Tabs und Lagenspiel

  • Ersteller IcePrincess
  • Erstellt am
IcePrincess
IcePrincess
Vocals
Ex-Moderator
Zuletzt hier
26.12.23
Registriert
17.10.05
Beiträge
5.592
Kekse
17.834
Ort
Pattonville (Deutschland)
Hallo Leute!

Kann sein, das Ihr das für eine dumme Frage haltet, aber mir ist in den letzten Wochen eines aufgefallen... Wir machen in einer Rock-Band viel Cover-Zeugs und da besorgt man sich halt mal die Tabs (oder aus Japan die Band-Partitur mit Tabs). So weit so gut.
Nur ist mir aufgefallen, dass die meisten Tabs lieber auf der gleichen Saite das Griffbrett raufrennen, statts einfach locker eine Saite nach oben zu greifen.
Als klassischer Gitarrist, der auf das Lagenspiel getrimmt ist ohne Ende, will mir da der Sinn nicht so ganz in den Kopf. Bis jetzt hab' ich selbigen eben geschüttelt und mein Ding gespielt, hauptsach' der Ton der rauskommt, stimmt.

Lange Einleitung, nun die Frage: Gibt es einen Grund, wieso der Bassist alles auf der gleichen Saite spielen will, egal wie die Hand rumrutschen muss, selbst wenn sich der ganze Basslauf bequem in sagen wir mal der dritten Lage spielen ließe???? Also, wenn man alle Saiten benutzt.

Grüße

Ice
 
Eigenschaft
 
Hi IcePrincess,

ich habe mich auch schon oft aus diversen Gründen über Tabs aus dem Internet geärgert. Entweder sie sind teilweise falsch, enthalten keinerlei Aussagen zu Notenlängen, nehmen keinerlei Rücksicht auf vernünftige Fingersätze (Lagenspiel) oder sind gleich in der falschen Tonart notiert.

Das alles bringt mich dazu, dir zu raten: Nimm die Tabs höchstens als ersten Anhaltspunkt und verlass dich lieber auf dein Ohr und (in deinem Fall als klassischer Gitarrist ganz besonders!) auf deine eigenen Kenntnisse.

Ich behaupte, es gibt keinen Grund für diese Rutschereien auf einer Saite außer dem, dass die Verfasser der Tabs schlicht keine Ahnung haben... :p

Ausnahmen bestätigen wie immer die Regel. Aber ich würde sagen: Mach es so, wie du am besten damit klar kommst. Da du ja bereits Kenntnisse im Lagenspiel hast, wird das Ergebnis i.A. deutlich befriedigender sein, als wenn du dich an die Tabs hältst.

Just my 2 cents
LeGato
 
Hi LeGato!

Danke für den Zuspruch ;) Dann mach' ich weiter wie gehabt...
In den meisten Fällen habe ich ja (oh Luxus!) die Bass-Linie auch ausnotiert, da muss ich dann nur noch einen Fingersatz zu finden.

Liebe Grüße

Ice
 
also ich hab ja auch als klassischer Gitarrist angefangen und demensprechend viel über Lagenspiel abgefrühstückt....

allerdings bin ich an einigen Punkten mittlerweile auch dazu übergangen Sachen auf einer Saite zu spielen bzw. das Lagenspiel nicht sp optimal zu nutzen und fafür lieber größere Wege auf dem Griffbrett zurück zu legen...

und warum mach ich das ganze? aus dem gleichen Grund warum viele ihren Bass an den Knien hängen haben: weil es cooler ausieht :D Mir persönlich gefällt es auch besser gerade bei einfachen Lines ein bisschen mehr Bewegung auf dem Griffbrett zu haben

und mal ganz abgesehen davon bilde ich mir ein, dass sich auch etwas am Klangbild verändert (also ich finde das es eben nicht 100% identisch klingt wenn ich ein e 2 Bund d-Saite oder 7 Bund a-saite spiele)

aber abgesehen davon fallen mir auch keine Gründe ein ;)
 
Tom(b)ass schrieb:
und warum mach ich das ganze? aus dem gleichen Grund warum viele ihren Bass an den Knien hängen haben: weil es cooler ausieht :D
Zugegeben, das ist ein Grund ;) Da ich aber auch noch als Frontfrau Show machen muss, bleibt der Bass in der Hinsicht etwas auf der Strecke. Zumindest... noch. Wenn ich Lagenspiel mache, muss ich nicht hingucken ;)

Tom(b)ass schrieb:
und mal ganz abgesehen davon bilde ich mir ein, dass sich auch etwas am Klangbild verändert (also ich finde das es eben nicht 100% identisch klingt wenn ich ein e 2 Bund d-Saite oder 7 Bund a-saite spiele)
Das bildest Du Dir nicht ein, es ist so. Zumindest bei meinem Bass ;) Wobei ich die Töne lieber mag, bei denen "mehr Saite" schwingt.
 
In Tabs angegebene Fingersätze würde ich eh nur als Vorschlag hinnehmen, nicht mehr.

Ich z.B. spiele ungern Leersaiten und versuch schon von daher immer möglichst mit einem anderen Fingersatz zu spielen. Aber es gibt natürlich auch klangliche Unterschiede, so setze ich mich mit dem E 12. Bund/E-Saite innerhalb des Bandgefüges schon stärker durch als mit dem E 2. Bund/A-Saite...

Dass es cooler aussieht auf dem Griffbrett weite Wege zurück zu legen ist mir bisher aber noch nicht aufgefallen... ich sollte mich wohl mal stärker mit dem Posen beschäftigen :D
 
nightwatchman schrieb:
Dass es cooler aussieht auf dem Griffbrett weite Wege zurück zu legen ist mir bisher aber noch nicht aufgefallen... ich sollte mich wohl mal stärker mit dem Posen beschäftigen :D

ich hab schon bassisten gesehen, die dass ganze auf die Spitze getrieben haben und bei nem Lauf der nur aus einem Ton bestand umgegriffen haben :screwy:

was man halt nicht so alles macht wenn man sich als Basser langweilt ;)
(aber sowas wäre mir auch zu blöd)
 
Zum Posen: Klar sieht es besser aus, wenn der Bassist genau wie die Gitarrist wie wild auf dem kompletten Griffbrett rumrutscht, allerdings kann ihc wesentlich besser abgehen, wenn ich in Lagen spiele, weil ich dann nicht verrutschen kann beim springen und auch nicht hingucken muss. Darum finde ich, dass das dem Poserkriterium eher negativ zu Buche schlägt.

Generell: Ich finde das Lagenspiel einfach sinnvoller, angenehmer und bequemer. Das Hochrutschen ist ein Soundeffekt, der beim Bass sehrt wichtig ist und wie ich denke geziehlt eingesetzt wird (werden sollte). Rutscht man ständig in den Hohn Lagen rum, zerstört man diesem Effekt, da es nichts besonderes mehr ist, was heraussticht. Ebenfalls habe ich das subjektive Emfinden, dass künstlich in hohen Lagen gespielte Tönen dem Bass sehr viel Sustain nehmen.
 
Ich hab die Erfahrung gemacht dass ich Tabs leichter lerne wenn ich mir meine eigenen Fingersätze zusammenbaue .. deswegen hab ich nichts gegen "falsche" Tabs :)

Ich leg mir das so zusammen dass ichs locker spielen kann und teilweise auch so wies in meinen Ohren besser klingt .. also spiel ich zuweilen eine Line auf der D- statt G-Saite, weil es fetter klingt und im Kontext besser passt.
 
Tom(b)ass schrieb:
ich hab schon bassisten gesehen, die dass ganze auf die Spitze getrieben haben und bei nem Lauf der nur aus einem Ton bestand umgegriffen haben :screwy:
was man halt nicht so alles macht wenn man sich als Basser langweilt ;)
(aber sowas wäre mir auch zu blöd)

Das hat nichts mit langweilen zu tun! Es ist einfach Fakt, dass der gleiche Ton an anderer Stelle gegriffen anders klingt. So hat man eine Möglichkeit einfache Licks etwas "interessanter" zu gestalten, indem man so dem gleichen Ton eine andere Klangfarbe gibt! Das gehört genauso dazu ein Instrument zu beherrschen, wie alles andere, auch wenn es "seltsam" anmutet! Man sollte sich halt allem Möglichkeiten die das Instrument bietet bewusst sein.

Ansonsten hat LeGato imho alles schon gesagt :great:
 
ich persönlich find's ja eher uncool, wenn sich manch einer auf nur einer saite "abquält". ich kann auch nicht verstehen, warum bei solchen leuten (ja, ja, ein wenig pauschalisiert! :D) dann auch noch mindestens ein 5-saiter für solche späße herhalten muss. :screwy::rolleyes:;)
na ja, so hat man zumindest immer ein paar ersatzsaiten parat!

es gibt eben nur cool und uncool und wie man sich fühlt! :)


gruß
bd

p.s.: ... hatte nicht der basser von "presidents of the u.s.a" von vorne herein nur zwei saiten aufgezogen?
 
Irgendwie muss ich bei dieser Diskussion an den Witz mit den zwei Gitaristen denken, die sich treffen. Der eine trägt einen Bass-Koffer, woraufhin der andere sagt: "Hattest Du einen Schlaganfall?!" (Habe ich im Witzethread gelesen).
Auf der Musikmesse hing am Sandberg-Stand ein Bass mit nur zwei Saiten (so ein Bunter mit Blumenmuster). Dabei musste ich dann unwillkürlich denken: das ist der Bass für den Bassisten, der einen Schlaganfall hatte! :D

Ein Kollege erzählte mir von einem Bassisten, der nur EINE Saite hatte, kennt jemand den Namen?
 
ich nehme manchmal auch nur eine saite, wenn ich sehr schnelle läufe mit plek spiele, da es erstens "homogener" klingt und druckvoller, andererseits laufe ich bei hohem tempo gefahr die nächst höhere/niedrigere saite schlecht zu erwischen und dann klingt das mies.
 
der_bruno schrieb:
Es ist einfach Fakt, dass der gleiche Ton an anderer Stelle gegriffen anders klingt.

Erinnert an die Geschichte von dem Cellisten, der immer nur einen Ton spielte. Zwar mit allen möglichen technischen Variationen, um andere Färbungen zu erzeugen, aber eben trotzdem immer nur diesen einen Ton. Eines Tages versuchte seine Frau ihn ganz diplomatisch darauf hinzuweisen, andere Cellisten spielten ja auch noch andere Töne. Meinte er: "Laß sie doch noch suchen. Ich habe meinen Ton schon gefunden."

nookieZ4 schrieb:
Ebenfalls habe ich das subjektive Emfinden, dass künstlich in hohen Lagen gespielte Tönen dem Bass sehr viel Sustain nehmen.

Das ist leider bei vielen Instrumenten so. Auf den wirklich guten nicht... :redface:

Tom(b)ass schrieb:
aus dem gleichen Grund warum viele ihren Bass an den Knien hängen haben: weil es cooler ausieht :D

Ich finde aber beides nicht cool :confused:
 
Heike schrieb:
Ich finde aber beides nicht cool
das ändert ja nix daran, dass es trotzdem viele machen weil sie der Meinung sind :D
also grade diese auf Kniehöhe hängerrei is recht weit verbreitet

ui....nu hab ich mich ja als Poser geoutet ;)

aber ich geh auch nicht wirklich davon aus, dass ich mit mehr Bewegung gleich viel cooler wirke (vielleicht hätte ich deutlicher machen sollen das ich das ganze mit nem Augenzwinkern meine)

aber ich steh weiterhin dazu, das ich anfange das Langenspiel aufzubrechen einfach nur um Lines für mich persönlich spielerisch interessanter zu machen :rolleyes:
 
Tom(b)ass schrieb:
aber ich steh weiterhin dazu, das ich anfange das Langenspiel aufzubrechen einfach nur um Lines für mich persönlich spielerisch interessanter zu machen :rolleyes:

Wie wär's mit interessantere Linien zu spielen? :D

Z.B. bei Allan Holdsworth kla..., äh... sich von ihm inspirieren lassen, denn dann ist mit in einer Lage festkrallen wirklich sense :eek:
 
hast ja recht.....:D
ich leb sowas ja nur aus wenn ich einfache, aber songdienliche linien spiele...;)
 
der typ mit nur einer seite ist bei rammstein. sandberg sonderanfertigung.
5 saiter brauchen solche bassisten, die sich auf einer saite abquälen, damit sie für jedes lied ne saite haben.
ich find ständiges griffbrett rumrutschen uncool, genau wie kniekehlenbass
lagenspiel find ich auch bequemer und chilliger. bei mir haben töne in höheren lagen mehr sustain:confused:
das griffbrett rumgerutsche ist aber bei glissandi leider nicht vermeidbar.:(
aber sonst häufig
 
Man sollte auch das Spiel auf einer Saite üben, damit Lagen flüssig miteinander verbunden werden können.
 
bassick schrieb:
Man sollte auch das Spiel auf einer Saite üben, damit Lagen flüssig miteinander verbunden werden können.

Ja... Es gibt dann auch diverse Sachen, wo man sich überlegen sollte, ob man die besser horizontal oder vertikal spielen sollte. Irgendwo fängt's auch an, aus 'm Bass 'n Ud zu machen... :(
 

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben