ungewollte Vibration in der Tiefe

  • Ersteller Dreamcatcherin
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Ne also mein Lehrer ist durch und durch Saxophonist. Der hat mit der Klarinette nix am Hut.
Legt ihr denn die Lippe gar nicht über die Zähne?
 
Legt ihr denn die Lippe gar nicht über die Zähne?
Die meisten schon. Die Lippe vor den Zähnen wäre "moderner Ansatz" ist aber sehr anstrengend. Wer's kann, spricht aber meist davon, dass sich neue Möglichkeiten der Tonformung ergeben.

Lippe über die Zähne ist noch nicht "beißen". Das wird es erst, wenn der Muskel schlapp macht und Du mit dem Unterkiefer die weiche Lippe gegen das Blatt drückst - und die Zähne in die empfindliche Innenseite der Lippe. Die Zähne sollen die Lippe stützen und nicht die Lippe das Polster zwischen Zähnen und Blatt werden.

Deshalb die Übung, bei über die Zähne geschlagener Lippe das Kiefer wenn möglich zu SENKEN, also Kraft von der Lippe weg zu nehmen, und trotzdem noch zu spielen. Das geht - eine Weile - und zeigt Dir, dass die Kiefer Spannung für das Spielen und einen guten Ton gar nicht nötig ist. Nur die Lippenspannung zählt. Bei der Übung merkst Du schnell, wie die Lippe an Kraft verliert und Du automatisch anfängst das Kiefer wieder zu heben und gegen die Lippe zu beißen um den Ton zu halten. Und man merkt, wie der Ton darunter leidet.

Wenn man das einmal bewusst bemerkt, dann erkennt man das auch beim normalen Spielen und kann gezielt gegensteuern.

Ne also mein Lehrer ist durch und durch Saxophonist. Der hat mit der Klarinette nix am Hut.
Dann kann ich mir nicht vorstellen, dass er Dir ernsthaft empfehlen sollte, zu beißen. Das halte ich doch für ungewöhnlich. Ich habe noch nicht alles gesehen, aber bisher hatte ich "nicht beißen" als den allgemeinen Konsens empfunden. Ich würde ihn aber einfach mal drauf ansprechen. Er kennt Dich persönlich und sieht und hört was Du wie machst. Wir raten hier nur.

Zu welcher Gelegenheit hat er das gesagt? Was wollte er, dass sich in Deinem Spiel ändert? War die Intonation zu tief, den Ton nicht getroffen? Etwa bei den hohen Tönen, vom e''' aufwärts? Das wäre der Klassiker von "Beißen hilft".

Die hohen Töne verlangen etwas mehr Spannung am Blatt, aber eigentlich mehr eine Verkleinerung des Mundraums und einen hohen Kehlkopf. Ganz so als wolltest Du einen hohen Ton pfeifen. Der höhere Druck am Blatt begünstigt eine Schwingung der hohen Frequenzen und eine Dämpfung der niedrigen. Die hohen Töne sprechen leichter an. Aber auch da: Wenn möglich, Druck weg nehmen. Es sollte irgendwann auch ohne Beißen funktionieren.
 
Ah ok......ich glaube jetzt verstehe ich allmählich, was gemeint ist.
Ich schätze ich mache es noch oft falsch und beiße, aber dann will ich versuchen es mir abzugewöhnen.

Der Zusammenhang, in dem mein Lehrer von "mehr zubeißen" sprach, war das Überblasen.
Ich sollte einen neuen Ton überblasen und habe ihn nicht erwischt, deswegen sagte er ich solle mehr zubeißen und an ein "i" denken.
Ich denke er meint dann vielleicht nicht wirklich zubeißen, sondern mehr Spannung und drückt es eben so aus, weil das den besten Effekt bei seinen Schülern gebracht hat.

Danke also für die Erklärung, ich verstehe jetzt!
 

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