Sollte man als E-Gitarrist auch schrauben können?

Diesen Eindruck habe ich auch ......:great: ... und endlich spricht es mal einer aus ....
Ich bin hin- und hergerissen einen Post über den Unterschied zwischen diesem, technisch orientiertem Board zur Diskussion über E-Gitarren und dem musikpraktischem Board zu machen, und euch Kommentare dazu r eindrücken warum ihr dort nicht den anderen Teil betrachtet, und andererseits euch damit aufzuziehen warum ihr euch selber auf den technischen Teil beschränkt :moose_head:

Nun ja ich denke das bezieht sich hier vorzugsweise auf die Seiten Franktion.
In anderen Bereichen geht es schön häufiger mal um Musiktheoretische oder Spieltechnische Fragen.
Hängt vielleicht damit zusammen dass es im EGitarren und EBass Sektor halt im Prinzip recht einfach ist zu „ schrauben“ und es eine ganze Menge „Optimier“ und „Bastelzubehör“ separat zu erwerben gibt. Vom Security Lock über Tonabnehmer bis zur Sauerstoffarmen Reingold Litze.
Das alles geparrt mit ner Menge Mojo-Voodo und ganz viel „Gut Vers. Schlecht“
Haltung führt wohl dazu.
Es ist halt relativ einfach und u.U. preiswert hier „Lego zu spielen“.

Bliebe die Frage:
orientiert sich der Bedarf zunehmend am Angebot oder das stetig wachsende Angebot am hohen Bedarf?
 
Naja ... ja. Ein hervorragender Instrumentenbauer oder so wäre natürlich auch praktisch - aber am Ende weiß man das erst hinterher.

Man lernt, mißtrauisch zu sein, weill es so oft einen Grund dafür gibt.

Hab ich bei Mopedbremsen gelernt und bei Sattelkerben. Wenn mein 3. Versuch, im gesamten Leben, schon besser ist als das, was ein Jahrzehnte Erfahrung habender Kleinunternehmer - soweit ich weiß, brauchen die treue Kunden, und anders als die Bahn haben sie kein Quasimonopol, das unzufriedener Kunden wiederkehren läßt - mir für den Preis von ungefähr 7 Rohsätteln raustut, denke ich jedenfalls, daß er aus irgendeinem Grund zu der Einschätzung gelangt sein muß, ich sei zu doof, das zu merken (so tief wie die Saiten darin beerdigt waren...). Oder er hing in dem Vorurteil fest, daß ein Bigsby Stimmprobleme macht und man daher garnicht veruschen braucht, diese zu mindern - was selbst wenn das zuträfe keine besonders sinnvolle Einstellung wäre. Daß alte Ferraris saufen rechtfertigt ja auch nicht, einfach die Hauptdüse aus den Vergasern rauszunehmen, damit sie mehr saufen, und daß sie dann immernoch schnell sind, aber langsamer, macht es auch nicht supi. Man kann diese Stimmprobleme nicht endgültig beseitigen, aber in die Irrelevanz verkleinern, das ist sogar nichtmal so richtig schwer.

Wich auch immer ... ich wär auch lieber zufrieden gewesen.

Daher ... ich denke, man tut gut daran, Basiswartung und Einstellkram an möglichst all seinen Maschinen und Geräten, die nicht sicherheitskritisch sind - und manchmal da erst Recht! - zu können, einfach um die Anzahl der Chancen zur Enttäuschung zu reduzieren.

Und sollte ich auf Urteile von Leuten, die man kennt, verlassen, nur darauf. 100 gute Reviews irgendwo im Netz ... kann ich auch sofort machen, und keiner sieht das aufn ersten Blick, ob die echt sind.
 
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Naja ... ja. Ein hervorragender Instrumentenbauer oder so wäre natürlich auch praktisch - aber am Ende weiß man das erst hinterher.
Ein guter Dienstleister baut sich einen Ruf auf, man muss nur hinhören.
In Hamburg gibt es z.B. den relativ teuren Gitarrenbauer den ich in Anspruch nehme, den mir meine Frau empfohlen hat. Sie war vor 100 Jahren mal da, ich bin also später hin, und ich habs dann Nutzer @Rostl erzählt.
Genauso hört man mal von jemandem mal dass einer Mist macht, und geht nicht hin :)
 
Das trifft es ... Du hast es von jemandem gehört, den Du kennst, einschätzen kannst.

Am Ende läuft es aber immer auf Wahrscheinlichkeiten hinaus ... auch der Beste hat mal nen schlechten Tag ... daß einer Mist macht - würde ich öffentlich in Deutschland nicht behaupten, das deutsche Recht sieht da immer gleich das Unternehmen böswillig gefährdet, nötigt zum erneuten Aufsuchen von Pfuschern, damit sie nochmal pfuschen können, evtl besser etc - das mahnt zur Vorsicht. Gerade darum sind unpersönliche/öffentliche Bewertungen sowieso immer durchweg positiv, und darum praktisch frei von jedem Erkenntniswert.

Aber ... wie auch immer ... sinnvoll bleibt es, möglichst viel selbst zu können, und wo immer man weder viel investieren, noch die Substanz des Instruments oder teure Bestandteile gefährden muß, halt ich es darum für empfehlenswert, es selbst zu probieren.

Wenn man dabei nen Sattelrohling oder ne Saite kaputtmacht, oder auch ein Poti oder so ... naja ... gelernt ist gelernt, und billiger als ne Stunde Arbeit, vom Pfuscher oder Virtuosen, ist es allemal...
 
In Foren gibt es halt immer die MULTTALENTE die meinen alles zu können ;)

Was habe ich schon Leute kennen gelernt die meinen sie haben die beste Gitarre mit den besten Modifikationen und der besten Bespielbarkeit ..... natürlich durch selbst herumgeschrauben .... 1 mal Tremolo benutzt .... danach unspielbar ....:D:D
 
auch der Beste hat mal nen schlechten Tag
Die Wahrscheinlichkeit dass der schlechte Tag des Profis seine Arbeit deutlich beeinflusst ist aber deutlich geringer, als dass der schlechte Tag meine Bastelei negativ beeinflusst ;)
 


Beginnt bei 1:35
 
das halte ich für ein Gerücht, die Leute haben doch nicht alle rumgebastelt, das ganze know how nebst Austauschteile, so wie heute verfügbar, gab es doch noch gar nicht. Ein Les Paul war da doch eher eine Ausnahme, deshalb gibt es ja auch die LP`s.

Diese "Leute" waren Berufsmusiker mit dem Problem, dass sie keine Guitar Techs hatten und bei den Händlern (z.B. in den USA), auch nicht unbedingt jemand Ahnung vom Gitarrenbau oder Amptechnik hatte. Auch wenn damals Elektrohändler durchaus in der Lage waren, Röhrenradios oder (Röhren-)TV-Geräte zu reparieren, werden die nicht alle in der Lage oder Willens gewesen sein, an Amps herumzulöten.
Gitarrenersatzteile konnte man bei den Herstellern ordern, einen Markt für Modifikationen mit Drittherstellerware gab's noch nicht, das ist richtig.

So wie in den seltensten Fällen ein Gitarrist ein guter Gitarrenbauer ist, ist ein Gitarrenbauer in den seltensten Fällen ein guter Gitarrist.

Du musst ja nicht gleich Gitarrenbauer sein, von den Alten (Berühmten) haben doch erstaunlich viele auch selber an ihren Instrumenten geschraubt.

Ich denke nur, Grundlegendes wie Setup und kleine Reparaturen sollte jeder selber können. Das ist auch nicht schwer, in Teilen liefern Hersteller die Anleitungen dafür auch mit.
Das ist wie beim Autofahren, da gehören Kontrollen im Motorraum, des Reifendrucks und evtl. nachfüllen von Motoröl, Wischwasser etc. und sowas wie Wischblätteraustausch auch dazu.
Keiner muss Gitarren bauen oder an Amps löten, ersteres mache ich z.B. aus Überzeugung gar nicht und an Amps bin ich alle paar Jahre 'mal tätig. Auch wenn ich schon einige Effektgeräte gebaut habe, das ist auch kein alltägliches "Dauerhobby", das vom spielen ablenken würde.
 
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Und weshalb Glashaus? Kannst Du das begründen?
 
Ich habe jahrelang auf meinen ersten Gitarren so gespielt, wie die halt vom Shop bzw. aus dem Koffer kamen. Hat mir nicht geschadet, und geklungen hat es auch. Meiner ganz eigenen Meinung nach versuchen - gerade in der heutigen Internet-Info-Zeit - schon sehr viele Leute, immer und alles zu optimieren oder hören ständig die Flöhe husten weil bei 20.5 Grad Raumtemperatur und 65% relativer Luftfeuchte die Intonation der G-Saite um 0,5 Cent daneben ist.

Ja klar, Saiten wechseln lernt man mit der Zeit. Und auch, wie man die Oktavreinheit prüft und ggf. einstellt. Und mal fix Saitenreiter oder PUs bisschen sortieren.

Mir ist es aber lieber, wenn ich ein Instrument sowohl beim "kleinen Service" (neues Setup, z.B. bei Wechsel der Saitenstärke, oder wenn's nach ein paar Jahren und ein paar Umzügen wieder mal fällig ist) als auch beim "großen Service" (Bünde abrichten/erneuern, Sattel neu, was auch immer) zum Profi geben kann und der das nach meinen Vorgaben professionell umsetzt. So gut wie ein guter Profi kann ich das nämlich nicht, und auf das ganze Werkzeug anschaffen und benutzen lernen habe ich auch keine Lust. Andererseits gebe ich geliebte Instrumente nur in die Hände von jemandem wo das Bauchgefühl meinerseits und die Referenzen seinerseits passen.
 
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Am Anfang? Nein, auf keinen Fall! "Konzentrier Dich auf's Spielen!" Alles ausser Stimmen verunsichert doch nur.

Mit der Zeit und mit wachsender Erfahrung? Müssen? Ne. Aber es wäre meiner Meinung nach schon von Vorteil das ein oder andere zu können. :gruebel:

Alles was ich bis jetzt gelernt habe (Löten, Gitarre einstellen, Truss Rod, Gitarre aus Bausatz selber bauen etc.) kommt nicht von einem Nachmittagsworkshop sondern von 10+ Jahren mit "Scheisse, Pickup kaputt, kein Geld für Techniker, muss löten lernen" und "Gitarre spielt sich schlecht, wie stell ich den Hals ein?". Und alles durch mühsames Trial and Error. :bang: Man lernt halt peu a peu. Da bin ich auch der erste, der versteht wenn manche sagen "Also klar ist das ein Muss!". Im Beruf hat man ja mit der Zeit auch ne Berufsethik und eine manchmal (gesunde) Portion Arroganz. Kann natürlich auch böse ausarten... :opa:

Mit Youtube, Fachzeitschriften und einer schier unendlichen Zahl an Fachbüchern natürlich (meist) kein Problem. Von den Foren mit Beiträgen, die von "fragwürdig" bis "genial" rangieren müssen wir gar nicht anfangen!

Also mich freut's immer wenn ich von einem "Profi"-Gitarristen lese (Jemand, der schon einen internationalen Erfolg vorweisen kann; halbwegs bekannte Bands), der selber was schrauben kann. Da denk ich immer "Hurra, ich bin nicht der einzige Trottel der Stunden damit verbringt an 4 Kilo Sperrholz rumzufrickeln" :D
Genau so kommt's mir aber komisch vor wenn ich das von Leo Fender lese oder anderen, die quasi einen Sound von Grundauf geschaffen oder zumindest weiterentwickelt haben und keinerlei musikalischen Bezug zum Instrument haben. Kann ich mir so nicht vorstellen. Also meint Ihr wirklich Leo Fender konnte wirklich KEINE EINZIGE Note spielen? (ehrliche Frage) Wenn ja: Scho' bissl... :weird:. Das is wie Auto reparieren und noch nie eins gefahren sein. Aber solang's klappt?! :nix:
 
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Leo konnte nicht Gitarre spielen, hatte aber Klavier- und Saxophonunterricht. Ich gehe also davon aus, dass er Noten lesen konnte...
Warum er einen Sound schaffen konnte, der weltbekannt wurde? Weil er zugehört hat, was Musiker sich wünschten und das notwendige handwerkliche Geschick und Kreativität besaß.
 
Warum er einen Sound schaffen konnte, der weltbekannt wurde? Weil er zugehört hat, was Musiker sich wünschten und das notwendige handwerkliche Geschick und Kreativität besaß.
Die Zeit war halt reif für die E-Gitarre. Die Musiker haben den Sound genommen, der da war und von sich aus rumexperimentiert, was von den Gitarrenbauern aufgenommen wurde, eine Art Wechselspiel. Von Verstärkern hatte er ja auch Ahnung, er wahr ja wohl auch Radiotechniker. Für den Sound sind ja auch weniger Noten wichtig, als vielmehr ein gutes Gehör. Er selbst und auch andere haben die E-Gitarre ja auch im Detail immer, bis heute, weiterentwickelt und modifiziert. Ähnlich bei Röhrenamps, wobei heute die Digitalisierung immer mehr Einfluß hat.
 
Und weshalb Glashaus? Kannst Du das begründen?
von den ganzen threads, die du erstellt hast, haben vielleicht 3 oder 4 was mit musikmachen zu tun, ansonsten tech talk.
ist ja nicht schlimm, ich fand es nur lustig. :)
 
..... ich bin gar kein Techniker, im Gegenteil ......
 
Muss man nicht ,aber es ist hilfreich spart Geld und Zeit .Zudem lernt man auch noch was.Und kann sich auch mal kurzfristig selber helfen


Wenn ich überlege das ich für jede Kleinigkeit zum gitarrenbauer mit Laden oder zum anderen musikladen fahren müsste hier in der Gegend.

Wo von einer noch in der Innenstadt ist das heißt Parkplatz suchen und bezahlen,Stau in die Stadt rein etc .

Plus 15bis 20 km einfache strecke .
Dann Tage später noch mal abholen fahren.

Das hab ich ganz Zufang mal gemacht, mach ich aber schon ewig nicht mehr .

Gitarre einstellen, neue Pickups einlöten oder neue potis etc .

Mach ich inzwischen alles selber .Ok pickup fräsungen machen etc würde ich jetzt zumindest an eine teueren Gitarre nicht selber vornehmen.
 
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... hätte ich die Fähigkeiten, die ich heute habe, hätte ich sicher noch einzwei Gitarren mehr, die ich seinerzeit nur verkauft habe, weil sie schlecht eingestellt waren ... aber ansonsten: gut, dass das nicht alle können :evil:
 
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Wieso fällt mir bei der Frage: "Sollte man als E-Gitarrist auch schrauben können?" eigentlich spontan nur Unsinn ein?
Etwa: "Ja, an den Mädels!" :)
oder: "Ja, an seinen Erwartungen. Die muss man nämlich herunter schrauben, wenn man meint, einem Gitarristen flögen die Mädels nur so zu...."
oder: "Ja, man muss schrauben können. Um die Schrauben, die bei einem selbst locker sein müssen, wenn man meint, davon leben zu können, wieder anzuziehen..." ;)

Genug davon, der TE hat eine ernsthafte Antwort verdient! Anfangs genügt ein Freund oder Verkäufer, der einem da hilft, etwa, indem er zeigt, wie man einfache Dinge wie einen Saitenwechsel hin bekommt. Später ist es dann zunehmend hilfreich, zumindest Einstellarbeiten selbst bewerkstelligen zu können. Das ist kein Hexenwerk, trotzdem würde ich auch hier anfangs erfahrenere Freunde darum bitten, mir das zu zeigen. Gerade habe ich die Gitarre eines ehemaligen Schülers von mir hier, der nicht wusste, dass man vor Höhersetzen des Stegs die Saiten lockern muss. Resultat: Gewindeschaden.
Reparaturen muss man m.E. nicht selbst erledigen können. Trotzdem ist es schön, wenn man es kann. Leider gibt es kaum noch die früher ganz häufigen "Flohmarktgitarren für 15 DM", an denen man schön üben konnte.
 
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welche Schrauben welchen Schraubwiderstand haben
echt jetzt? Ist ja nicht so, dass ich nicht auch manchmal ganz gern an meinen Gitarren rumbastel - aber nachdem ich meine Strat mal beim Gitarrenbauer hatte weiß ich, dass ich maximal ein Dilettant bin, was das betrifft. Die hatte danach eine Traumeinstellung!
Ich seh keinen Grund, warum man als Gitarrist wirklich mehr können muss als Saiten wechseln. Das sollte schon drin sein. Für alles andere hab ich festgestellt, dass ich manchmal Sachen verschlimmbessert hab. Nicht, dass ich mich nicht bemüht hab.

Und an gröbere Arbeiten an Bünden oder Sattel trau ich mich sowieso nicht ran. Hab weder das Werkzeug dazu, noch bin ich handwerklich so begabt. Da lass ich lieber den Profi ran, der weiß was er da tut, weil er den ganzen Tag nichts anderes macht!
Ich mach kleinere Reparaturen, ausser tanken, Reifendruck prüfen am Auto auch selbst. Aber das geht nur bis zu einem gewissen Grad. Also Lampen tauschen, Öl nachfüllen wenn nötig und ähnliches. Für mehr gibt es den Mechaniker, der sich auskennt.
 
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