Sprachaufnahmen - die grosse Frage

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Dear Prudence
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Hallo

Für die Sprachaufnahmen in unserem Videostudio haben wir folgende Situation:

- 2 Personen sitzen relativ nahe beieinander an einem Tisch. Beide haben ein Mini-Mikrophon an der Krawatte befestigt.
- Beide Tonspuren werden separat als MONO aufgezeichnet.

Wenn Person A spricht wird der Ton auch bei Person B aufgezeichnet. Ist natürlich so, weil Sie relativ nahe beieinander sitzen.

In der Ton-Nachbearbeitung:
Es geht jetzt darum, einen LEVELER (kompressor) auf beide Tonspuren zu legen, damit die Sprachaufnahmen verständlicher werden und sich mehr durchsetzen.

Problem:
Person A spricht: wird auch bei der Tonspur von Person B aufgezeichnet. Nicht gleich laut wie bei A selber, aber genug laut, dass die Einspeisung eines GATES unpraktisch ist, da ich den Schwellenwert des GATES derart hoch ansetzen müsste, dass natürliche Geräusche einfach weggeschnitten werden (z.b. Atem, Geräusche vom Tisch, etc.)


Bisher musste ich das Problem manuell lösen. D.H. Stück für Stück:
Person A spricht: => bei Person B den Pegel auf 0 ziehen...
Person B spricht: => bei Person A den Pegel auf 0 ziehen..
etc.

Hierzu noch ein Bild von den Tonspuren:

Spur A ist oben, Spur B ist unten. In diesem Beispiel hat nur Person A gesprochen!
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Hallo Dear Prudence,

Du hast bei deinem Beitrag die grosse Frage vergessen, aber ich nehme mal an, Du willst wissen, wie Du das starke Übersprechen verringern kannst.

Dazu ein paar Stichworte:
-Sprecher weiter auseinander setzen
-stark gerichtete Mikrophone verwenden
-einfache Abschottung zwischen die Sprecher bauen (ich meine keine aufwendige Sprecherkabine)

Ein gewisses Übersprechen wirst Du dann immer noch bekommen. Dieses ist aber erfahrungsgemäß nicht störend, wenn die Spuren zusammengemischt werden.


Es grüßt
das tonkind
 
Hallo,
ich hab mal was darüber gelesen aber selbst keine Erfahrung damit gehabt. Also Wenn du über einen Kompressor verfügst wo du einen separaten Sidechain einfügen kannst, kannst du es so machen das du bei dem Compressor von A als Sidechain Spur B benutzt und ihn auf sehr stark komprimieren einstellst ohne Gain. So wird erreicht, dass sobald Person A über den Schwellenwert tritt Person B runtergeregelt wird. Das ganze dann umgekärt mit der anderen Spur machen. Soweit ich weiss läuft das auch auf dem Rummel so. Die Musik dröhnt aber immer wenn der Schausteller seine tollen Komentare abgiebt regelt die Musik automatisch runter. Ich hoffe ich kann dir damit evtl weiterhelfe. Wahrscheinlich gibts aber noch viel elegantere Lösungen. Gruß ,Ole
 
danke

@tonkind
Wir nehmen gleichzeitig das Videosignal auf, deshalb ist es unmöglich die Schauspieler weiter auseinander zu setzen oder irgendeine Kabine zwischen Ihnen zu bauen :)

@Assbuild
Interessanter Vorschlag.. werd mal schauen ob unser Equipment dazu reicht..

thx!
 
- 2 Personen sitzen relativ nahe beieinander an einem Tisch. Beide haben ein Mini-Mikrophon an der Krawatte befestigt.
- Beide Tonspuren werden separat als MONO aufgezeichnet.

Welche Mikrofone sind im Einsatz?
Im Videobereich werden das vermutlich Kugeln sein?

Nieren-Lavaliers würden zwar das Übersprechen ein wenig mindern, dafür aber auch nicht so natürlich klingen.

Wie wäre es, einfach beide Spuren durch einen gekoppelten Kompresor zu jagen?
Oder beide Signale vorher zusammenmischen und dann komprimieren?

Oder ist das Ziel, eventuelle Nebengeräusche komplett zu entfernen?

Gibt es Kammfiltereffekte, die stören?
 
@Raumklang
wir verwenden Funkmikrofone von Sennheiser..
diese haben Kugelcharakteristik. Die Sender und Empfänger sind 1A, nur die Mics sind nicht so spitze, da sie sehr laut rauschen... habs aber etwas rausgefiltert mit Expander.


-wenn ich beide Spuren zusammenmische und durch einen Kompressor schicke, dann habe ich das Problem, dass der von Person A gesprochene Text auf der Tonspur B zu laut wird, vielleicht sogar gleichlaut wie bei Tonspur A... und gibts so nen komischen Effekt, wie durch ne Röhre.. (Wie wenn ein Amateur den Gesang versucht zu doppeln, die original spur einfach kopiert und auf exakt gleicher Höhe platziert)

was meinst Du genau mit deinem anderen Vorschlag.. Kompresssor koppeln?

Danke
 
wir verwenden Funkmikrofone von Sennheiser.diese haben Kugelcharakteristik.

...


und gibts so nen komischen Effekt, wie durch ne Röhre..


Der von Dir beschriebene "Röhreneffekt" entsteht durch die Überlagerung der beiden Signale und die Laufzeitdifferenz zwischen diesen: Beide Mikros nehmen durch die Kugelcharakteristik beide Sprecher auf. Durch den räumlichen Abstand aber mit minimaler Zeitdifferenz. Beim Komprimieren werden die Signale dann in etwa gleich laut
und die Phasenunterschiede führen zu dem beschriebenen Effekt.

Wie bereits gesagt wäre es sinnvoller, gerichtete Mikros zu verwenden: Nieren, Supernieren. Damit minimiert sich das Problem.


Es grüßt
das Tonkind
 
wir verwenden Funkmikrofone von Sennheiser..
diese haben Kugelcharakteristik. Die Sender und Empfänger sind 1A, nur die Mics sind nicht so spitze, da sie sehr laut rauschen... habs aber etwas rausgefiltert mit Expander.

Also ME 2?
Damit hatte ich bisher nie Rauschprobleme.
Sicher, dass die Funkstrecke mit korrekten Gain-Einstellungen betrieben wird?


-wenn ich beide Spuren zusammenmische und durch einen Kompressor schicke, dann habe ich das Problem, dass der von Person A gesprochene Text auf der Tonspur B zu laut wird, vielleicht sogar gleichlaut wie bei Tonspur A... und gibts so nen komischen Effekt, wie durch ne Röhre.

Kammfiltereffekte, sag ich ja :)


was meinst Du genau mit deinem anderen Vorschlag.. Kompresssor koppeln?

Meine Idee war, einen Stereokompressor zu nutzen, der im "Couple" Modus arbeitet.
Sprich, auf beide Kanäle die gleiche Kompression anwendet.
Die Regelung erfolgt dann nicht unabhängig voneinder, sondern wird durch das lautere Signal geregelt, womit sich das Problem des "hochgezogenen" zweiten Kanals erübrigt.
Das gleiche kannst Du erreichen, wenn Du vor der Kompression beide Kanäle zusammenmischst.

Alternativ die Sidechain-Eingänge beider Kompressorkanäle mit einem Monomix beider Spuren füttern, so dass wiederum beide Kanäle durch das größere Signal geregelt werden.

Hast Du evtl. mal einen unbearbeiteten Testschnipsel?
 
Die wahrscheinlich beste Lösung (die jeweils nicht gebrauchte Spur manuell runterziehen) hast du dir ja im Ursprungsposting schon selbst gegeben.
Schon mal probiert, eine der Spuren um ein paar Millisekunden nach vorne oder hinten zu verschieben? Werden die Kammfiltereffekte dann weniger?
 

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