Stratocaster Tremolo - Einfluss auf Saitenzug und Sound

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Hi Leute!

Bisher habe ich bei meiner Strat das Tremolo fest angeschraubt, so dass es direkt am Body aufliegt (also hinten 5 Federn rein und diese voll angezoegn). Meine Gründe waren, dass ich den Tremolo-Hebel sowieso nicht benutze, mir eine höhere Stimmstabilität erhofft habe und irgendwo mal gelesen hatte, dass man dann womöglich mehr Sustain herausholen kann. Nun bin ich aber im Zweifel, dass diese Maßnahme für mich sinnvoll ist. Dazu habe ich 2 konkrete Fragen.

Punkt 1: Durch ein fest anliegendes Tremolo sollte sich der Saitenzug doch erhöhen, oder? Und wenn ja, wie signifikant ist dieser Effekt? Ich hab fast das Gefühl, dass ich einen Unterschied merke, also die Saitenspannung schon höher ist beim aufliegenden Tremolo. Da ich eigtl. eher etwas lockere Saiten bevorzuge, könnte die freischwebende Variante womöglich für mich die sinnvollere sein?!

Punkt 2: Ich bin nicht sicher, aber ich habe das Gefühl, dass das Strat-typische Klingeln bzw. der Twang im Sound größer ist, wenn das Tremolo freischwebt und nicht aufliegt. Kann das jemand bestätigen, oder ist das mein subjektiver Irrglaube? Auch das wäre dann für mich wieder ein Gegenargument gegen das anliegende Tremolo.

Nun interessieren mich eure Erfahrungen bzw. eure fachmännische Meinung! :gruebel: Könnt ihr diese Punkte bestätigen bzw. widerlegen?!

Danke im voraus!
 
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Hi,
Fakt ist:

Egal ob frei schwebend oder arretiert, die Saitenspannung bleibt im Grunde immer dieselbe. Die Spannung wird beeinflusst durch Stärke der Saiten, Mensur und natürlich die Stimmung.

Spielst Du bei frei schwebendem Tremolo ein Bending, musst Du die Saite weiter ziehen als beim arretierten Tailpiece, da die Feder ja nachgeben. Ausserdem gehen die anderen Saiten im Ton etwas runter, weil eben die Federspannung nachgibt.

Was das Twang angeht: Die Federn tragen auf alle Fälle zum Stratocaster Sound bei, ich denke aber, dass es hierbei egal ist, ob schwebend oder fest. Konnte jedenfalls in 30 Jahren hier keinen Unterschied feststellen.

Ein schwebendes Tremolo macht sich auf alle Fälle unangenehm bemerkbar, sobald man die Saiten durch Auflage des Schlaghandballens etwas abdämpfen will, weil man unweigerlich dabei das Tailpiece bewegt und einen jammernden Ton bekommt.
Habe ein-ums andere mal bei meiner Strat das Tremolo schwebend und fest eingestellt - bin immer zur arretierten Stellung zurück gekehrt. Ist natürlich meine unmassgebliche Meinung, andere Leute sehen das sicher anders. Ich denke, jeder muss fuer sich selbst herausfinden, ob einer den Jammerhaken gebrauchen will oder nicht.

Mehr Sustain und Twang oder 'schlappere' Saiten gibt's aber wohl kaum...:)
 
Zu 1.: Macht keinen Unterschied.
Zu 2.: Sehe ich wie Du. Mehr Twang bei schwebendem Trem. Aber natürlich subjektiv...
 
Danke Euch für die Antworten! :)
 
Ich würde die Strat so nutzen wie sie gebaut ist. Dann kannste den Tremolo bei Bedarf doch mal nutzen. Wenn die Stimmung zu unstabil wird liegt es entweder an den Saiten, der Hardware (Sattel z. B.) oder auch an der Art, wie die Saiten aufgezogen sind. Es gibt sicherlich einen geringfügigen Soundunterschied, der ist aber marginal und wer den raushört ...!!!????. Sie spielt sich dann etwas anders als mit fixiertem Tremolo, ist also Geschmacksache oder auch Übungssache den Tremolo mit einzusetzen. Ansonsten bin der gleichen Meinung wie Gitarrophob.
 
Hi,

es ist schon so, dass sich die Saiten gerade bei Bendings etwas weicher anfühlen. aber dafür muss man sie auch eine weitere Strecke ziehen, um die gleiche Tonhöhe zu erreichen. Man kann aber auch mit dem handballen rechts gegenhalten, um das zu kompensieren.

Beim reinen Greifen gibt das Tremolo natürlich auch minimal nach, aber auch hier bleibt die Tonhöhe gleich. Ich habe es noch nicht zu Ende gedacht, aber tatsächlich könnte es sogar sein, dass die Intonation unter dem Strich eine Winzigkeit besser ist. Beim Greifen wird die Saite ja immer etwas in Längsrichtung gedehnt. Eine starre Aufhängung gibt dabei nicht nach, also wird die Tonhöhe über die definierte Verkürzung der Saite hinaus auch etwas zusätzlich erhöht, weil die Saitenspannung höher ist als bei der Leersaite. Beim schwebenden Trem haben wir dagegen ein Gleichgewicht der Spannungen, die in zwei Richtungen wirken. Also wird ein erheblicher Teil der Längsdehnung von den Federn übernommen, sodass die Spannung der klingenden Seite (bzw. Saite!) der "Waage" nach erster Überlegung weniger ansteigen dürfte. Das Evertune-System basiert ja auch auf so einem Gleichgewicht zwischen federnder Halterung und Saitenzug...

Ist ja auch wurscht, bei einer Les Paul hat sich noch keiner beschwert. Jedenfalls hast Du mit dem zweiten Punkt sicher recht: der typische Twang, das Strahlen einer Strat ist ausgeprägter beim freischwebenden Trem. Nach mener Erfahrung übrigens gerade auch die Stimmstabilität, ein sauber gearbeiteter Sattel vorausgesetzt.

Meine Theorie dazu: Das Fender Trem ruht vorne nach Leos Entwurf leicht gekippt auf der definierten Kante zwischen hinterer Grundplatte und der Abschrägung vorne unten. Beim Aufliegen gibt es einen flächigen Kontakt zwischen Trem und Body, der nur dann mathematisch exakt definiert wäre, wenn Korpusoberfläche und Tremologrundplatte 100% plan wären. Sind sie aber nie, und noch dazu wandert die Grundplatte in Ruhestellung aufgrund des Zuges der Tremolofedern und der Hebelwirkung des Masseblocks vorne an den 6 Befestigungsschrauben leicht nach oben. Zusätzliche Reibung, kein definierter Haltepunkt, all das hat man nicht, wenn das Tremolo immer nur auf einer Linie aufliegt.

Gruß, bagotrix
 
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Ich häng mich hier mal dran, weil ich auch eine technische Frage zum Tremolosystem meiner Strat habe.

Jedes mal, wenn ich die Gitarre ins Standard-Tuning stimme müsste der Aufstellwinkel des Tremolos exakt identisch sein, oder? Vorausgesetzt natürlich, es werden jedesmal die gleichen Saiten verwendet.
Und wenn ich jetzt z.B. von 9er-Saiten auf 11er wechsel, dann erhöht sich durch die dickeren Saiten die Saitenspannung...und das Tremolo wird im Standard-Tuning dadurch etwas höher gezogen (der Aufstellwinkel ändert sich), wodurch sich z.B. die Saitenlage etwas erhöht.
Richtig?
 
...die steuerst mit der Federspannung dagegen, dann sollte alles gleich bleiben. Blockiere das Trem am besten mit Picks das du ca. 3 mm Spalt/höhe hast oder was in der Anleitung steht, dann kann man die Saiten tauschen und die Spannung wieder richtig einstellen. So ist es keine Zauberei.

VG
zu
 
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Um den Saitenwechsel geht es mir noch garnicht.

Ich wollte erstmal sichergehen, dass tatsächlich bei EADGHE das Tremolo immer in der gleichen Höhe ist. Oder könnte es theoretisch passieren, dass man z.B. alle Saiten durch höherstimmen minimal strafft und dadurch im Umkehrschluss das Tremolo ein wenig hochgezogen wird und dadurch die Saitenlänge wieder ein EADGHE-Tuning ergibt?
 
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Ich wollte erstmal sichergehen, dass tatsächlich bei EADGHE das Tremolo immer in der gleichen Höhe ist. Oder könnte es theoretisch passieren, dass man z.B. alle Saiten durch höherstimmen minimal strafft und dadurch im Umkehrschluss das Tremolo ein wenig hochgezogen wird und dadurch die Saitenlänge wieder ein EADGHE-Tuning ergibt?
wenn man auf beiden seiten die spannung erhöht, so dass sie sich wieder im gleichgewicht befindet?
 
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wenn man auf beiden seiten die spannung erhöht, so dass sie sich wieder im gleichgewicht befindet?

Ja genau...wenn ich die tiefe E-Saite höherstimme, dann tönen die anderen 5 Saiten ja minimal tiefer. Wenn ich jetzt die anderen 5 Saiten nachjustiert habe und wieder alles in Stimmung ist, kann es dann sein, dass ich den Saitenzug dann "insgesamt" erhöht habe?

Blöd das zu beschreiben, hoffe ihr versteht jetzt, was gemeint ist. :)
 
wenn man auf beiden seiten die spannung erhöht, so dass sie sich wieder im gleichgewicht befindet?

Bei einem "schwebend" eingestellten Tremolo ist die Summe Zugkräfte der Saiten immer gleich groß wie die Summe Zugkräfte der Tremolo-Federn, also im Gleichgewicht. Dies gilt auch, wenn die Gitarre verstimmt ist, die Saiten beim Spiel gezogen werden oder wenn man ein anderes Tuning benutzt (solange das Tremolo nur an der Messerkante anliegt und nicht auf dem Gitarrenkorpus aufliegt). Natürlich ändert sich die Zugkraft der Saiten bei anderen Stimmungen, aber die entgegenwirkende Kraft der Federn erhöht oder erniedrigt sich proportional.

Gruß

Boisdelac
 
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Oder im Klartext: Bei "gleichen" Saiten ist der Zug in einer vorgegebenen Stimmung (z.B. EAdghe) immer gleich. Folglich ist die Auslenkung des Tremolos auch immer gleich.
Nur wenn Du höher stimmst oder Saiten mit höherer Zugkraft verwendest - oder die Federspannung verringerst - kommt das Tremolo weiter raus.
 
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Danke für die Hilfe. Jetzt hab ich's verstanden! :-D
 
Ich weiss nicht, ob das die frage an sich beantwortet, oder ob das jetzt zu theoretisch ist, aber ich kann das tremolo ganz steil stellen (federspannung verringern) und die saitenspanung verringern - dann stimmt der ton. Ich kann aber auch das tremolo ganz flach einstellen und die saitenspanung erhöhen. Dann muss ich ggf. die intonation verändern, aber der ton stimmt dann auch.
 
Ich wollte erstmal sichergehen, dass tatsächlich bei EADGHE das Tremolo immer in der gleichen Höhe ist. Oder könnte es theoretisch passieren, dass man z.B. alle Saiten durch höherstimmen minimal strafft und dadurch im Umkehrschluss das Tremolo ein wenig hochgezogen wird und dadurch die Saitenlänge wieder ein EADGHE-Tuning ergibt?

Ja, das kann im Einzelfall passieren, aber eigentlich nur, wenn mehrere Saiten gleichzeitig neu aufgezogen werden. Oder wenn man den Fehler begeht, nach einer gerissenen Saite die restlichen Saiten wieder zu stimmen.

In sofern muss ich hier auch anderen widersprechen - das Gleichgewicht zwischen Saitenzug und Federzug kann sich durchaus mit der gleichen Stimmung an verschiedenen Stellen des Tremoloweges einstellen.

Genau das ist ja das Problem, mit dem viele User eines freischwebenden Tremolos beim Saitenwechsel zu kämpfen haben. Wenn man einzelne Saiten auf Stimmung bringt, während andere noch nicht gespannt sind, müssen diese wenigen Saiten ja schon die ganze Gegenkraft aller Tremofedern ausgleichen. Kommen nun weitere Saiten dazu, geben die Federn weiter nach und man muss die dadurch erschlaffenden Saiten wieder neu in Stimmung bringen - das Tremolo wandert dabei Stück für Stück immer höher. Das Resultat ist ein verzweifelter Post im Board, mit einem Bild, auf dem ein Floyd Rose ganz nach vorne gekippt ist ("...und dabei habe ich weder höher gestimmt, noch die Saitenstärke oder die Federen gewechselt - was ist passiert???"). :weep:

Beim Fender Tremolo ist das meist nicht ganz so extrem, aber bei schwebender Einstellung durchaus möglich. Rezepte dagegen wurden hier immer mal wieder erörtert, es läuft eigentlich immer darauf hinaus, dass man vor dem Abnehmen der Saiten etwas unter das Tremolo (unter die Hnterkante oder lackschonender vor den Tremoblock in der Fräsung) klemmt, das den Winkel auch ohne Gegenzug der Saiten gleich hält. Kommen die dann wieder drauf, stellt sich das Gleichgewicht wieder ein und man kann den Stopper wieder rausziehen.

Gruß, bagotrix
 
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Wie immer richtig und verständlich, Bagotrix.
Zur Ausgangsfrage:
Meine Erfahrung ist (hab nur zwei Strats, eine mit schwebendem, eine mit aufliegendem Trem..) -
Die Gitarre mit schwebendem Trem läßt sich besser benden(Saiten ziehen), und verzeiht einen unpassenden Fingerdruck bei Akkorden in hohen Lagen besser, klingt luftiger und mehr nach Strat.
Meine Japan-Strat (Texas Specials drin) mit aufliegendem Trem klingt punchiger, direkter.
Und läßt sich definitiv schwerer ziehen, ist ne schöne Quälerei bei langen Abenden ... aber ich komme ohne den straffen und sich nach Akustik-Gitarre anfühlenden Saitenzug nicht mehr klar.
Spiele ich einen Akkord, dann vibriert das Holz und die Diskant-Saiten klingen punchig und mit Sustain, auch bei cleanem Sound.
Für feine, luftige Songs, Arpeggios und für Trem-Hebeleien dann mal die andere, aber ich fühle mich mit der anderen wohler.
Klingt nicht so stark nach Strat, aber ist eben mein Ding so.
 
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Hallo,

ja, das ewige "Kreuz" mit dem Fender-Tremolo.

Fast 50 Jahre habe ich nun mit der Stratocaster meine Erfahrungen sammeln können. In dieser Zeit sind hunderte dieser Gitarren durch meine Hände gegangen und ein kleiner Teil davon, den gab es auch in meiner eigenen Gitarrensammlung.

Viele kleine Veränderungen und Einstellungen an diesem Modell musste ich für Freunde und Bekannte sowie auch für fremde Musiker oft vornehmen. An erster Stelle stand jedoch fast immer, das Tremolosystem festzustellen/blockieren.

So richtig habe ich das jedoch bis heute nicht verstanden. Das Feststellen/Blockieren dieses Systems ist keinesfalls im Sinne des Erfinders (Leo Fender). Genau dieses System ist mit dafür verantwortlich, dass eine Strat so klingt,

wie sie eben auch gebaut wurde (unterschiedliche Hölzer und andere Materialien, auch anderer Klang).

Natürlich weiss ich auch woran dieser "Feststellwahn" des Tremolos liegt. "kommt man während des Spielens mit dem Zupf/Schlagarm an die Tremolo-Stegplatte, dann gibt es eine sofortige Saitenverstimmung, was sich mehr als nervig anhört.

Hinzu kommt die Meinung, mit Tremolo gibt es ständig eine Verstimmung der Saiten, was so aber nicht zutrifft.

Ok, wer jedoch möchte, der kann es üben, dass er hier dem System nicht in den Weg kommt. Hierzu ist jedoch kaum jemand bereit. Dies allein ist der Grund für "BITTE TREMOLO BLOCKIEREN".

Bezüglich dieser Vorgehensweise gibt es mehrere Möglichkeiten, die ich jedoch alle für falsch halte.

Jeder dieser Blockierungsmassnahmen beeinträchtigt den eigentlich gewünschten Strat-Sound.

Oft werden lediglich die Federn, die den Block fixieren so weit durch die Halteschrauben in den Korpus gedreht, dass die Stegplatte fest und plan auf der Gitarrendecke aufliegt.

Dieses jedoch verändert sofort und massiv die ganze Abrichtungs- und Aufhängungskonstruktion. Die Saiten haben nun eine grössere Auflagefläche auf den Saitenreitern. Der Halswinkel ist nun auch nicht mehr ideal, auch nicht der Saiten-

führungswinkel, der aus dem Block über die Reiter geht und der Winkel der Saitenführung in den Sattel. Die Intonation ist ebenfalls aus dem Lot usw.

Hier geht es zwar nicht einmal um Millimeter, doch auch Zehntelmillimeter habe ihre Wirkung, ganz speziell in diesen beschriebenen Abschnitten. Ja, man kann hier nacharbeiten/nachstellen. Oft gelingt dieses jedoch nicht perfekt, da jeder

Gitarrenbauer (Fender) eben auch nicht perfekt arbeitet, so dass oft hierfür nicht genügend Spiel zur nachträglichen Perfektion gegeben ist.

Der Klang eines blockierten T-Systems ist nicht nur anders oder eine Geschmacksfrage, er ist in der Regel schlechter, da härter, heller, unharmonischer, erzeugt zusätzliche Nebengeräusche und vieles mehr.

Ja, auch Profis spielen mit blockiertem oder teils festgestelltem Tremolo. Fender bietet selbst hierzu einige Möglichkeiten an, die jedoch für den normalen Spieler so nicht zur Verfügung stehen, ausser den Gitarren, wo das System bereits werksseitig

ausser Kraft gesetzt wurde. Aber auch hier, die Stratocaster klingt dann anders. Kein Thema, wenn es dann so gefällt.


Ein Beispiel.

Ende 2012 kaufte ich mir eine Select-Strat HSS. Das Tremolosystem war keinesfalls perfekt verbaut, eigentlich ein Trauerspiel bei solch einer Gitarre.

Ich musste also nacharbeiten und neu justieren. Es sei noch vermerkt, ich nutze dieses System überhaupt nicht, bei keiner Stratocaster.

Allein wegen des Klangs, wird das System nicht festgesetzt, sondern schwebend eingestellt. Die Steghalteplatte hat einen Abstand zur Decke von 2,5mm. Der 09er Saitensatz verläuft über die Reiter E-Saite 2,2mm, bis hin zur e-Seite 1,9mm (17. Bund).

Die Halskrümmung hat das von Fender vorgegebene Mass von 0,25mm am 8. Bund. Der Tremoloblock wird von drei Federn geführt/gehalten (in Dreiecksform).

Aufgespannt sind die Saiten FENDER 3150L.


Der Klang.

Trocken gespielt, so gibt es ein wahnsinniges Schwingverhalten. Der Ton hat dann erst ein Ende, wenn auch meine Martin HD28 verstummt ist. Habe es mit der Stoppuhr gemessen. Ok, die SELECT hat hochwertige Bodyhölzer.

Das Gesamtklangspektrum ist sehr harmonisch. Alles kommt rund, voll und sauber rüber. Nichts scheppert, klirrt oder geht sonst auf die Nerven. Habe selbst keinen leichten/weichen Anschlag.

Bendings lassen sich ohne jegliche Verstimmung super realisieren.

Über meinem 65´ DELUXE REVERB geht dann die Post so richtig ab.

Der Klang mit blockiertem bzw. festgestelltem Tremolo.

Hier wurden, wie oft üblich, die Schrauben einfach weiter in den Korpus gedreht, bis die Metallplatte auf dem Korpus fest auflag. Hierzu wird oft behauptet, dass gerade jetzt das Schwingungsverhalten zusätzlich verstärkt wird. Stimmt so leider nicht.

Einige Nachjustierungen an den Reitern usw. wurden noch vorgenommen.

Nun war es vorbei, mit dem schönen und ausgewogenen Klang. So klingt es härter, heller, unharmonischer mit klirrenden Nebengeräuschen.

Zusätzlich gab es ein leichtes "SCHEPPERN" einzelner Saiten in bestimmten Bünden. Dies liess sich auch nicht durch die Halskrümmung und Saitenreiter
wegbekommen.

Das wahnsinnige Schwingverhalten ist um ein DRITTEL geschrumpft. Zusätzlich macht sich nun auch die G-Saite negativ bemerkbar.

Wer will eigentlich solch einen Kompromiss eingehen ?

Natürlich wurde der Klang über den Amp nicht besser.

Ich bin der Meinung, wer sich nicht an das schwebende Tremolo gewöhnen möchte, einsetzen braucht er es nicht, der sollte sich keine Stratocaster kaufen.


Mein persönliches Fazit.


Eine Strat ist eben eine Strat. Perfekt ist sie nicht und wird sie auch niemals werden.

Will man das aus seiner Stratocaster herausholen, was die Hersteller an Klang für sie vorgesehen haben, der kommt um das schwebende Tremolosystem nicht herum.

Klangabweichungen, durch Eingreifen am Instrument, die sind natürlich erlaubt, jedoch keinesfalls notwendig.

Netten Gruss,

Mister Blues
 
Der Klang eines blockierten T-Systems ist nicht nur anders oder eine Geschmacksfrage, er ist in der Regel schlechter, da härter, heller, unharmonischer, erzeugt zusätzliche Nebengeräusche und vieles mehr.

Wieso ist "härter und heller" = "schlechter"?

Ich bin der Meinung, wer sich nicht an das schwebende Tremolo gewöhnen möchte, einsetzen braucht er es nicht, der sollte sich keine Stratocaster kaufen.

Mein persönliches Fazit.

Eine Strat ist eben eine Strat. Perfekt ist sie nicht und wird sie auch niemals werden.

Will man das aus seiner Stratocaster herausholen, was die Hersteller an Klang für sie vorgesehen haben, der kommt um das schwebende Tremolosystem nicht herum.

Klangabweichungen, durch Eingreifen am Instrument, die sind natürlich erlaubt, jedoch keinesfalls notwendig.
Puuhh...

Deine persönliche Meinung in allen Ehren, aber in deinem Post steckt auch viel "Das ist Fakt und wer es anders sieht, sieht es falsch!" drin, meinst du nicht?

Am meisten stört mich der Gedanke, dass ich mich in irgendeiner Form danach zu richten haben, was der Hersteller vorgesehen hat. Die Gitarre ist ein Werkzeug, um die Klänge zu erzeugen, die MIR gefallen. Warum sollte ich auch nur einen Gedanken daran verschwenden, was Leo Fender wollte?
 
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