Sollte man als E-Gitarrist auch schrauben können?


Das, finde ich, taugt als schöne Unterscheidung. Es schadet erstmal nicht, wenn man es kann, aber es kann sehr notwendig sein, wenn man es braucht und man hat keinen Guitar-Tech am Bühnenrand stehen. Dann kann man natürlich ganz beruhigt sein, wenn man sich nur auf das Spielen konzentrieren muss/kann/darf.

Ähnlich hilfreich finde ich, wenn der Techie im Laden/Gitarrenbauer einfach nicht mal eben "um die Ecke" ist und man schon planen muss, wann man den hin kann. Auch in dem Fall ist es sicherlich hilfreich, kleinere Dinge selbst machen zu können.

Um bei dem hinkenden Thema Bauherr/Fliesenleger zu bleiben: Ich habe ein Haus und in einem unserer Keller liegen für jede Fliesenart im Haus Reserven, falls mal eine kaputt gehen sollte (passiert nie, aber was solls). Die liegen da, damit ich nur den Fliesenleger bezahlen muss und kein Beschaffungsproblem habe. Selber kann ich, würde aber keine Fliese verlegen. ABER: Soll ich mich allen Ernstes "aufs Wohnen" konzentrieren und zu doof für einen Glühbirnenwechsel sein (oder das Ab- und Anschrauben von Steckdosen bevor der Weißbinder kommt)?:gruebel:
 
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Nicht alles was hinkt ist ein Vergleich.
Einen Raum zu Fliesen ist ja keine Wartungsarbeit.

Es gibt Hauseigentümer, die haben zum Aufräumen die Putzfrau, für die tropfende Klospülung den Klempner, für die verstopfte Dachrinne den Dachdecker, …

Die wohnen trotzdem (oder gerade deswegen?) gut...
 
Die wohnen trotzdem (oder gerade deswegen?) gut...
Das ist aber z.T. auch ein Luxus den man sich leistet weil man es kann und will aber halt nicht so wirklich vergleichbar.
Und wenn Sonntag früh aus der tropfenden Klospülung eine richtige Undichtheit wird ist man sicher froh wenn man selber zumindest schlimmeres verhindern kann.
Oder regt sich dann über die Wucherpreise der NOtdienste auf.
 
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Ich bastle ja selber viel zu gerne, aber...

Das ist aber z.T. auch ein Luxus den man sich leistet weil man es kann und will aber halt nicht so wirklich vergleichbar.

Wieso nicht? Darf ein Gitarrist sich nicht den gleichen Luxus gönnen können/wollen, wie ein Hausbesitzer?

Und wenn Sonntag früh die aus der tropfenden Klospülung eine richtige Undichtheit wird ist man sicher froh wenn man selber zumindest schlimmeres verhindern kann.
Oder regt sich dann über die Wucherpreise der NOtdienste auf.

Genau. Dann stell man einen Eimer unter, bis am Montag der Klempner kommt. Oder man zahlt den Notdienst. Dafür kann man den Familienausflug oder den Lieblingsfilm genießen, und muss nicht teures Werkzeug und Ersatzteile für einen unwahrscheinlichen Vorfall bevorraten, um sich dann Stunden im Internet Schlau machen zu müssen, wie es geht, es dann stundenlang erfolglos zu versuchen, um am Ende einem Fachmann doppeltes Geld in den Rachen zu werfen, weil der den ursprünglichen Fehler und den zusätzlichen Murks reparieren muss...

Heute muss auch kein Autofahrer mehr wissen, wie ein Verbrennungsmotor funktioniert oder repariert wird. Wer will darf das aber natürlich gerne...
 
Wieso nicht? Darf ein Gitarrist sich nicht den gleichen Luxus gönnen können/wollen, wie ein Hausbesitzer?
Naja...auch wer eine Putzfrau hat wird schmutzige Wäsche aufheben können und in den Wäschekorb tun. Oder auch mal eine Maschine selber waschen.
Man hat nur keine Lust auf diese Arbeiten, daher vergibt man sie. Ich mache auch nicht alles selber obwohl ich es könnte, weil mir die Zeit dafür fehlt oder ich halt keine Lust drauf habe.
Es ist halt ein Unterschied ob man es von anderen machen lässt weil man es nicht kann, oder weil man keinen Bock auf die Arbeiten hat.
Heute muss auch kein Autofahrer mehr wissen, wie ein Verbrennungsmotor funktioniert oder repariert wird. Wer will darf das aber natürlich gerne...
Ne aber Luft prüfen und evtl. wieder was drauf pumpen wird man können oder? Tanken geht ja auch oder?
 
Dass man Schrauben kann heißt ja nicht, dass man es nicht trotzdem jemand anderen machen lassen kann.
Ich finde es nur wichtig die Prinzipien zu verstehen, z.B. von einem Tremolo, oder das Prinzip eines Halsspannstabes, damit ich weiß was könnte gehen, wozu ist das oder geht das auch besser?
Wenn man die Einstellung einer E-Gitarre als Gottgegeben hinnimmt, kommt man schnell an die Grenzen.
Eine E-Gitarre ist nun einmal technischer als eine Akustik.
Um das unpassende Beispiel Rennfahrer aufzugreifen, ist sicher der ein besserer Rennfahrer, der seinem Stall sagen kann, welche Einstellungen zu machen sind.
 
Ne aber Luft prüfen und evtl. wieder was drauf pumpen wird man können oder? Tanken geht ja auch oder?

Es soll Menschen geben, die dafür tatsächlich an eine Tankstelle mit Tankwart und Full-Service fahren...

Mit einem finalen „Man kann, muss aber nicht“ beende dahEr meine Beteiligung an dem Thema mal besser.

Gruß,
glombi
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Um das unpassende Beispiel Rennfahrer aufzugreifen, ist sicher der ein besserer Rennfahrer, der seinem Stall sagen kann, welche Einstellungen zu machen sind.

Mist, jetzt muss ich doch nochmal. Ja, es ist wichtig die technischen Möglichkeiten zu können, um sie optimal nutzen zu können. Es reicht aber zu wissen, dass man die Halskrümmung einstellen kann um dem Techniker sagen zu können, was einen stört und wie man es gerne hätte. Wissen, wie der Halsspannstab funktioniert und eingestellt wird, muss nur der Techniker. Das gilt analog für den Rennsport...
 
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Ich finde es schwierig in der heutigen Zeit, wenn man für alles Experte sein soll was man so macht.
Klar, und da sind wir uns wohl einig, wenn wir alles könnten wäre alles besser und billiger.

Leider ist das kaum möglich. Zu werten ist das wohl nicht. Ein erfolgreicher Schrauer wird wohl 1x im Jahr neidisch auf den Nachbar schauen, der ganz locker seine Steuererklärung macht.

Soll heissen es kann im Prinzip hier weitergehen, amüsant daran sind die verzweifelt hergeleitenden Analogien
 
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Nicht alles was hinkt ist ein Vergleich.
Einen Raum zu Fliesen ist ja keine Wartungsarbeit. Kein Gitarrist MUSS seine Gitarre lackieren können oder gar selber bauen aber das hat mit einfachen Einstellarbeiten ja nichts zu tun.

Ja gibt es, aber mir wäre es schon irgendwie peinlich wenn ich vor nem Gig feststelle das es irgendwo schnarrt und ich nichtmal die Saitenlage ein wenig nachstellen kann.
Aber jeder wie er mag. Man kann viel outsourcen, muss man aber nicht.
Und wieviel Wartung braucht so eine E-Gitarre, ausser Saiten wechseln und gelegentlich den Schmodder vom Griffbrett entfernen? Hab ausser dem schon ewig nicht an meinen Gitarren herumgedreht. Und wenn ich das selten mal mache, dann ist es so, als würde ich es das erste Mal machen, weil ich schon längst wieder verlernt hab wie das geht.

Und wenn du erst kurz vor dem Gig feststellst, dass mit der Gitarre was nicht stimmt, dann hast du definitiv was falsch gemacht. Abgesehen davon, dass sich die Saitenlage nicht so plötzlich ändert. Auch Temperaturänderungen, wie zb auf dem Weg von zuhaus zur Probe oder zum Gig wirken sich nicht wirklich auf das Holz aus. Da hast sie dann schon länger unter ungünstigen Umständen wo gelagert.

Daher: es ist nett wenn man es kann, wenn du es gern selbst machst ist das doch super. Aber ich sehe es nicht als etwas das man können sollte. Auch beim Auto kann ich als höchstes der Gefühle eine ausgefallene Lampe am Scheinwerfer tauschen oder Öl nachprüfen und nachfüllen. Für alles weitere, wie zB Ölwechsel oder Scheinwerfer einstellen, gibt es Profis.
 
Nichts muss, alles kann

mir haben meine Fähigkeiten sehr viel Geld gespart. 4 Gitarren habe ich selbst gebaut, an denen ich mich erfreue, jede Menge von Grund auf restauriert oder auf meine Bedürfnisse umgerüstet. Solche Prtojekte machen mir einfach Spaß. Das "Schrauben" fast schon mehr wie das "Haben". Aber ein Muss sollte das für Niemanden sein. Mein Bandmates bringen ihre "Defekte" meistens zu mir. Und da helfe ich gerne.
 
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Und wieviel Wartung braucht so eine E-Gitarre, ausser Saiten wechseln und gelegentlich den Schmodder vom Griffbrett entfernen?
Ich habe alle meine Gitarren selbst eingestellt. Bei Änderung der Saitenstärke muss man evtl auch mal nachstellen. Ebenso wenn der Verschleiß zuschlägt.
Abgesehen davon, dass sich die Saitenlage nicht so plötzlich ändert.
Ne aber vielleicht musste nan zur stiefmütterlich behandelten Backup Gitarre greifen.
 
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Ich weiß ja nicht mit was ihr heutzutage Gigs spielt, aber ich hab ohne Schrauben ca. 30 Jahre lang in allen möglichen Bands gespielt, ohne das mir der Amp abgeraucht wäre, die Gitarre verbrannt oder die Kabel gerissen sind.

Insofern kann man auch ohne Schrauben überleben :)
 
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Und hattest dabei eine unmögliche Saitenlage, eine schräge Intonation :evil:

Ich denke auch für Otto Normalgitarrist ist es ausreichend die Saiten wechseln zu können. Wer mehr macht, soll das gern tun, aber ich verlange es von niemandem. Ich hab auch lange gespielt, ohne die geringste Ahnung zu haben.
 
Prima Idee! Saite gerissen, neue Gitarre kaufen. Ich habe kürzlich meine knapp 50 Jahre alte Les Paul unter dem Bett hervorgekramt. Da waren noch über 40 Jahre alte Maxima Goldstrings drauf. Nach einer Probe und den Schmerzen in der Schulter verschwand sie wieder unter dem Bett. Ich bin kein Gewichtheber.
 
Ich hatte mich hier zwar schon geäußert allerdings muss ich eine Sache hinzufügen:

Es ist auch kein Muss Saiten zu wechseln... allerdings finde ich es schon Sinnvoll zumindest diese Arbeit an seinem "Arbeitsgerät" durchführen zu können.

Ich habe mich schwer gewundert als ich damals, in den mittlerweile geschlossenen, Musikladen gegangen bin und gesehen habe wie einer eine Gitarre nur zum Saitenwechseln abgegeben hat, zumal man hier keinen Doktor geschrieben haben muss, oder auf irgendwelche mm Angaben achten sollte.

Aber das wäre die einzige Ausnahme. Rest kann man getrost ausgebildeten Fachleuten überlassen.
 
Wenn jemand mit dem Argument "Zeit" kommt und er diese lieber zum üben nutzen würde bin ich immer begeistert. Das müssen Menschen sein die jede freie Minute mit üben und spielen verbringen.

Begeistert wäre ich höchstens darüber, dass jemand anscheinend glaubt, sich mit einem solchen "lächerlichen Argument" rechtfertigen zu müssen. :rolleyes: Das ist aber schon alles. Ich weiß nicht, was du arbeitest, aber ich habe einen anspruchsvollen und auch zeitlich sehr intensiven (Überstunden, Pendeln) Job in der IT, private Bindungen und Verpflichtungen, mehrere Hobbys. Mir ist daher meine Freizeit viel zu viel wert, um sie mit Dingen zu verbringen, die ich nicht gerne mache und mit einem für mich tragbaren finanziellen Aufwand abschieben kann (muss man halt abwägen). Dafür muss ich mich nirgendwo entschuldigen, das ist meine Entscheidung und damit Ende der Diskussion.

Für mich erschöpft sich das ganze Einstell- und Bastelpotential exakt darin, eine Gitarre nach Kauf zum netten Doc zu bringen, der sie mir prima einstellt und ggf. noch andere Überarbeitungen vornimmt. Das kostet mich zwischen 80 und 150 Euro, findet alle paar Jahre (!) mal statt, unterstützt nebenbei die regionale Wirtschaft, und gut ist. Alles was ich mache, sind Saitenwechsel, die üblichen Pflegearbeiten und vielleicht mal Pickups einstellen. Also - warum genau sollte ich mich in irgendwelche Sachen einarbeiten, die a) mich nicht die Bohne interessieren und b) ich höchstens alle paar Jahre mal brauche? :nix:
 
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Prima Idee! Saite gerissen, neue Gitarre kaufen. Ich habe kürzlich meine knapp 50 Jahre alte Les Paul unter dem Bett hervorgekramt. Da waren noch über 40 Jahre alte Maxima Goldstrings drauf. Nach einer Probe und den Schmerzen in der Schulter verschwand sie wieder unter dem Bett. Ich bin kein Gewichtheber.
Die war sicher nur wegen dem vielen Staub so schwer. :evil: Ansonsten - was wiegt die Gitarre? Mit einem guten Gurt ist meiner Erfahrung nach auch die schwerste Gitarre aushaltbar.
Seh ich auch so. Wenn man sie jahrzehntelang verräumt hat, wär es vielleicht doch überlegenswert sie einem Musiker weiterzugeben, der sie spielen will und zu schätzen weiß.
 
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