VA-Synth-Beratung erwünscht. Achtung, lang.

  • Ersteller Martman
  • Erstellt am
Martman
Martman
Registrierter Benutzer
Zuletzt hier
04.02.23
Registriert
14.09.05
Beiträge
5.153
Kekse
22.899
Ort
Hamburg
Hab ja bald wieder Kohle, und mit dem Geld kommt bekanntlich das GAS (das so schon heftig genug ist, seit ich in 'ner Band bin). Da dachte ich mir, Martman, dachte ich mir, probierst du einfach mal den Fragebogen aus. Also denn.


(1) Welches Budget steht dir zur Verfügung?
300 bis 500 €
[X] Gebrauchtkauf möglich

(2) Ist bereits Equipment vorhanden, das weiterbenutzt werden soll?
[X] ja: Roland XP-80, Kurzweil K2000RS, Mischer, MIDI-Patchbay... (Probenraum); Kurzweil K2000, Novation KS-Rack, Clavia Micro Modular, geplante Zweit-XP-80 & geplante Peripherie (zu Hause); Anschaffung eines MicroKorg ist auch geplant, aber um den geht's hier nicht
[ ] nein.

(3) Wie schätzt du dich spieltechnisch ein?
[ ] Anfänger
[ ] Fortgeschrittener
[X] ambitionierter Fortgeschrittener
[ ] Profi (Berufsmusiker)

(4) Wo setzt du das Instrument ein? (nur zuhause, auf der Bühne, im Studio...) Wie oft wird es bewegt? Wie viel Gewicht willst du maximal schleppen?
Probenraum, Bühne, ggf. muß es transportiert werden (siehe unten). Sackkarre ist vorhanden, dto. Trolley für 61-Tasten-Keyboards, aber wenn es sich vermeiden läßt...

(5) Zu welchem Zweck benötigst du das Instrument (Klavierersatz, als Workstation für die Band/für Musikproduktion, als Alleinunterhalter-Board...)
VA-Verstärkung in der Band, um den Workstations diese Funktionen abzunehmen

(6) Welche Musik-Stile spielst du und in welchen Besetzungen?
80er Jahre fast querbeet mit einigen Sprengseln aus den 70ern, 90ern und dem 21. Jahrhundert, d.h. außer Hammond, Rhodes, DX-7, Flächen und Gebläsen läuft einem auch einiges an Elektronik übern Weg. Stichworte: Huey Lewis, Bill Withers, Gloria Estefan, Westernhagen, die frühen Level 42, Hubert Kah, Earth Wind & Fire und jede Menge Kool & the Gang. Besetzung: voc, voc/kb/p, g, b/voc, dr, kb (meinereiner). Für den Heimbedarf kann es gern jarresk werden.

(7) Welche Sounds benötigst du? Welche davon besonders wichtig? Soll dein Instrument "Spezialist" auf einem bestimmten Soundgebiet sein?
Nö, das Ding sollte ein recht universeller VA sein.

(8) Welche Erwartungen stellst du an die Soundqualität?
[ ] Naja, man soll schon das Klavier vom Banjo unterscheiden können...
[X] Gute Sounds
[ ] Nur das Allerbeste!
[ ] Besonders wichtige Aspekte: Ab 3 Oszillatoren wird's interessant.

(9) Welche Instrumenttypen suchst du / kommen für dich infrage?
[X] Hardware-Klangerzeuger mit Tastatur
[X] Hardware-Klangerzeuger ohne Tastatur (Rack) (oder besser noch Pultgerät)
[ ] MIDI-Masterkeyboard
[ ] Software-Klangerzeuger

(10) Welche Features sind die besonders wichtig?
[ ] Standard-Sounds (Piano, E-Piano, Orgeln, Streicher, Bläser)
[X] Synthese / Soundbearbeitung
[ ] Sampling
[ ] Sequencing
[ ] Begleitautomatik
[X] Masterkeyboardeigenschaften (wenn es Tasten hat)
[ ] Orgeldrawbars
[ ] Lesliesimulation
[ ] Eingebaute Lautsprecher
[X] Eingebaute Effekte (falls gewünscht, konkret: multitimbrales Effektbrett à la Novation)
[X] sonstiges: Vocoder. Die Jungs wollen Let's Groove Tonight spielen. Unter Umständen optional. Einen Multimode sollte das Gerät auch haben.

(11) Welche Tastaturgrößen kommen für die infrage?
[ ] 25
[ ] 37
[X] 49
[X] 61 (Standardgröße Keyboards/Orgeln)
[ ] 73/76
[ ] 88 (Standardgröße Klavier)

(12) Welche Tastaturgewichtungen- und Typen kommen für dich infrage?
[X] ungewichtet
[X] (leicht-)gewichtet
[ ] Waterfall
[ ] Hammermechanik (eher schwer oder leicht gewichtet? ___________)

(13) Hast du bestimmte Ansprüche an die Optik? (klavierähnliches Aussehen, wohnzimmertauglich, cooles Design...)
__________________________________________________

(14) Sonst noch was? Extrawünsche?
__________________________________________________


So, dasselbe noch einmal in Prosa.

Ich bin im Zuge einer Attacke meines chronischen GAS und aufgrund musikalischer Notwendigkeiten auf der Suche nach einem Hardware-VA-Synthesizer. Hauptsächlich soll er in der Coverband zum Einsatz kommen, in der ich einer der beiden Keyboarder bin. Dort soll er die beiden vorhandenen Workstations ergänzen und entlasten. Die XP-80 kann eine ganze Menge, aber ich will ihren Einsatz als Klangerzeuger reduzieren, damit die 32 User-Performances nicht zu schnell voll sind. Und der Kurze (900 freie User-Multis, und wenn die nicht reichen, wird auf Makros umgegriffen) ist zwar auch recht flexibel und kann neben PCM und FM auch VA in gewissen Grenzen, aber eben nur in gewissen Grenzen (ihr habt noch nie einen VA so aliasen gehört).

Falls mir jemand angesichts der Preisvorstellungen den MicroKorg empfiehlt, den will ich mir sowieso noch kaufen, dafür brauch ich nicht mal wirklich einen Grund (außer daß er genial klingt, optisch gut zur Band paßt, und daß es ihn jetzt gut fünf Jahre gibt und ich zu den letzten gehöre, die immer noch keinen haben).

Um mehrere Klänge gleichzeitig abfahren zu können, sollte der Synthi schon einen anständigen Multimode haben, und auf eingebaute Effekte lege ich auch Wert. Schon mal zwei KO-Punkte für die Nord Leads dieser Welt; abgesehen davon, wenn ich einen Nord Lead will, nehm ich meinen Micro Modular und bau mir einen.

Vocoder wäre wünschenswert, wir haben jetzt schon einen Song auf der Setlist, in dem einer gebraucht wird, Tendenz mutmaßlich steigend. Zur Not hätte der MicroKorg natürlich einen, der ist aber nicht soooo flexibel.

Sehr genehm wäre auch eine Tastatur, die ich dann in meinem Setup als "Vize-Masterkeyboard" verwenden und die XP-80 nochmals entlasten kann; zumindest könnte ich den Synthi dann auch lokal spielen. Ist aber nicht zwingend notwendig.

Folgende drei Ideen hatte ich bisher:

1. Novation KS4 oder KS5 – Mein absoluter Favorit im Moment ist der Novation KS5, der gegenüber dem auch hoch in meiner Gunst stehenden KS4 den Vorteil einer zusätzlichen Oktave und den der Kompatibilität zu einem vorhandenen Case hat.

Vorteile der Silberlinge:
– Für den Preis umfangreich ausgestattete Synthese mit drei identischen Oszillatoren, die sogar Samples abspielen, z. B. E-Piano.
– Vierfacher Multimode; in den Performances werden modifizierbare Kopien der Programme abgelegt, was der Virus erst ab dem TI bietet.
– Sechs Effekte inklusive Delay und Reverb pro Part; auch das gibt es im Virus erst seit dem TI. Mit dem Vocoder sind das 25 Effekte gleichzeitig, bei 16 Parts entspräche das 97 Effekten.
– Im MicroKorg ersetzt der Vocoder den besseren der beiden Oszillatoren und einige andere Teile der Klangerzeugung. Im Virus ersetzt der Vocoder beide Filter. Im KS ist er ein Inserteffekt, der gar nichts ersetzt.
– Init-Sounds zum Aufbauen "von Null".
– Trotz des niedrigen Preises ein Keyboard. Selbst ein Virus kb kostet heute noch das Doppelte. Eine zweite Tastatur käme mir sehr gelegen.
– Höchst ergonomisch, besonders der Multimode, in dem jeder Part einzeln mit eigenen Bedienelementen aktiviert, zum Bearbeiten angewählt und in der Lautstärke geregelt werden kann. Erhöht die Eignung als Masterkeyboard noch.
– Ich habe schon einen KS-Rack, an dem ich zu Hause an Klängen und Performances schrauben kann, ohne das Keyboard hin- und herkarren zu müssen. Datenaustausch geht dann über Sysex.

2. Access Virus b/kb – Auf der Suche nach einem multitimbralen VA oder einem VA überhaupt kommt man am Virus nicht vorbei. Die Novation-KS-Reihe finden einige gut, andere eher nicht, die meisten kennen sie gar nicht. Den Virus finden fast alle gut und haben daran meistens nur auszusetzen, daß er überall verwendet wird und nicht mehr originell ist, oder vielleicht noch, daß der b veraltet und unterausgestattet ist, besonders im Vergleich zum TI.

Im Falle des Virus würde ich mir zunächst das Pultmodell holen, das im Moment fast schon massenhaft angeboten wird und sich in einem entsprechend mit Schaumstoff gepolsterten Koffer gut transportieren ließe, und irgendwann später für die Band entweder einen kb (Zweitkeyboard!) oder einen zweiten b fürs Rack kaufen. Im Endeffekt wäre die Viruslösung am teuersten.

Vorteile des Ansteckenden:
– An dem Sound gibt es nichts zu bemängeln, oder? Und mehr als drei oder vier Waveforms beherrscht der Virus auch. Selbst wenn einer der drei Oszis normalerweise nur als Suboszi arbeitet.
– Zwei variabel verschaltbare Filter pro Sound. Der KS hat nur eins.
– Hat der Virus eine variable Hüllkurvencharakteristik? Die hat der KS auch nicht.
– 16facher Multimode. Man weiß ja nie, was kommt.
– Die Effektsektion ist überwiegend multitimbral (16 × 5 + 2), mit nur einem Delay und einem Reverb aber nicht ganz novationmäßig (immerhin kam das damals mit dem Übersynthi Supernova auf).
– Bester Phaser, der je in einem Synthi verbaut wurde.
– 32-Band-Vocoder. Ich hoffe, die Qualität ist nicht so unterdurchschnittlich wie kürzlich in einem Online-Testbericht gelesen. Leider nimmt er einem die Filter, aber mit gefilterten Sounds kann man mangels Obertönen eh nicht so sehr gut vocoden.
– Relativ handlich. Zwar kein Micro Modular oder MFB, die beide auf der XP-80 sitzen könnten, aber zierlicher als z. B. der KS-Rack mit seinen 5 HE.
– Die meisten Leute würden einem eher zum Virus als zum KS raten, allerdings auch, weil kaum jemand den KS kennt.

3. Waldorf Blofeld – Meine Prognose: Der Synthi des Jahres, Virus Snow hin oder her. Zugegeben, so dermaßen weit verbreitet ist er nicht, also gibt es noch nicht so viele erfahrene Benutzer. Von der Ergonomie eines Clavia oder Novation ist er weit entfernt mit seiner Matrix. Er hat die Effekte nicht dutzendweise, sondern nur 17 (16 × 1 + 1), und den Hall kann man wohl mittelmäßig vergessen. Und einen Audio-Eingang hat er auch nicht, somit auch keinen Vocoder. Ebenso kann ich nicht sagen, wie lange Waldorf uns diesmal erhalten bleibt, aber mit dem neuen Sortiment könnten sie sich sanieren. Aber allein die Soundengine in Verbindung mit dem Preis dürfte schon Kaufgrund genug sein (es sei denn, es gibt einen Haken an der Sache). Fragt sich, ob er für meine Zwecke geeignet ist.

Vorteile des Schurken:
– Drei vollwertige Oszillatoren, von denen zwei auch noch Wavetables abspielen können, und mit denen noch einiges mehr möglich ist.
– Auch hier zwei Filter, die auf unterschiedliche Weise verschaltet werden können.
– Sehr umfangreiche Klangbearbeitung mit ausgefuchsten Modulationsmöglichkeiten.
– 16facher Multimode.
– Programmierbarer Arpeggiator. (Okay, den werde ich in der Band wohl kaum brauchen, aber na ja...)
– Grafikdisplay.
– Macht sich noch eine Idee kleiner als ein Virus.
– Vollmetallbauweise, und das schließt die Knöpfe ein. Also mutmaßlich roadtauglich.
– Man bekommt einen neuen Synthi mit Möglichkeiten ohne Ende zu einem Preis, zu dem es kaum vergleichbare Gebrauchtgeräte gibt.

Das waren meine Ideen. Wie gesagt, mein Favorit ist die Novation KS-Reihe, besonders der KS5. Und es ist jetzt an euch, mir das auszureden, falls ihr es für sinnvoll haltet.


Martman
 
Eigenschaft
 
Mir fehlt leider total die Zeit um umfassend darauf einzugehen im Moment.
Das schreit ja nach einer langen Antwort :)
Der Virus hat keine umschaltbare Kurven - ich merke gerade in der Fusion wieviel Punch das bringen kann... aber du kannst die Hüllkurven trotzdem sich selbst modulieren lassen ( rekursive Hüllkurve ) und somit deren Charaktaristik verbiegen / shapen. Leider blendet der Virus auch nur 2 Wellenformen übereinander und morpht nicht von einer zur anderen, was dann nur noch mit Tables ginge - aber das sind dann ja quasi PCMs.

Ich hätte da ja einen Tipp der dir alles bis auf den Vocoder bietet, aber du weißt sicherlich, wen ich da meine. :)
So mehr schaffe ich jetzt nicht....

Also ich bring das doch kurz zu ende:
K 4 / 5 viele Möglichkeiten, nach oben nicht offener Sound - wirkt etwas bedeckt - zumindest was ich so gehört habe. Keine Mod-matrix, somit zwar viele feste Verknüpfungen, aber mir würde immer die eine fehlen, die nicht dabei ist.
Virus - mod Matrix - nach oben auch kein offender Sound - Weichzeichner und wenn man ihn quält relativ schnell am Alaisen. Gute Mod Matrix, viele Möglichkeiten
Blo - eigener Sound den man mögen muss. Nach oben deutlich differenzierter und manchmal schon fast brutal offen. Mod Matrix, viele Möglichkeiten.

Das Problem ist, du müsstest dir eine Rangfolge machen - was ist dir am wichtigsten.
Sound, Perfomance, Multimode, Effekte......
Wie gesagt am Virus Sound ist durchaus einiges auszusetzen und er funktioniert längst nicht bei allen Sounds. Filter und Multimode sind die Stärken. Es gibt viele Schwächen aber als Paket ist der Synth trotzdem sehr stark. Es gibt keinen so richtigen Durchhänger.
Für mich klingt es aber immer noch so, als hätte Herr Kleps einen Synth um seine Filter gebaut - jetzt rein vom Sound her. Die Osc. sind die Schwachstelle. Verzichtet man auf Filtergedöns und Effekte sieht der Virus dann gar nicht mehr so gut aus.
Von der Wertigkeit des Sounds würde ich Clavia, Fusion VA und AN1X als besser beurteilen..

Den Novation Sound mag ich nun z.B. gar nicht. Das ist dann Geschmacksache, aber ich hätte Schiss mir die hinbiegen zu können.
Die Frage ist dann auch, wie ist deine Philosophie ?
Weniger Charakter - mehr Formbar ?

Wie gesagt als Paket sieht der Virus immer noch mit am Besten aus - was mich irgendwie immer etwas ärgert, weil so richtig klasse ist der nicht.:)
 
Na ja, wirklich scharf soll er ja nicht klingen, ich will ja nicht auf Industrial/EBM machen. Ein echter Charaktersynthi muß er auch nicht unbedingt sein und auch nicht unbedingt den Sound eines bestimmten Echtanalogen oder so simulieren. Von daher habe ich lieber mehr Features als mehr Authentizität oder mehr Charakter (weshalb ich auch lieber einen Virtuellen mit 96 Oszillatoren als einen Echten mit 2 oder 3 Oszillatoren habe).

Multimode ist mir auf jeden Fall wichtig, dito interne Effekte. Bevor ich mir eine ganze Armada an externen Effekten kaufe oder mir einrede, daß der Synthi "so geil und fett klingt, daß ich gar keine externen Effekte brauche" (was auch schon dem Nord Lead 2 nachgesagt wurde mit seinen 2 Oszillatoren und 5 Filtertypen), lege ich mir lieber einen Synthi zu, der rein ausstattungsmäßig selbst als externes Effektgerät durchgehen könnte. Ebenso sollte die Synthese selbst über die Emulation klassischer und somit beschränkter Synthesizer hinausgehen, und da bietet schon der Virus b Beeindruckendes.

Überhaupt fange ich an, nach dem Studium diverser Benutzerberichte u. ä. mehr und mehr zum Virus zu tendieren. Nicht nur, weil er so vielseitig ist und eine riesige User-Base hat, sondern auch, weil ich ihn im heimischen Einsatz in Richtung Jarre prima verwenden kann, denn das kann er wirklich gut. Den preisgekrönten Phaser zum Bleistift hab ich mal in einem c gehört und kann bezeugen, das Ding klingt wirklich wie ein Smallstone. (Als intensiver Jarrehörer und selbst Besitzer zweier Smallstones sollte ich es wissen.) Abgesehen davon ist sowieso scheinbar gerade B-Virenepidemie, so daß ich mir den Virus noch vor dem MicroKorg anschaffen würde. Sollte sich der Virus in der Band nicht bewähren (warum auch immer, was ich bezweifle), kann ich ihn zum reinen Heimgerät umwidmen und in der Band immer noch auf Novation umsteigen. Sollte er sich doch bewähren, tritt irgendwann mit viel Glück an seine Stelle in der Band ein Virus kb, auf dessen Freifläche mit etwas Geschick sogar das Körgchen sitzen könnte. Oder ein Blofeld. ;-)

Falls noch jemand seine Meinung hierzu äußern möchte, nur zu, ich bin immer noch ganz Ohr.


Martman
 
Dann nimm ihn :)
So wie ich deine Fragen lese läuft es auch darauf hinaus - deswegen ja auch meine Paket Argumentation. Es setzt sich in der Band auch gut durch. Manchmal muss man aufpassen.
Er klingt zwar weich ( außer die Filter natürlich - da wird er dann scharf ), aber dieses Weiche ist dann zum Teil unangemeher Bestandteil des Sounds.
Also die Höhen die nicht richtig aufgelöst werden, nerven dann. Mit der Pulsweite und Mischungsverhältnis der beiden Wellenformen pro Osc. kann man das aber meist hinbiegen.

Es ist zwar ein VA, insofern sollte die Kopie eines Analogen schon irgendwie da sein - aber du hast natürlich recht in Bezug auf den Synth. also der muss für sich funktionieren - jeder VA hat so seinen eigenen VA Sound - so würde ich das mal sagen und der muss halt geschmacklich passen.

Shapen solltest du dann bei percussiveren Sounds auf jeden Fall. Gerade in einer Band wirst du merken, dass dir Sounds die zu Hause noch druckvoll sind und ohnehin vom Pegel bei kurzen Sounds ja oft höher eingestellt sind - wegen "Lautheit" - auf einmal verschwinden können.
Bei Bässen kann man außerdem recht gut den Bass Boost hinzuziehen. Dann aber nicht ausschließlich "fixed", sondern z.B. die Amp oder Filterhüllkurve, also praktsich dynamsich, hinzuziehen, so dass der Hub vergrößert wird.
Wie gesagt - jeder Synth hat seine Macken. wenn man sie aber kennt und speziell einen hat mit Mod-Matrix, also vielen Eingriffsmöglichkeiten, kann man entsprechend "drumrum" programmieren. Darum ist mir diese auch so wichtig. Nicht nur aks kreative Spielwiese, sondern auch zwecks "Fehlerbehebung".
Das ist dann nämlich auch der Punkt, an dem man dann doch viel im Display unterwegs sein kann, weil die direkten Einstellungsmöglichkeiten erstmal nur für's Grobe sind.
So jetzt mache ich das Feld aber mal frei.....
 
Hi -
ich habe mir vor einiger Zeit auch einen Virus KB zugelegt - damals mit den Bedenken im Bauch, dass das Teil erstmal offensichtlich zu sehr auf die Trance/Electro/.... Schiene abhebt - und das Gerät hat diese Bedenken hervorragend beiseite geschoben.
Klar kann man damit all dies machen - aber eben auch nahezu alles Andere (manchmal vermisse ich Samples, ok). Das braucht zwar recht intensive Schrauberei zum Soundoptimieren, aber dazu gibt es einmal eine sehr gute Softwareunterstützung und man kann eben auch alles Wichtige direkt am Gerät zugreifen. Das, zusammen mit einem wirklich druckvollen Sound in Leads, Bässen und einem guten Satz an Effekten macht den B bzw. KB zur Zeit zu einem wirklichen Schnäppchen - also ich bin glücklich geworden mit dem Teil.
ciao,
Stefan
 
Von mir auch ein "pro-Virus"-Voting. Mit dem kannst du wirklich gar nichts falsch machen, und das Preis-Leistngs-Verhältnis des Virus B ist unschlagbar, es sei denn, du kannst dich zum Blofeld durchringen, dessen Preis wirklich eine Unverschämtheit im positiven Sinne ist.

Daß der Virus bei Analoggeräte sammelnden Graswachsen-Hörern als nicht so wahnsinnig prickelnd verschrien ist, sollte keinen Interessenten abhalten - das ist wirklich Kritik auf hohem Detailniveau, der Virus ist ein guter, flexibler Universalsynth und leistet sich in keinem Bereich Schwächen, solange man den Grundklang mag. Den Novation-Geräten ist er m.E. haushoch überlegen.

Einzig spaß am selber Klänge schrauben sollte man haben - als Presetgerät ist er tatsächlich etwas trancelastig, aber dafür kan die Klangerzeugung wenig.
 
Daß der Virus bei Analoggeräte sammelnden Graswachsen-Hörern als nicht so wahnsinnig prickelnd verschrien ist, sollte keinen Interessenten abhalten - das ist wirklich Kritik auf hohem Detailniveau,

Das hat halt viel mit Hörgewohnheiten zu tun. Das Analoge den besseren Analogsound bieten ist ja auch kein Thema. Ich würde nicht auf hohem Niveau sagen - jedem der Analoge kennt springen die Sachen mitten ins Gesicht.
Die haben dann aber keine oder wenig Effekte - Multimode und so weiter wird dann auch schwieriger. Der Virus klingt wie ein Virus und das ist ja auch gut so.
Nur man hat ja die Eingriffsmöglicheiten..... Der Vorteil bei Analogen ist einfach, dass diese soundlich meist schon so funtionieren, da muss man sich nicht soviel den Kopp machen. Sind aber ja auch ihre eigenen Spezialisten.
 
Das stimmt teilweise ;)...
Trotzdem: zeig mir den Rezipienten (im Sinne von normal-Musiker, nicht im Sinne von Schwurbel-Nachmesser), den im Blindtest einen Virus als unanalog entlarvt oder schlüssige Gründe dafür nennen kann, warum es stattdessen unbedingt ein Moog sein muß...
Wer mit einem Virus keine Sounds hinkriegt, die "dir mitten ins Gesicht springen", der kann ihn schlicht nicht bedienen. Hörgewohnheiten? also meine Wertung von Musik orientiert sich am musikalischen Gesamtzusammenhang, der Komposition und an passender, origineller Klangauswahl sowie virtuosem Spiel - weniger am Schwurbelgehalt digitaler VA-Oszillatoren.

Es liegt mir fern, unbestreitbare Unterschiede zwischen Analog/Digital, Mac/PC, Röhre/Ampsim, Fisch/Fleisch und Flügel/Digitalpiano wegzudiskutieren - nur muß man schon hier und da die Frage nach der jeweiligen musikalischen Relevanz solcher Unterschiede aufwerfen.
..und das meine ich mit hohem Detailniveau...

However- mit dem Virus ist man auf der sicheren Seite...
 
Ich hatte gehofft den Begriff Schwurbel hier nicht zu finden - aber egal :)
Du hörst es ja auch bei anderen Sachen. Sync z.B ist fast immer eine gute Möglichkeit.

Mit ins Gesicht springen meinte ich auch nicht eine Bewertung im Sinne von gut oder schlecht, sondern nur bezüglich des Unterschieds. Das müsste jetzt nicht mal VA vs Analog sein, es könnte Analog VS analog sein. Also ich habe extra keine Bewertung vorgenommen und du musst das jetzt eigentlich nicht verteidigen.
Ich höre den Unterschied halt sehr deutlich und da kann ich nichts für.
Aber - je mehr VA Spuren zusammenkommen, desto "schlimmer" wird das. Die Fehler addieren sich auf. Ich habe letzt wieder komplette Arrangements von der "Keyboards von gestern" gehört und sorry, das die Signale viel natürlicher ineinandergreifen, das mehr Struktur und Tiefe im Sound ist........ hört sogar ein Blinder :) - blöder Vergleich, nicht ? :) Das hat dann nichts mehr mit Detailverliebtheit zu tun.
Ob das ganze in 10 Jahren überhaupt noch eine Rolle spielt ? Die Hörgewohnheiten änders sich ja schon jetzt. In 10 Jahren wäre man vielleicht soweit, die Unterschiede für Otto-normal-Verbraucher - also bezahlbar auszumerzen. Was ist wenn das dann gar keinen mehr interessiert. Dazu kommt dann auch noch das MP3 Zeitalter.
Du sagst ja jetzt schon - "sichere Seite" und nur Detailverliebte. Vielleicht ist es ja schon soweit und ich habs noch nicht mitbekommen.
Außerdem gibt es ein Verständigungsproblem:
warum es stattdessen unbedingt ein Moog sein muß...
Der Virus klingt wie ein Virus und das ist ja auch gut so.
Aber im Ernst. Wie gesagt bei mehren Spuren wird es für mich dann heikel. Da bin ich im Moment froh, dass ich noch den MW 1, den G1 und Pulse habe.
Aber - ich habe doch selbst einen, eben wegen der anderen Vorzüge. Wobei ich bald fast alles mit der Fusion mache werde und den Virus evtl. nur noch als Lieferanten für ein paar Sättigungssound benutzen werde, weil der Fusion einfach ein Verzerrer pro Stimme fehlt. Fusion ist auch VA und auch kein Analoger - also Grundsatzdisskusion in der Richtung wollte ich überhaupt nicht anzetteln.
Wenn ich allerdings die Wahl hätte, dann wäre mein Traumsynth ein Hybrider. Analog + Digital so wie es Ansatzweise im Q+ passiert ist. Also eine Fusion + Analoger + Wavetable + Kammfilter......
Mit der Musik hat das dann weniger zu tun. Wir haben ja vom Sound gesprochen und nicht über Komposition. Also selektiert behandelt.
 
synthesizer von gestern muss es natürlich heißen :screwy:
 
Dein scharfes Gehör in Ehren - wie ich oben schrieb: weder will ich dir das in Abrede stellen, noch will ich hier eine Grundsatzdiskussion anzetteln, die Fragen behandelt, die in Onlineforen seit Jahren zum Gähnen oft durchgekaut werden. Ich bin auch nicht ganz taub und kann bestätigen: es gibt objektive, auch qualitative Unterschiede zwischen a, b, c und d - alles o.k. soweit.

Ich hatte die Frage der Relevanz aufgeworfen (nach 15 Jahren Praxis mit ungefähr 15-20 Synths erdreiste ich mir das einfach mal ;))- ganz klar eine subjektive Schmerzgrenze, die jeder je nach musikalischem Hintergrund an unterschiedlicher Stelle ansetzen wird. Daß man diese im "Synthesizer-Magazin"-Forum anders ansetzen wird als im Rest der Welt, ist mir bewußt.
Daß dies für 90% aller populärer Musik aber nicht unbedingt die alleingültige Meßlatte darstellt aber auch.

Der Punkt ist:
Wir haben hier einen Threadsteller, der in einer Rock/Pop-Coverband spielt, RomPler wie XP80 und K2k gewöhnt ist, 500-800,- ausgeben will und als Ergänzung einen flexiblen, analogartigen Synth für Bühne und Proberaum sucht (nicht so sehr zum überlagern von zig Spuren aus dem VA. Oder hab' ich was verpasst und wir reden von Studioproduktionen elektro-lastiger Musik?).
Wir sind sogar übereingekommen, daß der Virus ein guter möglicher Kandidat ist (btw mag ich persönlich alles von Clavia lieber - einen Virus hab' u.a. ich trotzdem).
So what?

Nun hab' ich hab' schon viele Live-Keyboarder nebst unterschiedlicher Locations und zugehöriger PA gesehen und gehört - komisch, daß weder Schwurbelprobleme, digitaler Sync, unschönes Weichzeichnerverhalten oder "Struktur und Tiefe im (Synth-)Sound" da dramatisch ins Soundbild gepfuscht hätten, sondern (wenn man mal meckern wollte) eher Soundauswahl, Mix, mieses EQing, miese PA und nicht zuletzt unzulängliche Spielweise.
Mal Hand auf's Herz: wenn das so ist - fallen da im Vergleich die obenstehenden unbestrittenen Unterschiede zwischen grundsätzlich brauchbaren Synths nicht unbestreitbar in die Größenordnung "Details & Geschmackssache"?

Es geht um Sound, nicht um Musik? ? ? Bei aller Synth-Liebe - wie will man das denn trennen?
 
Du hast recht. Vom Threadtitel haben wir uns entfernt und es spielt nur dann eine Rolle wenn es um VA X gegen Y geht oder überhaupt ein Analoger im Gespräch wäre.
Auch in Bezug auf die Livesituation ist das völlig richtig. Da lebe ich ja auch noch eher mit Kompromissen.
Also da können wir jetzt gerne an diesem Punkt aufhören - weil auch da hast du recht - irgendwann dreht es sich dann auch im Kreis. Ich denke dazu ist das Wichtigste gesagt und wie das jeder für sich bewertet - ist dann einfach auch jedermanns eigene Sache.
Ich persönlich lebe zwar mit kompromissen, die muss man irgendwie immer machen - aber ich möchte der Industrie auch nicht signalisieren, dass einfach immer mehr Presets das Ziel sind oder nochmehr Möglichkeiten. Die Qualität sollte schon noch besser werden - jedenfalls wäre das mein Wunsch und im Prinzip liegen wir ja gar nicht soweit auseinander, wenn man mal zwischen den Sätzen liest. :)
 
Das kann ich zu 100% unterschreiben
 
Es geht um Sound, nicht um Musik? ? ? Bei aller Synth-Liebe - wie will man das denn trennen?

Naja, Sound, also Klang, ist ja nur die Ausarbeitung der Komposition - reines Handwerk.
Herz und Seele sind die Komposition, das ist die Kreativleistung.

Nimm eine Partitur von Mozart, sagen wir die 40.Synphonie. Die Komposition und damit der Geniestreich der wunderschönen Melodie ist schon auf dem Papier vollkommen komplett.

Wie es dann klingt liegt an vielerlei Handwerk...Akustik der Halle, Professionalität der Instrumentalisten und des Dirigenten, etc.

Das zu differenzieren kann aber leider nicht jeder. Bestes Beispiel sind da gerade die ganzen Verlage. Da schickt man als Amateuer mit logischerweise begrenzten technischen Möglichkeiten (und ebenfalls begrenzter technischer Ahnung - ich bin schließlich Musiker, kein Tontechniker) seine Ideenvorlagen an Verlage und zurück kommt "also die Stücke sind ja echt originell, aber professionell klingt das nicht..." - sowas ist jedesmal zum Kotzen, kommt man bei einem Verlag unter, so findet die Ausarbeitung dann doch ohnehin in deren Studios statt.
Zudem finde ich es als kreativ arbeitender Mensch eher hinderlich, wenn unzählige Ideen im Kopf kreisen, man aber an einem einzelnen Stück hängt, weil irgendwas Klangliches noch nicht 100% ist...da beende ich das eher und widme mich der nächsten Idee, indem Wissen daß bei einer späteren Verwertung das Stück ohnehin neu produziert würde.

Sorry daß ich mich an dem besagten Satz hier jetzt so aufhänge, gehört auch nicht wirklich in den Thread.
Aber der Klang ist eben nur die handwerkliche Ausarbeitung und ob ein Virus, Nordlead oder Q orgelt ist 99,99999% aller Höhrer piepegal.

MZ
 
So, Inkubationszeit (= Zeitspanne zwischen dem Ersteigern und der Ankunft des Virus) hat begonnen. Mal sehen, wie er ist.

@Off-Topic-Abschweifen: Solange das nicht in einen Wir-bashen-Novation-Thread ausartet... Und gerade in einer Live-Situation in einer Amateur-Coverband spielen Details keine so extreme Rolle, auch wenn ich auch schon mal genauer hinhör. Ich meine, die XP-80 ersetzt mir auch das Rhodes und die B-3 (60s & 70s-Board sei Dank), ich muß die Geräte nicht im Original haben.


Martman
 
Tja, *schnief* heute hab ich ihn in Empfang genommen, meinen B-Virus. *Schnief* Passende Erkältung hab ich auch. *Hüstel*

Ja, ich bekenne, ich bin ein solcher Freak, daß ich Unboxing-Fotos von Gebrauchtsynthis mach...
Virus001.jpg


Virus002.jpg


Virus003.jpg


Auf 4.9 upgedatet ist er auch schon, die ersten Sounds sind aus dem Netz geholt, und das Selbstbasteln geht demnächst auch los. Schade nur, daß das originale Garantiesiegel noch unversehrt ist, ich würde gern eine Rackwanne anbringen...


Martman
 
na dann wünsch ich euch beiden gute Besserung und viel Spass.
und herzlichen Glückwunsch.:)
 
Jetzt hab ich ganz feuchte Augen.... ich hoffe mein Micron kann mich wenigstens etwas trösten...
 
klar - lasse dich einfach von einer Kurve umhüllen - Amp das Gefühl etwas und damit es nicht zu schön wird - vorne etwas verstimmen.
 
*grins* Der Virus meint es gut mit mir. Das Garantiesiegel geht sowieso schon ab. Heute abend kommt er ins Rack, dann staubt er auch nicht mehr ein.

Jetzt hab ich ganz feuchte Augen.... ich hoffe mein Micron kann mich wenigstens etwas trösten...
Deiner hat wenigstens 'ne Begleitaut- äh, 'n Patternsequencer (auch wenn der keine MIDI-Daten ausgibt, sonst hätte ich wohl auch längst einen Micron).

klar - lasse dich einfach von einer Kurve umhüllen - Amp das Gefühl etwas und damit es nicht zu schön wird - vorne etwas verstimmen.
Aber nicht overdriven mit dem Verstimmen, das gibt nur Verstimmungen statt Sättigung. Nach dem Motto: Wo Coder singen, da laß dich ruhig nieder.


Martman
 

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben