Tone- und Volume-Regler vor vs. nach dem Gitarrenkabel

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Hi Leute, folgende Frage/Überlegung:

Angenommen, die Tone- und Volume-Regler wirken bei einer E-Gitarre nicht für jeden Pickup einzeln, sondern für alle Pickups, entsprechend je nachdem, welche/welcher gerade per Pickup-Switch zugeschaltet sind/ist. Also gehen wir von einer solchen Schaltung aus. Zwei Regler (Tone, Volume), ein Pickup-Schalter (z.B. 5-way bei 3 Pickups) z.B. bei einer Strat-ähnlichen Gitarre.

Mit den Tone- und Volume-Reglern kann man ja den Klang beeinflussen, der über einen per Gitarrenkabel angeschlossenen Amp weiter verarbeitet wird – ob echt oder gemodelt, das Verhalten eines gemodelten ist hoffentlich dem echten nachempfunden.

Jetzt möchte ich z.B. diese Tone- und Volume-Regler nicht an der Gitarre haben, sondern sie auslagern. Warum? – werdet ihr vielleicht fragen. Z.B. weil ich den Platz an der Stelle für etwas anderes brauche. Z.B. für den 5-way-Schalter, den ich genau an der Stelle haben möchte, wo gerade diese Tone- und Volume-Regler sitzen.

Ich spiele nicht live, nur im Home-Studio, und könnte solche Tone- und Volume-Regler in mein Gitarren-Rack einbauen.

Jetzt die Frage: Welche klanglichen Unterschiede würden sich ergeben, wenn die Tone- und Volume-Regler nicht vor, sondern nach dem Gitarrenkabel sitzen würden. Würden sich lediglich die Regelbereiche etwas verändern, oder müsste z.B. bei dem Tone-Regler die Kapazität des Kondensators geändert werden? Im Rack eingebaut könnte man sogar mehrere verschiedene Kondensatoren per Schalter auswählen.

So, bin gespannt auf eure Antworten. :)
 
Eigenschaft
 
Für die Potis in der Gitarre könntest du einen Fest-Widerstand mit dem parallelen Gesamt-Widerstand der Potis, bzw ein Trim-Poti, um mit Schrauben-Dreher die Resonanz anpassen zu können. Am Rack müsste ein Preamp o.ä., dann sollte Ton schon mindestens eine 3-Band-Regelung sein und Volumen (Master) halt.
Entweder als reinen Preamp, oder Bodentreter, die meistens kombiniert noch einen Gain-Regler für Overdrive etc. dabei haben.
https://www.thomann.de/de/fishman_p...f=search_rslt_klangregler+Pedal+preamp_360776
 
Für die Nachbearbeitung inkl. parametrischer EQs habe ich schon was. Im Rack gerade ein DigiTech GSP1101, ansonsten noch Line6 POD X3 als Desktop. Mir geht es allein um die analoge Klangregelung vor dem Amp in Form der konventionellen Tone- und Volume-Regler, die eben das Verhalten des Amps (auch wenn er gemodelt ist) anders beeinflussen als Bearbeitung mit EQs danach. Selbst der Volume-Regler (in der Gitarre) reduziert die Höhen, wenn man ihn zudreht, und auch der analoge Tone-Regler (in der Gitarre) wirkt anders als nachgeschalteter EQ oder Klangregelung des Amps.

Ich dachte, in der Gitarre drin brauche ich keine Widerstände mehr, wenn ich die auslagere. Meine Überlegung dabei: Es wäre doch egal, an welchem Ende des Gitarrenkabels sie sitzen. Widerstand machen sie da oder dort. Mir geht es allein um die klanglichen Unterschiede vor vs. nach dem Gitarrenkabel. Auch was den Tone-Regler mit dem Kondensator angeht, wenn er nicht vor, sondern nach dem Gitarrenkabel sitzt. Dabei denke ich an 1HE im Rack, wo es einen Eingang für das Gitarrenkabel gibt, die ausgelagerten Regler, und den Ausgang. Einfach eine 1HE-Kiste für ausgelagerte Regler der Gitarre, an der ich dann auch bei Bedarf regele. Nicht mehr an der Gitarre. An der Gitarre nur der Pickup-Switch.
 
Zuletzt bearbeitet:
Einerseits hat ein Gitarrenkabel nicht viel Widerstand, anderseits wird es schon die Regelung beeinflussen. Einen Versuch, den ich einmal aus reiner Neugierde gemacht habe, war, dass ich das Gitarrenkabel als Entkopplungswiderstand zwischen zwei parallelen Kanälen geschaltet hatte. Die Zusammenschaltung fand dann am Ampeingang statt, (Stereo-Kabel). Die Entkopplungsstrecke war dadurch Gitarrenkabellänge mal zwei. Die Entkopplung funktionierte zu 100%, wenn das L-Poti eines Kanals zugedreht wurde, reagierte der andere Kanal überhaupt nicht darauf.
Dieser Widerstand von zwei Kabellängen käme auch bei dir als Reihenwiderstand dazu, (Auf Hot- und Groundseite), die deine Poti im voll aufgedrehten Zustand, zugedreht wären. Auf den Amp-Eingangswiderstand wirkt es sich wohl auch anders aus, wenn man Hot auf Ground regelt, ohne zwei Kabellängen Widerstand dazwischen.

Andererseits kostet es nicht viel Aufwand, es einmal aus zu probieren, mich interessiert es auf jeden Fall, wie sich das auswirkt.
Mich würde auch dein Wiring in deiner Gitarre interessieren. Und ist es technisch absolut nicht machbar, dass du Ressourcen schaffst, alles in der Gitte zu integrieren? Für meine persönlichen Spielgewohnheiten würde ich es zu umständlich finden, die Regler außerhalb der Gitarre zu haben.
Evtl. vor dem Stück einmalig einstellen und mit der Einstellung durchspielen? Meine Gewohnheit ist, dass ich auch während des Spielens am Ton drehe.
Aber jeder ist da anders gestrickt.
 
Es macht keinen hörbaren Unterschied. Vergleiche auch Volumenregler an Gitarre und/oder Fußschweller.
Wenn Du die Potis ausbaust und stattdessen einen externen Regler nimmst, verlängerst Du ja nur das Kabel vom PU zum Poti/Schweller.

Gruß
 
Meine Gewohnheit ist, dass ich auch während des Spielens am Ton drehe.
Aber jeder ist da anders gestrickt.
Während ich spiele, regele ich nicht, sondern lediglich zwischendurch um den Sound zu finden und dann damit zu spielen. Und den Sound stelle ich sowieso am anderen Ende des Kabels in den Soundprozessoren ein. Je nach Sound muss ich an der Gitarre natürlich noch den Pickup-Switch umstellen. Den möchte ich – aus nachvollziehbaren Gründen – nicht auslagern. ;)

Mich würde auch dein Wiring in deiner Gitarre interessieren.
Das kann ich im Moment nicht genau sagen, obwohl es – abgesehen vom 5-way-Switch – was simples sein wird. Die eine Gitarre ist eine Jackson PS7. Da sind 3 Pickups inkl. 5-way-Switch und lediglich zwei Regler für Tone und Volume, die auf alle Pickups wirken. Wahrscheinlich so ähnlich wie auch z.B. beim Precision Bass, nur dass bei dem Bass die Pickups nicht umgeschaltet werden? So viele Möglichkeiten sollte es da nicht geben?... Ich habe aktuell noch eine Strat-Kopie hier. Wenn ich die auch entsprechend umbastle, dann schmeiße ich auch dort die Klangregelung raus (eigentlich wechsle ich in beiden Fällen dann auch das Pickguard), und dann ist das Wiring egal, sprich die Potis werden überbrückt, und es bleibt lediglich der 5-way-Schalter drin. So zumindest die Idee.

Vergleiche auch Volumenregler an Gitarre und/oder Fußschweller.
Ich habe nie einen Fußschweller für Gitarre gehabt (Fußschweller per MIDI gilt hier ja nicht). ;)

Wenn Du die Potis ausbaust und stattdessen einen externen Regler nimmst, verlängerst Du ja nur das Kabel vom PU zum Poti/Schweller.
Und diese Kabelverlängerung macht keinen klanglichen Unterschied?
 
Zuletzt bearbeitet:
Und diese Kabelverlängerung macht keinen klanglichen Unterschied?

Es kommt natürlich etwas auf die Kapazität und die länge des Kabels an aber ich behaupte, dass dies im Gesamtkontex keine Rolle spielt - Außer für unseren Mitmusiker, die die Flöhe husten hören.:D
Aber im Ernst - die klanglichen Auswirkungen sind gering und lassen sich mit der Klangreglung des Amps (oder sonstigen nachgeschalteten Geräten) leicht kompensieren.

Gruß
 
Welche klanglichen Unterschiede würden sich ergeben, wenn die Tone- und Volume-Regler nicht vor, sondern nach dem Gitarrenkabel sitzen würden.

Der einzige wesentliche elektrische Unterschied ist, dass die Kapazität des Kabels vor dem Volume-Regler statt danach kommt. Wenn der Volume-Regler ganz auf- oder zugedreht ist, ergibt das keinen Unterschied. Bei Stellungen dazwischen kann diese Kapazität dann die Höhen weniger dämpfen. Man kann dann also längere oder schlechtere Kabel verwenden, ohne dass es bei halb aufgedrehtem Volume-Regler dumpfer wird.

Würden sich lediglich die Regelbereiche etwas verändern, oder müsste z.B. bei dem Tone-Regler die Kapazität des Kondensators geändert werden?

Außer oben genanntem Vorteil gibt es keine Auswirkungen und dementsprechend auch keinen Anlass, irgendwas zu ändern.

Ich würde mir die externen Regler dann aber sparen, denn Lautstärke und Klang kann man auch an günstiger Stelle weiter hinten im Signalweg regeln.
 

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