
Sumpfdotterblume
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Hallo, ich bin ziemlich verzweifelt. Ich bin 43 und spiele seit dem 3./4. Lebensjahr Klavier - vollkommen aus mir selbst heraus und zunächst ohne Gängelei von Aussen. Es ist mir sozusagen familiär in die "Wiege gelegt", da mein Großvater Musiker war und auf mich wohl etwas übergeschwappt ist. Das Problem: als man meinte, mir Unterricht im Grundschulalter angedeihen zu lassen, waren die damaligen Lehrkräfte höchst autoritär - um es mal vorsichtig zu formulieren. Bis heute bin ich nicht in der Lage, Noten flüssig zu lesen, geschweige denn diese auf die Klaviatur zu übernehmen. Das Gehör und Taktempfinden funktionieren hingegen ausgezeichnet. Für Chopin,op 64.N2 habe ich ca 2 Tage gebraucht, ebenso Schubert kann ich leicht übernehmen - in passender Tonart und Takt. Ich habe nun ein Alter erreicht, in dem ich dachte, das Geschehene hinter mir lassen zu können und NEU - also von vorn anzufangen. AN 2 weiteren Lehrern bin ich gescheitert, weil sie mir schlicht nicht glaubten, dass ich div. Walzer, Schostakovic z. Bsp einfach so übernehme - ohne Noten. Tatsächlich habe ich NULL Plan, WAS ich da gerade mache am Klavier - aber ich spiele es, einfach so - der Haken: ich bin immer darauf angewiesen zu HÖREN, was ich spielen will.Nun habe ich endlich endlich einen Lehrer gefunden, der mich NICHT auslacht, der mit Ruhe meinem plötzlichen Zittern begegnet und dann einfach den Raum verlässt, damit ich mich beruhigen und "lösen" kann. Ich denke, es geht um ANGST, Leistungsdruck ... was auch immer da früher passiert ist (ehem. DDR) Zwischenzeitlich hatte ich 10 Jahre nicht gespielt - um es jetzt doch wieder zu versuchen. Die Sehnsucht war zu groß. Ich bekomme Schnappatmung, wenn ich ein Notenblatt nur sehe :-( Mein Körper wird ein einziger Krampf. Ich möchte mich so gern befreien. Inzwischen denke ich, dass das die Voraussetzung ist, um mich auf die Musiktheorie einlassen zu können. Ich meine, ich kann ja auch ein Buch lesen - das wird doch mit den Noten ähnlich sein - oder? Ich habe überhaupt keine Idee dahin. Inzwischen weiß ich, dass es Kadenzen gibt :-D und habe festgestellt, dass ich diese ganz selbstverständlich in verschiedensten Tonarten improvisiere - eben ohne zu wissen, was ich tue ... Hat irgend jemand eine Idee - wie der Angst zu begegnen ist, welche ja HEUTE nicht mehr nötig ist, weil mir HEUTE einfach niemand etwas tut ?????? Sie waren so rabiat damals ! Die Erinnerung kommt schlagartig. Ich hatte 2x gebrochene Finger als Kind vom heruntersausenden Klavierdeckel. ES IST VORBEI sage ich mir. Ich spiele, weil ICH es liebe. Was ein Kampf! Hat irgend jemand hier ähnliche Erfahrungen gemacht?
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