Solospiel gestalten

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Delita
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Hallo zusammen,

ich bräuchte mal ein paar Tipps zum Solospiel.
Mein Problem ist, dass ich über die Jahre zwar die Pentatonik in allen Lagen "irgendwie" auswenig gelernt habe und da auch einigermaßen sicher bin.
Allerdings habe ich keine Ahnung, wie man ein Solo gestaltet.

Wenn ich so vor mich hin duddel, oder auch über ein Blues-Backingtrack spiele, ist das eher so eine zufällige Abfolge von Noten, Pausen und Spielereien wie Pull-Off, Bendings, Slides, etc.
Ich habe da nicht wirklich einen Plan was ich mache, oder eine Melodie im Kopf, sondern gucke einfach was passiert, wenn ich mal diesen Bund greife und mal dort ne die Lage wechsel.
Leider klingt das auch genau so und kein bisschen interessant... :/
Kann zwar ein paar Solos nachspielen, aber irgendwie hilft mir das nicht, selber auf Ideen zu kommen.

Habt Ihr da vielleicht ein paar Tipps auf Lager?

Danke schon mal.
 
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Willkommen im Musiker Board! :)

Ganz allgemeine Tipps von mir dazu:
- gestalte Dein Solo mit einen Spannungsbogen
- hör Dir Backing Tracks / Musik an und spiel nur im Kopf ein Solo bzw. eine zusätzliche Gitarrenspur dazu

Die Suchfunktion liefert auch eine Reihe Threads zu diesem Thema:
https://www.musiker-board.de/threads/habe-da-ein-paar-fragen-zum-solieren.562506/
https://www.musiker-board.de/threads/durchgängiges-solospiel.392199/
https://www.musiker-board.de/threads/solospiel-tutorial.36595/
 
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Noch ein weiterer Tipp zum Probieren:
- Versuch erstmal, einen langsamen Einstieg zu finden und ein "Thema" (Grundmelodie) zu finden
- Wenn du ein gefälliges Thema gefunden hast, variiere es in kleinen Details, dadurch wird es interessanter
- brich ab un zu aus dem Thema aus, vielleicht auch mit einem etwas schnelleren Part

Und manchmal findet man auch in fremden Solos "Schnipsel", die sich im eigenen vielleicht ganz gut machen würden. Probieren! :D
 
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Willkommen im Board!

Ein Solo kann aus verschiedensten Elementen oder "Bausteinen" zusammengesetzt werden. :)
  • Zitate oder Variationen von (Gesangs-) Melodielinien aus dem Lied,
  • Standard Licks aus dem jeweiligen Genre (Rock Licks, Blues Licks, Metal Licks, je nachdem), dabei gerne auch Zitate anderer Gitarristen,
  • Läufe und Arpeggien.
Wenn Du dann noch auf die Zieltöne der Akkorde, die gerade dran sind, aufpasst bzw. diese verwendest (Grundton, Terz, seltener Septime oder None), dann solltest Du eine umfangreiche Palette an "Bausteinen" zur Verfügung haben.
Allerdings erfordert dies ein gewisses Grundwissen bezüglich der Harminielehre, das Du Dir draufschaffen solltest: Wie heißen die Noten in der Skala, die Du gerade spielst, welche Funktion übernehmen sie innerhalb dieser Tonart etc.
Dazu kannst Du Dir hier im Board sicher auch Tipps holen.

Wie Du diese Bausteine dann kombinierst bzw. aneinanderreihst, da sind der Kreativität keine Grenzen gesetzt. :)

Hilft Dir dieser Denkanstoß weiter? :)
 
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Danke für den netten Empfang und die Tipps bis hier hin.

Neben Euren Ratschlägen bin ich auch die anderen verlinkten Beiträge mal durchgegangen, das hat mir schon mal ziemlich weitergeholfen.
Alleine schon bei der Erkenntniss, dass ich den Begriff "Lick" in 20 Jahren Gitarre-spielen immer mal aufgeschnappt habe, aber gar nicht richtig wusste, was das wirklich ist, bzw. wofür man die gebrauchen kann. :cool:

Es ist also wichtig/sinnvoll, sich erst mal ein gewisses Repertoire an Licks anzuschaffen, aus dem man sich später bedient?
Gibt es da Standarts, die man dann einfach auswendig lernt und so eine eigene "Bibliothek" erstellt?

Da gibts wohl noch ne ganze Menge, was ich weiß...
 
naja , das passiert von selbst , das man Dinge bzw Standardphrasen immer wieder spielt und sie zu Klischees werden. Es kann sinn machen Licks zu analysieren und zu erkennen wie sie aufgebaut sind und funktionieren. Das erfordert weiterführende Kentnisse.Am besten ändert man solche sachen ab und erweitert sie im eigenen Sinne und macht sie sich zu eigen. Etwas immer genau gleich zu wiederholen ist da nicht Sinn der Übung

Also als Ausgangs-Anregung zum selbstständigen weiterarbeiten ja , aber Licks auswendig lernen kann jeder , das sollte nicht Sinn der Sache sein.

grüße b.b.
 
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... mach es wie beim Sex. Die Grundidee jedes Spanungsaufbaus ist im Prinzip erotisch. Das bedeutet auch: Erklärungen von anderen sind nur bedingt hilfreich ;)
 
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Ohne Hörprobe ist es kaum möglich, Dir zu sagen, wo Deine "Noch-nicht-Stärken" genau liegen und woran Du da "arbeiten" kannst.
 
Soooo, nach weiterer Recherche und 4-5h üben gestern folgende Erkenntniss:

Ich bin schon dadurch deutlich besser zurecht gekommen, dass ich einzelne Teile im Solospiel öfter wiederholt habe und immer wieder auf dem Grundton der Tonart gelandet bin.
Alleine die Sache mit dem Grundton hat das ganze Solospiel (über Backingtracks von YouTube) für mein Empfinden viel runder klingen lassen.
Klar gab es auch noch Stellen, an denen ich mich verzettelt habe und die nicht so top klangen. Auch Dinge wie Slides, oder Bendings platziere ich nicht wirklich passend (...und mache die gefühlt immer an der gleichen Stelle), aber jetzt habe ich zumindest einen Einstieg gefunden auf dem sich aufbauen lässt.

Was mir noch fehlt, sind die Noten über das Griffbrett auswendig zu kennen und auch die Akkordfolge im Bluesschema hab ich noch nicht so drauf.
Ich denke mal, wenn man die Noten in der Scale passend zum gerade gespielten Akkord besser zuordnen kann, wird das ganze noch mal ein Stück stimmiger.
Da werde ich mich mal als nächstes dran machen.

Danke Euch noch mal!
 
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Was mir noch fehlt, sind die Noten über das Griffbrett auswendig zu kennen

Das ist für ein gelungenes Solo nicht wirklich notwendig. Wenn du dir mal Größen wie Slash oder Angus anschaust, die fuddeln meistens in 2 max. 3 Stufen der Pentatonik und dazu noch die Oktave der 1. Stufe. Und bei denen klingt es trotzdem meistens spannend.

Hilfreich war für mich immer die sogenannte Box der Pentatonik Stufe 1.

Heisst: neben der normalen Penta werden die ersten 4 Noten der 5. Stufe angedockt und auf der H- und hohen E-Saite die letzten 4 Noten der 2 Stufe. Das sieht dann bei A-Moll so aus:

E ---3--5--8---
A ---3--5--7---
D ------5--7---
G ------5--7---
H ------5--8--10
E ------5--8--10

Also quasi eine Erweiterung der 1. Stufe. Nimmt man noch die Blue Note mit dazu (hier das C) kann man schon eine Menge machen.
 
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Danke für den Tipp, werde ich mal ausprobieren.
Mit den Stufen komme ich soweit ganz gut klar, wenn ich mich der Reihe nach durchhangel. Zuviel Freiheit kann aber auch schnell unübersichtlich werden, musste ich feststellen...

Zumindest die Grund- und Bluetöne werde ich mal auswendig lernen, die habe ich bisher nämlich nur in einer Stufe drauf.
 
Lass das am Anfang mit den vielen Noten und Stufen.
Natürlich schadet es nicht alle 5 Stufen drauf zu haben, bringt dich deinem Ziel Ausdruck ins Spiel zu bringen nicht viel weiter.
Bleib erstmal in der ersten Stufe und spiele zu einem Backing vielleicht auch erstmal nur auf den Saiten A, D und G und versuche da Ausdruck reinzukriegen.
Mit den 3 Saiten hast du schon alle Noten der Pentatonik vorliegen. Mehr findest du auch in den anderen Stufen nicht.
Höre auch genau hin wie die einzelnen Töne im Zusammenhang mit den Akkorden klingen und gerade im Blues Schema was sind die Grundtöne und womit beende ich harmonisch am Besten mein Solo.
Also nach dem Spannung aufbauen mit Terzen quasi dann die Auflösung mit dem Grundrente des letzten Akkords.

Gab vor Ewigkeiten von einem tollen User hier den entscheidenden Tip: Wenn du es singen kannst, klingt es gut.
 
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Ok, mache ich, danke!

Werde bei Zeiten mal ein paar Minuten aufnehmen und hier reinstellen, wie oben schon mal angeraten wurde.
 
Bücher und videos dazu gibts genug. Theorie kann man sich eindreschen. Aber Dramaturgie nicht. Also zusätzlich zu allen anderen Metoden empfehle ich sich zu playalongs aufzunehmen und sich das hinterher anzuhören. zu keinem Instrument gibts so viele freie playalongs wie zur Gitarre...
 
Ich bin eher der Rotz raus Gitarrist, vll hilft Dir meine Erklärung etwas,die Kollegen über mir haben viel Fachliches gesagt was ich jetzt selber mal Rein ziehen muss:

Mein Gitarren-Lehrer hat mir zudem Handwerkzeugs, immer mitgeben ,das ich egal ob eigener oder Cover Song über das Backing versuche zu solieren.Und zwar das ganze.

Ich bin nicht der Pro in Harmonielehre, kenne also nur die Basics, weil mich mehr nie gejuckt hat.

Was mir aber geholfen hat war das mein Lehrer mir mal zeigte, das Solos selbst aus der Harmonie raus darf wenn man das als "Gewürz " nutzt und darauf achtet das man bei den Wechsel der Akkorde den Grundton zurück holt.

So mache ich das, wenn es daneben geht ist der nächste passende Ton eh einen Halben Ton weg und durch ein Bend zurückzuholen.

Nett sind allgemein Bands und DoubleStops.
 
Ein Punkt, der gerne von Anfängern gern übersehen wird, sind Pausen. Versuch mal, ein Lick von wenigen Tönen über 2 Takte zu spielen und dann 2 Takte zu pausieren (schult auch das Formgefühl). Allein durch das Verhältnis von Phrase und Pause kannst du so einen Spannungsverlauf erzeugen, wenn die Pausen kürzer werden.
Ansonsten ist ein großes Problem, dass man keine Vorstellungskraft hat, was man denn ausdrücken will und einfach "rumdudelt". Durch Licks kannst du dir eine Variation von Ideen (auch als Vorstellung) aufbauen, das sollte helfen, bewusster zu spielen. Versuch mal, Solos, die dir gefallen, rauszuhören und mitzuspielen. So erweitert sich die Vorstellungskraft von Artikulationsweisen und Melodiefragmenten sehr gut.
 
G
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