg drauf rumhüpfen. Mir fällt jedenfalls in der Praxis kein Nachteil auf. Wichtig: Wegen Abrundung der Kanten im späteren Verlauf müssen die Schrauben an der Stelle versenkt werden.
Ich habe mich dann Stück für Stück voran gebastelt. Angefangen mit den Seitenteilen/Boden und der Konstruktion für die Rückwand, welche leicht versetzt ist, damit alles schön "plan" liegt am Ende. Der Deckel kam zum Schluss.
Erst wurde quasi die ganze "innere" Konstruktion gebastelt und der Deckel war dann das Ende. Findige Augen erkennen an den Fotos schon, wo ich einen Fehler gemacht habe, an den ich mich bis heute erinnere.....Deckel kam drauf. Hier und da ein Schräubchen, alles dazu verleimt. Passt. Und sieht erstmal super aus.
Der Fehler? Zwei Seitenleisten waren zu kurz geschnitten. Irgendwo hatte ich einen Denkfehler und die falschen Maße im Zuschnitt durchgegeben. Da meine Motivation recht gering war, die wieder rauszureißen, falls dabei nicht sowieso sonstwas kaputt gehen würde, habe ich die Lücken einfach mit Acryl gestopft, um ggf. irgendwelche Geräusche zu vermeiden. Da die Thiele mit Bassreflexröhren-artigen Öffnungen arbeitet, habe ich sowieso alle potenziellen Luftlücken mit Acryl verdichtet. Die Kartusche war also eh schon da. Auf dem folgenden Foto sieht man oben rechts und links die besagten "Lücken"....naja. War mein aller erster Boxenbau. Fehler passieren
Damit steht auch schon das wesentliche Konstrukt. Nächster Schritt war dann, die Kanten abzurunden. Dafür hat die Oberfräse vom Nachbarn geholfen. Nachdem ich mal ein Headshell für einen Amp gebaut hatte und die Kanten von Hand abrundete, habe ich gelernt, dass "von Hand" einfach echt eine dumme Idee ist. Die Ecken wurden mit Schleifgerät zusätzlich "verringert", damit die geplanten Metallecken trotz Tolex gut passen. Und einfach, ums mal anschauen zu können, habe ich dann auch direkt die Schallwand mit einer Stichsäge bearbeitet, den Speaker eingebaut und mal angeschraubt. Einfach zum Anschauen. Man freut sich ja über jeden Fortschritt. Der Speaker wurde an Einschlagmuttern angeschraubt. Speaker auflegen, Löcher markieren, passend Bohen und Einschlagmuttern mit den Schrauben einziehen. Das geht echt einfach.
Die Rückwand kam auch direkt hinterher. Schwarze Holzschrauben mit schwarzen Rosetten, damit das alles am Ende auch gut zum Look passt. Abstände abgemessen, angezeichnet, vorgebohrt und ran da. Ein passendes Loch für die Speakerbuchse wurde auch direkt gesetzt. In dem Moment konnte ich dann auch das erste Mal die Box spielen. Zwar noch nackig, aber es ging! Als Buchsen habe ich bei meinen Selbstbauboxen (und irgendwann dann bei meiner 2x12 nachgerüstet) die Kombi-Buchsen von Neutrik mit Klinke-Speakon. Ich mag Speakon einfach mehr als Klinke in dem Bereich. Wird sich bei uns chronisch konservativen Gitarristen wohl nur nie an den Amps durchsetzen....naja. Achja....und keine Ahnung mehr, wie das genau passiert ist, aber ja: Ich habe leicht fluchend meine DNA auf dieser Box verewigt. Upsi....
Nun gings an die Optik. Passend zu einem vorher gebauten Headshell wurde es weiß-schwarz. Also erstmal die ganze Kiste von innen bepinseln. Hab da einfach irgendeine Acrylfarbe aus der Tube genommen, die man sonst für Leinwandmalerei nimmt. Ist wohl nicht ganz billig, aber für mich wars umsonst....(man könnte an dieser Stelle das Wort "genommen" eher mit "geklaut" ersetzen.....danke, Muddi <3) Schwallwand und Rückwand wurden an relevanten Stellen ebenso gepinselt.
Und dann gings auch schon an die richtig anstrengende Aufgabe: Tolex. Ich hab das immer mit ganz normalen Ponal Express Holzleim gemacht. Geht super. Ist aber anstrengend. Und beim Umwerfen um die Kanten muss man immer etwas aufpassen. Vor allem, wenn sich da überschüssiger Leim rausdrückt. Aber alles irgendwie machbar.
Erst war das Gehäuse dran, dann die Rückwand. Bei der Rückwand musste ich nachträglich noch das Loch für die Buchse neu setzen und habe das alte grob mit Holzspachtel ausgefüllt. Optisch sieht man davon nichts am Ende. Warum ich das genau gemacht habe, kann ich gar nicht mehr genau sagen. Aber mein Vergangenheits-Ich wird sich schon was gedacht haben. Hats sich eigentlich immer. (Was nicht heißt, dass die Gedanken immer Schlau waren, aber ihr kennt das sicher auch.....
)
So langsam siehts dann auch wie eine halbwegs professionelle Box aus. Schnittkanten vom Tolex hab ich zusätzlich weiß mit Acrylfarbe bemalt. Die sind mir mMn relativ gut gelungen, aber es hilft, sie zusätzlich zu verschleiern.
Im nächsten Schritt wurde dann die Schallwand wieder verbaut. Diesmal aber nicht nur geschraubt, sondern auch geleimt und wegen Konstruktion der Thiele zusätzlich mit Acryl abgedichtet. Speaker wurde dann auch wieder eingesetzt. Hier sieht man auch, dass ich den Speaker von den 8 möglichen Schrauben nur an 4 Schrauben befestigt habe. Langt mMn völlig.
Als nächstes kam dann die Rückwand wieder drauf. Rückwand ansetzen, die Löcher vorsichtig durchs Tolex "wiederfinden" und Schrauben durch da. War ja schonmal dran. Das passt alles. Wobei die Rückwand recht eng sitzt. Ich hätte damals ruhig 1-2 mm mehr für den Tolex einplanen können. Aber hey: Hauptsache hält und sieht schick aus. Ein Beschriftungsschild von Tubetown gabs auch noch drauf.
Und hier noch ein Bild mit meinem Selbstbau-Headshell meines Marshall V8080. Ich konnte mit dem als Combo einfach nichts anfangen. Eine Frontbespannung hatte ich auch noch gebastelt. Die war aber relativ schei*e, weil schief. Als ich meine 1x12 Raptor später gebaut habe (siehe Signatur), hab ich für beide nochmal ein neues Netz gebaut. Das sitzt besser. Achso...und Füße bekam die natürlich auch. Und irgendwann später hatte ich auch mal einen Griff nachgerüstet.
Das ist aber bei den Fotos nicht mehr dabei.
Und das wars auch schon. Nun ist der Bau hier auch mal verewigt. Vielleicht hat ja der ein oder andere Spaß dran.
Und ich kanns endlich neben dem Link zu meiner Raptor in der Signatur verewigen 
ist schon zig Jahre her. Ich habe gerade eher zufällig die alten Bilder gesehen. Nie einen Bericht geschrieben. Und da es doch manch Leute begeistert, sowas anzuschauen, hole ich mal in einer verkürzten Version den Baubericht nach. Warum nicht (ob ich aktuell wegen etwas zum Prokrastinieren neige? Vielleicht....)
Die Thiele ist ja eine recht bekannte Konstruktion, der Plan im Netz einfach zu finden (aber trotzdem mal im Anhang) und man kann sie sich natürlich auch fertig von Mesa Boogie für aktuell 629€ kaufen. Ich war Student, kein Geld, also wurde gebaut. Und bauen macht ja auch Spaß.
Da ich bereits gute Erfahrungen mit einem Eminence Delta Pro 12a in meiner 212 (zusammen mit einem V30) gemacht habe, hatte ich mich gegen den typischen EV12L und für den Emminence entschieden. Von den Werten her gilt er in der Thiele-Box als passende Alternative. Entschieden und fix über Kleinanzeigen besorgt. Super Zustand. Alle happy. (Also.......ich)
Parallel wurde der Plan mit Berücksichtigung der geplanten Holzstärke (18mm Birke MPX) grob gekrizelt. Mit der Skizze bewaffnet gings dann auch in den örtlichen Baumarkt und ich hab mir den Zuschnitt besorgt.
Ich hatte damals keine hochwertige Holzwerkstatt zur Verfügung. Spannende Schwalbenschwanz-Verbindungen oder ähnliches waren nicht drin. Aus Erfahrung kann ich aber sagen, dass das Prinzip Leim + Schrauben hält wie ein Panzer bei dem Ding. Auf der Box kann sogar ich mit +100kg drauf rumhüpfen. Mir fällt jedenfalls in der Praxis kein Nachteil auf. Wichtig: Wegen Abrundung der Kanten im späteren Verlauf müssen die Schrauben an der Stelle versenkt werden.
Ich habe mich dann Stück für Stück voran gebastelt. Angefangen mit den Seitenteilen/Boden und der Konstruktion für die Rückwand, welche leicht versetzt ist, damit alles schön "plan" liegt am Ende. Der Deckel kam zum Schluss.
Erst wurde quasi die ganze "innere" Konstruktion gebastelt und der Deckel war dann das Ende. Findige Augen erkennen an den Fotos schon, wo ich einen Fehler gemacht habe, an den ich mich bis heute erinnere.....Deckel kam drauf. Hier und da ein Schräubchen, alles dazu verleimt. Passt. Und sieht erstmal super aus.
Der Fehler? Zwei Seitenleisten waren zu kurz geschnitten. Irgendwo hatte ich einen Denkfehler und die falschen Maße im Zuschnitt durchgegeben. Da meine Motivation recht gering war, die wieder rauszureißen, falls dabei nicht sowieso sonstwas kaputt gehen würde, habe ich die Lücken einfach mit Acryl gestopft, um ggf. irgendwelche Geräusche zu vermeiden. Da die Thiele mit Bassreflexröhren-artigen Öffnungen arbeitet, habe ich sowieso alle potenziellen Luftlücken mit Acryl verdichtet. Die Kartusche war also eh schon da. Auf dem folgenden Foto sieht man oben rechts und links die besagten "Lücken"....naja. War mein aller erster Boxenbau. Fehler passieren

Damit steht auch schon das wesentliche Konstrukt. Nächster Schritt war dann, die Kanten abzurunden. Dafür hat die Oberfräse vom Nachbarn geholfen. Nachdem ich mal ein Headshell für einen Amp gebaut hatte und die Kanten von Hand abrundete, habe ich gelernt, dass "von Hand" einfach echt eine dumme Idee ist. Die Ecken wurden mit Schleifgerät zusätzlich "verringert", damit die geplanten Metallecken trotz Tolex gut passen. Und einfach, ums mal anschauen zu können, habe ich dann auch direkt die Schallwand mit einer Stichsäge bearbeitet, den Speaker eingebaut und mal angeschraubt. Einfach zum Anschauen. Man freut sich ja über jeden Fortschritt. Der Speaker wurde an Einschlagmuttern angeschraubt. Speaker auflegen, Löcher markieren, passend Bohen und Einschlagmuttern mit den Schrauben einziehen. Das geht echt einfach.
Die Rückwand kam auch direkt hinterher. Schwarze Holzschrauben mit schwarzen Rosetten, damit das alles am Ende auch gut zum Look passt. Abstände abgemessen, angezeichnet, vorgebohrt und ran da. Ein passendes Loch für die Speakerbuchse wurde auch direkt gesetzt. In dem Moment konnte ich dann auch das erste Mal die Box spielen. Zwar noch nackig, aber es ging! Als Buchsen habe ich bei meinen Selbstbauboxen (und irgendwann dann bei meiner 2x12 nachgerüstet) die Kombi-Buchsen von Neutrik mit Klinke-Speakon. Ich mag Speakon einfach mehr als Klinke in dem Bereich. Wird sich bei uns chronisch konservativen Gitarristen wohl nur nie an den Amps durchsetzen....naja. Achja....und keine Ahnung mehr, wie das genau passiert ist, aber ja: Ich habe leicht fluchend meine DNA auf dieser Box verewigt. Upsi....
Nun gings an die Optik. Passend zu einem vorher gebauten Headshell wurde es weiß-schwarz. Also erstmal die ganze Kiste von innen bepinseln. Hab da einfach irgendeine Acrylfarbe aus der Tube genommen, die man sonst für Leinwandmalerei nimmt. Ist wohl nicht ganz billig, aber für mich wars umsonst....(man könnte an dieser Stelle das Wort "genommen" eher mit "geklaut" ersetzen.....danke, Muddi <3) Schwallwand und Rückwand wurden an relevanten Stellen ebenso gepinselt.
Und dann gings auch schon an die richtig anstrengende Aufgabe: Tolex. Ich hab das immer mit ganz normalen Ponal Express Holzleim gemacht. Geht super. Ist aber anstrengend. Und beim Umwerfen um die Kanten muss man immer etwas aufpassen. Vor allem, wenn sich da überschüssiger Leim rausdrückt. Aber alles irgendwie machbar.
Erst war das Gehäuse dran, dann die Rückwand. Bei der Rückwand musste ich nachträglich noch das Loch für die Buchse neu setzen und habe das alte grob mit Holzspachtel ausgefüllt. Optisch sieht man davon nichts am Ende. Warum ich das genau gemacht habe, kann ich gar nicht mehr genau sagen. Aber mein Vergangenheits-Ich wird sich schon was gedacht haben. Hats sich eigentlich immer. (Was nicht heißt, dass die Gedanken immer Schlau waren, aber ihr kennt das sicher auch.....

So langsam siehts dann auch wie eine halbwegs professionelle Box aus. Schnittkanten vom Tolex hab ich zusätzlich weiß mit Acrylfarbe bemalt. Die sind mir mMn relativ gut gelungen, aber es hilft, sie zusätzlich zu verschleiern.
Im nächsten Schritt wurde dann die Schallwand wieder verbaut. Diesmal aber nicht nur geschraubt, sondern auch geleimt und wegen Konstruktion der Thiele zusätzlich mit Acryl abgedichtet. Speaker wurde dann auch wieder eingesetzt. Hier sieht man auch, dass ich den Speaker von den 8 möglichen Schrauben nur an 4 Schrauben befestigt habe. Langt mMn völlig.
Als nächstes kam dann die Rückwand wieder drauf. Rückwand ansetzen, die Löcher vorsichtig durchs Tolex "wiederfinden" und Schrauben durch da. War ja schonmal dran. Das passt alles. Wobei die Rückwand recht eng sitzt. Ich hätte damals ruhig 1-2 mm mehr für den Tolex einplanen können. Aber hey: Hauptsache hält und sieht schick aus. Ein Beschriftungsschild von Tubetown gabs auch noch drauf.
Und hier noch ein Bild mit meinem Selbstbau-Headshell meines Marshall V8080. Ich konnte mit dem als Combo einfach nichts anfangen. Eine Frontbespannung hatte ich auch noch gebastelt. Die war aber relativ schei*e, weil schief. Als ich meine 1x12 Raptor später gebaut habe (siehe Signatur), hab ich für beide nochmal ein neues Netz gebaut. Das sitzt besser. Achso...und Füße bekam die natürlich auch. Und irgendwann später hatte ich auch mal einen Griff nachgerüstet.

Und das wars auch schon. Nun ist der Bau hier auch mal verewigt. Vielleicht hat ja der ein oder andere Spaß dran.


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