Unangenehme 'Zuhörer'

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Joe Herb
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Heute spielte eine Band auf einem Stadtteilfest. Professionelle Bühne, Licht, Sound, Zuhörer ... alles da. Leider auch fast zwei Stunden lang ein Mann vor der Bühne, der die ganze Zeit im günstigsten Fall die Sängerin anstarrte, häufig sie aber auch ansprach, anbrüllte, mitsang. Es war für die Sängerin übel. Ein paar Zuhörer versuchten, auf den Mann einzuwirken. Ohne Erfolg. Ich habe selbst sowas noch nicht erleben müssen. Wahrscheinlich hilft da nur 'Augen zu und durch.' Aber das war schon wirklich sehr schade.
 
Eigenschaft
 
So etwas Ähnliches ist mir auch einmal passiert, ein Alptraum! Das kann die ganze Performance kaputtmachen. Eigentlich hilft da nur ein beherztes Eingreifen seitens des Publikums - um so einen Typen aus der ersten Reihe zu entfernen und an weiteren Störaktionen zu hindern. Manchmal hilft im Leben nur Handeln, nicht Labern.
Bei mir damals war es unser Bassist, der in der ersehnten Pause zu dem Typ ging und ihm was aufs Maul androhte, wenn er sich nicht verpisse. Dabei war er ein absolut friedfertiger Mensch, aber zum Glück groß und wuchtig, das hat geholfen.
 
Typisch Stadtfest, würde ich sagen...ist in der Regel recht undankbar.

Greetz,

Blake

PS: Fehlte wohl nur noch: "Ausziehen!" :)
 
habe aber auch im clubkontext schon oft "unangenehme zuhörer" erlebt, gerade wenn man als support spielt...
 
@Bell: Guter Bassist.

Fällt mir gerade doch noch eine Geschichte ein. Ein Straßenmusiker spielt Gitarre und singt bekannte Lieder. War nett. Stellt sich ein Kerl ca. 2 m daneben und fängt ebenfalls an zu singen. Grässliches Zeugs. Der Straßenmusiker musste aufhören und einen anderen Standort suchen. Einige Zeit später sehe ich ihn wieder. Und wieder ist sein 'Schatten' dabei. Menschen gibt es ....
 
Ist eigentlich voellig wurscht. Wenn ich im entsprechenden Umfeld auftrete (und ein Stadtfest ist so ein Umfeld) darf ich keine Diva sein.
Wenn so einer massiv stoert, kuemmert sich eh der Veranstalter drum. Geht mich auf der Buehne nix an.

cu
martin
 
@Bell: Guter Bassist.

Fällt mir gerade doch noch eine Geschichte ein. Ein Straßenmusiker spielt Gitarre und singt bekannte Lieder. War nett. Stellt sich ein Kerl ca. 2 m daneben und fängt ebenfalls an zu singen. Grässliches Zeugs. Der Straßenmusiker musste aufhören und einen anderen Standort suchen. Einige Zeit später sehe ich ihn wieder. Und wieder ist sein 'Schatten' dabei. Menschen gibt es ....

Es handelte sich bei mir übrigens nicht um ein Stadtfest.
Und dein Beispiel mit dem Straßenmusiker zeigt, daß es immer wieder dasselbe ist: es gibt Leute, die sind so geltungssüchtig, distanzlos und/oder unverschämt, daß man einfach einen kräftigen Bassisten braucht, um sich die vom Hals zu halten ;)
 
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Na und wie soll das in letzter Konsequenz enden, wenn sich Derjenige nicht von der Statur des Bassisten beeindrucken lässt?
Bei uns gilt vom Ordner ueber Stagehand und Techniker bis zum Act, dass alles was Koerperkontakt erfordern koennte, an die Polizei delegiert wird. Klingt zahnlos (wofuer dann ein Ordner), hat sich aber bewährt. Funktioniert auch mit besoffenen Punks und auf Fussball Fanmeilen.

Alles andere ergibt nette Anekdoten, oder aber im Ernstfall eine bedingte Haftstrafe.

cu
martin
 
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Ich war damals leider nicht so berühmt, daß ich Ordner und stage hands um Hilfe hätte herbeirufen können. Und mittlerweile hat sich das Problem von selbst erledigt, da wir in eher elitären Kreise spielen; die Leute sind da recht zurückhaltend, zumindest benimmt sich kaum einer daneben.
 
Der Status der Band ist voellig uninteressant. Unsere Ordner wuerden auch nur dem Störenfried gut zureden, solang er nicht handgreiflich wird. Eine Empfehlung zum "beherzten Eingreifen" ist im Rahmen von öffentlichen Veranstaltungen ein bissl riskant. Mehr als zum Telefon zu greifen ist da nicht drin, wenn du noch nicht in Notwehr handelst.

cu
martin
 
Ich wiederhole: wir hatten keine Ordner.
Und wenn zwei, drei Leute aus dem Publikum hingehen und den Störenfried beherzt in seine Schranken weisen, kann das sehr wohl hilfreich sein - würde das ganze tatsächlich in eine Schlägerei ausarten, wäre vermutlich schnell die Polizei da.
Ich kann aufgrund meines hohen Alters auf sehr sehr viele Jahre Band- und Bühnenerfahrung zurückblicken und versichere dir: es ist für eine Frau nochmal was anderes, und du wirst trotz des neckischen Hasenkostüms einfach nie in die Lage massiver Belästigung geraten.
Glücklicherweise bin ich jetzt in einem Alter, wo man für Männer langsam unsichtbar wird, und das bedaure ich wirklich nicht. In jüngeren Jahren war ich das, was man als Schnittchen bezeichnet hätte. Als Sängerin hatte das leider oft diese Belästigungen zur Folge, meistens konnte ich die Honks selber loswerden, aber in dem geschilderten Fall war es einfach nur übelst. Da hat der Bassist das einzig Richtige getan.
 
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Ich wiederhole - du brauchst keine Ordner. Die duerfen genausowenig wie du oder der Bassist. Die Polizei musst du lange vor einer möglichen Schlägerei mit eigener Beteiligung rufen. Ich blicke zwar nicht auf so grosse Buehnenerfahrung zurueck, hab dafuer immer einen schoenen Überblick vom Pult aus. Und in den 17 Jahren musste vom Medizinerkongress bis zum Türkei/Kroatien Spiel, noch nie jemand bedroht werden. Es geht also.

Wenn du als Mitwirkender einer öffentlichen VA jemandem ein Aug haust und der gibt im Krankenhaus Fremdverschulden an, dann brennt naemlich richtig der Hut. Das wird wegen dem Veranstaltungsumfeld vor Gericht maximal streng ausgelegt.

Muss man sich deshalb belästigen lassen? Das nicht, aber selber aktiv werden darfst vorerst auch nicht. Das ist ganz klar geregelt.
Mich wuerde sowas beide Jobs kosten.

An sich ist die Vorgehensweise klar. Veranstalter kontaktieren, der kann einen Störenfried vom Platz verweisen. Funktioniert das nicht - Polizei. Alles andere ist ein Vabanquespiel.

cu
martin

ps: Reicht als massive Belästigung eine vollgepisste over fifty, die mir auf der Buehne die Titten vors Gesicht haengt?
 
Lassen wirs mal gut sein, dodl, diese Diskussion hat keinen Zweck. Ich habe nie behauptet, man müsse Gewalt anwenden, mir geht es einzig und allein darum, aufdringliche, geltungssüchtige, exhibitionistische oder sonstwie Gestörte rechtzeitig in die Schranken zu weisen bevor sie den gig sprengen, und dafür kann ein gut gebauter Bassist eine willkommene Hilfe sein. Das war natürlich halb augenzwinkernd gemeint, ist aber bei dir nicht angekommen. Egal.


Aber mal ne andere Frage @all: wie steht es mit Auspfeifen/Ausbuhen? Ist mir zum Glück noch nie passiert, aber ich hab es als Konzertbesucherin erlebt. Mir taten die Bands immer ziemlich leid. Wenn ich eine Band grottenschlecht finde, dann gehe ich einfach raus. Wobei ich meistens im Vorfeld überlege, ob ich überhaupt hingehen will, damit es erst gar nicht dazu kommen muß, denn rausgehen ist an sich auch ziemlich respektlos. Aber dieses Ausbuhen finde ich schon schlimm, gehört ebenso zur Kategorie "unangenehme Zuhörer".... wie die berüchtigte Musikerpolizei ;)
 
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Also ich sehe da kein Problem solange die Person sich im "legalen Rahmen" bewegt. D.h. angezogen bleibt und nicht handgreiflich wird.

War schon öfter mit ner großen Coverbandproduktion unterwegs und da passiert sowas absolut regelmäßig. Ich finde, da müssen "professionell auftretende" und "sich professionell verhaltende" Musiker durch. Entweder ignoriert man solche Leute oder man spiel aktiv mit ihnen und spricht sie direkt von der Bühne aus an Habe auch schon erlebt, dass ein Sänger eine solche person richtig böse verarscht hat. Das war dann aber schon wieder grenzwertig und eher das Gegenteil von "deeskalierend".

Aber nochmal:
Da muss man durch und ein aktives Eingreifen oder sogar ein Bedrohen des Zuschauers halte ich für absolut unprofessionelles Verhalten.
 
Aber mal ne andere Frage @all: wie steht es mit Auspfeifen/Ausbuhen?
Das geht IMHO gar nicht. In dem Genre in dem ich mich als "Publikum" seit 45 Jahren vorwiegend bewege, ist mir "Ausbuhen-Auspfeiffen" ein einziges Mal untergekommen. Der Fall war aber sowohl vom Booking als auch von den agierenden Musikern her echt grenzwertig. Allerdings, man möge mir den Seitenhieb nachsehen, sind mir in den paar Dutzend Konzert/Theaterbesuchen der ach so elitären Hochkultur mehr öffentliche Unmutsäußerungen des Publikums untergekommen, als in fast einem halben Jahrhundert Rock n' Roll. Aber bitte, das kann man jetzt so oder so bewerten, ich enthalte mich da der Stimme.
 
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Ich habe noch nie irgendwo gepfiffen oder gebuht. Wenn es mal gar nix war, bin ich gegangen.
Was ich aber manchmal mache ist Feedback geben per Email. Sowohl, wenn es mir gefallen hat, wie wenn es mir nicht gefallen hat incl. warum.
 
Allerdings, man möge mir den Seitenhieb nachsehen, sind mir in den paar Dutzend Konzert/Theaterbesuchen der ach so elitären Hochkultur mehr öffentliche Unmutsäußerungen des Publikums untergekommen, als in fast einem halben Jahrhundert Rock n' Roll. Aber bitte, das kann man jetzt so oder so bewerten, ich enthalte mich da der Stimme.

Najo, fuer 0-10€ Eintritt in irgendeinem Gürtellokal in Wien sauf ich mir halt schnell die Band schoen.
Wennst einen Hunderter fuers Konzerthaus abgelegt hast und die Frau zieht ein Schnoferl, dann kommts mitunter zu Panikreaktionen :D

cu
martin
 
99% aller gigs verlaufen ja ganz normal und unspektakulär. Mir ist dieser Vorfall damals auch nur im Gedächtnis geblieben, weil der Typ extrem unangenehm war und durchaus "handgreiflich" wurde, jedenfalls mir gegenüber.
 
Allerdings, man möge mir den Seitenhieb nachsehen, sind mir in den paar Dutzend Konzert/Theaterbesuchen der ach so elitären Hochkultur mehr öffentliche Unmutsäußerungen des Publikums untergekommen
Dem stimme ich gerne zu. Sollt's tatsächlich einmal so sein, dass eine Partie dermaßen schlecht ist (oder falsch am Platz ist), dann halt ich's auch eher so wie @Bell und @Joe Herb.
Bei uns in der Stadt gibt's über die Sommermonate jeden Freitag am Hauptplatz eine Bühne. Der Veranstalter lädt hier jeweils zwei Acts ein. Obwohl der mittlerweile viele Jahre Erfahrung hat, passiert's auch hier ab und an, dass es zu einem Fehlgriff kommt. Ausgebuht wurde aber auch hier, meines Wissens keiner (und wir sind hier ziemliche Provinz ;)).
 
Ich versuche auch das Rausgehen zu vermeiden, weil es so unhöflich ist. In einer halbwegs besuchten Halle fällt das nicht auf, da kann man es eh machen. Aber bei kleineren (oder bestuhlten) Konzerten bin ich das eine oder andere Mal sitzen geblieben und hab es halt über mich ergehen lassen.
Alles in allem ist das deutsche und österreichische Publikum ohnehin sehr gesittet. In Spanien habe ich schon ganz andere Dinge gesehen.
 

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