Übungen zum Vorbeugen gegen Sehnenprobleme

  • Ersteller gregor1
  • Erstellt am
G
gregor1
Registrierter Benutzer
Zuletzt hier
02.01.24
Registriert
26.10.07
Beiträge
589
Kekse
145
Hallo

ich spiele 5 Tage pro Woche, jeweils 30min Klavier und 30min Gitarre pro Tag. Also eine Stunde pro Tag insgesamt mit zwei Tagen Pause pro Woche.
Nun habe ich seit ca. 3 Wochen starke Probleme mit der rechten Hand, genauer gesagt mit dem kleinen-, dem Ring- und dem Mittelfinger. Wenn mir z.B. jemand die Hand drückt tut das sehr stark weh. Die Schmerzen ziehen inzwischen den ganzen Unterarm rein, fast bis zum Oberarm. Ich nehme an dies sind Vorzeichen einer Sehenscheidentzündung.

Nun mache ich mal eine Wochen Pause, will dann aber weiterspielen, wahrscheinlich nur noch 25min pro Instrument.

Meine Frage ist ob es irgendwelche Präventivmaßnahmen gegen Sehenprobleme gibt, wie z.B. die Hände vor dem Spielen aufzuwärmen oder ähnliches.

Kann mir jemand einen Tipp geben?
 
Eigenschaft
 
Die Symptome, die du schilderst, können tatsächlich von einer Sehnenscheidenentzündung kommen. Damit ist nicht zu spaßen, da das auf die Dauer zu chronischen, irreversiblen Schäden führen kann . Spezielle Übungen dagegen gibt es nicht. Vielmehr sollte das Problem bei richtiger Spieltechnik gar nicht auftreten, schon gar nicht bei einer halben Stunde täglicher Übezeit. Es liegt also höchstwahrscheinlich an falscher Spielhaltung, also an einem technischen Fehler.
Einen solchen Fehler per Ferndiagnose hier im Forum zu diagnostizieren und abzustellen, halte ich für kaum möglich und unverantwortlich. Ich würde dir dringend raten, zu einem guten Klavierlehrer zu gehen und von dem deine Technik überprüfen zu lassen. Vorher würde ich auch nicht mehr spielen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hey,

Ich habe ein ähnliches Problem ...

Ich übe gerade einen Song ein, bei dem ich größtenteils 8tel oder 16tel Akkorde mit beiden Händen auf die Tastatur hämmern darf. Nach einigen Stunden Übung merke ich jetzt einen Schmerz im rechten Handgelenk, das sich teilweise im kompletten Unterarm ausbreitet.

Ich spiele jetzt schon 5 Jahre Klavier und Keyboard, die längste Zeit mit Lehrer und ich hatte noch nie solche Probleme.

Ich denke mal es liegt einfach an der Anstrengung der Hände und Arme, die ich vorher noch nie gehabt habe.

Was kann ich denn dagegen machen? :confused:
 
Also ich werde jetzt erstmal eine Pause von mind. 1 Woche machen und danach mein zeitliches Übungspensum etwas verringern.
 
Zur Vorbeugung von Spielstörungen sind die Klavierübungen von Peter Feuchtwanger sehr geeignet. Wenn es erstmal zu einer Sehnscheidenentzündung gekommen ist, hilft nur, solange zu pausieren, bis sie wieder abgeklungen ist. Generell ist es beim Üben wichtig (und wird oft unterschätzt!), auf die eigenen Körpersignale zu hören. Wenn es anfängt zu ziehen, aufhören! Das Problem ist nämlich nicht nur eine drohende Sehnscheidenentzündung, sondern auch der sogenannte Penelope-Effekt (bei zuvielen Wiederholungen werden die soeben trainierten Muster wieder ungewollt sabotiert): Wenn die Muskeln ermüden, werden Hilfsmuskeln aktiviert, deren Benutzung dann unbewusst auch eingeübt wird. Im Endeffekt stört aber diese zusätzliche Muskelspannung den Spielfluss und verbraucht unnötig Energie.
 
Es gab mal bei Schott einen Aufsatz von Nina Tichman - wie Verletzungen beim Klavierspielen vermieden werden können.
 
Es gab mal bei Schott einen Aufsatz von Nina Tichman

Gibt es diesen Artikel noch (Link)? Ansonsten ist dein Tipp wertlos.

Mein Tipp diesbezüglich:
Wenns anfängt zu schmerzen oder irgendwie unangenehm in Händen oder Unterarmen wird - AUFHÖREN zu spielen und eine Pause einlegen!
Versuchen beim spielen locker zu bleiben, gerade bei neuen Stücken ist dies schwierig. Wenn man doch anfängt zu verkrampfen - Pause einlegen und Arme und Hände ausschütteln und ne kleine Pause einlegen!
 
Moin,

ich spiele seit 16 Jahren klavier und die letzen Monate hab ich mit Gitarre angefangen und ich hatte zu keiner Zeit iwelche Beschwerden. Übungszeit war ähnlich dem vom TO geschilderten. Lernst du Gitarre auch mit einem Lehrer? Ich finde das man beim Gitarrespielen mehr falsch machen kann als beim Klavierspielen, zumindest Haltungstechnisch.
Das die Finger nach dem intensiven üben von schnellen Passagen schmerzen ist relativ normal und solange es einigermaßen schnell wieder weggeht unproblematisch. Auch die Fingerkraft muss halt trainiert werden.
Wenn du merkst das du verkrampfst auch mal was leichtes spielen nach dem ausschütteln der Hände. z.B. ein paar Tonleitern auf und ab. Wichtig ist halt bloß das du locker bleibst.
Und natürlich der beste Tipp von allen.....gaaaaanz langsam anfangen und laut mitzählen....schnell falsch spielen kann jeder, schnell richtig spielen muss man üben ;)

Grüße und gutes Gelingen
 
Guten Morgen,

dieses Phänomen der schmwerzenden Finger und Sehnen tritt häufiger bei Leuten auf die Gitarre und Klavier spielen. Vorallendinegn bei Leuten, die zuerst mit Gitarre angefangen haben. Warum das gerade bei dieser Konstellation so ist, kann ich nicht sagen.
Mir hat mal ein Ortophäde erklärt, dass beim Gitarre- und beim Klavierpsielen die Sehnen unterschiedlich beansprucht werden. Sozusagen in allen Richtungen. Und das - je nach Technik und Übeverhalten - relativ extrem. Das bedeutet, dass bei einem Gitarristen, der auch mit dem Klavier anfängt, die Sehnen viel stärker belastet werden.
Im ungünstigen Fall kommt dann auch noch eine "falsche" Technik hinzu, was dieses Problem noch verschärft.

Mit Sehnenschmerzen ist echt nicht zu spaßen. Wenn die sich melden, ist absolut zur Vorsicht zu raten. Den Tipps meiner Vorposter möchte ich mich anschließen, und noch hinzufügen, dass man ausreichend Flüssigkeit zu sich nehmen sollte.
Locker bleiben, ist immer leicht gesagt. Wenn eine Stelle hakt, ist man selten locker. Vielleicht auch das richtige und ausreichende Atmen nicht vergessen.

Bei mir war es der Ehrgeiz, der mich meine Sehnen spüren ließ. Weil ich einfach zu schnell mit dem Klavierspielen "aufholen" wollte, und weil ich dachte, dass ich meine Fingerfertigkeit so mal einfach auf das Klavier übertragen könnte. Dem war und ist leider nicht so. Die linke Hand hinkt klavierspieltechnisch immer noch hinterher :rolleyes:

Wenn die Schmerzen immer öfter oder ständig zu spüren sind, auf jeden Fall einen Arzt aufsuchen. Je länger man dann damit wartet, desto länger wird die Zwangspause sein.

Grüße,

Paul
 
gaaaaanz langsam anfangen und laut mitzählen

Langsam anfangen ja, laut mitzählen nicht unbedingt. Das Mitzählen ist auch eine Aktion, die Konzentrationskraft beansprucht und diese damit von der eigentlichen Bewegung abziehen kann. Deshalb würde ich es nur bei rhythmisch komplexen Stellen und solchen machen, die hohe Unterschiede in den Notenwerten aufweisen.
Manche Bewegungen müssen aber auch öfters schnell geübt werden, dazu zählen vor allem Sprünge. Man kann sich im langsamen Tempo zwar ein Bild davon machen, wie weit der Weg ist, so dass man eine räumliche Vorstellung davon bekommt. Aber die beteiligten Steuerungsprogramme sind bei Sprüngen für das langsame und für das schnelle Tempo verschiedene. Da eignet sich ganz gut die dritte Übung von Peter Feuchtwanger ("Ricochet 1"), die kann man, wenn man sie verinnerlicht hat, leicht auf die Töne der zu übenden Sprünge abwandeln.

Beim Thema Gitarre und Klavier bestehen extreme Unterschiede in den beteiligten Bewegungen. Ich versuche mal, ein paar wesentliche davon aufzulisten:

Klavier:
- Beide Handrücken weisen nach oben
- Finger sind auch Kraftüberträger der Spannung aus dem Oberkörper, wichtig für das Akkord- und Linienspiel
-> Letzteres bedingt auch, dass sich die Finger, der Arm und der Oberkörper den Kraftaufwand teilen, der zum Niederdrücken einer Taste nötig ist
- Die Beugung der Finger entspricht eher der natürlichen Beugung, wenn man die Hand locker herunterhängen lässt

Gitarre:
- Rechter Handrücken weißt nach rechts vorne oben, linker Handrücken nach links vorne unten (Bei Linkshänderinstrmenten natürlich andersherum)
- Der Oberkörper ist meines Wissens an der Klangerzeugung an sich weniger beteiligt als beim Klavier
- Die Fingerkrümmung ist für sauberes Spiel links häufig notwendigerweise deutlich stärker
- Vor allem links sind die Finger beim Niederdrücken der Saiten kraftmäßig weitgehend auf sich allein gestellt
 
Zuletzt bearbeitet:

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben