Soundcraft Signature 12 MTK: leider nur ein parametrischen Mittenregler? - Workaround

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Abercrombie
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Hallo zusammen

ich besitze das Soundcraft Signature 12MTK-Mischpult, das je Kanal nur 1 x parametrische Mittenregler hat. Jetzt möchte ich gerne in unserer kleinen Jazzband Trompete und Altsaxofon im Mix etwas auseinanderziehen, also z.B. bei Frequenz 1 die Trompete anheben und das Sax absenken, bei Frequenz 2 umgekehrt. Da ich noch ausreichend Kanäle im Pult frei habe, habe ich mir folgende Lösung theoretisch ausgedacht und möchte euch fragen, ob ihr sie auch für alltagspraktikabel haltet:

Z.B. für Trompete: Trompete geht in Kanal 1, Kanal 1 geht zu 100 % auf Aux 1 und wird für den Master gemutet. Den Ausgang Aux 1 (Klinke) verbinde ich mit dem Line-Eingang Kanal 3. Kanal 3 geht auf den Master. So hätte ich zwei Kanäle in Reihe geschaltet und damit zwei para. Mittenregler. Natürlich muss ich dann 1) Eingangs-Gain auf Kanal 3 auf gleichen Wert wie bei Kanal 1 stellen und dann mit dem Aux 1-Master sicherstellen, dass beide Kanäle im Eingang den gleichen Pegel haben, 2) im Kanal 3 die Bass- und Treble-Regler in Neutralstellung lassen 3) die hierfür genutzten Auxe nicht von anderen Kanälen speisen.

Zu umständlich oder praktikabel? Und wer gute Tipps für die Frequenzen 1 und 2 hat: nehme ich auch gerne mit.

Grüße

Martin
 
Also theoretisch kann man das natürlich so machen. wenn du aber noch gar nicht weißt, warum du das eigentlich so machen willst, würde ich mir das verkneifen.
Ich habe mir mal von einem erfahrenen Kollegen folgende Methode für die Tourvorbereitung angeschaut: Erst mal fange ich bei einer Probe/einem Rehearsal mit einer Standardmikrofomierung an und schraube mir an einem voll ausgestatteten Pult meinen Wunschsound zurecht.
Dann schaue ich mir an, was ich in den einzelnen Kanälen bearbeitet habe und versuche dann, durch die Mikrofonauswahl und -Positionen, da wo es möglich ist, auch durch Anpassungen der Quelle, diesen Sound auch ohne EQ Einsatz hinzubekommen. Und siehe da: Das klappt fast immer.
Zum zweiten Teil der Frage: meistens gehen sich diese beiden Instrumente ja gar nicht so sehr im Weg um. Gedränge im Grundton musst du übers Arrangement lösen, und obenherum sind die spektralen Unterschiede eh ziemlich groß. Beim Saxophon kann man im Superhochton >12k viel mehr weglassen als bei der Trompete. Und näseln tut so ein Hörnchen ja auch oft um 2k herum. Das muss auch weg.
 
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Kann man schon machen ...
aber muss man nicht.
Die Bläser würde ich eher per Arrangement auseinander ziehen als über den EQ.

Und geeignete Mikrofone helfen.

Entweder man schafft es mit Bordmitteln - und da ist ein EQ mit Mittenparametrik schon mal gut - oder man steigt auf ein geeignetes Pult um.

Z. B. Soundcraft UI16 oder Behringer XR18 - die haben passende EQs. Das können die Digitalmixer einfach besser.
 
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... Zu umständlich oder praktikabel? Und wer gute Tipps für die Frequenzen 1 und 2 hat: nehme ich auch gerne mit...

Wahrscheinlich machbar, aber umständlich und daher fehleranfällig in der Bedienung. Und möglicherweise unnötig.

Poste doch mal eine Proberaumaufnahme von der Band, falls das möglich ist - die muss auch nicht übermäßig gut sein, einfach mal mit dem Handy mitschneiden. Beschreibe Euren Musikstil, evtl. die Rollen der Instrumente und welche Mikros Ihr derzeit für die beiden einsetzt. Vielleicht lässt sich da ja schon was machen, wie der Kollege sagte, über Mikrofonauswahl und -positionierung.
 
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Ich denke auch, dass man mit dem Filter vom Soundcraft, der gar nicht mal so übel funktioniert, das hin bekommen sollte. Zumal die Wahl des Mischpultes mich schließen lässt, dass wir hier nicht über Arena-Konzerte reden.
 
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Meine Erfahrungen mit Jazz waren immer die folgenden: gute Mikrofonauswahl, gute Ausrichtung, gute Gains, maximal ein Lowcut auf ein paar Kanälen. Finger weg von Effekten oder Filtern. Es war stets ausgesprochen puristisch und aufgeräumt.
Daher auch meine Empfehlung: erst mal das Arrangement und den Ton betrachten. Zwei Blasinstrumente (und dann auch noch diese Mischung) sollten sich nicht ins Gehege kommen.
 
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Finger weg von Effekten
Ach, ein fetter Chorus und viel Hall am Saxofon sollte doch jeden Saxofonisten, nicht nur David Sanborn, freuen, oder?
Nein, ernsthaft, Effekte sind im klassischen Jazz sehr verpönt. Filter dagegen machen hin und wieder einem das Leben angenehmer. Ich bin gerade bei Saxofonisten oft recht emofindlich, da die Tobildung bei einigen Leuten eher, naja, sagen wir mal, extrems viel Luft zur Verbesserung haben. Und da kann ein Filter schon helfen das Quäkige oder auch Schrille aus dem Signal zu entfernen. Und bei Trompeten kann ein beherzter Griff zum High Shelf zwecks Absenkung der oberen Frequenzen viel bringen.
gute Mikrofonauswahl
Aktuell bevorzuge ich bei Blechbläsern das M88TG. Da macht schon sehr viel richtig. Das M160 dagegen ist mir nicht so lieb. Ein Royer R-121 Bändchen dagegen mach auch schon viel Sinn.

Bei Saxofonen kann ein RE320, das für mich deutlich moderner als das RE20 klingt, ok sein. Wenn es gut werden soll ein Neumann TLM170 oder ein DPA 4011 (das immer dann wenn der Saxofonist auch Flöte spielt). Und wenn nicht viel Kohle drin ist, dann ein audiotechnica AT2010 oder ein AKG C535 ( falls verfügbar). Da muss man aber auch den High Shelf bemühen um die Höhen zu zähmen.
 
Danke für die Infos. Ich versuche das dann mal abzuarbeiten:

Ja, wir sind eine Amateuerband mit einer überschaubaren Anzahl an Auftritten in kleinen Locations. Da wir uns selbst von der Bühne mischen, ist ein kleines und zugleich intuitiv bedienbares Mischpult wichtig. Daher kommen die vorgeschlagenen digitalen Lösungen nicht in Betracht, und die Konsolen mit Fadern etc. (z.B. AH QU 16) sind viel zu groß. Da warte ich noch, bis der Markt Vergleichbares als Kleinmixer bietet.

Das mein Vorschlag mit dem Kaskadieren der Kanäle machbar, aber zu umständlich und fehleranfällig ist, nehme ich mal als Ergebnis und konzentriere mich auf die von euch vorgeschlagenen leichten EQ-Eingriffe und vor allem auf Verbesserungen bei den Mikros. Da habe ich Sennheiser E 906 und MD 421 zur Verfügung, die ich den Bläsern mal als Alternative zu ihren eher mittelmäßigen Clipmikros vorschlagen werde. Wird wohl Überzeugungsarbeit kosten.

Also noch einmal danke an alle.

Martin
 
Da habe ich Sennheiser E 906 und MD 421 zur Verfügung, die ich den Bläsern mal als Alternative zu ihren eher mittelmäßigen Clipmikros vorschlagen werde. Wird wohl Überzeugungsarbeit kosten.
Da ist was dran. Vor allem mitttelmäßige Clipmikros können Probleme machen.
MD421 funktioniert gut am Saxophon. Vor allem, wenn du das schon hast. Eine günstigere Alternative, die auch funktioniert ist das Beyerdynamic TG I51. Hier beide im Vergleich.
Das E906 kenne ich nicht.
 
Vielleicht ist diese Mikrofonauswahl schon Teil des Problems: Beide Mikrofone haben einen recht ausgeprägten Präsenzbuckel und fallen oben herum bald ab. Experimentiere auch mal ein bisschen mit Gesangsmikros etc., die eigenen sich auch oft für beides. Oder eben wie oben genannt mit guten Kleinmembranern. Das 906 hat ja einen Schalter, die untere Stellung sollte die Präsenzbetonung etwas neutralisieren.
 
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Wenn du genauer gelesen hättest:
als Alternative zu ihren eher mittelmäßigen Clipmikros
Momentan sind wohl noch wesentlich schlechtere im Einsatz, als die, die du schlecht redest.
Die Sennheisers könntest du mit einem parametrischen Mittenband gut zähmen.
 
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Momentan sind wohl noch wesentlich schlechtere im Einsatz, als die, die du schlecht redest.
Oh, das habe ich überlesen. Das ändert die Situation insofern, dass es wirklich überragend schlechte Clipmikros gibt, auch ehemals hochpreisige Markenprodukte.
Probiere doch das mal mit deinen Mikros, vor allem auch, um herauszufinden, ob die Kollegen diszipliniert genug sind für ein Mikrofon auf Stativ. Dann kann man weitersehen, welcher Weg der richtige ist.
 

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