Songs mit Tonartwechsel mitten im Refrain

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Ich habe jetzt kürzlich in einem meiner Songs erstmals einen kleinen kompositorischen Kniff verwurstet, der mEn irgendwie stets dazu beiträgt, dass der Chorus deutlich epischer wird: Ein Tonartwechsel mitten im Refrain, und zwar um genau eine kleine Terz. Zum Beispiel so:

Dm... Akkordfolge endet auf C-Dur --> Fm statt F (das ist ja für sich gesehen eine gängige Methode für einen Terz-Tonartwechsel, das Vorwegnehmen der neuen Dominante, in diesem Falle C-Dur)

Die zweite Hälfte des Refrains gleicht dann der ersten, nur ist sie eben drei Halbtonschritte höher. ;D

Bisher habe ich das nur bei drei Songs beobachtet / gehört, und die kommen interessanterweise alle aus der ehemaligen UdSSR (Weißrussland, Russland und Ukraine, in der Reihenfolge). Zufall? Keine Ahnung, aber ich sag's ja, Song Contest gucken bildet ^^.

1) Bsp. 1: "Eyes That Never Lie": http://www.youtube.com/watch?v=Mr0CBaEpHz4
2) Bsp. 2: "Lost and Forgotten": http://www.youtube.com/watch?v=rYt1HyNcLJ0
3) Bsp. 3: "Gravity": http://www.youtube.com/watch?v=pBBzyg_m4Qs (ich schätze mal, das kennt ihr noch, war ja erst dieses Jahr ^^; hier wird gleich durch mehrere Tonarten "gallopiert" ;D )

Aber es gibt doch bestimmt noch jede Menge weitere Songs, wo dieses Stilmittel angewendet wird, oder? In der Popmusik wurde doch bisher eigentlich so gut wie alles schonmal geklaut. ^^ Vielleicht ist das ja auch eine noch viel ältere Kamelle und diverse Klassik-Komponisten haben das schon gemacht. Tonartwechsel gibt's ja sowieso, seitdem der Mensch Musik macht, das ist keine Frage, mir geht's halt wirklich speziell um Songs, wo das mitten im Refrain auftaucht (nicht um das übliche Klischee: "Und dann spielen wir den letzten Refrain mal einen Halb- oder Ganztonschritt höher").

Welche Beispiele fallen euch denn dazu noch so ein?
 
Eigenschaft
 
Interessante Beobachtung! Im Refrain kenne ich das aus Metal und Animeintros. Mir fallen aber gerade keine konkreten Songs ein. Es gibt aber einige Bands, bei denen besonders viel moduliert wird. Ich denke da spontan an Queen oder das Subway to Sally-Album "Sieben". Vielleicht wirst du dort fündig.
Und ja, das ist eine olle Kamelle. Ich würde nicht mal von "klauen" sprechen, weil es (zumindest in der Klassik) so geläufig ist.
In der "Popularmusik" ist es aber noch ziemlich unverbraucht. Benutze es!
 
Ich kenne auch viele Metalbands, die gerne durch die Tonarten hopsen - Amorphis, Freedom Call und Gamma Ray wären diejenigen, die mir da als erstes einfallen (und natürlich Dream Theater, die wechseln dann auch noch im selben Maße die Taktarten ^^). Bei Amorphis habe ich z. B. schon öfters mal das Umgekehrte gehört: dass man gegen Ende des Liedes etwa das Hauptriff eine kleine Terz nach UNTEN schiebt.

Fallen dir denn vielleicht ein paar klassische Stücke ein, wo dieser Terz-nach-oben-im-Refrain-Tonartwechsel vorkommt? Dazu muss es natürlich einen klar identifizierbaren Refrain geben (oder - wenn es reine Instrumentalmusik, sprich ohne Gesang, ist, ein Hauptthema, das man mit einem Refrain gleichsetzen könnte, ähnlich wie das Intro von "Eyes That Never Lie").

In der "Popularmusik" ist es aber noch ziemlich unverbraucht. Benutze es!

Hehe, dann wär's ja die schnellste Lösung auf die Frage: "Wie finde ich mein musikalisches Markenzeichen?" Andererseits, jetzt, wo jeder hier im Forum darüber lesen kann, wird's womöglich bald schon nicht mehr so unverbraucht sein... XD

Ich habe aber Hoffnung, dass es weiterhin ein Trick bleibt, den nicht jeder "Depp" in seine Songs einbaut, denn zum Glück braucht die Anwendung davon ja ein bisschen musikalischen Verstand und Kenntnis der Harmonielehre. ;) Somit wird es zumindest immer eine Möglichkeit sein, einen Song ein wenig aus der Masse herauszuheben.

Ich meine, stellt euch einen der drei oben genannten Songs ohne den / die Tonartwechsel vor, dann wären das alles nur die typischen 0815-Akkordfolgen. ;)

Zu guter Letzt kann man das auch mal mit anderen Intervallen ausprobieren, so wie hier bei Edguy:

"Ministry of Saints": http://www.youtube.com/watch?v=lJGItAC09sI

Die erste Hälfte des Refrains ist in F-Moll, die zweite in Es-Moll - da geht's also einfach mal mitten drin einen Ganztonschritt nach unten.
 
Sorry fürs Doppelpost, aber da ich noch zwei gefunden habe und meinen letzten Beitrag nicht mehr editieren kann:

Bsp 4.: (auch wieder aus Osteuropa): "Lako je Sve": http://www.youtube.com/watch?v=AQFUmSprZpg
Hier ist es nicht im Refrain, sondern in der Strophe, aber auch Mitten im musikalischen Abschnitt (bei 1.03 min und bei 1.15 min), auch jeweils in kleinen Terzsprüngen (Am --> Cm --> Ebm)
Bsp 5.: "Sea of Fate": http://www.youtube.com/watch?v=TunaJNTkc04
Auch hier der Tonartwechsel bei 1.17 min ^^. Diesmal ist es wie man merkt wieder in der Mitte des Refrains, von Hm nach Dm.

Rhapsody of Fire sind/waren bekanntlich Italiener, also sind sie die ersten, die aus dem Muster fallen. ^^ Trotzdem habe ich bei dem Lead-Gitarristen Luca Turilli immer das Gefühl, alles was der an Soli spielt, klingt eher russisch, also passt er trotzdem irgendwie ins Bild. ^^ (Unholy Warcry, The Last Angel's Call, The Last Winged Unicorn etc.)

Liegt wahrscheinlich daran, dass er so viele Inspirationen aus der Klassik zieht, deshalb hatte ich ja gefragt, ob's evtl. noch Beispiele aus der E-Musik gibt, wo genau dieser Terz-Sprung-im-Refrain-Kniff angewendet wird.
 

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