USB-Interface mit mehr als 4 Eingängen

[Sterling6]

Hi Freunde!

Ich bin auf der Suche nach einem Audio Interface mit, wie der Titel schon verrät, mehr als 4 Inputs.
Bisher kenne ich da nur die Tascam Geräte US600, US800 und US1641.
Da ich aber nur wenig über die Qualität der Geräte weiß, besonders im Vergleich mit der Konkurrenz, hoffe ich auf eure Erfahrung und Info.

Danke und Gruß

 

[Jas23]

Wie viele Kanäle möchtest du denn effektiv aufnehmen? Das US1641 ist ja wahrlich mehr als ein 4Kanal-Interface .
Auf dem Level des 1641, bzw. Darüber, ist das

Focusrite Saffire Pro 40​

​

Sicher einen Blick wert, oder auch der verwandte, das Scarlett 18i20.
Aber was möchtest du genau aufnehmen und wo ist dein Budget angesiedelt?

Unterwegs geschrieben. Rechtschreibung exklusive.

 

[Sterling6]

Ja, vielleicht hätte ich ein paar Infos mehr lassen sollen.
Im Grunde reichen mir 8 Kanäle um ein komplettes Drumset aufnehmen zu können.
Aber ich suche nach 4 oder mehr Inputs um vielleicht zwei Geräte kombinieren zu können.
Sofern das PC-technisch überhaupt möglich ist. Irgendwelche Treiberprobleme oder Überlastungen bekannt?
Sparen möchte man natürlich immer, aber mir ist auch klar, dass es so große Geräte nicht grad umsonst gibt.
Deshalb werde ich höchstens auf ein gebrauchtes Gerät zurückgreifen.
Es muss aber auf jeden Fall ein USB Gerät sein, weil ich kein Firewire habe.

Danke schonmal für den ersten Vorschlag!!!

 

[Jas23]

Kaskadieren ist immer so eine Sache bei PCs, hab ich mir sagen lassen, bin aber Mac-User, deshalb kann ich da nicht viel sagen. Wies mit kombinieren steht weiss ich nicht. Am einfachsten ist eine ADAT (Optical) Verbindung. Z.B. Zwischen einem Behringer ADA8200 oder ADA8000 mit einem Focusrite 18i8. Da hättest du dann 12 Mikrophoneingänge, und könntest beide Komponenten jederzeit austauschen. Wenn du bspw. 16Kanäle benötigen würdest, könntest du auf das 18i20 o.Ä umsteigen.

Unterwegs geschrieben. Rechtschreibung exklusive.

 

[Telefunky]

...Aber ich suche nach 4 oder mehr Inputs um vielleicht zwei Geräte kombinieren zu können.
Sofern das PC-technisch überhaupt möglich ist. Irgendwelche Treiberprobleme oder Überlastungen bekannt? ...

ohne weiteres geht das schlicht und ergreifend nicht
unter Asio4All können in manchen Fällen 2 Interfaces aktiv sein, aber die Samples verschieben sich gegeneinander, weil sie nicht mit derselben Zeitbasis arbeiten
(der Ton wird undefiniert, verwaschen klingen, bis hin zum 'phasing' der Höhen)
wenn Hersteller so etwas anbieten ('kaskadierbar'), dann ist immer auch ein Verbindung zur Synchronisation vorhanden

cheers, Tom

 

[Trommler53842]

Wieviel Budget steht denn zur Verfügung?

Ich selber nutze für meine Drumaufnahmen das Tascam US-1800 (ca. 300 Euro, 8x XLR + 6 weitere Line-Inputs), es gibt aber eben auch bessere Geräte.
Dies ist aber das günstigste Mehrkanalinterface. Leider sind die Treiber nicht ganz so gut bzw. schnell, wie Geräten von Presonus/Focusrite/Motu oder RME.
Für Drumaufnahmen usw. aber allemal ausreichend!!

Wie oben schon erwähnt geht Kaskadieren von 2 verschiedenen Interfaces unter Windows nicht.

Ansonsten bliebe noch der oben erwähnte Vorschlag, ein Interface mit ADAT-Anschluss und ADAT-Kiste per optischem Kabel dranhängen.

Da wären wir aber schon bei:

rund 350 Euro fürs Interface + rund 330 Euro fürs ADA8200 = 680 Euro

Alternative, wenn 8 XLR reichen, wäre noch das 18i20, aktuell bei Thomann im B-Stock für 459,00 Euro. Natürlich auch mit ADAT-Schnittstelle, wenn Du künftig mal mehr als 8 Mikros aufnehmen willst.

Focusrite Scarlett 18i20 B-Stock​

​

(Oh, Mann - da werde ich ja fast schwach....müsste nur mein Tascam den Besitzer wechseln... )

 

[Jas23]

@trommler kannst das Tascam ja dem TE verkaufen

Unterwegs geschrieben. Rechtschreibung exklusive.

 

[Sterling6]

Danke Leute,

ihr seid sehr hilfreich.
Also dann ist mein Plan zu "kaskadieren", wie es wohjl heißt, hiermit über den Haufen geworfen.
Aktuell stehen mir ca 400€ zur Verfügung.
Das Tascam 1800 sieht ganz gut aus.
Ich frage mich noch ein wenig, wie umständlich es wäre dann Kanal 11 - 14 einzupegeln, da es wohl keine eigenen Regler gibt,
Aber sonst klingt das schonmal sehr gut.

Da fällt mir beim durchlesen eurer Kommentare wohl eine Frage ein.
Ich habe einen PC mit 8GB Ram, i5 Prozessor, Win 7 64Bit und eine Geforce GTX 780.
Nun zur Frage...
Würden mehr als X Kanäle simultan zu Qualitätsverlust bei der Aufnehme führen?
Wenn scheinbar das kaskadieren schon zu Phasenauslöschungen etc führt, würden das dann nicht auch zuviele Kanäle über einen kleinen USB 2.0 Anschluss?

LG

 

[Jas23]

Das ist unproblematisch. Das kaskadieren ist nicht wegen der Anzahl Kanäle das Problem, sonst dürfte man 8Kanal-Interfaces ja nicht via ADAT erweitern, sondern weil es offensichtlich einfach nicht funktioniert (wie gesagt, ich habe da keinen Plan, aber unter OSX Kann man kaskadieren). Bis du da ganz auslastest, gehts wsl. Ein weilchen. Bis zur Spitze getrieben habe ich das aber noch nie.



Unterwegs geschrieben. Rechtschreibung exklusive.

 

[Telefunky]

unter Windows kann man auch kaskadieren, nur müssen das dann bestimmte Interfaces eines Herstellers sein
(der weist auch explizit auf das feature hin - immer. Wird es nicht erwähnt, geht es nicht)
auf dem Mac ist es wegen des neueren Treibers (Core Audio) möglich, ASIO unter Windows ist wesentlich älter (im Prinzip gab es zu der Zeit keine Hardware, die so standardisiert war wie heute üblich)
das Verfahren beim Mac kostet allerdings Performance - man wird es nicht immer einsetzen wollen
(eher gleich ein entsprechend 'breites' Interface anschaffen)

bei einem 8- oder 16-Kanal Interface ist es auch nicht automatisch gegeben, dass die Wandler wirklich synchron laufen
der Fall wird oft als 'phasenstarre' Wandlung bezeichnet (und ebenfalls erwähnt, weil Qualitätsmerkmal)
taucht der Begriff nicht auf, ist davon auszugehen, dass die Wandler nicht absolut synchron arbeiten
in 90% der Fälle dürfte das relativ belanglos sein
bei ausgefeilten Setups mit exakter Mikrofonpositionierung (mehrere Mics pro Schallquelle) ist es wichtig
ebenso wenn analog ausgespielt und summiert werden soll
in so ziehmlich allen anderen Fällen dürfte es Latte sein...

die Zeiteinheiten um die es dabei geht liegen aber eine Grössenordnung unter denen der Treiber-Puffer
brauchte Core Audio zB 1 ms 'extra' um 2 Datenströme zu synchronisieren, entspricht das immerhin 44 Samples
(die es bei 44,1 khz 'Zeit' hätte)
auf eine Mikrofonposition bezogen sind es gut 35 cm Abstands-Differenz
... nun wissen wir aber alle, dass bei einem Mikro ggf 2 cm schon einen deutlichen Unterschied machen können
(nur um mal die Dimensionen etwas 'greifbarer' zu machen)

cheers, Tom

 

[microbug]

Zum Kaskadieren nimmt man am Besten ein Interface, was man erweitern kann, zB mit ADAT, und klemmt dann im einfachsten Fall einen ADAT-Wandler wie den ADA8000/8200 von Behringer dran, wobei der 8200 die besseren Preamps hat. Da wäre ein MOTU 828MKII USB oder das Neuere Hybrid, welches sogar 2 ADAT-Eingänge besitzt (man kann dann 16 weitere Eingänge aufnehmen) eine passende Wahl.

Ich habe derzeit ein solches MOTU 828MKII USB im Einsatz, das hat am Gerät 8 analoge Eingänge, 2 digitale SP/DIF und einen ADAT. Mit einem ADA8000 dran hat man 16 Eingangskanäle, diese kann man teils auch zu Stereokanälen zusammenfassen. Das 828 läßt sich übrigens auch am Gerät selbst bedienen, was bei den Focusrites nicht geht.
Die über Adat angeschlossenen Zusatzkanäle werden übrigens am Gerät und in der Steuersoftware gebauso behandelt wie die Eingebauten, das funktioniert prima.


besagtes MOTU kann man in seiner Firewire-Version auch unter Windows kaskadieren, wobei da die ADAT-Erweiterunh deutlich günstiger ist und man sich nicht mit Chipsatzproblemen der Firewirekarten herumschlagen muß - unter Windows ist USB meist die bessere Lösung.

@sterling6: Wenn Du darauf achtest, den USB-Bus nicht zu überlasten, sollte eine simultane Aufnahme von 16 Kanälen kein Problem darstellen. Will heißen: Bitbreite und Abtastrate nicht auf maximum stellen sowie nur das Audiointerface an diesem USB-Bus betreiben und nicht noch eine externe Festplatte. Eine Einstellung von 24bit und 48Khz reicht für die meisten Aufnahmen völlig aus, oft auch weniger.