Studium Jazzposaune

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Hallo Musikfreunde,
Ich bin 14 Jahre alt und möchte im Semptember mit Posaune und Klavier anfangen(spiele seit 7 Jahren Trompete, kann Bassschlüssel lesen).
Ich habe bisher keine bzw. wenig Jazzkenntnisse.
Ich möchte aber Posaune und am besten jazzposaune studieren.
Jetzt meine Fragen: Reichen die 4 Jahre Klavier und Posaunenunterricht?
Sollte ich mir ein Posaune mit oder ohne Quartventil als erstes zulegen?
Reicht es wenn ich in diesen 4 Jahren meine Jazzkenntnisse verbessere um Jazzposaune zu Studieren(Mich interessiert das improvisieren sehr)?
Ich freue mich auf eure Antworten!
LG StehEih
 
Eigenschaft
 
Kannst Du denn auf der Trompete Melodien leicht und möglichst nach Gehör lernen und einige Takte der Melodie von Jazz Standards und nicht allzu schweren Solos gleich nachdem Hören flüssig nachspielen?

Das wäre meines Erachtens eine wichtige Voraussetzung, um als Jazzer ein Bein auf den Boden zu kriegen.
Wie übst Du Improvisation eigentlich, hast Du dich z.B. für das Spielen über Akkordverbindungen schon einmal mit Heften aus der Aebersold-Reihe beschäftigt?

Soweit ich seinerzeit bei zwei Freunden sehen konnte, reichen für musikalisch gute Begabungen 4 Jahre, um sehr weit zu kommen, wenn der Unterricht gut ist und der Übungsaufwand stimmt.

Ich selbst habe Posaune auf einer King 2104F angefangen, es ist allerdings leider schon längere Zeit ein zu wenig geübtes "Drittinstrument".
Zum Thema Posaune melden sich bestimmt noch Leute mit wesentlich mehr Erfahrung.

Gruß Claus
 
Ich habe relativ wenig Konttakt mit Jazz. ich spiele in einem Blasorchester und noch einem normalen Orchester. Melodien kann nach dem ich sie gehört habe porblemlos nach Noten(!) spielen, leichte Melodien kann ich auch nach Gehör nachspielen(wzb. New York New York oder Spiel mir das Lied vom Tod(Vlado Kumpan)). "Improvisation" mach ich im Blasorchester nur bedingt. Ich spiele von manchen Melodien den Dreiklang, und das klappt oder 2 Noten als eine Art Vorschlag.
Mit Aebersold habe ich mich noch nicht beschäftigt. Eventuell nächstes Schuljahr, da ich in den Ferien nicht dazu kommen werde.
 
Wenn Du es mit einen künftigen Jazz-Studium ernst meinst, wären das Spielen in einer Big Band und eine Umstellung deines Repertoires unumgänglich.
Sobald Du im Hinblick auf ein Studium unterrichtet wirst und an dir arbeitest, wäre ein Landesjugendjazzorchester in den nächsten Jahren ein gutes Ziel.
LJJO Bayern: http://www.youtube.com/watch?v=zVHmgfWtRMc
LJJO Hessen mit bemerkenswerter Verstärkung: http://www.youtube.com/watch?v=bH5Iaa_TDyM

Andere Musikstile haben ein deutlich anderes Anforderungsprofil, auch wenn es mittlerweile einigen Cross Over gibt. Für berufliche Perspektiven in der Blasmusik oder gar sinfonisches Orchester fände ich eine Ausbildung in klassischer Trompete bzw. Posaune sinnvoller.

So oder so, wirklich guten Einzelunterricht bei einem Jazzer bzw. kl. Lehrer mit Hochschulausbildung sehe ich als unbedingt notwendig für deine weitere Qualifikation, wobei ich die Performance der Studenten meiner MH vor Ort zum Maßstab nehme.

Falls eine Musikhochschule für dich örtlich erreichbar ist, kannst Du dich zu den Konzerten der Studierenden erkundigen. Leider werden solche Veranstaltungen oft nur wenig bekannt gemacht, aber der Besuch solcher Konzerte ist immer wieder sehr interessant und wäre m.E. für dich besonders aufschlussreich.

Gruß Claus
 
Zuletzt bearbeitet:
Okay, danke für die Antwort.
Dann werde ich mich mal nach einer Big band in meiner Umgebung umsehen und meinem zukünftigen Lehrer sagen, dass ich gerne etwas in Richtung Jazz mach will.
Ich melde mich dann wahrscheinlich in 3 Monaten wieder, wenn ich dann 2 Monate lang Posaune spiele und vielleicht auch in einer Big Band spiele.
see ya later aligators!
 
Ich bin Posaunenlehrer und habe verschiedene angehende Studenten auf ihre Aufnahmeprüfungen vorbereitet, darunter auch ein Jazzposaunist.

Jazzposaunisten sind rar, aber jede Hochschul-Big-Band braucht welche. Du solltest dich nur für ein Studium entscheiden, wenn du das Instrument intensiv mehrere Jahre kennengelernt hast und langfristige Erfahrungen hast. Im momentanen Stadium ist es, mit Verlaub, viel zu früh, ein spezielles Musikstudium genau zu planen.

Wenn du andererseits auf ein Musikstudium generell hinarbeitest, ist 14 Jahre ein gute Zeit, um musikalische Allgemeinbildung zu erwerben: spiele in verschiedenen Ensembles (vor allem Big-Band und Sinfonieorchester, gerne auch Blechbläser-Kammermusik), spiele Solo mit Klavier und/oder begleitendem Ensemble, komponiere&arrangiere, lerne Gehörbildung, singe in einem (Jazz-)Chor, lerne (Jazz-)Klavier und halte Augen und Ohren offen. Und suche dir in jedem Fall einen Lehrer, der deine Ziele einschätzen und unterstützen kann.

Harald
 
Posaunisten sind gesucht! aber noch gesuchter sind Bass-Posaunisten.

Wenn ich eine Big Band für einen Gig zusammentelefoniere, dann fange ich IMMER mit der Bass-Posaune an, danach das Bariton-Sax, danach die drei anderen Posaunen, dann der Bassist - alles andere findet sich immer...
 
Ich habe mich mit meinem Lehrer unterhalten, der meinte wenn ich nur wegen dem Improvisieren Jazzposaune studieren will, soll ich lieber normale Posaune studieren. Er meinte das Improvisieren kommt auch mit der Zeit.
Ich kann ja trotzdem bei einer Big Band mit machen, weil es mich ja aufjedenfall nicht dümmer macht.
 
welchen Grund hast Du eigentlich, von Trompete nach Posaune zu wechseln? Warum nimmst Du nicht Flügelhorn + Klavier dazu?
Beim Studium und vor allem auf dem Weg dahin sind 7 Jahre Trompete ein deutliches Plus, Du fangst nicht wieder bei Null beim Ansatz an, etc....
 
welchen Grund hast Du eigentlich, von Trompete nach Posaune zu wechseln? Warum nimmst Du nicht Flügelhorn + Klavier dazu?
Vielleicht sieht er in Posaune das mittlerweile interessantere Instrument? :rolleyes: :evil:

Beim Studium und vor allem auf dem Weg dahin sind 7 Jahre Trompete ein deutliches Plus, Du fangst nicht wieder bei Null beim Ansatz an, etc....
Wenn man von Trompete auf Posaune wechselt fängt man mitnichten bei Null an. Unterschiede sind vorhanden, aber man kann auf vorhandenem aufbauen. So ist die Atemtechnik im Prinzip schon vorhanden und der Ansatz ist bereits kräftig, hat Ausdauer und es fehlt nur noch die der unterschiedlichen Tonlage geschuldete Feinmotorik. Im Vergleich zu einem blutigen Anfänger hat der TE schon wirklich wesentliche physiologische Vorteile, die ihm gerade den Einstieg auf der Posaune deutlich leichter machen dürften.

Insgesamt finde ich es schwierig, sich für ein Studium eines Instruments zu entscheiden, bevor man die ersten Schritte damit getan hat. Aber ich finde es löblich, dass man sich schon vorab mit den Voraussetzungen für ein Studium befasst. Darauf basierend kann man ja mal anfangen und wenn die Posaune einem doch nicht liegt, kann man ja immer noch bei der Trompete bleiben. Meiner Meinung nach reichen 4 Jahre sicher aus, um sich auf die Aufnahmeprüfung für ein Hochschulstudium für Posaune zu qualifizieren - das entsprechende Talent, die Motivation und die Übungsdisziplin werden natürlich vorausgesetzt. Aber ohne das würde man wohl auch kaum erfolgreicher Berufsmusiker werden, oder?
 
Zuletzt bearbeitet:
Richtig mich interessiert jetzt Posaune mehr und wenn Posaune mir gar keinen Spaß macht kann ich ja immernoch bei Trompete bleiben.
Und ich denke mal ich werde mich richtig reinhängen, dass ich so schnelll wie möglich die Zugpositionen drauf hab und mich schonmal ein bißchen, auf die aufnahmeprüfung vorbereiten kann.
 
Und ich denke mal ich werde mich richtig reinhängen, dass ich so schnelll wie möglich die Zugpositionen drauf hab und mich schonmal ein bißchen, auf die aufnahmeprüfung vorbereiten kann.

Also, so sehr ich dir bei deinem Vorhaben Erfolg wünsche und dich auch grundsätzlich optimistisch ermutigen möchte, so sehr habe ich tiefste Zweifel bei diesem Zitat, ob du die Dinge realistisch siehst: du willst dich auf die Aufnahmeprüfung vorbereiten, sobald du die Zugpositionen kennst??? Du bist 14 und hast natürlich alles Recht der Welt, keine 30jährige Lebenserfahrung zu haben - aber auch mit 14 kannst du doch wohl einschätzen, dass bei einer Aufnahmeprüfung weit, weit, weit mehr beherrscht werden muss als die Zugpositionen, und dass die Zugpositionen ein klitzekleines selbstverständlich-unwesentliches Detail bei so einer Prüfung sind.

Probier doch erst mal die Posaune aus, finde heraus, ob dir das Instrument liegt, lerne es möglichst gut spielen, diskutiere hier über die Fortschritte und Problematiken - aber erst, wenn du jahrelang sehr erfolgreich Posaune spielst, macht es Sinn, sich über ein Studium Gedanken zu machen. Keinesfalls aber vor dem ersten Ton oder sogar vor dem Stadium des Erlernens der Zugpositionen.

Harald
 
ICh eminte damit ja schauen kann was ich für die Aufnahmeprüfung brauche, und ein bißchen Gehörbildung und alles. Die Stücke kann ich noch gar nicht machen.
 
junger Freund, das ist die falsche Einstellung für ein Studium - mach Dir einfach mal bewußt, daß im Durchschnitt 10000 (Zehntausend) Übungsstunden liegen zwischen Beginn als Kind/Jugendlicher bis Ende von einem erfolgreichen Studium.
Und das ist gut so!!
 
Stimmt, da hast du recht! Ich schau einfach mal, ich denke es wird sich alles schon ergeben z.B. ob und wann ich studiere, aber danke für eure Antworten!
 
Hallo, das du dich so für so für Jazz interessierst find ich klasse. Das spricht für „Selbstwirksamkeit“ wie das die Psychologen nennen. Also glaub an dich. Allerdings liegt das Problem beim Wort Jazz. Das ist kein einheitlicher Begriff. Es gibt viele Posaunisten die ihre Karriere als Bandleader machten. Häufig ist ihre Herkunft beim classic Jazz, auch Dixieland genannt, zu suchen. Allerdings hängten sie später ein Klassikstudium dran. Man muss schon vielfältig werden. Seine Brötchen verdient man häufig mit Tanz- und Unterhaltungsmusik und die Liebe und das Hobby gilt dem alten polyphonen Jazz. Auch Dauner macht da hin und wieder Ausflüge hin. Mir fällt da gerade Günther Fuhlisch ein (ich habe noch die Posaunenschule von ihm) oder Knut Kiesewetter, doch da gibt es noch viel mehr. Ausschließlich Jazz (beruflich) ist wohl kaum noch möglich. Hobbymäßig in den immer noch vorhanden Jazzclubs geht das allemal. (Ich habe mich letztes Jahr noch ausgiebig mit Chris Barber unterhalten. Der ist mit über 80 auf Tournee. Es lohnt sich das Konzert zu besuchen!). Improvisationstalent, Einfallsreichtum sich Melodien auszudenken – jeden Tag ein neues Stück, mit Headarrangements zurechtkommen, das sind so einige Kennzeichen. Ich empfehle dir, wenn du es antiquarisch mal bekommen solltest: Mezz Mezzrow - Jazzfieber Hugues Panassié – Die Geschichte des echten Jazz Als weitere Vorbereitung: Alfred Baresel – Harmonielehre und andere Schriften Sicher gibt es auch neuere Sachen. Arrangiermethoden kämen noch hinzu. Mach auf jeden Fall eine gute Ausbildung und deine Schule. Ohne geistige Beweglichkeit und Bildung wird das Leben sehr sehr schwierig. Philosophen fangen mit 12 an zu lesen. Mit 14 sich auf den Musikerberuf vorzubereiten ist ein gutes Alter. bis denne http://jazzbone-history.de.vu/
 
Hallo Tantrix Dein alter Quark wird nicht besser, auch wenn Du das immer wieder schreibst, Baresel war schon fragwürdig, als er Ende der 50iger erschien, Dein Musikerbild ist fast genauso alt und heute nicht mehr gültig, schon gar nicht für junge Menschen (höchstens teilweise für uns alte Säcke...).

Harald hat in Post 6 schon ziemlich deutlich geschrieben was Anforderung und Weg ist - wer das nicht sieht, der liegt falsch!

Zur Realität, wer heute über 40 ist und als Amateur in einem wichtigen Jazzclub spielen will, der kann dort max. als Gast zu einer offenen Session gehen und hat dann schon Glück, wenn man ihn als aktiven Musiker ohne Eintritt zu zahlen reinläßt.
Hier in meinem Einzugsgebiet gibt es einen unter zehn Clubs, die erstens überhaupt noch (sehr sehr selten) Oldtime anbieten und die zweitens dafür auch gerne mal eine der recht guten Amateurbands hier im Süden nehmen.
 
Baresel war schon fragwürdig, als er Ende der 50iger erschien.
Die kritische Einschätzung von Baresels Werk teile ich.
Standardmodell unter Rock/Pop/Jazzmusikern und an den entsprechenden Abteilungen der Musikhochschulen ist die Akkordskalentheorie, wie sie zuerst am Berklee College formuliert wurde.

Beispiele für Bücher zum Thema sind
- Axel Kemper Moll, Jazz und Pop Harmonielehre
- Richard Graf, Barrie Nettles, Die Akkord-Skalen-Theorie & Jazz-Harmonik
- Frank Sikora, Neue Jazz-Harmonielehre
- Andreas Kissenbeck, Jazz-Theorie 1&2 (2 Teile in einem Band)
Es gibt auch ein gelungenes Buch, das Übungen zum Improvisieren über Akkordverbindungen mit Erklärungen zu den Grundlagen der Jazz-Harmonielehre verbindet:
Peter Kellert, Andreas Lonardoni, Markus Fritsch, Improvisieren - Professional Music, Musikarbeitsbuch

Gruß Claus
 
Hallo

Meiner Meinung macht Ihr Euch hier viel zu viel Sorgen. Wie konkret kann die Anfrage eines 14-jährigen gemeint sein, wenn er sich über das Studium eines noch zu erlernenden Instruments spricht? Ich sehe die Anfrage sicher nicht negativ, aber meiner Einschätzung nach ist das heute nicht mehr als eine Idee: der TE möchte sich halt mal informieren und das ist gut so. In 1-2 Jahren kann das immer noch sein Fokus sein, aber vielleicht auch nicht. Die Entscheidung, ob das Interesse und das Können zum Studium reichen wird, fällt sicherlich nicht hier und jetzt.

Lasst ihn doch erst einmal machen und sich einen guten Lehrer und eine gute Schüler Big-Band suchen, wo er praktische Erfahrungen sammeln kann. Die ganzen Bücher über Jazz-Theorie, die in den letzten Beiträgen genannt wurden, helfen ihm heute kein Stück weiter. Damit kann er sich befassen, wenn er wirklich fit ist auf seiner Posaune (und Klavier) und er sich in das Thema des Jazz mehr vertiefen will, als er in der BigBand und von seinem Lehrer beigebracht bekommt.
 
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Es ist doch völlig klar, dass StehEih tun und lassen wird, was er will.

Aber wenn schon in Beitrag #16 ein Buch genannt wurde, das inhaltlich überholt ist, dann muss das nicht ohne aktuelle Alternativen stehen bleiben.
Es geht im Board außerdem oft nicht nur um den Fragesteller allein, sondern um eine Vielzahl von Leser, die längst nicht alle angemeldet sind, aber von Threads profitieren können.

Gruß Claus
 

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