Typische Licks und Soloelemente wie üben?Einzeln oder als Ganzes?

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Hi!

Ich wüsste mal gerne,wie man wiederkehrende Sequenzen (effizient) übt!Also so was wie:

D--------------16-17-19-17-16--------------------16-~17-
A---15-17-18-------------------18-17-15-17-18----------


Es ist nicht aus nem konkreten Lied oder so,ich hab's halt zur Veranschaulichung notiert,damit man weiss,was ich meine.


Man lernt Dinge ja einfacher,wenn man sie auseinandernimmt.Ist das hier auch nötig?

D.h. soll ich z.B. das 16-17-19-17-16 auf jeder Saite und in jeder Lage üben,das 18-17-15-17-18 ebenfalls etc. oder soll ich das Lick als Ganzes üben?

Ich denke,es ist wichtig solche Sachen gerade in den tiefen Bünden zu üben,weil's da halt viel schwieriger ist wegen der Abstände und des Kraftaufwands.Aber es gibt ja so viele Möglichkeiten sich solche Sequenzen auszudenken,soll man die alle üben (was für nen Normalmenschen in einem Leben kaum machbar wäre)?
Wenn ich nur das Lick übe,kann ich das ja auch nur in dieser festgelegten Reihenfolge,richtig?Oder werde ich,wenn ich das Lick drauf habe,auch auf der tiefen E-Saite z.B. 5-6-8-6-5 spielen können - und zwar UNABHÄNGIG von dem,was vorher und was nachher kommt?Also wenn ich irgendein anderes Lick lernen möchte und dann sehe,dass da zufällig auch so was auftaucht,werde ich das auch genauso gut spielen können oder werde ich es nochmals "neu" lernen müssen,obwohl ich den einen Teil (z.B.5-6-8-6-5) ja eigentlich schon spielen könnte (aber eben nicht in Kombination mit dem Restlick)?

Beachtet,dass ich leider nicht viel Zeit zum Üben habe und einen schnellstmöglichen (effizienten) Weg finden möchte um meine Zeit gut nutzen zu können.Besten Dank schon mal für eure Hilfe!

MfG
 
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Die Frage stelle ich mir auch immernoch des öfteren, aber ich entscheide mich meistens für die "komplette" Variante, also dann beide Segmente zusammen. Liegt einfach daran, dass ich dabei gleich den Saitenwechsel mit übe - wenn ich die beiden Teile separat übe und einzeln schnell spielen kann, muss ich beim zusammenfügen dann wieder langsamer anfangen, weil ich den Wechsel nicht mitgeübt hab. Der geht dementsprechend langsamer von statten.

Ich glaube schon, dass du das Lick auch unabhängig schnell spielen kannst - egal was vorher oder nachher kommt. Geht das einmal in Fleisch und Blut über geht das so schnell nicht mehr weg ;) ! Es geht ja auch nicht zwingenderweise um die GENAUE Abfolge der Noten, sondern vielmehr auch einfach um die Koordination der Hände. Wenn du die entsprechend schon vorher durch solche Licks geschult hast, funktioniert neues ja auch viel einfach.

Probiers einfach mal aus, spiele statt 16-17-19 einfach mal 15-17-19, das wird nicht wesentlich schlechter klappen, denke ich.
 
D--------------16-17-19-17-16--------------------16-~17-
A---15-17-18-------------------18-17-15-17-18----------

Zunächst erstmal nicht sofort in den unteren Lagen, sondern in einer mittleren Lage. In den unteren Lagen bekommst Du zusätzliche Schwierigkeiten (Spannung in den Fingern), die Du Stück für Stück angehen musst. Wenn Du von vornherein ein hohes Spannungsniveau hast, dann trainierst Du das nämlich gleich mit. Und das ist das Gegenteil dessen, was Du möchtest.

Ich würde sagen, dass Du erstmal aus d/A die e/h-Saiten machst. Tonart ist wurscht, es geht ja um Motorik

e--------------16-17-19-17-16--------------------16-~17-
h---15-17-18-------------------18-17-15-17-18----------

Und nun anschauen: Wo lauern Fallen?
Ausgehend von Alternate Picking, rhythmisches Muster wohl 16tel, erste Note Downstroke.

Der Wechsel von h auf e-Saite ist kritisch, (h)18->(e)16 zwei potentielle Fallen: Lagenwechsel Zeigefinger und Outer Stroke, also Downstroke nach Upstroke, dabei Saitenwechsel

e--------------16-
h---15-17-18----

Das ist ein Teil, den man entweder schon geübt hat (Paul Gilbert's Standardpattern), oder jetzt üben muss. Also, diese vier Noten tun es für's erste, damit kann man sich schon ein paar Tage Spaß machen. Übestrategie von langsam nach schnell, oder in rhythmischen Patterns, vielleicht auch beides. Das hängt von Deinen Vorkenntnissen ab.

Außerdem nicht im Kreis spielen, sondern immer mit einer Pause. Meintwegen vier 16tel, dann zwei Viertel Pause.

Üben in rhythmischen Patterns geht so: Du teilst die vier 16tel in zwei 8tel und zwei 16tel ein. 1. A-A-S-S, 2. S-S-A-A, 3. A-S-S-A, 4. S-A-A-S. Die spielst Du dann mehrmals im Kreis (entgegen meiner obigen Aussage, hierbei aber ok und gewollt). Zuerst ca. 20 mal Pattern 1., dann 20 mal Pattern 2., dann 20 mal Pattern 3. und zum Schluss 20 mal Pattern 4. Nach etwa der 5. Wiederholung solltest Du klarkommen, wenn nicht, ist Tempo zu hoch. Das Pattern 4 ist rhythmisch tricky, voll synkopiert und deshalb nicht einfach. Rhythmik ist evt. separat zu üben. Die vier Patterns spielst Du stur durch, wie gesagt etwa 20 x, mehr ist nicht nötig. Wichtig ist, dass Du alle Patterns an einem Tag spielst. Dann machst Du etwas Anderes. Gehst schlafen. Wenn Du am nächsten diese Übung wieder angehst, solltest Du ein ganz deutliche Verbesserung feststellen. Diese Übetechnik kommt aus der Klassik.

Weiter im Text...

Nächster oder übernächster Tag...

Wenn Du das spielen kannst, kannst Du verschiedene Strategien wählen. Du kannst um die nächste Note erweitern

e--------------16-17
h---15-17-18-------

ein paar mal (20 x) spielen, und es wenn es klappt, dann wieder erweitern

e--------------16-17-19-(..->17)
h---15-17-18-----------

Oder Du wanderst gleich ein 8tel weiter und beginnst von vorn

e-------16-17-19-(->17)
h---18------------

usw.

Oder ein Viertel (in Diesem Fall aber nicht besonders sinnvoll, gibt nicht viele Schwierigkeiten)

e--16-17-19-17-(->16)
h-----------------

Die einzelnen Parts sollten sich überlappen. Du achtest streng auf die korrekte Position der Greifhand, der Anschlagshand und achtest auch darauf, dass Dein restlicher Körper nicht statisch und verspannt, aber trotzdem immer in derselben Position in Bewegung befindet. Nicht Besenstiel im Rücken, sondern immer in locker, damit er in Bewegung bleiben kann.

Grüße Thomas
 
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Außerdem nicht im Kreis spielen, sondern immer mit einer Pause. Meintwegen vier 16tel, dann zwei Viertel Pause.

Gibt es dafür einen speziellen Grund?
Normalerweise bin ich ja der Ansicht, dass man Alles, was im Kreis spielbar ist (also speziell dann, wenn sich die Anschlagsrichtung nicht umdreht), auch gerne im Kreis spielen sollte.

Gruß
Sascha
 
Gibt es dafür einen speziellen Grund?
Normalerweise bin ich ja der Ansicht, dass man Alles, was im Kreis spielbar ist (also speziell dann, wenn sich die Anschlagsrichtung nicht umdreht), auch gerne im Kreis spielen sollte.

Gruß
Sascha

Hi Sascha!

Wenn Du Repeating Licks übst, dann mag es auch Sinn machen, diese in ihrer natürlichen Umgebung, also im Kreis zu üben. Aber ansonsten setzt Du nur Deinen Kopf unter Dampf, und zwar ohne Unterlass -> hoher Stress.

Die Pausen senken sofort den Stresslevel. Man lernt besser, wenn man keinen Stress hat. Das kannst Du merken, wenn Du beide Varianten (mit oder ohne Pause) ausprobierst.

Das gleiche passiert auch bei dieser Übetechnik mit den Rhythmuspatterns: Die Achtel senken den Stress, das Hirn kann sich auf ihnen regelrecht ausruhen.

Al Di Meola macht etwas Ähnliches, ich habe mal gesehen oder gehört, dass er seine Licks mit Tempoverdoppelung übt. Das ist prinzipiell das Gleiche, nur anders herum gedacht.

Grüße Thomas
 
Danke für die Antworten.

@ Ziggla:Ne,mit 15-17-19 klingt's nicht mehr geil :D Aber ich weiss,was du meinst!

@ FretboardJunkie:Ich übe ja jedes Lick etwa 2-3 Minuten lang ohne Pause,dann gibt's ne kurze Pause,dann das nächste Lick.Mir geht's im Moment ja v.a. darum VIEL schneller zu werden.Bei deiner Übungsmethode mit den 4 Tönen und dem Anhängen von weiteren Tönen ist das Problem,dass ich jeden Teil quasi neu einüben muss.Zudem muss ich beim 15-17-18-16-Teil ja die 16 mit dem Mittelfinger spielen,aber wenn man 16-17-19 hinzufügt,müsste da ja ein Lagenwechsel stattfinden,also die 16 mit dem Zeigefinger gegriffen werden!
Ich übe immer sowohl mit nem Abschlag am Anfang als auch mit nem Aufschlag.Bei mir "klappt" ja jedes dieser Muster (also egal ob 4,5 oder X Töne) auf derselben Maximalgeschwindigkeit (zurzeit eben bei lächerlichen 110 BPM,kurzfristig auch auf 120-130),ich hab halt ein Riesenproblem mit der rechten Hand,weil die z.T. schon bei 115-120 anfängt zu verkrampfen.Mit konstantem Wechselschlag habe ich keine Probleme,auch nicht bei Saitenwechseln (mal abgesehen von krassen String Skipping Sachen).

Desweiteren bin ich mir sicher,dass es eigentlich nur an meiner rechten Hand liegt,dass ich so lahm bin.Die Synchronisation ist ja auch bei meiner Maximalgeschwindigkeit kein Problem,ich schaff's einfach nicht schneller zu picken.Mit links kann ich wesentlich schneller spielen.Ich hab mir überlegt,einfach die Leersaiten zu picken,so tremolomässig.Auch wenn das jetzt ne andere Frage ist:Wie soll ich das üben?Auf jeder Saite?Wie schnell das Tempo hochfahren?Um 4 BPM (@ Fr.Junkie)?
 
Hatte mir schon sowas gedacht, Thomas. Ich übe Patterns, die nur in eine Richtung führen, meist auch mit einer kleinen Pause, allerdings mit durchtickendem Metronom.

Gruß
Sascha
 
@Fretboardjunkie: Sehr interessante Übungsansätze, da werde ich mich auch mal dran versuchen!


@Saitenschlitzer: Das verkrampfen gibt sich nach einer Zeit. Wichtig ist eben vor allem die Regelmäßigkeit mit der du übst, einmal täglich 10-15 Minuten machen schon viel aus. Hab ich in letzter Zeit auch gemerkt, sobald du über diesen Punkt hinaus bist (bei mir warens auch 120 bpm!), fängts plötzlich an zu laufen. Dann steigt dein Limit ziemlich schnell an.
 
Ich empfehle lieber 3 x 5 Minuten als 1 x 15 Minuten zu üben.
Wobei hier die Gesamtzeit schon sehr niedrig angesetzt ist, also vielleicht lieber 3 x 10 als 1 x 30 Minuten.

Gruß
Sascha
 
Absolut! Lieber mehrere kurze Abschnitte als einen langen. Das Prinzip ist immer dasselbe: Die Erholung durch die Pause ist gut für das Hirn. Es gab mal mitte der 80er ein Buch aus dem GIT-Umfeld, darin war u.a. auch Eddie Van Halen das erste Mal transkribiert, Mean Street war es glaube ich, es mussten damals extra neue Tabulatursymbole erdacht werden.. Eddie war schon 'ne Sau :D Heute sind sie Gang und Gäbe. Aber egal... ich glaube es war Joe Diorio, es gab ein Vorwort über das Üben an sich. Und er empfahl u.a. absolute Ruhe. Selbst das Summen von elektronischen Geräten stören schon. Nun ja, wohl weil ein Teil des Kopfes damit beschäftigt wird, es auszublenden. Das ist ja nun einmal ein aktiver Vorgang, der eine gewisse Grundlast erzeugt.

Wenn man nun neue Passagen übt, Dinge, die man noch nie vorher gespielt hat, dann ist der Kopf sozusagen im Alarmzustand. Stress halt. Lernstress. Im Stresszustand lernt man schlecht. Das ist allgemein bekannt. Nur setzt einen ausgerechnet das Lernen an sich schon unter Stress ;) Dagegen helfen Pausen. Das Thema hatten wir hier schon vor ein paar Monaten.

Ein anderer Aspekt ist, dass man bei langen Wiederholungen den Kopf überfordert und gleichzeitig langweilt. Ewig dasselbe, irgendwann sucht sich das Hirn neue Beschäftigungen. Man schweift ab. Auch hier helfen Pausen, sich wieder neu zu fokussieren.

Hier mal etwas Grundsätzliches zum Thema des motorischen Lernens

http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/0,1518,705924,00.html

Sehr aufschlussreich, wie ich finde. Und Sport und Musikmachen haben Parallelen: Vor die Hörbarmachung einer Note haben die Götter nun einmal die Bewegung an sich gesetzt :redface:

... also lohnt es sich, sich mit diesem Thema eingehender auseinanderzusetzen.

Das heißt aber ganz bestimmt nicht, dass andere Themen unwichtig sind: Hören- bzw. Hörtraining und Rhythmik, Theorie, Wissen um musikalische Themen wie Dynamik, Komposition, Umsetzung von Gefühlen und ihre Entsprechung in einer musikalischen Sprache, Wissen um das Instrument an sich usw.


@Saitenschlitzer: Normalerweise ist es nicht mein Stil, aber ich habe mal Deine Aussagen Stück für Stück auseinander genommen

@ FretboardJunkie:Ich übe ja jedes Lick etwa 2-3 Minuten lang ohne Pause,dann gibt's ne kurze Pause,dann das nächste Lick.Mir geht's im Moment ja v.a. darum VIEL schneller zu werden.

Wenn Du mit Lick die komplette Sequenz aus 15 Noten meinst, dann ist der Happen für Dein motorisches Gedächtnis zu groß. Lange Notenfolgen werden im Kopf anders abgespeichert, z.B. mit Assoziationen versehen, das ganze Gehirn ist involviert. Du trainierst so zwar alles andere, was ja auch richtig ist, aber eben nicht die Motorik! Das motorische Gedächtnis ist ziemlich blöd. Es frisst nur sehr wenige Bewegungsabläufe an einem Stück. Es spricht auch nichts dagegen, nur 2 oder 3 Noten zu üben, wenn es erforderlich ist.


Bei deiner Übungsmethode mit den 4 Tönen und dem Anhängen von weiteren Tönen ist das Problem,dass ich jeden Teil quasi neu einüben muss.

Exakt. Das ist kein Problem, sondern sehr effizient.

Wenn Du entschieden hats, die Sequenz nicht partiell in 4 oder 5-Notenhappen, sondern inkrementell zu lernen, dann ist es so, dass wenn Du eine weitere Note hinzunimmst, Du das Tempo nur dann herunterzuschrauben brauchst, wenn es partout nicht klappt. Dabei wirst Du aber irgendwann feststellen, dass es einfach nicht schneller gehen wird. Auch wenn Du schon Jahrzehnte Erfahrung hast. Glaub's mir ;)

In dem Fall gehe ich dann wieder partiell vor und übe das nächste Viertel separat.

Anders sieht die Sache aus, wenn ich ein Stück erarbeite und die Technik grundsätzlich schon drauf habe. Dann gehe ich oft phrasenweise vor. Dann kann es auch sein, dass ich zwei Takte am Stück lerne.

Wie gesagt, es hängt von den Voraussetzungen ab.

Was ich in meinem ersten Posting beschrieben habe, ist sozusagen eine Werkzeugkiste zur Problemlösung.

Zudem muss ich beim 15-17-18-16-Teil ja die 16 mit dem Mittelfinger spielen,aber wenn man 16-17-19 hinzufügt,müsste da ja ein Lagenwechsel stattfinden,also die 16 mit dem Zeigefinger gegriffen werden!

Ja, aus der Notenfolge wird nie ein Repeating Lick :) Auch deshalb die Pause. Der Fingersatz gibt es halt so vor. Wenn Du nämlich den Mittelfinger benutzt, dann trainierst Du etwas anderes als das, was Du trainieren wolltest. Der Effekt wird sein: Wenn Du es im Kontext spielst, dann wirst Du genau über diese Stelle stolpern, weil die Benutzung des Zeigefingers für Deine motorische Steuerung Neuland ist.

Ich übe immer sowohl mit nem Abschlag am Anfang als auch mit nem Aufschlag.Bei mir "klappt" ja jedes dieser Muster (also egal ob 4,5 oder X Töne) auf derselben Maximalgeschwindigkeit (zurzeit eben bei lächerlichen 110 BPM,kurzfristig auch auf 120-130)

Nein, das ist schlecht.

Es klappt nur bedingt. Besser ist es, "Aufschlag-Phrase" und "Abschlag-Phrase" separat zu behandeln und nicht zu vermischen. Praktisch gesagt: Zuerst bringst Du die Variante Abschlag auf Tempo, ein paar Tage später dann die andere Variante. Das Stichwort lautet "Ähnlichkeitsfalle", in Deinem Kopf kommt es unbewusst zur Vermischung der Bewegungsabläufe.

Dass das ein Problem werden kann, wurde mir bewusst, als ich mir mal eine Fuge von Bach draufgeschafft habe, in der es vor Ähnlichkeitsfallen nur so wimmelt. Das Ding ist echt heftig, kriege ich jetzt nicht mehr auf die Reihe. War damals halt neugierig, und meine Kumpels konnten es auch spielen.. geht ja nich'!! :D

Edit: Ich habe noch eine Audioaufnahme. Wenn ich schon die Hosen herunterlasse, dann aber auch richtig :D Was man hören kann, ist, dass ich bestimmt nie ein guter Klassikgitarrist werde.. egal.. hier also das Ding Bach Fuge in A moll aus BWV 1001. Gibt auch Youtube-Aufnahmen von fähigeren Gitarristen als mir. Ein Fingerbrecher, echt :)

ich hab halt ein Riesenproblem mit der rechten Hand,weil die z.T. schon bei 115-120 anfängt zu verkrampfen.Mit konstantem Wechselschlag habe ich keine Probleme,auch nicht bei Saitenwechseln (mal abgesehen von krassen String Skipping Sachen).

Bei mir ist es etwa 116 bpm, ab dem ich nicht mehr jede Note bewusst steuern kann. Darüber funktioniert der Anschlag anders. Im Übergangstempo muss ich immer noch darauf achten, nicht zu verkrampfen. Schau Dir hierzu mal den Speedpicking-Workshop von Thomas.h an. Er hat es thematisiert.

Desweiteren bin ich mir sicher,dass es eigentlich nur an meiner rechten Hand liegt,dass ich so lahm bin.Die Synchronisation ist ja auch bei meiner Maximalgeschwindigkeit kein Problem,ich schaff's einfach nicht schneller zu picken.Mit links kann ich wesentlich schneller spielen.Ich hab mir überlegt,einfach die Leersaiten zu picken,so tremolomässig.Auch wenn das jetzt ne andere Frage ist:Wie soll ich das üben?Auf jeder Saite?Wie schnell das Tempo hochfahren?Um 4 BPM (@ Fr.Junkie)?

Tremolopicking ist grundsätzlich gut. Es gibt Übungen sehr gute Übungen hierzu:
a) 16tel, jede Saite. Baue Dir eine Tonfolge, so etwas z.B.: 1-0-0-0-4-0-0-0-5-0-0-0-7-0-0-0-...
a) Sextolen, ebenfalls jede Saite. z.B.: 1-0-0-0-0-0-4-0-0-0-0-0-5-0-0-0-0-0-7-0-0-0-0-0-...

Im Buch Speed Mechanics for Lead Guitar von Troy Stetina sind noch mehr derartige grundsätzliche Geläufigkeitsübungen beschrieben. Lohnt sich. http://www.amazon.de/Speed-Mechanics-Lead-Guitar-Stetina/dp/0793509629

Auf der anderen Seite tappt Stetina meiner Meinung nach auch in die Falle, die Happen zu groß zu machen.

Es ist zwar grundsätzlich Ziel, komplette Stücke zu spielen. Aber die schwierigen Stellen sind am effektivsten isoliert in möglichst kleinen Häppchen zu üben.

Du kannst 4 bpm Steigerung probieren, wenn Du ein Tempo locker hinbekommst, vielleicht sollte es aber grundsätzlich auch weniger sein, 2 bpm. Es sind ja immerhin grundlegende Geläufigkeitsübungen. Das sind per se eher langfristige Sachen, ein paar Monate wirst Du schon brauchen. Von daher lohnt sich ein Übetagebuch, um Fortschritte zu erkennen... und psychologische Durststrecken auszutricken ("ich komm nich' weiter...")

Grüße Thomas

---------- Post hinzugefügt um 19:46:16 ---------- Letzter Beitrag war um 19:40:06 ----------

Noch etwas zum Thema akribisches Lernen und Schlamperei: Um eine neue Technik zu lernen, braucht man gar nicht so viele Wiederholungen. Vielleicht 20 Stück, vorausgesetzt, man hat sich die Messlatte nicht zu hoch gesetzt.

Um aber eine schlecht gelernte Technik auszubügeln braucht man lt. einer Studie russischer Musikwissenschaftler (ich habe es aus "Einfach üben" von Gerhard Mantel. Ein sehr empfehlenswertes Buch!) 20-30.000 Wiederholungen.

Mal so als Denkansatz :)

---------- Post hinzugefügt um 21:19:07 ---------- Letzter Beitrag war um 19:46:16 ----------

Äääh.. noch 'n Nachtrag:

FretboardJunkie schrieb:
Üben in rhythmischen Patterns geht so: Du teilst die vier 16tel in zwei 8tel und zwei 16tel ein. 1. A-A-S-S, 2. S-S-A-A, 3. A-S-S-A, 4. S-A-A-S. Die spielst Du dann mehrmals im Kreis...

Diese Übetechnik ist wirklich heiß! Wenn ihr das macht, dann bitte nicht den Anschlag ändern. Wenn also Wechselschlag gefordert ist, dann bei Pattern 1.:

erste (Achtel) down
zweite (Achtel) up
dritte (Sechzehntel) down
vierte (Sechzehntel) up

Das ist tricky. Das macht die Sache schwierig und wird es nach oben hin begrenzen. Will sagen: Bis etwa 170/180 kriege ich es hin, darüber wird es unsauber, das kann ich nicht mehr steuern. Aber das ist eigentlich relativ wurscht, dann wenn 180 geschafft sind, ergibt sich das Tempo darüber mit der Zeit von allein. Hauptsache, die Technik ist sauber!
 
Zuletzt bearbeitet:
Sechzehntel bei 180 kann ich ja mal gar nicht spielen, egal wie gut die Sachen liegen.
Ist mir persönlich übrigens aber relativ wurst, denn abgesehen davon, dass ich sowas nie brauche, weiß ich, dass in solchen Tempi kaum noch "freier Zugriff" auf's Tonmaterial besteht, man also größtenteils vorgeübte Licks spielen wird. Und genau das versuche ich persönlich zu minimieren. Mit anderen Worten: Ich versuche das Tempo, in dem ich mehr oder minder "frei" (bzw. unter Nutzung möglichst kleiner Lick- und Patternfragmente) improvisieren kann, hochzuschrauben. Ist natürlich 'ne ganz andere Sache.

Gruß
Sascha
 
@ Ziggla:Na,das mit der Regelmässigkeit ist zurzeit schwierig,ich muss meist um 01 Uhr morgens oder so noch kurz üben,sonst verliere ich die Routine :(

@ S.Franck: Das mit den 2-3min hab ich im Rock Guitar Secrets von Peter Fischer gelesen und bisher komme ich gut damit zurecht.Und mir geht's im Moment ja echt nur um Tempo,weil ich noch kein einziges Lied,das ich so gerne spielen würde,spielen kann :(

@ FretBoardJunkie:

Wenn Du mit Lick die komplette Sequenz aus 15 Noten meinst, dann ist der Happen für Dein motorisches Gedächtnis zu groß. Lange Notenfolgen werden im Kopf anders abgespeichert, z.B. mit Assoziationen versehen, das ganze Gehirn ist involviert. Du trainierst so zwar alles andere, was ja auch richtig ist, aber eben nicht die Motorik! Das motorische Gedächtnis ist ziemlich blöd. Es frisst nur sehr wenige Bewegungsabläufe an einem Stück. Es spricht auch nichts dagegen, nur 2 oder 3 Noten zu üben, wenn es erforderlich ist.
Sagen wir mal,ich will das hier üben:

e--------------------------------12--------12-14----12-14-16-12-14-16-
B---12-------12-14-12-14-15----14-15--------15------------------------
G------13-14---------------------------------------------------------------

Das ist z.B. ein Lick aus nem Solo.Und für mich macht es nicht viel Sinn die Teile auseinanderzunehmen,weil die ersten 2 Noten normale 16-tel sind,der Rest triolisch gespielt wird,ab der 6.Note zudem in 4er Gruppen gespielt wird.Da sind ja so viele Elemente,die bis auf die 4er Gruppe ja nicht viel Sinn machen um auseinandergenommen zu werden,wie ich finde.4er Gruppen will ich später üben,also diese 3 NPS Skalen.Darum mache ich mir jetzt noch nicht die Mühe diese jetzt schon separat zu üben,weil ich's später "gründlicher" üben werde,da mir jetzt einfach die Zeit dazu fehlt.Das Solo will ich jetzt aber unbedingt abschliessen.

Nein, das ist schlecht.

Es klappt nur bedingt. Besser ist es, "Aufschlag-Phrase" und "Abschlag-Phrase" separat zu behandeln und nicht zu vermischen. Praktisch gesagt: Zuerst bringst Du die Variante Abschlag auf Tempo, ein paar Tage später dann die andere Variante. Das Stichwort lautet "Ähnlichkeitsfalle", in Deinem Kopf kommt es unbewusst zur Vermischung der Bewegungsabläufe.

Dass das ein Problem werden kann, wurde mir bewusst, als ich mir mal eine Fuge von Bach draufgeschafft habe, in der es vor Ähnlichkeitsfallen nur so wimmelt. Das Ding ist echt heftig, kriege ich jetzt nicht mehr auf die Reihe. War damals halt neugierig, und meine Kumpels konnten es auch spielen.. geht ja nich'!! :D
Alles klar,dann werde ich es halt erst mal nur mit dem Abschlag versuchen und mir dann den Abschlag vornehmen!Dein Bach Ding klingt übrigens sehr geil,will ich auch können :D

Du kannst 4 bpm Steigerung probieren, wenn Du ein Tempo locker hinbekommst, vielleicht sollte es aber grundsätzlich auch weniger sein, 2 bpm. Es sind ja immerhin grundlegende Geläufigkeitsübungen. Das sind per se eher langfristige Sachen, ein paar Monate wirst Du schon brauchen. Von daher lohnt sich ein Übetagebuch, um Fortschritte zu erkennen... und psychologische Durststrecken auszutricken ("ich komm nich' weiter...")
Nun,als Perfektionist erhöhe ich nur um 1 BPM pro Übungstag :D Ich bin jetzt beim Crystal Ball Solo (weisst du ja sicher noch...) bei 45 Prozent oder so,und ich weiss,dass mein Maximaltempo bei etwa 60 Prozent liegt,also auch das klappt noch relativ gut,aber ich hab halt Angst,dass meine Greifhandfinger ein paar Millimeter weiter vom Griffbrett weichen,wenn ich das Tempo zu schnell erhöhe :D Ausserdem dämpfe ich bei Legato auch mit den Fingern der Schlaghand die höheren Saiten,mit dem fetten Daumending alle tieferen Saiten,so dass nur die gespielte Saite schwingt.Klingt vielleicht etwas pingelig,aber ich hab in den letzten Monaten extrem an Sauberkeit etc. gewonnen,und das mag ich.Aber das dauert extrem lang,bis ich mein erstes "schwierigeres" Solo spielen kann,wenn ich das so übe.Und für jedes Solo einige Monate einzuplanen scheint wohl nicht das Richtige zu sein :redface:
 

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