Standardbass Fingersatz 3-2 vs. 4-3

  • Ersteller astromusiker
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Man weiß ja normalerweise vorher, in welchem Tempo man das Stück irgendwann am Ende mal spielen will.
Dementsprechend sucht man sich auch den Fingersatz. Einfache Stellen und langsames Tempo "pfuscht" man natürlich gern erstmal durch und merkt dann evtl später die Probleme. ;)

Aber je mehr Erfahrung man hat, desto schneller hat man da den besten FS und desto seltener kommt es vor, dass man merkt, dass es im Tempo mit dem anvisierten nicht geht.
MIII kann ich leider nicht, kann mir aber nicht vorstellen, dass es da anders ist.

Auf dem Klavier sitze ich zB bei einer zweiseitigen Bach-Fuge aus dem WK bestimmt einige Stunden, bis ich den Fingersatz habe und überhaupt anfange zu üben.
Da steht dann fast über jeder Note eine Zahl.

Der Fingersatz, der im Tempo klappt, funktioniert dann aber bei mir selbstverständlich auch langsam. Ich kann da keinen Grund erkennen, warum man verschiedene FS für die Tempi braucht.

Unter- und Übersatz wird oft völlig überbewertet. Diese Technik braucht man doch höchstens, wenn man ein Legatospiel anstrebt
Ich denke, das braucht man auch bei anderen Sachen, alles, was über die Fingerspanne hinausgeht (zB Tonleiterabschnitte, Akkordbrechungen).
Auch schnelle Passagen, wo man vermeidet, die gleichen Finger direkt hintereinander zu verwenden.

Natürlich ist das auf Taste und Knopf unterschiedlich, ich kann da nur für Pianotastatur (und natürlich Klavier) halbewegs kompetent sprechen ;)

Schau mal zB hier Flambee Montalbanaise, da ist teilweise mehrmals pro Sekunde ein Daumenuntersatz. Auf Knopf hier scheinen mir auch einige Untersätze dabei zu sein, da kann ich es nicht genau erkennen, das seht Ihr sicher besser.

Es spricht auch nichts dagegen; Daumenuntersatz muss nicht langsamer sein. Er ist auf jeden Fall schneller und besser, als die ganze Hand "parallel" zu versetzen. Die effektive Kombi machts dann, der Daumen geht voraus und die Hand/Arm folgt natürlich nach..

Knopf scheint mir da deutlich "effektiver", zB dieser wunderbare Walzer erfordert schon im ersten Takt bei mir auf der Taste einen Untersatz, während der Knopf-Kollege im Film das ganz entspannt ohne spielen kann.
 
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Unter- und Übersatz wird oft völlig überbewertet.
da geb ich dir völlig recht - zumal wir hier ja vom Standardbass sprechen... da setzen wir eh nix über oder unter, da gehts eher ums "versetzen" - aber auch da hab ich die Feststellung gemacht, das manches in der Geschwindigkeit nicht so funktioniert wie langsam. z.B. dass ich auf die Schnelle im Blindflug nicht die gleiche Treffsicherheit habe und drum einen anderen Fingersatz brauche.

Und das sind so Situationen wo es dann sehr wohl praktischer sein kann, den "normalen " Bass mit 3-2 zu spielen, um die Finger 4-5 frei zu haben so dass die schon mal in die Richtung unterwegs sein können und sich vortasten wo sie hin sollen. ... Und wenn man das lecih von Anfang an so lernt, dann ist es nicht mehr ungewohnt wenn mann s braucht
 
Ah OK, Unter/Übersatz beim Standardbass ist was anderes, das hatte ich falsch verstanden. Da kann ich nicht mitreden.
 
Ich denke, das braucht man auch bei anderen Sachen, alles, was über die Fingerspanne hinausgeht (zB Tonleiterabschnitte, Akkordbrechungen).
Kein Profipianist würde z.B. die schlichte C-Durskala im schnellen Tempo mit Daumenuntersatz spielen, die Hand wird an der Stelle ein wenig hoch geschoben. Das geht schneller als der Untersatz.
 
🤔Ich bin jetzt immer noch nicht ganz sicher, ob wir wirklich von der gleichen Sache reden .... Daumenuntersatz, Pianotastatur?


Kein Profipianist würde z.B. die schlichte C-Durskala im schnellen Tempo mit Daumenuntersatz spielen
Mit Verlaub, da würde ich Dir widersprechen. Es mag verschiedene Techniken geben, aber die von Dir vorgeschlagene Technik habe ich so nie kennengelernt.
Bei der C-Dur-Tonleiter aufwärts, während 2 und 3 spielen, kann der Daumen schon untersetzen, die Hand / das Handgelenk dreht sich währenddessen leicht nach außen und der Daumen kann sich schon vorbereiten.
Eine komplette Rückung der Hand, ohne dass der Daumen sich unter den 2. oder 3. Finger bewegt, ist im Tempo viel schwieriger und mMn auch nicht sinnvoll, weil Du da viel mehr Masse ruckartig bewegen musst. Ein Untersatz ist dagegen eine sehr geschmeidige und effektive Bewegung, bei der man auch den Anschlag (also Lautstärke und Artikulation) der einzelnen Finger gut kontrollieren kann.

Ehrlich gesagt war das aber auch im Studium nie Thema - jedenfallshaben wir da solche elementaren Themen nur besprochen, wenn Probleme auftauchten. Man hat es einfach gemacht und kam von alleine darauf, wie es für einen am effektivsten geht. Also wenn Du es anders machst und damit klarkommst, ist das sicher auch OK, aber Standard ist meiner Ansicht nach der Untersatz, aus den obigen Gründen.

Beispiel: Mozart, Sonata Facile.
Bei jedem Tonleiterabschnitt wird hier der Daumen untergesetzt, bzw die Finger über- (wenn es nach unten geht).


View: https://youtu.be/qjk-YRuQZDE?si=rFz4m9l_tYIPuiSW&t=11

Ist natürlich Klavier, aber lässt sich aufs Akkordeon denke ich 1:1 übertragen...

Ansonsten bleibt zur Klärung der Angelegenheit wohl nur, einen echten praktizierenden Profi zu fragen ;)
Letzlich gilt ja immer - wer's schön spielt, hat recht ;)
 
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Ansonsten bleibt zur Klärung der Angelegenheit wohl nur, einen echten praktizierenden Profi zu fragen
da müssten wir jetzt aber korrekterweise jemand finden der auf der Basseite Pianotastutur spielt...andernfalls helfen die Analogien zur Pianotastatuer wenig... ist mir oben auch hinterher aufgefallen als ich das mit dem untersetzen geschrieben habe ... Unter/übersetzen geht auf der Basseite nur äußerst beschränkt, weswegen man ja eher Fingersätze sucht, die mit Spreizen funktionieren...
 
Die Diskussion hat sich mittlerweile vom Thema 4-3- bzw. 3-2- Standardbassfingersatz ziemlich entfernt.

Ich denke, dass die Ursprungsfrage nur für Beginner und bei Einfachstliedchen eine Rolle spielt. Wenn man C-c-G-c-C-c-G-c-.... und G-g7-D-g7-G-g7-.... mit dem 4-3-Fingersatz spielt, nämlich 4-3-2-3-4-3-2-3-.... und 4-2-3-2-4-2-3-2-..., dann hat jeder Finger seinen festen Platz (Knopf), solange die Harmoniestufe sich nicht ändert. Beim 3-2-Fingersatz ist das nicht so.

Bei fortgeschritteneren Bassfiguren gibt es mMn keinen generellen Vorteil für die eine oder andere Fingersatzversion. Bei mir ist es sogar öfters so, dass ich einen kleinen Basslauf mache, um zur Tonika zurückzukehren, und da spiele ich 5-4 auf die beiden ersten Schläge der Tonika. Beispiel: G-A-H-C-c-.... mit 4-2-4-5-4-...
 
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Also dur Wechselbass mit drei auf Grundbass und quinte und 2 auf dem Akkord finde ich persönlich sehr un komfortabel. Gibt es hier jemand der das systematisch so spielt? Oder drei auf grundbass, zwei für den verminderten?
 
Wow. Das musst du mir bei Mühlentreffen/workshoo Sommer 2026 unbedingt zeigen
 
@hela:
<OT an> Was ist das für ein Mühlentreffen im Sommer 2026? <OT aus>
 
@hela Was genau meinst Du?

Die Finger setze ich bei den einfachen Akkorden so

C-Dur
1756811522750.png

Also C, G (und auch E) im Bass mit 3, Akkord mit 2
Terzbass auch mit 4

C7 analog

C-Moll
1756811547190.png

dito
aber Terzbass Eb mit kleinem Finger
1756811608037.png


In Moll geht dann ein Abschnitt mit Cm | Cm/Bb Cm/Ab | G
einfach zu spielen
1756811931831.png


Am7(b5) (= C-Moll mit A im Bass)
1756811679575.png



Beim C-Moll 6 (bzw Cm 13) dagegen hat mir Klangbutter gezeigt geht so, da nehm ich den 4. auf den Bass
1756812154068.png


Aber ich denke, das ist jetzt nichts besonders, da gibt es Tausende bessere Spieler als ich, die das besser zeigen können.

OT: Ein Mühlentreffen ist bei mir auch noch nicht eingetaktet.

Stradella-Bild aus Wiki
 

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sieht alles sehr vernünftig aus, aber den ersten (wechselbass dur) kriege ich nicht ins kleinhirn. zu eng da.


OT: Ein Mühlentreffen ist bei mir auch noch nicht eingetaktet.
du hattest aber dein interesse bekundet und einen Terminwunsch angemeldet der auch berücksichtigt wurde.
guckst du hier: https://www.musiker-board.de/threads/masterclass-balgworkshop-mit-uwe-steeger.755989/post-9765266
Beitrag automatisch zusammengefügt:

@hela:
<OT an> Was ist das für ein Mühlentreffen im Sommer 2026? <OT aus>


ihr macht mir angst.....ich habe das ding schon gebucht und angezahlt, Uwe arbeitet schon am neuen Workshop ....und ihr habt es VERGESSEN? :cry:
 
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Ach DEN workshop meinst Du ;)
naja, ich hatte geschrieben "Ich kann es noch nicht sicher planen" - und dass du angezahlt hast, war mir nicht klar.
Aber ich sehe zu, dass es klappt und dass ich den Termin blocke. Ich finde es ja super, dass Du dich da so ins Zeug legst!

Vielleicht sollte man da nochmal allen Interessenten Bescheid sagen, dass das fest ist.
 
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Danke, Das mache ich demnächst wenn 2026 in planbare nöhe rückt. Bis dahin übe ich mich in deinem finger satt, ich würde es gern so oder so (alsi grundbass mit drei oder vier) können um flexibler zu sein
 
Naja, ich bin ja nur Autodidakt auf der Kiste, vielleicht fragst Du lieber jemand, der sich wirklich auskennt, bevor Du Dir die Finger brichst ...?
Aber ja, ich komme damit gut zurecht. Allerdings habe ich am Anfang nicht darüber nachgedacht,welchen Fingersatz ich nehme. Mir ist dann zwar schon mal aufgefallen, dass es bei schnellem Wechselbass mit 4 2 3 2 besser geht, aber ich brauch das nicht so oft. Von daher hängt es wohl davon ab, was man jeweils für die eigene Musik am besten gebrauchen kann.
 
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Fragst du drei leute kriegse fünf meinungen....ist ja auch egal, wie gesagt würd ichs gern flexibel handhaben können. Ich finds immer besser eine Wahl zu haben
 
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Ich fände es sinnvoller, einen Standardfingersatz für Standardsituationen zu haben, der "blind" bzw. ohne nachzudenken läuft - egal, welcher von beiden es ist. Und in Nicht-Standardsituationen musst du dann eh einen Fingersatz für genau diese Aufgabe überlegen, evtl. ausprobieren und auf jeden Fall üben. Grundsätzlich ist Flexibilität aber natürlich nie ein Nachteil ... :biggrinB:
 
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