Unterschiedliche Ansichten innerhalb der Band

Ziemlich lustiger Zufall: Wir hatten heute Bandprobe und unser Sänger war mit unserem Schlagzeuger bei einem Bandworkshop. Der Typ dort hat unsere Demo-Aufnahmen, die die beiden mitgenommen haben, wohl in der Luft zerrissen. :D Kamen ziemlich schlecht bei weg bei dem Ganzen, unser Sänger überlegt jetzt Gesangsunterricht zu nehmen und wir wollen das musikalische momentan mehr in den Vordergrund stellen. Vielleicht wird's ja doch noch was. ;)

Das finde ich jetzt aber mal spannend ... ich meine: man verläuft sich ja nicht irgendwie und landet dann per Zufall bei einem Bandworkshop.
Das heißt, dass die sich schon mit ihrer Musik beschäftigen und sich dafür interessieren, wie sie sich verbessern können - auch wenn sie wahrscheinlich eher damit gerechnet haben, dass ihre Sachen besser ankommen - sonst wären sie ja nicht so geknickt gewesen. Aber immerhin: das scheint ja auch die Motivation freizusetzen, sich zu verbessern. Da würde ich noch mal nachhaken, worauf sich das bezieht: Gesang wurde ja schon gesagt, was ist aber mit songwriting, mit Zusammenspiel etc.?

Generell denke ich, dass Du in einem Jahr eh woanders bist und mit anderen Leuten Musik machen wirst. Da wäre spannend, rauszufinden, was Du in der Zeit bis dahin noch so realisieren kannst - in der Band und außerhalb der Band.

Na ja -- wenn´s jetzt Bewegung in der Band gibt, kommt Dir das ja nur entgegen.
 
Was mir aufgefallen ist: Deine Band kommt in deinem Eingangsposting extrem negativ rüber. Ein Gitarrist, der mit seinen Dünnschiss-Riffs irgendwie alles gleich klingen lässt und ein Sänger, der am liebsten irgendwelchen prolligen Scheiß durch die Gegend gröhlt. Okay. So was gibt's. Es ist zwar nicht so, dass Punk-Musiker generell keine Ansprüche an ihre Musik stellen, wie in diesem Thread schwachsinnigerweise behauptet wurde. Aber natürlich gibt es innerhalb eines Genres, dessen grundsätzliche Ausrichtung dazu verleiten kann zu meinen, man müsse nur stumpf ein paar Akkorde (A - G - F) dreschen und dabei "Saufen! Ficken! Bullen klatschen!" brüllen und schon wäre man eine amtliche Punk-Band, genügend Proll-Truppen, die nichts anderes machen als ein bisschen Krach. Und genau diesen Punkt müsste man mal etwas objektivieren.

Meine Frage wäre daher, wie deine Band eigentlich im Vergleich zu Punk-Bands abschneidet, die du gut findest. Soll heißen: Auf welcher Treppenstufe befinden sich die Jungs eigentlich deiner Ansicht innerhalb ihres eigenen Genres, was, wenn ich dich richtig verstanden habe, nicht so unbedingt deines ist. Denn was du für dich selbst klären müsstest, ist die Frage, ob deine Unzufriedenheit daran liegt, dass Punk an sich einfach nicht dein Ding ist und du musikalisch Welten von den Jungs entfernt bist (vielleicht auch gar nicht richtig kapierst, was Punk eigentlich ist und wie er funktioniert) oder ob es schlicht so ist, dass ihr eine miese Band mit Songs seid, die selbst innerhalb des Punk-Genres nahe am Bodensatz angesiedelt sind.
Wie gesagt, ich kann mit dem Genre generell nicht allzu viel anfangen, mir fallen jetzt auch auf Anhieb keine Punkbands ein, die mich so richtig vom Hocker reißen, von daher habe ich auch keine große Möglichkeit Vergleiche zu anderen, erfolgreichen Bands zu ziehen. Problem ist hier auch, dass meine Bandkollegen abseits der Toten Hosen und Greenday kaum Punkbands kennen (wobei ich diese beiden Bands mittlerweile nicht mehr als Punk bezeichnen würde) bzw. sich generell nicht großartig mit anderen Künstlern auseinandersetzen, was den eigenen Horizont vielleicht auch schon etwas erweitern würde.
Mit dem Genre ansich könnte ich mich schon anfreunden, ich höre zum Beispiel auch sehr gerne Thrash Metal, was ja in gewisser Weise Punk-Ursprünge hat. Musikalisch würde ich uns wohl knapp über dem Bodensatz ansiedeln, ganz so anspruchslos sind wir dann doch nicht, aber musikalisch und technisch halt sehr limitiert.
@Threadersteller: Würde mich auch interessieren wo du dich selber Punkrock-Stilistisch siehst. Im Gegensatz zu deinen Mitstreitern welche sich es recht einfach machen und maximal 2 der 6 angeschraubten Saiten benutzen, wäre es unter Umständen Zeit für ein Gespräch. Sicher wird es immer in Anfängerbands der Zustand herrschen das einer oder 2 ihr Instrument bedienen können und die Anderen nach und nach mitziehen. Das ist ansich kein Problem und ich bin selber dankbar dafür :)
Wenn allerdings deine eigene Kreativität durch ne Staubsaugergitarre und einem Prollmäuschen als Sänger beerdigt wird...evt solltest du dir mal Gedanken über die weitere Zukunft der Band machen, respektive deine Zukunft!! In deinem Post wird nicht ersichtlich das sich dahingehend eine Entwicklung erahnen lässt. Kannst du die Anderen dafür begeistern ein zwei Akkorde mehr zu verwenden, oder reicht denen ein Probeabend mit lecker Bier und einem herzhaften "Bullenschweine, Bullenschweine" 1-2-3-4-Pogo?
Das muss jeder mit sich selber klären. Und auch wenn es Kumpels sind...am Ende geht es immer um die eigene Zufriedenheit. Du bist ja auch nicht mit deiner Holden aus Mitleid zusammen, sondern weil sie für dich DIE Schärfste ist ;-)
Ich versuche ja immer schon, meine Kollegen mitzureißen und neue Dinge auszuprobieren, 'n bisschen kreativer zu sein, aber meist scheitert das, wie oben erwähnt, an technischen Limitationen. Ich will mich da jetzt gar nicht hervorstellen, ich bin weit davon entfernt richtig gut am Bass zu sein, aber wenn ich unseren Schlagzeuger z.B. frage, ob er vielleicht 'ne andere Betonung ausprobieren will, den Snareschlag versetzen oder mal 'nen Fill zwischendrin zu spielen (jetzt mal als Beispiel) dann kommt der auch schnell an seine Grenzen. ;) Das Ding ist, dass ich mich einfach ziemlich schäbig fühlen würde, denen jetzt abzusagen, vor allem da durch diesen Bandworkshop die anderen anscheinend nochmal mehr Lust bekommen haben, sich da auch 'n bisschen reinzuhängen, damit man sich fortan für seine Musik nicht mehr schämen muss.
Das finde ich jetzt aber mal spannend ... ich meine: man verläuft sich ja nicht irgendwie und landet dann per Zufall bei einem Bandworkshop.
Das heißt, dass die sich schon mit ihrer Musik beschäftigen und sich dafür interessieren, wie sie sich verbessern können - auch wenn sie wahrscheinlich eher damit gerechnet haben, dass ihre Sachen besser ankommen - sonst wären sie ja nicht so geknickt gewesen. Aber immerhin: das scheint ja auch die Motivation freizusetzen, sich zu verbessern. Da würde ich noch mal nachhaken, worauf sich das bezieht: Gesang wurde ja schon gesagt, was ist aber mit songwriting, mit Zusammenspiel etc.?

Generell denke ich, dass Du in einem Jahr eh woanders bist und mit anderen Leuten Musik machen wirst. Da wäre spannend, rauszufinden, was Du in der Zeit bis dahin noch so realisieren kannst - in der Band und außerhalb der Band.

Na ja -- wenn´s jetzt Bewegung in der Band gibt, kommt Dir das ja nur entgegen.
Unser Sänger ist wohl davon ausgegangen, dass es sich dabei um einen Workshop handelt, der einem beibringt, wie man 'n bisschen Werbung für die Band macht, was es für Möglichkeiten auf der Bühne gibt oder sowas. Das Ganze kam dann etwas anders, aber der Typ beim Workshop war sich dann trotzdem nicht zu schade, uns ordentlich runterzuputzen. Die konkreten Baustellen hat er uns schon genannt, wir wissen also woran wir arbeiten müssen, ich befürchte trotzdem, dass unsere Musik dadurch nicht plötzlich hörbar wird.
also, ich muss mal meinen Wasabi dazugeben:
ich finde es recht unverschämt, wenn ein Bandmitglied einen Song schreibt, der mehr oder weniger fertig ist und ein anderer Musiker wie wild daran herumwurschtelt. Bei meinen bisherigen Bands galt ausschließlich der Leitsatz "wer schreibt, bestimmt". Natürlich kann/darf/soll Jeder zum Feinschliff beitragen - aber das Grundgerüst erstellt ja der, der sich die Gedanken gemacht hat.
Dann einfach nur einen 0815-Riff drüberzuschieben, halte ich für ziemlich respektlos.

Sicher kann nicht jeder Song immer allen gefallen, jedoch sollte man IMO den nötigen Respekt zeigen und zumindest erstmal den Song so einüben, wie er vom Autor geschrieben wurde.

Das würde ich persönlich so auch in einer Bandprobe (entsprechend freundlich) "bestimmen". Vielleicht reizt es dann doch den Gitarristen, wenn er mal was "tun" muss, statt einfach nur das Gewohnte zu schrammeln....
Meine Riffs sind den anderen meist zu hart, metallig, whatever. Da ich mich eher an Bands wie Mastodon oder Kvelertak orientiere, wird da halt dran rumgebastelt, bis da 'n einfach zu spielendes Punkriff draus wird was viermal wiederholt wird, das Schlagzeug 'nen 4/4-Takt spielt und der Sänger sich nur an der Gitarre orientieren braucht, damit er was drauf singen kann.
 
Zuletzt bearbeitet:

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben