Übersteuerungsfeste Röhren gesucht (ECC83 und evtl. EL34)

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Dummer Sack
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Moin,

es tut mir leid, wenn die Thread-Überschrift ein wenig vage daherkommt, aber ich wollt's nicht zu lang werden lassen.

Wie dem auch sei, ich suche möglichst übersteuerungsfeste Röhren für meinen kleinen Laney LC50.
Als Erstes geht's mir um die Vorstufenröhren.
Ich habe das Gefühl, dass der cleane Kanal vielleicht deutlich länger clean bleiben könnte (im Moment geht's bei mittelmäßig leistungsstarken PUs und selbst im Lo-Eingang schon ab 9 Uhr mit einem leichten "Gesirze" los). Bestätigt hat sich mir das, als ich einen anderen Preamp (Mesa V-Twin, Rackversion) direkt in die Endstufe geschickt habe, da waren dann doch deutlich höhere Cleanreserven drin (sprich: die cleane Endlautstärke war merklich größer).

Nun ja, auch wenn ich jetzt natürlich nicht sicher bin, ob es wirklich an den Röhren oder am Schaltungskonzept liegt, so wüsste ich doch gerne, welche sehr übersteuerungsfesten ECC83 ich eventuell für V1 und V2 ausprobieren könnte (V1 macht generell die Eingangsverstärkung während V2 laut Block Diagramm für den Gain des cleanen Kanals zuständig ist).
Ich habe sträflicherweise noch nicht nachgeguckt, welche Röhren aktuell verbaut sind (ist halt doofes Geschraube wg. Schutzgitter und Röhrenhüllen), aber wenn es da irgendeinen Tipp für sehr zerr-resistente Modelle gibt, dann würde ich einfach mal ein paar bestellen und die dann ganz direkt einbauen (ich hätte dafür ansonsten vielleicht auch an anderer Stelle Verwendung).
Ach ja: Laney schreibt, dass es für die V1 eine "Hi Grade" Röhre sein muss, für V2 eine "Select" - was auch immer damit genau gemeint ist.
Und ach ja #2: Wenn die V1 auch das Gain des Zerrkanals beeinflussen würde, wäre mir das nicht nur relativ wurst sondern vielleicht sogar ganz recht. Ich schöpfe da niemals auch nur annähernd die Zerrreserven aus.

Über die Endstufenröhren denke ich auch nach, aber die baue ich später erstmal aus, um in der Tat zu schauen, was es für welche sind.

Danke für alle Tipps im Voraus.

- Der Sack
 
Eigenschaft
 
Hallo!


Mit einer anderen 12AX7 wirst Du das Zerrverhalten in der Eingangsstufe und den folgenden Gainstufen nur marginalst beeinflussen. Ausschlaggebend ist der Verstärkungsfaktor der Doppeltrioden.
Während eine 12AX7 einen Faktor von 100 hat, folgen ihr 5751 (ca. 75), 12AT7 (ca. 65), 12AY (ca. 40) und schlußendlich die 12AU7 (ca. 25).
Du siehst, Du kannst somit die Vorverstärkung und das Zerrverhalten beeinflussen. Damit einher geht aber durch die geringere Vorverstärkung auch, daß der Amp für gleichen Pegel weiter aufgerissen werden muß, was dann die Endstufe ins Schwitzen bringen kann.

Ach ja: Laney schreibt, dass es für die V1 eine "Hi Grade" Röhre sein muss, für V2 eine "Select" - was auch immer damit genau gemeint ist.
Würde Laney Röhren labeln, würden sie auch schreiben, daß man nur ihre Laney-Röhren verbauen sollte.
In der Eingangsstufe macht sicherlich eine besonders mikrophoniearme Röhre Sinn.
Alles andere halte ICH für ziemlichen Schmuh..........


Greetz,

Oliver
 
Hi,

Mit einer anderen 12AX7 wirst Du das Zerrverhalten in der Eingangsstufe und den folgenden Gainstufen nur marginalst beeinflussen.

Gut zu wissen.

Ausschlaggebend ist der Verstärkungsfaktor der Doppeltrioden.

Deute ich dann richtig, dass es in meinem Fall vermutlich Sinn machen würde, mit der V2 zu experimentieren?

Damit einher geht aber durch die geringere Vorverstärkung auch, daß der Amp für gleichen Pegel weiter aufgerissen werden muß, was dann die Endstufe ins Schwitzen bringen kann.

Das kann natürlich sein - aber wie ich ja schon sagte, mit einer anderen Vorstufe geht's doch generell merklich lauter (clean), die Endstufe scheint also gerüstet zu sein. Abgesehen davon habe ich im Loop gewisse Möglichkeiten, den Eingangspegel der Endstufe nochmal relativ genau anzupassen. Müsste ich halt mal ausprobieren.

In der Eingangsstufe macht sicherlich eine besonders mikrophoniearme Röhre Sinn.

Ja, die hätte ich eh für die Position bestellt (was ich ja jetzt vielleicht nicht mehr mache...).

Alles andere halte ICH für ziemlichen Schmuh..........

So sehe ich das an sich auch.

Wie dem auch sei, welche ECC83 würde denn dann wohl zum Testen für die V2 in Betracht kommen?

Danke und Gruß

- Der Sack
 
Wie dem auch sei, welche ECC83 würde denn dann wohl zum Testen für die V2 in Betracht kommen?
Keine.
Wie ich oben schrob :D würde ich eher mit ECC81, ECC82, 5751 oder 12AY experimentieren.
Wenn Du die vorhandene 12AX7 mit einer anderen 12AX7 ersetzt, hast Du "cleantechnisch" nichts gewonnen.

Greetz,

Oliver
 
Mit ECC83 wirst du da nix gewinnen. Du brauchst Röhren mit geringerem µ, also geringerer Leerlaufverstärkung.

Und das sind - wie Olli schon geschrieben hat - sortiert von "viel Verstärkung" nach "wenig Verstärkung" eben die Reihe:

ECC83 - ECC81 - ECC82 oder eben in US-Nomenklatur 12AX7 - 12AT7 - 12AU7

Das schaltungstechnische Problem, dass die Eingangsstufe in den allermeisten Verstärkern bei etwas über 1V clippt, bekommst du damit aber nicht weg ;)

MfG Stephan
 
Hm, ich bin da technisch nicht so bewandert (hatte das deshalb auch anfänglich mit den Röhrentypen falsch verstanden). Ich weiß eben nur, dass ich bei meinem Soldano SP77 Preamp mal die V1 (und ich glaube auch noch eine weitere...) ausgetauscht habe und danach im cleanen Kanal deutlich mehr Headroom bei nicht verringerter Leistung vorhanden war.
Leider weiß ich nicht mehr, was ich gegen was getauscht habe, ist gefühlte Äonen her.

Wie dem auch sei, kann ich die anderen Modelle bedenkenlos einsetzen? Oder muss ich da irgendwas beachten, was mich andernfalls in Schwierigkeiten bringen könnte?
Und wenn das so einfach sein sollte, gibt's irgendwelche empfehlenswerten Modelle, die im Austausch für eine ECC83 besonders gut funktionieren, aber eben den von mir gewünschten Effekt liefern könnten?

Nochmal danke.

- Der Sack
 
Wie dem auch sei, kann ich die anderen Modelle bedenkenlos einsetzen? Oder muss ich da irgendwas beachten, was mich andernfalls in Schwierigkeiten bringen könnte?
Zu beachten gilt eigentlich nur, daß 12AX7 problemlos mit den oben genannten Typen getauscht werden können, das jedoch nicht für den Umkehrschluß gilt.
Will sagen, ein Amp der auf 12AT oder AU, AY etc. ausgelegt ist, muß nicht zwangsläufig störungsfrei mit einer 12AX laufen.

Bestimmte Modelle möchte ich Dir eher nicht nahelegen. Sämtliche Kolben (egal welcher Marke) sind eh nur gelabelt und stammen letztendlich aus noch vier existierenden Fabriken Rußlands, China und der Tschechei:
https://www.musiker-board.de/versta...ngl-roehren-tatsaechlich-tad.html#post5885365

Ausprobieren und hinhören, würde ich empfehlen. :)

Greetz,

Oliver
 
Ok, notiert (das mit den Röhrenherstellern war mir in der Tat schon bekannt, aber ist ja gut, das bestätigt zu bekommen).

Zu beachten gilt eigentlich nur, daß 12AX7 problemlos mit den oben genannten Typen getauscht werden können, das jedoch nicht für den Umkehrschluß gilt.

Da bin ich dann ja anscheinend auf der sicheren Seite.

Dann die entscheidende Frage: Wo bestelle ich die denn am besten, so dass ich a) auch die versprochene Warengüte bekomme und b) nicht zu viel zahle? TAD ist mir natürlich bekannt - aber eben auch durch streckenweise gepfefferte Preise.

Und nochmal mit Dank.

- Der Sack
 
Ich hab mir angewöhnt, beim Dirk meine Elektronikbauteile zu bestellen, wenn es um mein Equipment geht:
http://www.tube-town.net/ttstore/
http://www.tube-town.net/ttstore/index.php/cat/c304_Vorstufenroehren.html
http://www.tube-town.net/info/doc/tt-tubemap.pdf

Bis auf ein grausames Päärchen JJ 6L6GC mit enormer Mikrophonie (die anstandslos umgetauscht wurden) hab ich dort immer sehr günstige und gute Ware erhalten.
Ab und zu sind auch mal ein paar NOS-Schätzchen dabei. Es lohnt sich imho immer mal, dort reinzuschauen.


Greetz,

Oliver
 
Ach herrjeh, ganz wichtig und ganz vergessen:
Ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass ich mich da mehr oder minder auf 'n Kuhhandel einlasse?
Mit anderen Worten: Sagen wir, ich tausche V2 und vielleicht auch V1 gegen entsprechend weniger verstärkende Ersatzmodelle aus, kann es dann nicht auch genau so gut sein, dass ich einfach nur den Gainregler höher drehen kann, aber unterm Strich keinerlei Lautstärkegewinn verbuche?

Ich erwähnte ja schon, dass der Laney (obwohl ich bei den Endstufenröhren auch nochmal schauen muss...) von der letztendlichen Verstärkung her auch komplett clean lauter kann. Mit dem Mesa V-Twin geht's jedenfalls, und wenn ich irgenwelche digitalen Geräte direkt in die Endstufe schicke, geht's auch lauter.
Aber das muss ja nach meinem Dafürhalten nicht wirklich bedeuten, dass die interne Vorstufe das auch leisten kann, schaltungstechnisch könnte die ja einfach ganz anders ausgelegt sein.

Hm, vermutlich hilft nur Ausprobieren.

Aber, sollte ich mich mit irgendwelchen Schaltungsmodifikationen beschäftigen, oder wären das Perlen vor die Säue? Löten kann ich ganz brauchbar und es gibt ja etliche Seiten, die kleine, einfache Modifikationen bieten.

Ach ja, wie vielleicht schon ersichtlich wird: Ich brauche für relativ viele Jobs einen kleinen Amp, der aber einen möglichst lauten cleanen Sound liefern sollte. Einen Röhrenamp benutze ich da nur deshalb, weil mir die gewisse Färbung (anscheinend speziell der Kombination aus Endstufe und Speaker(n)) gefällt.
Für größere Jobs habe ich einen MkIV (der hat ohne Ende cleanen Headroom) und einen "The Twin" (ebenfalls cleaner Headroom ohne Ende, verstaubt aber aufgrund des üblen Gewichts im Keller). Zerrkram mache ich eigentlich im Wesentlichen entweder per Pedal oder per MkIV.
Ist das jetzt "gutes Geld schlechtem hinterherwerfen", wenn ich den Laney (der mir im großen und ganzen von Gewicht, Leistung und Klang her schon irgendwie gefällt) zu pimpen versuche - sollte ich lieber versuchen, den originalgetreu zu verscherbeln und was anderes zu besorgen?

Argh - Fragen, Fragen, Fragen...

- Der Sack

---------- Post hinzugefügt um 19:23:26 ---------- Letzter Beitrag war um 19:22:39 ----------

Ja, von tube-town habe ich auch bereits Gutes gehört.
 
Nimm lieber die hier: http://www.tube-town.net/ttstore/product_info.php/info/p44_EH-12AT7---ECC81.html kann man auch als PI verwenden und da diese Röhre deutlich mehr Strom liefern kann als eine ECC83 bekommst Du damit mehr WUMMS auf die Endstufe ohne gleich in PI Zerre zu verfallen... Ich hab für ne Rockabilly Combo 3 Stück Blues Jr gepimpt (u.a. mit einem anderen AÜ, dickerem Elko im Netzteil und eben einer ECC81 als V1) und das hat die Teilchen deutlich aufgewertet, der BJr blieb länger clean und knallte in de Bässen deutlich besser, die Herren waren begeistert...
 
Vielen Dank bluesfreak, das klingt ja für's Erste wirklich haargenau nach dem, was ich gerne erreichen möchte!
Vielleicht bestelle ich auch einfach mal ein paar Röhren mehr, das wird mich nicht gerade an den Rand des Ruins treiben. Und vielleicht kann ich dann ja auch mal an anderen Baustellen damit rumspinnen.

Danke nochmal!

- Der Sack
 
Hey! Ich harke da gleich mal mit ein...
Hab nen Marshall DSL 401, desen Clean-Kanal mit meinen SH4 und SH2 Pickups auch ziemlich früh verzerrt...kann ich da die von Bluesfreak genannte Röhre auch einbauen, damit ich mal längerclean bleibe? Und wenn ja...kann ich das als absoluter Laie auch?
Danke schonmal!
 
Moin,

ja kannst Du, je nachdem wo Du es cleaner haben willst entweder als V1 oder als PI. Wechseln ist relativ einfach, ggf. die vorhandene Abschirmhülse entfernen (Bajonettverschluss, also drücken und leicht drehen), originale Röhre gerade nach oben aus der Fassung ziehen, neue Röhre wieder sauber von oben einstecken, dabei auf die Lücke in der Pinreihe achten und das kein Füßchen verbogen ist und sich unter der Röhre beim Einsetzen querlegt... fettisch. Bei Vorstufenröhren ist hier kein Einmessen oder ähnlich erforderlich, insofern also Plug'n'Play....
 
Alles klar, dank dir!
 

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