Trockenübungen auf der Gitarre

  • Ersteller Buddy Holly
  • Erstellt am
Ich habe mir vor einiger Zeit mal den Gripmaster bestellt ... ich glaube in der Stärke Medium. Der war auf jeden Fall viel viel zu schwer/hart für mich. Also wenn das Teil sinnvoll ist, dann wahrscheinlich in der ExtraLight-Version.
Ich kann mir schon vorstellen, dass man sich mit solchen Sachen (Kugeln, Ei, gripmaster) vor dem Spielen schön aufwärmen kann (was vorallem in der kalten Jahreszeit echt wichtig ist). Auch in Situationen, wo man keine Gitarre dabei hat, können diese Teile ganz nützlich sein. Ansonsten sind sie imho aber nicht nötig.
Zusammenfassend hat mein Vorgänger aber eigentlich schon alles gesagt :)
 
Den Gripmaster finde ich irgendwie langweilig... Sieht auch glaub ich vergleichweise bescheuert aus wenn du damit im Zug sitzt und übst... Da dann doch lieber Kugeln, nen Kuli oder ne echte, stilvolle Wandergitarre und dann nebenbei noch singen üben.... KUMBA YA MY LORD KUMBA YA *gröhl* :D
 
oho o_O Gripmaster
noch nie was gehört/gesehn bis jetzt : D

also das sieht ja schon sehr nobel aus ^^
wenn das extra für Instrumentalisten gemacht wurden ist muss ja schon was dran sein...
bei 20 Euro aber schon in der obersten preisklasse

aber mich intressiert jetzt wielange du schon gitarre spielst,
könnte ja sein ,wenn man 5jahre spielt schon was mit medium anfangen kann...?!
bzw. es nicht mehr so schwer erscheint....


grüße
 
Wüstenstaub;2722058 schrieb:
also das sieht ja schon sehr nobel aus ^^
wenn das extra für Instrumentalisten gemacht wurden ist muss ja schon was dran sein...

Diese Kleingeräte sind mit Sicherheit NICHT extra für Musiker entworfen worden...
In der Physiotherapie werden sie zur Kräftigung der Hand- und Fingermuskulatur nach Verletzungen und Handchirurgischen Eingriffen eingesetzt (und ich bin mir ziemlich sicher daß sie DAFÜR entworfen wurden). -> ebenso übrigens auch das "Quetsch-Ei".
Achja, die Ergotherapie arbeitet auch mit solchen Sachen...

Nun ein paar Worte zum Sinne dieser drei Kleingeräte.



"Press egg" und "Gripmaster":

Ausschließlich Geräte zur Kraftsteigerung, sowie Kraftausdauer-Verbesserung, der kurzen (vorwiegend Press egg) und der langen (vorwiegend Gripmaster) Handmuskulatur.
Eine Koordinationssteigerung im volkstümlichen Sinne (flinkere Finger) ist nicht zu erwarten, jedoch wird durchaus eine Koordination verbessert, nämlich die intra- und intermuskuläre Koordination.
Das betrifft die Koordination der einzelnen Muskelfasern sowie Synergiegruppen der Muskulatur. -> führt jedoch nur zu o.g. Kraft- und Kraftausdauer-Zuwachs.


Chinesische Qigongkugeln:

Diese Dinger kenne ich persönlich nicht. Jedoch habe ich mir das Youtube-Video angeschaut und denke, daß ein Kraftzuwachs der Hand- oder Fingermuskulatur sehr unwahrscheinlich erscheint, allerhöchstens eine Verbesserung der Kraftausdauer...
Dummerweise kann ich aus dem Video das Gewicht der Kugeln nur schwer abschätzen, daher könnte ich mich mit diesem Punkt u.U. auch täuschen.
Wenn man jedoch die alternierenden (abwechselnden) Fingerbewegungen betrachtet, kann man sich durchaus vorstellen, daß dadurch die Fingerkoordination (im volkstümlichen Sinne) verbessert und trainiert werden kann...


Ich gebe jedoch zu bedenken, daß es einen großen Unterschied macht, ob man Muskelgruppen mithilfe der abgezielten Bewegung ("Kugelstoß") trainiert.
Oder mit einer fremden Bewegung ("Liegestütz").
Für Fachfremde mag es etwas schwer zu verstehen sein, daß der größte Teil der Kraftentwicklung eines Muskels v.a. von der Muskelkoordination abhängt und weniger von physikalischen Dingen, wie dem Muskelquerschnitt.
Von daher dürfte der zu erwartende Nutzen ("Overflow") durch das "Training" für das konkrete Gitarre-Handling sehr gering ausfallen.

Dennoch ein gewißer Nutzen bleibt vorhanden. Und bevor man mit leeren Händen Zugfährt... warum denn nicht lieber ein paar Kugeln rollen? ;)
 
Was man eigentlich ganz gut machen kann, z.B. während einer langweiligen Sitzung oder beim Telefonieren oder so, sind so kleine Fingerspiele, die zwar direkt weder Kraft noch Geschwindigkeit bringen, dafür aber dem Gehirn helfen, die einzelnen Finger besser und selbständiger anzusteuern.

Ich mach mal ein Beispiel. 1 ist Zeigefinger, 4 ist kleiner Finger. Daumen brauchen wir nicht (nicht an der Greifhand). Lege alle vier Finger mit den Spitzen an die Oberseite einer Tischkante. Hebe nun Finger 1 und 3 an und führe sie sauber an die Unterseite der Tischkante, ohne Finger 2 und 4 zu bewegen. Und zurück. Jetzt dasselbe mit Finger 2 und 4. Alle möglichen Kombinationen kann man durchprobieren und eigenes erfinden, alles was schwer fällt, ist gut. Dann vielleicht mal mit beiden Händen (linke Hand macht Finger 1 und 3, während rechte Hand Finger 2 und 4 macht :)).

Aber all diese Übungen helfen natürlich nur so lange, wie man sie noch nicht im Schlaf und aus dem ff kann. Weil, wir trainieren ja das Gehirn, nicht die Muskeln.

Aber am Schluss führt kein Weg daran vorbei, das Instrument in die Pfoten zu nehmen und ganz ganz viel zu spielen.

Gruss, Ben
 
Das würde ich so unterschreiben. Wenn keine Klampfe in Griffweite ist, abends im Hotelzimmer oder im Wartezimmer - klar, immer . Aber wenn jemand denkt dass er seine Finger damit trainiert, und dann an der Gitarre nix mehr machen muss - Irrtum, sicher. Nebenbei ist die Übung vom BenChnobi schon sehr viel schlauer als Training mit nem Ei oder irgendwelchen Gripmasters oder Knetkram, weil diese von ihm vorgeschlagenen Bewegungen ja so auch beim Gitarre spielen gebraucht werden. Der Würgegriff hingegen den der Gripmaster trainiert ist vollkommen unnütz, weil er eine Bewegung trainiert die a) nur aif Kraft rausläuft und b) so nicht vorkommt.
 
Hm, ich habe bereits erwähnt, daß wissenschaftlich betrachtet, der Overflow-Effekt auf das Gitarrespielen ziemlich gering sein dürfte.
Jedoch denke ich, daß gerade dieses Quetsch-Ei (egal von welcher Firma) für einen ANFÄNGER durchaus nützlich sein kann, denn:
dabei kräftigt man (je nach Technik) die kurzen Handmuskeln (Mm. lumbricales), die gerade beim Greifen von Barrées benötigt werden.
Sprecht doch mal mit blutigen Anfängern, Barrées bereiten ihnen oft ziemliche Probleme, was meiner Ansicht nach a) an der Koordination liegt und b) vor allem an der Kraftausdauer der kurzen Handmuskeln...

Aber, Vincent-Vega, ich gebe Dir mit Deiner Aussage insofern schon Recht, als daß der Durchschnittsmensch die Übungen mit den Kleingeräten wohl aller Wahrscheinlichkeit nach, nicht effizient durchführen dürfte, was den Nutzen wohl nahezu auf Null reduzieren wird. :(
Insofern wenn die Möglichkeit besteht, lieber zur Gitarre (ich hasse das Wort Axt...) greifen, wenn verfügbar.
 

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben