Stimmgerät für Akkordeon

  • Ersteller saschaa
  • Erstellt am
Ich sehe das anders und habe es auch erklärt warum, aber wenn Du meinst. :)
 
Ich sehe das anders und habe es auch erklärt warum, aber wenn Du meinst.

Beides ist richtig ... hängt davon ab, wie genau man es nimmt!

In erster Näherung ist ein Messgerät mit guter Auflösung genau... aber was genau ist hängt immer davon ab, wie genau man genau definiert. Das lässt sich hier nicht einfach in zwei drei Sätzen allumfassend erklären. Wenn man dann erst mal ins Detail geht merkt man wieviele Fallen und Ungereimtheiten auftauchen. Die entscheidende Frage ist: welche Genauigkeit brauche ich, damit ich im vorliegenden Fall ein hinreichend gutes Ergebnis bekomme. Sprich, ab wann werden die geräteeigenen Ungenauigkeiten größer als die Messgröße, die ich gerade bestimme.


Und gerade beim Akkordeon kommt man m.E relativ schnell an einen Punkt, wo man mit besserer Messtechnik keine Verbesserung des Ergebnisses bekommt, weil eben das Objekt, also das Akkordeon nicht genau genug funktioniert.

Das fängt mit der Tondrift der Stimmzungen an, die meist nicht komplett korrigiert sind, bzw. nicht komplett korrigierbar sind. Damit ist eine exakte Stimmung über den Gesamten Bereich schon mal nicht mehr möglich. Aus dem Grund behilft man sich gerne mit einer Krücke, indem man dann das komplette Gerät bei 300 Pa stimmt. Kann man machen, ist aber an der Spielpraxis meilenweit vorbei. Denn die abgestrahlte Lautstärke bei tiefen , mitleren und hohen Tönen ist völlig unterschiedlich. Deshalb ist es normal so, dass man wenn man im hohen Piccolobereich spielt, schon öfter mal mit 300 Pa spielt - macht man das im tiefen 8´Bereich, dann fliegen dir da schon fast die Ohren ab!

Und kein Stück wird bei konstant 300 Pa gespielt. Jedes Stück hat eine sehr variable Dynamik und wird somit in völlig unterschiedlichen Druckbereichen gespielt. Eine Stimmung bei konstant 300 Pa ist somit im Spielbetrieb nicht unbedingt sinnvoll. Zur Vorführung vor dem Kunden um das Stimmergebniss vorzuführen, kann man das gut verwenden, denn da klingt das Instrument durchweg sauber gestimmt und es gibt keine Missverständnisse. Der Kunde wird sehr zufrieden sein - und dagegen ist auch gar nichts einzuwenden. Es ist auch absolut ok, so zu verfahren, dagegen ist nichts einzuwenden.

Wenn man ein vernünftiges Ergebnis zustandebringen will, dann muss man sich irgendwann amal auf eine bestimmte Vorgehensweise festlegen um zu einem ordentlichen Ergebnis zu kommen. Das Stimmen bei konstantem Druck ist eine der Methoden. Es gibt auch andere, die genauso zu einem vernünftigen Ergebnis führen. Wichtig ist nur dass man nicht während des Stimmens die Methode wechselt. Und jede Methode hat ihre Vorzüge, ihre Stärken und ihre sytemtypischen Schwächen.

Im Spielbetrieb ist es aber dann halt so, dass das Instrument eigentlich nur bei 300 Pa Spieldruck stimmt und sonst nicht!... Dass das aber niemandem auffällt liegt daran, dass die Abweichungen im Spielbetrieb nicht so gravierend sind, dass se (meist) nicht groß auffallen und stören - aber sie sind sehr wohl da!

Und das ist das was Lil und ich meinen: Die Messgenauigkeit kann auch nur eine scheinbar exakte Größe sein Was aber im Normalbetrieb eben nciht stört und drum kann man damit gut leben. Aber wenn man es aus der Sicht eines Messtechnikers sieht, dann ist es eben keineswegs exakt , sondern nur maximal gut genug angenähert!

... Wobei wir wieder bei dem Spruch sind:

Wer misst, misst Mist und wer viel Misst, misst auch viel Mist!

...Und drum braucht es eben nach wie vor neben ausreichend (nicht maximal!) guten Messgeräten auch immer noch die Ohren den Kopf und das Gehirn, um zu prüfen, ob wir auf dem richtigen Weg sind, oder bereits Mist messen!

Und somit kann (kann! muss aber nicht!) es damit auch sein, wenn man alles mit gesundem Menschenverstand benutzt, dann bekommt man auch mitunter mit einem günstigen Stimmgerät ausreichend gute Ergebnisse, die innerhalb der möglichen Genauigkeit eines Akkordeons auch genau genug ist.

...

(und um keine Missverständnisse aufkommen zu lassen, ich wüsste nicht wovon ich spreche:
ich habe Messtechnik mehrere Semsester studiert und in meiner ersten Arbeitsstelle ca. 10 Jahre lang Mess- und Prüfgeräte entwickelt. Meist für den High End Bereich.. und habe da mitunter Geschichten erlebt, wo man dann schier vom Glauben abfällt, gleichzeitig aber auch sehr viel gelernt über messen , und die Tücken des messens und wie leicht man glaubt exakt zu messen ... nur um irgendwann festzustellen, das man das nur gemeint hat und in Wirklichkeit völlig im Wald steht!)
 
Zusammenfassend heißt das also eine 5 Euro App und ein schlechtes Handy-Mikrofon sind vollkommend ausreichend, um dem Stimmer zu sagen welche Töne verstimmt sind? :)

Ein Stimmer MUSS immer bei konstantem Druck stimmen!!! Und darauf ist vor allem bei tiefen Tönen besonders zu achten. Alles andere würde nur ein falsches Ergebnis liefern. ABER ... es gibt auch "Akkordeonisten", die mit einem mittelmäßigen Ergebnis zufrieden sind. Dann reicht natürlich auch eine App. Das muss jeder für sich entscheiden. Ähnlich wie bei unserem Tremolo-Thema, vor einiger Zeit. ;)

Gute Literatur über Akkordeonstimmung gibt es von Gotthard Richter und Toni Schwall.
 
dann sollte sie auch für den Hausgebrauch ausreichen ...
Das Schlimme ist, das der auch noch so tut, als könne man Stimmen in 5 Minuten lernen.....der macht das echt aus dem Handgelenk. :embarrassed:
Ich hatte den Eindruck, dass die App super funktioniert; ich stand daneben, als er das letzte Mal einen Ton bei meiner Dallapè checkte, kurz das Ventil neu klebte, nachstimmte, einen anderen Ton wieder "in die Schwebung" des 888 einpasste. Natürlich ist sein Gehör die höhere Instanz, den Eindruck hatte ich absolut.
Das Ganze geschah bei dieser begrenzten Anzahl von Tönen durch Zusammenbauen/Auseinanderbauen der Akkohälften und durch einfaches Aufziehen des Balgs.
 
Zusammenfassend heißt das also eine 5 Euro App und ein schlechtes Handy-Mikrofon sind vollkommend ausreichend, um dem Stimmer zu sagen welche Töne verstimmt sind? :)

nun , so wiederum habe ich s nicht gesagt! Denn pauschal würde ich diesen Satz so nicht bejahen wollen und können!

Ein Stimmer MUSS immer bei konstantem Druck stimmen!!!

Auch dem stimm ich dir zu... Der Ton an sich muss stehen, sonst geht gar nix. Solange der Ton in der Lautstärke umeinander eiert kann man keien genauen Messert aufnehmenaber warum muss es über den kompletten Tonbereich bei 300 Pa sein? Diese Festlegung kommt daher, dass bei mittelmäßigen Akkordeons die Piccolos oft erst bei 250 Pa ansprechen und deswegen hat man dann einen Druck ausgewählt, wo praktisch jedes Akkordoen sicher funktoiniert! (zumindest hat mir das Gotthard Richter mal so erzählt)

Habe ich ein hochwertiges Akkordeon dann laufen die Piccolos schon wesentlich früher los. und wenn ich überwiegend im gemäßigten Lautstärkebereich spiele, dann macht sich die Tondrift da schon mitunter bemerkbar. Da nutzt es mir nichts wenn das Akko bei 300 Pa stimmt, ich aber gar nicht so laut spielen will.... Dann hört sich das in dem Lautstärkebereich, in dem ich spielen will mitunter trotzdem verstimmt an, weil die Stimmzungen mit ihrer Tondrift da vielleicht zufällig eine andere Richtung eingeschlagen haben. .. kann durchaus passieren! Und gegen diese instrumenteneigene Sauereien, hilft auch das beste Messgerät nichts, denn das Akkordeon hat deswegen trotzdem die im eigene Tondrift und ist deswegen unter Umständen im Spielbereich bei 150 Pa verstimmt... sowas gibts sogar bei den besten Instrumenten!

Diese Tondrift kann man durchaus schon mit relativ einfachen Messmitteln (und den eigenen Ohren ) feststellen. Und dazu kann es durchaus ausreichend sein, um das ein bischen genauer einzugrenzen, um es seinem Stimmer dann mitzuteilen was man meint, wen man hierfür eien preiswerte App für s Handy benutzt. Und das ist dja das, was Miotino 47 bezweckt - er wil ja gar ncith aufs 1/100 Cent genua wissen wie daneben der Ton ist - es geht ihm so, wie ich ihn verstanden habe ja nur darum besser herauszufiltern, welcher Ton das ist und ob er zu weit nach oben weg ist oder nach untern weg ist und ob die benachbarten Töne ebenfalls schon weg sind, oder noch einigermaßen stimmen. Damit kann er dann zu seinem Stimmer gehen und sagen: ich bin der Meinung, es ist dieser Ton (und der Rest müsste ok sein) oder , es ist dieser Bereich insbesondere, der weggelaufen ist und der Rest scheint zu stimmen. Damit kann er dem Stimmer seiner Whal schon wesentlich genauer sagen, um was es ihm geht und der Stimmer wird ihn wesentlich besser verstehen, worauf es ihm ankommt.

Das ist schon mal eine wichtige Basis: dass man dem Stimmer ausreichend genau beschreiben kann, was einen stört. Dann weiß der Stimmer um was es insbesondere geht... und wird trotzdem den Rest zumindest mitkontrollieren, um dann sagen zu können: ja, eine kleine Korrektur dürtfte ausreichend sein. Oder wenn er nicht einverstanden ist, wird er Morino47 schon sagen. Ich hab dich verstanden, aber schau mal her, hier und hier das passt so mit dem nicht zusammen. Da reichts nicht, wenn ich nur hier drehe, da muss ich auch hier und da ... oder komplett stimmen. Das wiederum wird Morino47 dann auch wesentlich besser verstehen... Und Missverständnisse sind schon mal auf ein minimum redzuiert

Da der Spieler des Instruments meist nicht gleichzeitig der Stimmer ist , brauchts zuerst mal ne präzise Kommunikation damit der Stimmer genau weiß, was der Spieler eigentlich will.

Und erst dann brauchts genaue Ohren oder genaue Stimmgeräte. Und dann reicht für die allermeisten Akkordeons ein gutes Messgerät aus. Ein Peterson mit gutem Mikrofon ist natürlich ganz klar genauer. Brauchts aber meist nicht mal unbedingt. Und ein Messgerät aus einem Kalibrierinstitut brauchts hierfür schon gar nicht, denn das wäre zwar nochmals viel genauer, aber eben auch auch viel genauer, als ein Akkordeon überhaupt gestimmt werden kann. ... bei Mikroskopen nennt man so einen Effekt "Leervergrößerung", weil man ein Objekt zwar größer sieht, aber trotzdem nicht mehr Details erkennen kann. Und so was gibts übertragen auf Akkordeons auch.
 
... was Miotino 47 bezweckt - er wil ja gar ncith aufs 1/100 Cent genua wissen wie daneben der Ton ist - es geht ihm so, wie ich ihn verstanden habe ja nur darum besser herauszufiltern, welcher Ton das ist und ob er zu weit nach oben weg ist oder nach untern weg ist und ob die benachbarten Töne ebenfalls schon weg sind, oder noch einigermaßen stimmen..

Dann habe ich ihn wohl falsch verstanden. Dachte, er will damit den Stimmer "kontrollieren", dass er ja nicht mehr als nötig macht, oder ihm vielleicht auch helfen Zeit zu sparen. Aber was nützt es dann, wenn er sagen kann (glaubt zu wissen) wie viele und welche Töne verstimmt sind, wenn der Stimmer eh alle nochmal prüfen muss?
Die Ober- bzw. Unterschwebetöne für das Tremolo wird ein Laie kaum überprüfen können. Also muss ein Stimmer diese eh selbst überprüfen, wenn man ein Akkordeon mit Tremolo hat.


Meine Erfahrung:
Ich habe ebenfalls eine App, das Stimmgerät 490ST von Peterson (siehe Bild) und die Dirks Tuner-Software.
Während die App mir viele Töne als richtig anzeigt, erhalte ich mit den anderen Geräten deutlich mehr verstimmte Töne. Auch wenn die Software von Dirk schon sehr gut ist, hängt das Ergebnis auch sehr stark von der Qualität des Mikrofons ab. Je besser das Mikro, desto genauer ist das Ergebnis. Möchte schließlich die Stimmung nicht nur gerade so in der Toleranz haben, sondern so exakt wie möglich. Wenn man nach zwei, drei Stimm-Durchgänge abschließend nach Gehör alle Oktaven noch einmal prüft, wird man keine Schwebung feststellen können. Und das ist für mich das Ziel.


Morinos Stimmer wird sicher auch so denken und deshalb die App-Ergebnisse nicht so ernst nehmen.

Je genauer gestimmt wird, desto länger hält bei normaler Benutzung auch die Stimmung. Eine App ist für meine Bedürfnisse viel zu ungenau. Mehr wollte ich nicht sagen.

Peterson_490ST.jpg





Zum Thema "konstanter Messdruck" stimme ich Dir zu. Natürlich betrifft das nicht die höhen Töne. Deshalb habe ich oft dazugeschrieben, dass vor allem in der tiefen Lage (ab der großen Oktave abwärts) der Messdruck konstant bleiben muss.
 
Aber was nützt es dann, wenn er sagen kann (glaubt zu wissen) wie viele und welche Töne verstimmt sind, wenn der Stimmer eh alle nochmal prüfen muss?

Es vermeidet Missverständnisse und man kann schneller zur Sache kommen.

Nur ein Beispiel:
in meiner früheren Zeit war ich auch für den Service der Maschinen zuständig , die ich gebaut habe. Oft kamen vom Kunden die Meldungen: Wir benötigen einen Service, die Maschine tut net! .. Rückfrage: was tut denn net? Antwort: ja d´Maschin!
-> Alles klar: ich musste mich auf alles einrichten , entsprechend Ersatzteile und Equippement besorgen und einpacken und mit einer Reparaturzeit zwischen 2 Stunden und 2 Wochen kalkulieren... Die Peisangebote waren dem Einkauf des Kunden nur seeeehr schwer zu vermitteln.

Andere Anfruf , selber Kunde, aber anderen Benutzer: An der Maschine xy, Serinenummer xzz bekomme ich beim Starten des Prüfmodus eine Fehlermeldung. Druck nicht im zulässigen Messfenster... Fazit: Ich kann den Fehler schon sehr genau eingrenzen, weiß, welches Equipement ich benötige und kann den Zeitfrahmen für die Instandsetzung sehr viel präziser eingrenzen und die Kommunikation auch, mit dem Einkauf des Kunden läuft viel einfacher ab. Klar, dass ich , wenn ich vor Ort bin die Maschine trotzallem kurz überprüfe, ob noch weitere Auffälligkeiten auffallen, aber durch die genauere Auskunft lässt sich schon mal der Rahmen deutlich genauer absprechen - zum Vorteil für beide Seiten.

Genauso ists auch beim Akkordeon.

Wennn einer kommt und sagt:" Kiste ist verstimmt - mach!" ... dann kanns passieren, dass der Stimmer akkurat stimmt, der Kunde aber trotzdem Vertimmungen bemängelt, weil der Kunde nicht mitgeteilt hat, dass ihn bei leisem Spiel das 16+8+4 Register stört, weil da das Akko einfach einen andere Tondrift aufweist als bei 300 Pascal Spieldruck und deshalb einfach einen "Missklang" produziert. Formuliert der Kunde das aber genauer und sagt schon in welchem Register in welchem Tonbereich und bei welcher Lautstärke das ihn stört, dann vesteht der Stimmer den Kunden schon viel besser und kann auf den Kunden viel besser eingehen, weil er genauer weiß wo ihn der Schuh drückt. Und dazu können dann auch einfache Apps durchaus schon recht hilfreich sein


Und das ist soweit ich das aus dem Post herausgelesen habe auch das Ansinnen von Schtine01 und Morino47: Sie wollen besser sagen können, was sie stört... Selber machen wollen das beide nicht. Um den Stimmer zu kontrollieren braucht zumindest Morino47 das nicht, denn ich kenne ihn soweit, dass ich bestätigen kann, dass er sehr gute Ohren hat und ein feines Gehör bezüglich Stimmung und Missstimmung hat. Aber es ist halt eine Sache, wenn ich höre, dass es nicht stimmt und eine andere Sache , in welche Richtung und wieviel genau es nicht stimmt! - und ab dem Moment kommt dann der Stimmer ins Spiel mit seinem erlernten Handwerk, seinen Messmitteln und dessen Erfahrung.
 
Wennn einer kommt und sagt:" Kiste ist verstimmt - mach!" ... dann kanns passieren, dass der Stimmer akkurat stimmt, der Kunde aber trotzdem Vertimmungen bemängelt, weil der Kunde nicht mitgeteilt hat, dass ihn bei leisem Spiel das 16+8+4 Register stört, weil da das Akko einfach einen andere Tondrift aufweist als bei 300 Pascal Spieldruck und deshalb einfach einen "Missklang" produziert. Formuliert der Kunde das aber genauer und sagt schon in welchem Register in welchem Tonbereich und bei welcher Lautstärke das ihn stört, dann vesteht der Stimmer den Kunden schon viel besser und kann auf den Kunden viel besser eingehen, weil er genauer weiß wo ihn der Schuh drückt. Und dazu können dann auch einfache Apps durchaus schon recht hilfreich sein

Da hast Du natürlich vollkommen recht. Aber was hat das jetzt damit zu tun, ob das Ausmessen mit einer App für den Stimmer wirklich sinnvoll ist oder nicht? Das zeigt doch erst recht, dass ein Laie nur sehr grobe Aussagen machen kann, der Stimmer aber trotzdem alles neu ausmessen bzw. prüfen muss.

Es geht doch hier im diesem Thread allein um Stimmgeräte für Akkordeon. Und ich bleibe dabei, dass man mit einer App nicht genau, vor allem nicht alle Töne, messen kann und dem Stimmer somit sicher keine Hilfe sein kann!!
Oder wie soll man mit einer App die Ober- und Unterschwebetöne ausmessen, wenn man nicht mal weiß welche Frequenzen diese haben sollen??? Das sind schon mal bei einem 41 Tasten Akkordeon mit 2-fach-Tremolo 82 Stimmzungen oder 164 Stimmzungen in der Musette-Version. Töne in der großen Oktave und Kontra-Oktave lassen sich mit der App ebenfalls nicht richtig auswerten, weil das Handymikro schlecht ist. Somit kann man hier dem Stimmer also auch nur sagen: "Das Tremolo gefällt mir nicht".

Egal ob man den Zusatz angeben kann, der Ton ist zu hoch oder zu tief. Der Stimmer wird es 1. selbst erkennen welche Töne verstimmt sind und 2. wissen was er dann zu tun hat. ;)
 
Töne in der großen Oktave und Kontra-Oktave lassen sich mit der App ebenfalls nicht richtig auswerten, weil das Handymikro schlecht ist. Somit kann man hier dem Stimmer also auch nur sagen: "Das Tremolo gefällt mir nicht".
wo hast du im Diskant eines Tasten-Akkordeons Tremolo in der großen oder gar Kontra-Oktave? Die Pianotastatur geht bis f oder e (im 8' bzw. Tremolo), du kommst also maximal bis F oder E (große Oktave) im 16'-Register, in dem normalerweise kein Tremolo vorkommt (ok, Ausnahme die wenigen Instrumente mit 2x 16', aber die werden im Normalfall unisono gestimmt).
Zum Thema "konstanter Messdruck" stimme ich Dir zu. Natürlich betrifft das nicht die höhen Töne. Deshalb habe ich oft dazugeschrieben, dass vor allem in der tiefen Lage (ab der großen Oktave abwärts) der Messdruck konstant bleiben muss.
Dann ist das Problem ja kein großes, da (bei Pianotastatur) im Diskant gerade mal maximal 2x8 Stimmzungen der großen Oktave betroffen sind ...
 
Es gibt aber auch Akkordeons mit einem Tonumfang von 64 Noten. ;) Die haben manchmal auch ein Tremolo, wenn es der Kunde wünscht. Meine Aussage gilt ja nicht nur für ein 41 Tastenakkordeon, sondern allgemein für ALLE Modelle!!! Es lesen ja hier auch welche mit, die ein größeres Akkordeon haben.

Muss die Basseite gar nicht gemessen oder gestimmt werden? ;) Und hier finden wir weitere Töne in der großen bzw. Kontra-Oktav. Speziell für das Ausmessen der Töne in diesem Bereich habe ich mir ein Mikro für 400 Euro gekauft. Und siehe da, die Frequenz wird schneller und sicherer gemessen als mit einem Billigmikrofon.

Wenn ich also mit einer App gerade mal die Hälfte der Stimmplatten messen kann, dann kann ich mir das auch gleich sparen. Meine persönliche Meinung. Denn KEIN Stimmer würde sich darauf verlassen was der Kunde ausgemessen hat. Da er für seine Arbeit eine Garantie gibt, wird er alle Töne trotzdem nochmal überprüfen und ausmessen. Wenn man logisch darüber nachdenkt, müsste es doch klar sein, dass eine 5 Euro App NIEMALS die gleichen Ergebnisse bringen kann. Sonst wären ja alle Hersteller dumm, wenn sie sehr viel Geld dafür ausgeben.

Wenn man spaßeshalber ein paar Töne für sich "messen" möchte, dann ist es ok. Aber für eine gute bzw. befriedigende Messung unbrauchbar und schon gar nicht, um diese dem Stimmer mitzuteilen.



Eins würde mich aber noch interessieren:
Wie viele Instrumente wurden von den App-Anhängern hier komplett durchgemessen, wenn sie davon so überzeugt sind? Nicht vergessen, ein 5-chöriges 41-Tastenmodell hat insgesamt 530 Stimmzungen. ;)
 
Wie viele Instrumente wurden von den App-Anhängern hier komplett durchgemessen, wenn sie davon so überzeugt sind?
das weiß ich nicht, ich selbst keines :-D
Aber ich kann nur wiederholen, was ich weiter oben schon mal schrieb:
Wenn ein HZIMM - und bekannterweise (nicht nur hier in Forumskreisen) sehr guter Stimmer - diese App verwendet, dann sollte sie auch für den Hausgebrauch ausreichen ...
ich ergänze: dieser Profi-Stimmer jedenfalls benutzt - außer seinen Ohren - kein anderes Hilfsmittel beim Stimmen außer dieser erwähnten App ...
 
Das war mir klar. ;)

Noch eine zweite Frage:
Eine komplette Stimmung eines Akkordeons mit 530 Stimmzungen, vorausgesetzt alle Ventile und alle Stimmplatten sind in Ordnung, dauert ca. 6 Stunden (beim ersten Durchgang). Warst Du während der ganze Zeit beim Stimmer anwesend, dass Du mit Sicherheit sagen kannst er benutzte NUR diese App? ;)
 
Warst Du während der ganze Zeit beim Stimmer anwesend, dass Du mit Sicherheit sagen kannst er benutzte NUR diese App? ;)
Nein, ich war nicht die ganze Zeit anwesend. Aber warum sollte er mich anlügen und mir erzählen er benutze nichts anderes wenn er es nicht so macht?
 
Warst Du während der ganze Zeit beim Stimmer anwesend, dass Du mit Sicherheit sagen kannst er benutzte NUR diese App? ;)

Eigentlich will ich diese Thema gar nicht mehr weiter austreten, weil ja nicht um Stimmer gehe soll sondern um "Messgeräte und Software zum Stimmen", aber nachdem ich beim selben Stimmer bin wie Lil: Ich war schon mehrfach beim Stimmen komplett anwesend (und ja, das waren einige Stunden) er stimmt mithilfe seiner App und seinen Ohren. Und soweit es meine Instrumente angeht, schafft er es damit zumindest für mich und meine Instrumente hinreichend gute Stimmung im Gerät herzustellen. Und zwar sowohl bei Instrument mit Tremolo als auch bei Instrument mit Nullstimmung.

Somit bleibe ich nach wie vor bei meiner Menung: es gibt mehrere Möglichkeiten, wie man Stimmung kontrollieren kann. Man kann hierfür high Endgeräte verwenden und komplett nach denen bei normierten Bedinungen stimmen, oder man kann auch nach klassisscher Methode mit relativ einfachen Apps und guten Ohren arbeiten. Für beide Arten bleibt nicht aus, dass man mitdenkt bei seiner Arbeit.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Ich gebe auf. Es ist sinnlos weiter darüber zu diskutieren. Ihr habt zwar noch nie ein Akkordeon komplett ausgemessen, wisst aber wie es geht UND gebt hier ÖFFENTLICH sogar noch Ratschläge.

.. Ich interessiere mich beim Akkordeon für ein Stimmgerät nur, weil ich meinem Stimmer genauere Hinweise geben möchte, welcher Ton/ welche Töne nachzustimmen sind. So sind m.E. kleinere Nachjustierungen am rationellsten zu erledigen. ...
morino47

Verwende diese App! Meine Vorredner sind davon überzeugt.
So kannst Du als dem Stimmer exakt sagen welche Töne verstimmt sind und sogar wie er sie bearbeiten muss.
Du brauchst ja nicht alle Töne zu "messen". Die Bass- und Tremolostimmzungen sind für einige hier eh nicht so wichtig.

Viel Erfolg!
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Warst Du während der ganze Zeit beim Stimmer anwesend, dass Du mit Sicherheit sagen kannst er benutzte NUR diese App?
Ich bin in den nächsten Wochen mal bei ihm und interviewe ihn, versprochen. Ich kann mir sein Grinsen jetzt schon vorstellen.....der is einfach gut..
 

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben