Umkehrungen..............Sinn?

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Hallo,

Habe mir vorgenommen,mich mit Theorie zu beschäftigen,da ich nun nicht mehr weiterkomme....

Also,ich habe verstanden wie Umkehrungen sich bilden.
Aber: Wo ist der Bezug zur Praxis????

Ich meine,wie verwende ich diese,wo liegt der Sinn??:confused:

Danke für Eure Hilfe...

Paulist
 
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Naja nimm deine Klampfe in die Hand und probier's aus, wie es klingt - du wirst feststellen, dass es vom Klang her einen Riesenunterschied macht, ob man etwa C- Dur als "0815- Barre" oder etwa (von unten nach oben) e - c - g spielt.
 
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Hi Paulisto!

Einmal klingen sie sehr anders, womit du z.B. bei einer häufig benutzten Akkordfolge eine andere neue Klangfarbe erzeugen kannst, was dann einen Song spannender macht.

Andererseits sind Umkehrungen auch wichtig für die Stimmführung/Melodieführung.
Die Melodie bei einer Akkordfolge wird größtenteils durch den höchsten Ton gekennzeichnet, wie z.B. bei dem Wechsel von Dominante zur Tonika der Leitton.
Und wenn du Akkorde umkehrst ist der höchste Ton ein andere, und die Melodie damit eine andere.

Hoffe ich konnte dir helfen

LG Joshua
 
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Der wichtigste Aspekt ist ein völlig pragmatischer. Während du bei normaler Spielweise ständig die Lagen wechseln musst, bieten die Umkehrungen dir die Möglichkeit in einer oder zwei Lagen zu verbleiben und trotzdem dieselben Akkorde zu spielen.

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Hallo,

danke....langsam komme ich den Dingen näher...
Toll, das einem hier geholfen wird...
Wäre es vielleicht möglich ein Beispiel anzuführen?

Grüsse

Paulist
 
und nicht zu vergessen... bei zwei Gitarristen macht es oft Sinn ein anderes Voicing zu spielen, als der andere Gitarrist...
 
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Wäre es vielleicht möglich ein Beispiel anzuführen?

Jup, ich kann nicht schlafen.

Stell dir vor, du möchtest die Akkorde C F G spielen.
Da gibt es verschiedene Möglichkeiten:

Natürlich kannst du die gängigen Lagerfeuergriffe spielen. Das klingt auch gut. Unter Umständen klingt das aber auch etwas überladen, weil schon viele Instrumente vorhanden sind (oder einfach nur ein zweiter Gitarrist das bereits übernimmt).
Dann bietet es sich unter Umständen an, nur Dreiklänge (also wirklich nur drei Töne) zu spielen.
Im einfachsten Fall nimmst du einen Griff, sagen wir die Grundstellung und verschiebst diesen. Es würden sich dann folgende Griffe ergeben (angenommen, du bleibst auf den drei höchsten Saiten):
C: x x x 5 5 3
F: x x x 10 10 8
G: x x x 12 12 10
Das klingt dann so, wie es aussieht. Ganz schön verschoben...damit kann man zufrieden sein, vielleicht möchte man sogar diesen Klang, oder aber man kann sich mit den Umkehrungen vertraut machen um die Griffe enger zusammen zu spielen. Dabei ergeben sich verschiedene Möglichkeiten. Eine davon wäre folgende:
C: x x x 5 5 3 -> Grundstellung
F: x x x 5 6 5 -> 2. Umkehrung
G: x x x 4 3 3 -> 1. Umkehrung
Die Funktionen sind immer noch die gleichen, es klingt aber viel "geschmeidiger".
 
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Mit Verlaub - ich würde es anders machen!

Der Ansatz mit Umkehrungen ist zwar ganz nett, aber leider sehr theoretisch. Es ist nicht so, das ich da was gegen hätte, ganz im Gegenteil. Denn wenn man weiß, was man tun könnte, kann man es auch bleiben lassen.
Aber zurück zum Thema. Um die leidigen Dinger auf die Reihe, und besser unter in die Finger zu bekommen. würde ich einfach in allen möglichen Saitenkombinationen mir die C-Dur-Dreiklänge zusammensuchen. Welche Umkehrung daß dann ist, kann man sich später immer noch überlegen, den erstmal wird man seine liebe Not haben, die Töne zu finden und die jeweiligen Fingersätze dann schnell zu greifen.

Je öfter man das macht, umso leichter findet man dann auch "alte Bekannte" wieder und kann sich dann Übungen in der Art, wie es mein Vorposter beschrieben hat, einfallen lassen oder ausprobieren.

Und weil ich auch im wirklichen Leben kein Freund von vorgefertigten Lösungen bin (selbernachdenken hat den höheren Lerneffekt) hier mal drei Beispiele für C-Dur auf den drei oberen Saiten:

3 8 12
5 8 13
5 9 12

Grundstellung 2 Umkehrung 1 Umkehrung
CEG EGC GCE


Und Tschüss!;)
 
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Hallo,

super Leute,sowas brauche ich....
Anstösse und Nachdenken....

Vielen Dank......werde darüber sinnieren,damit das bei mir ankommt...
 
@S.Tscharles

Also, du meinst,ich sollte mir erst die Akkorde auf dem ganzen Griffbrett merken,also wo ich denn so überall das c greifen kann,mir das einprägen,und dann erst die theoretischen Umstände mir ansehen, die das möglich machen.
Um erstmal das Feeling dafür zu bekommen?
 
Nein. Was er meint ist, das du dir am Beispiel EINER Tonleiter mal die Akkorde raussuchst (3-Klang) und dir dann die Umkehrungen dazu erarbeitest.
Anschließend die Fingersätze lernen und einprägen bei welchem Fingersatz wo der Grundton sitzt. Wenn du den das kannst kommt der Rest von alleine.

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Ich mach das genauso wie S.Tscharles beschrieben hat.
Ein weiterer Vorteil ist, dass Du irgendwann aufhörst mit Griffen zu arbeiten, sondern mit Akkorden. Und das wird Dir später das Leben erleichtern, wenn Du dich mal mit exotischeren Akkorden (ala C°7, Cmaj7/#5, etc.), oder offenen/alternativen Stimmungen beschäftigst, da das Internet hierzu viele falsche Griffmuster ausspukt...
Außer Du hast nen guten Lehrer, der Dir das alles erklärt ;)
Nimm Dir am besten für den Anfang immer drei nebeneinanderliegende Saiten vor und bilde auf denen normale Dreiklänge (und Umkehrungen) bis Du alles ausgeschöpft hast.
Wenn Du da alles zusammengetragen hast, was Du finden konntest, hast Du eh schon relativ viel Auswahl zum experimentieren ;)
 
@Azriel: So kommt das hin!

@ Paulisto:

Nö!

Nicht merken, sondern immer wieder neu suchen. Dadurch kommen die Fingersätze dann wirklich unter die Finger.

Interessant sind auch solche Sachen, bei denen zwischen tiefstem Ton und den beiden anderen eine Leersaite (aber wirklich nur eine!) enthalten ist.

Wenn man sich eine Weile mit den Dingern beschäftigt hat, kriegt man erstens alle Töne auf dem Griffbrett bzw. deren Position auf die Reihe, und zwar derart, daß man sie in Echtzeit abrufen kann.

Und da wird es dann wirklich interessant, weil man dann, ähnlich wie ein Pianist, "irgendwo hinlangen kann" und die richtigen Töne für den jeweils gewünschten Akkord hat.

Und dann kann man sich langsam überlegen, wie man von einem auf den nächsten Akkord kommt, weil - wenn ich beispielsweise bei einem C-Dur-Dreiklang das G zu einem A mache, kriege ich einen A-Moll-Dreiklang. Und wenn man bei dem vom E zum F wechselt, erklingt F-Dur.

Da wären wir dann bei einer tonartbezogenen Suche. Für die sollte man aber schon wissen, welche Haupt- und Nebendreiklänge (also Dur- und Moll-Akkorde) zu der jeweiligen Tonart gehören.

Man könnte allerdings auch bei C-Dur das C durch ein H ersetzen, und hätte dann ein E-Moll, oder beim F-Dur dann das C durch ein D, was dann D-Moll ergibt.

Vorteil bei den Dreiklängen, es kann auf einem Saitenpaar (besser Drilling) immer nur drei mögliche Varianten eines Dreiklanges (also Grundstellung, 1. und 2. Umkehrung) geben.

Und wenn man die schnell durchwechseln kann, damit man also auch bei höherem Tempo einen gegebenen Akkord innerhalb eines Taktes in seinen Umkehrungen spielen kann, kann man schon wieder auf neue Sachen kommen.

Und die sind dann beispielsweise auch wieder beim Solospiel interessant, weil die berühmten "Doublestops" ja eigentlich nichts anders sind als zwei Akkordtöne entweder aus einem Dreiklang, oder aus einem Vierklang.

Ein anderer Ansatz wäre, einfach nur einen Ton des gegebenen Dreiklanges durch den nächstliegenden gleichen Ton zu ersetzen. Also meinetwegen ein C im Bass dann eben durch seine Oktave ersetzt, wenn die Spreizfähigkeit der Finger da mitmacht.

Aber bevor das hier ein Roman wird, höre ich lieber mal damit auf, die Möglichkeiten aufzählen, weil man dann auch noch mit Dezimen.........

Also - viel Vergnügen mit dem Kram! Langeweile sollte jetzt keine mehr aufkommen, allerdings ist die Materie auch nichts für zwischendurch.

Bis die Tage!
 
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Genau, wenn Du auf allen Saiten die Akkordshapes kennst, und dann noch ungefähr weisst, welcher Ton wo auf welcher Saite liegt, dann steht die Welt der Gitarre Dir offen...
 
@schnirk:
offener - weil es noch genügend anderes Zeuch gibt, mit dem man sich noch recht lange beschäftigen kann......
;)
 
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Stimme S.Tscharles eigentlich umfassend zu :)
.................
Nicht merken, sondern immer wieder neu suchen. Dadurch kommen die Fingersätze dann wirklich unter die Finger.
..................

Kleine Erweiterung:
Ich empfehl dir, dass auch bewusst ohne hinschauen zu üben, sobald es funktioniert. Das zwingt nämlich dein Gehör, aufzupassen - wenn man die Augen immer fix am Griffbrett hat läuft man sonst gerne Gefahr "nur richtig zu greifen". UNd Musik sollte man nunmal mit den Ohren und nicht mit den AUgen beurteilen ;)
(Muss jetzt nicht zwingend auf den TE auch zutreffen, aber mir hat es sehr geholfen, die verschiedenen Klänge zu verinnerlichen, indem ich sozusagen "bewusst die AUgen rausgenommen hab")
Des Weiteren ist es natürlich sehr dienlich, wenn man von Noten oder Tabs abspielt - da muss man dann sowieso die Augen dorthin richten und da ist man dann sehr froh darüber, wenn man nicht darauf angewiesen ist, aufs Griffbrett zu schauen (und das ist man wenn man es nicht explizit übt).

Gruß
 
L
  • Gelöscht von Azriel
  • Grund: Spam
Wäre es vielleicht möglich ein Beispiel anzuführen?
Hallo,

ich weiß nicht, ob Du nach den ganzen Beispielen noch welche brauchts, aber ich hab mal 'ne Zeit lang in einer Schüler Big Band Jazzgitarre gespielt (zum Teil immer noch) und da merkt man durchaus den Vorteil, wenn man Akkorde in mehreren Lagen spielen kann. Oft sitzt auf jeder Viertel ein anderer Akkord und den Arrangeuren ist es meist ziemlich egal, wie und ob die Gitarre klar kommt (Hauptsache, die Bläser haben's leicht :D)
Einmal konnte ich mich mit dem Gitarristen eines Landesjugendjazzorchesters unterhalten. Er meinte zu mir: "Lern vor allem Akkorde in sämtlichen Lagen, z.B. Drop 2 Voicings".
Ich muss sagen: Einer der besten Tipps, den ich je bekommen habe...

Die wichtigsten Gründe sind für mich die von Azriel + schnirk: Vermeiden von Lagenwechseln + verschiedener Sound bei verschiedenen Gitarristen, aber auch wenn andere Instrumente in ähnlicher Lage spielen bzw. auch wenn SängerInnen dabei sind.

Christoph
 
also das mit den den Lagen ist wohl nicht wirklich der Grund für umkehrungen ... Die meisten Popsongs entstehen wohl eher am Piano ^^ Ich würde es eher als eine daraus folgenden Vorteil nennen. Freilich bringt das Anwenden der Umkehrungen viel mehr Soundvielfalt. Hier mal das Beispiel http://www.youtube.com/watch?v=xANiW9yWvGE
Der erste Chord ist E. dann spielt sie E mit G# im Bass (E/G#) ... Dannach A. Das gibt dem ganzen einen völlig anderen Charakter als wenn man nur E auf A spielen würde. Einfach mehr Bewegung in den Voicings. Und wie schon gesagt unterstützt auch de Gesang.
Man sollte übringens Umkehrungen nicht zwingend nur auf die Gitarre reduzieren. Schließlich spielt man in ab Duo nicht mehr alleine.

Probiers aus!
 

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