VA-Synth mit guter Bedienbarkeit, Echtzeitkontrolle, für Bühne und Aufnahmen zuhause?

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Hallo Zusammen,

Will gerne einen möglichst einfach bedienbaren Synth anschaffen, mit dem ich z.B. Basslinien/Percussion und einzelne Spuren (Flächen, Leads, Solostimmen) daheim aufnehmen, aber auch live mit dem selben Teil reproduzieren kann, inklusiver der Möglichkeit, die Sounds während dem Spielen am Gerät zu verändern.

Rahmenbedingungen:
- möglichst wenig unterschiedliches Equipment
- klassische Synth-Sounds sollen simuliert werden können, guter Grundsound, polyphon/mehrfach multitimbral spielbar (z.B. wegen Basslinie, Solostimme/Fläche gleichzeitig)
- für live wäre Sequencer, Tap Tempo etc. sinnvoll
- bei Keyboard-Versionen: vernünftige anschlagsdynamische Tastatur (mind. 49 Tasten), wenn möglich mit Aftertouch
- Bedienelemente "zum Schrauben" am Gerät (wäre mir sehr recht, für den "kreativen Prozess", und auch als Wiedergutmachung für jahrelange digitale Bedienoberflächen)
- vernünftige Integrationsmöglichkeit in Homerecording (PC/Cubase, Tascam-Interface), da bin ich bei den "älteren" Instrumenten unsicher
- Budget bis etwa 1000 €

Nachdem ich schon viel, auch hier im Forum, gelesen hab, sind mehr Fragen da als am Anfang, weil z.B. verschiedenenortens folgendes gesagt wird:
- Novation Ultranova: Offenbar Wunderkiste, aber mir Tastatur zu klein; Vorgänger-Novas als Desktop-Teile geeignet? Bei den Keyboard-Versionen zu kleine Tastaturen
- Akai Miniak/Alesis Mircon: Tastatur zu klein und schwer bedienbar wegen magerer Bedienoberfläche
- Korg R3: Tastatur zu klein
bei "älteren" Instrumenten:
- Yamaha AN1X: Sound sicher gut, aber wohl umständliche Bedienung, zum Klangschrauben nicht geeignet?
- Waldorf Q Keyboard, hätte auch alles, insbes die "Knöpfe", aber selten, zu teuer?
- Blofeld Keyboard: Soundumfang, Möglichkeiten, Tastatur sicher super, aber zu wenig Kontrollmöglichkeiten
- Alesis Ion: auch selten, Optik/Oberfläche nicht mein Ding
- Access Virus, Nord oder polyphone analoge wie DSI Prophet 08: kann ich mir nicht leisten, auch wenn da halt reichlich Knöpfe dran wären ;-)

Weiss nicht, was ich an VA-Synths der letzten Jahre alles vergessen hab, was noch in Frage käme, und dann doch wieder nicht. Und wenn man Richtung Desktop-/Rack-Synths schaut in Kombination mit einer MIDI-Tastatur, dann verfielfachen sich die Möglichkeiten ja noch einmal...

Konnte bisher erst wenige Geräte antesten (Korg R3 und Akai Miniak), da war der Sound bei beiden gut, mit dem neuen Casio hingegen konnte ich nichts anfangen, auch nicht mit der Bedienung.

Für den Moment wär ich bei Korg Radias gelandet, der ist vereinzelt gebraucht noch zu bekommen, hat eine insgesamt gute Ausstattung und wohl auch einen guten Sound. Angeblich können seine Sounds auch so verändert werden, dass sie nach "Vintage" klingen. Dass MMT-Sounds "dünn" klingen sollen, kann ich mir nicht recht vorstellen, bei einer Syntheseform aus dem Jahr 2006. R3 klang ja schon nicht schlecht, ich erwarte auch keinen "Oberheim-Sound aus den 80ern" von so einem Gerät.

Digital - analog - von wegen Sound:
Die neuen analogen wie Arturia Minibrute oder Moog Minitaur z.B. wären für Basslinien oder Solostimmen sicher erste Wahl, aber da bin ich erstmal monophon unterwegs und brauche auch wieder weitere Instrumente (für andere Sounds und Tastatur und...). Ob so ein Instrument z.B. mit einem Radias zu koppeln der Weisheit letzter Schluß ist, weiß ich auch nicht, bin ja erst in der Orientierungsphase. Auch bin ich da sicher schon "über dem Limit".

Wenn man der Werbung glauben dürfte, müsste man ja nur einen Korg Kronos kaufen, der "kann alles". Bin aber doch skeptisch, ob man z.B. mit der AL-1 Engine, programmiert bzw. bedient über die Oberfläche des Kronos, was vergleichbar Kreatives hinbekommen würde, wie mit einem Radias mit Knöpfen. Erstellen und Reproduzieren soll ja beides möglichst einfach und intuitiv gehen.

Wäre nett, wenn Ihr Eure Erfahrungen als Besitzer entsprechender Instrumente an dieser Stelle mitteilen oder mich auf weitere Threads verweisen könntet.

Vielleicht gibt es ja doch einen bezahlbaren "VA-Allrounder-Synth", oder eine bestimmte Kombination macht aus Eurer Erfahrung hier Sinn.

Viele Grüße Gyrhead
 
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Hmm, ich kann dir nichts zu den genannten Geräten sagen, ich kann dir nur noch eine weitere Möglichkeit zeigen: den Studiologic Sledge

Kostet knapp 1000€, ist 8-stimmig polyphon und hat 'ne Menge Regler, außerdem ist Fatar einer der besten Tastatur-Hersteller...

Ich konnte ihn mal kurz auf der Musikmesse in Frankfurt anspielen und das Teil hat mir ziemlich gut gefallen! Es hat sofort Spaß gemacht, mit den ganzen Bedienelemente die verschiedenen Presets zu verändern und der Sound war auf jeden Fall nicht schlecht (ich habe aber auch nicht so ganz die Vergleichsmöglichkeiten...) ; es sind z.B. auch klassische Moog Leads möglich...

Guck' ihn dir einfach mal an, hier noch ein paar Links dazu:

http://www.studiologic-music.com/
http://www.amazona.de/index.php?page=26&file=2&article_id=3894
http://www.delamar.de/instrumente/studiologic-sledge-synthesizer-13184/
http://www.musicstore.de/de_DE/EUR/-/art-SYN0004020-000?campaign=GBase
http://www.da-x.de/de/studiologic-sledge-synthesizer.html

Achja, ich weiß nicht, wie lange du noch warten kannst, da der Sledge ja erst auf der diesjährigen Messe vorgestellt wurde, ist er noch gar nicht lieferbar (Bei Thomann steht ab Ende Juli, beim Musicstore Ende Juni...).
 
Ja, wenn du bei gebrauchten Viren nur die TIs rausguckst, ist klar, daß sie teuer sind. Ein Virus kb (Basis Virus b, 61 Tasten, Bedienung der eines Virus TI Keyboard überlegen) liegt schon seit Jahren deutlich unter 1000 €. Der bietet dann natürlich weder einen digitalen Audioausgang (TDIF schon mal erst recht nicht, das hat überhaupt kein Synth) noch totale DAW-Integration.

Von Novation käme noch die Supernova II als Keyboard in Frage, die ist aber für Total Integration und Digitalausgänge wie die meisten 61-Tasten-Synths deiner Preisklasse zu alt, außerdem herrscht nach dem Ding rege Nachfrage, da ist nicht so ohne weiteres gewährleistet, daß du sie für unter 1000 € kriegst.

Mit Sicherheit unter 1000 € gibt's Novation KS4 und KS5. Nachteile:
  • selten, weil ihn damals kaum jemand neu gekauft hat, weil ihn keiner kannte
  • nur 12 Stimmen und 4fach multitimbral; könnte eng werden, wenn du den Novation als einzigen Klangerzeuger zum Abfahren ganzer MIDI-Arrangements nutzen willst (dafür gibt's aber keine Fallstricke à la Virus b, wo der dritte Oszillator zuschaltbar ist und dann Stimmen klaut; die KS haben ehrliche drei Oszillatoren pro Stimme)
  • samplebasierte Oszillatoren, auch die Grundwellenformen sind Samples
  • nur 1 Filter pro Stimme (12/24 dB/Oktave, LP/BP/HP, kann also im Gegensatz zur Supernova nicht z. B. 18 dB/Oktave)
  • Kunststoff-Seitenteile müssen nicht unbedingt roadtauglich sein
  • hat manchmal Performanceprobleme, weil DSP bei Überlastung schwächelt
  • hat natürlich nicht den Sound eines Nord Lead


Martman
 
Danke für eure Tips!

Der neue Studiologic Sledge wäre sicher toll, für jede wichtige Funktion ein Regler, große Tastatur, wäre als "Blofeld zum Schrauben" soundmässig für meine Zwecke sicher voll ausreichend, ist aber leider monotimbral, das ist schade. Das ist auch mein k.o. Kriterium für die Ultranova gewesen, sonst hätt ich die - trotz kleiner Tastatur - vielleicht schon gekauft.

Habe mich auch beim Thema Homerecording unpräzise ausgedrückt, da weiß ich einfach zu wenig, was die Geräte und mitgelieferte Software-Pakete können oder auch nicht. Für zuhause brauch ich keine volle Computerintegration in dem Sinne, dass ich alle Funktionen über den Rechner steuern können will.

Wichtig wäre, halt, dass beim Aufnehmen Regleränderungen am Gerät (Soundveränderungen, Modulationen, Effekte usw.) mitaufgezeichnet werden können, ohne dass man auffällige Parameter-Sprünge hört.

Wenn das mit den Geräten der Endneunziger ginge, dann kämen wohl eine ganze Reihe von Instrumenten in Frage:
- Novation Supernova Keyboard
- Waldorf Q Keyboard
- Access Virus Keyboard
- ??

Schade ist nur, dass die eben alle schon älter sind, und vor einem Gebrauchtkauf kaum ausprobiert werden können, darum die Frage: Welche könnt ihr als "Allrounder" für Live und Zuhause am ehesten empfehlen, wo liegen etwaige Stärken/Schwächen?

Alle der genannten Instumente haben ja insgesamt ein imposantes Leistungsspektrum, genügend Stimmen, mehrfach timbral usw...

Was meint Ihr zum Korg Radias? Der hat doch noch einen ausgefuchsten Sequencer an Board, wäre doch für Live sicher nützlich?

Grüße Gyrhead
 
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Ich würde bei den Gebrauchtgeräten den Virus Classic von Access empfehlen (Desktop-Expander ohne Tastatur, dafür mit vielen Reglern) - das ist quasi der Virus B als Neuauflage, also die Geräte sind zumindest nicht so "alt" (wenn man bei digitalen virtuell-analogen Synths überhaupt von "alt" sprechen kann...). Als zweites wäre vielleicht der Roland JP-8000 (mit Tastatur und vielen Reglern) oder dessen tastaturlose Expander-Version JP-8080 erwähnenswert.

Beide Hersteller liefer(te)n ordentliche Qualität bei ihren Geräten. Wenn sie vom Vorbesitzer pfleglich behandelt wurden (also mehr Heimstudio und weniger Bühneneinsatz mit Bierpullen und Zigarettenkippen), sollten sie auch heute noch ohne Einschränkung für viele Jahre funktionieren. Und beide sollten für etwa (bzw. unter) 500 Euro zu haben sein - obwohl der Preis für den JP-8000 in letzter Zeit deutlich angestiegen ist...
 

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