Vergleich der Entwicklung von Audio-Sequenzer im Laufe der letzten Jahre

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Bloodwurst
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Ich habe jetzt ca. 9 Jahre Cubase VST 32 Version 5 benutzt und wollte mich DAW-mäßig verändern. Durch das Keys-Sonderheft bin ich auf Samplitude SE 9 gestoßen. Nach reiflicher Überlegung habe ich auf MusicStudio 2008 deluxe (e-version/94 Euro) aufgestockt.
Es geht mir jetzt nicht darum, mit dem Finger auf ein Produkt zu zeigen und zu sagen: das ist schlecht und das ist klasse. Vielmehr möchte ich einen kleinen Vergleich aufzeigen, wie sich Audio-Sequenzer im Laufe der letzten Jahre verändert haben.

Installation SAM:
Ich arbeite mit einem Line 6 Toneport UX 1, der auch als Soundkarte fungiert. War ich natürlich gespannt, ob die Installation so leicht von statten geht, wie es auf der Magix-Seite angepriesen wurde. Installation angeklickt, es läuft. Dann ins Internet und den Aktivierungscode rübergezogen und schon ist die Installation gelaufen. Unter Cubase hatte ich mit der Treiberinstallation des UX 1 große Probleme, aber SAM hat alles korrekt erkannt und ich bekomme sofort ein Audiosignal im Trackeditor angezeigt.

Die Benutzeroberfläche:
Das Einrichten eines neuen Projekts (VIP genannt) ist in SAM recht einfach, genauso wie es in VST kein Problem ist. Vorteil bei SAM ist, dass man nicht dauernd erst den Mixer oder ähnliches aufklappen muss, wenn man ihn mal geschlossen hat. Man klickt einfach auf die untere Leiste, wo alle wichtigen Editoren eine schmale Schaltfläche haben und schon sind der Mixer bzw. andere Editoren am Start. Die Oberflächen sind bei beiden Programmen sehr übersichtlich und in ihrer Funktion zum Teil sogar sehr ähnlich. Ein intuitives Arbeiten ist sowohl mit SAM als auch mit VST nach kurzer Eingewöhnungszeit sehr schnell möglich. Bei SAM ist Workflow allerdings ein wenig moderner und dadurch einfacher. Cubase ist insofern im Vorteil, dass man mit einem Rechtsklick der Mouse sofort alle Werkzeuge zur Hand hat, während man bei SAM immer erst in die obere Leiste klicken muss. Was mich bei SAM allerdings sehr erfreut hat, ist die extreme Vergrößerung im Arrange-Editor. Man kann wirklich bis ins kleine Detail der Wavedatei vergrößern, was in VST so einfach nicht möglich ist.

Der Sound:
Was nützt einem der beste Workflow wenn Sound und Aussteuerung nicht der wahre Jakob sind. Ich habe ein Gesangsmikro (Shure SM 58) an den Toneport angeschlossen. Was mich sofort überrascht hat war die Tatsache, dass ich ein Top-Signal in SAM hatte, obwohl die Gear Box gar nicht eingeschaltet war. Dann habe ich einen kurzen Vocaltake aufgenommen.
1. Keinerlei Latenz. Da hatte ich in VST in letzter Zeit immer größere Probleme, was mich mit dazu bewogen hat, zu SAM zu wechseln (Stichwort Audio-Engine, Low Latency).
2. Der Klang ist einfach prima. Auch diverse Takes mit den virtuellen Amps von Line 6 kommen in SAM hervorragend rüber. Sehr direkt aber auch voluminös. Das macht richtig Spaß.
3. Mehr Power. Ich habe einen Instrumentaltrack in SAM geladen, den ich schon in Wavelab gemastert und dort auf 0 db hochgemischt hatte. Ich war erstaunt, dass man in SAM noch einige Luft bis zur 0 db Grenze nach oben hatte. Auch geladene Tracks klingen in Sam plastischer und frischer als in Cubase.

Mixing, Mastering und Effekte:
Die Mischer sind sich bei beiden Programmen relativ ähnlich. Vorteil bei SAM ist, dass man dort bis zu 64 Spuren anlegen kann, während bei VST "nur" 16 Audio- und 16 Midikanäle bzw. -spuren möglich waren. AUX-Wege bietet VST hingegen mehr. Mastering geht in VST nur eingeschränkt, dafür gibt´s ja Wavelab. Die Mastering-Suite in SAM ist sehr gut, aber sicherlich noch ein wenig ausbaufähig. Mit den passenden PlugIns kriegt man aber auch in SAM Top-Ergebnisse hin. Die internen Effekte sind in beiden Programmen sehr gut. Was mir in SAM ein wenig abgeht, ist ein Send-Effekte Rack wie in Cubase, was immer gut und CPU schonend gearbeitet hat. Apropos CPU: Auch dabei ist SAM um Längen stärker. Kein Knacksen, keine Aussetzer bisher. Prima!
Die Installation von externen Effekten in SAM ist denkbar einfach. Das "PlugIn-Lager" öffnen und die dll.dateien per Drag and Drop in den Arrange-Editor ziehen. SAM fügt die Effekte automatisch in die DirectX bzw. VST Ordner ein.

Fazit:
Man merkt deutlich, dass mein Cubase VST 32 schon erheblich in die Jahre gekommen ist. Samplitude Music Studio 2008 deluxe ist in fast allen Belangen dem etwas angestaubten Sequenzer überlegen, von daher ist der "Vergleich" ein wenig unfair.
Man kann abschließend sagen, dass VST Ende der 90er top war, aber in der heutigen Zeit ist selbst ein sehr günstiges Programm wie SAM absolut "state of the art". Wie schon gesagt, das sind nur meine ersten Eindrücke von SAM.

Schöne Grüße
Ulli

P.S.: Vielen Dank an meine Frau, die für mich getippt hat.
 
Eigenschaft
 
Hi,

ich kann mich dem von Dir Beschriebenen nur anschliessen. Meine ersten Schritte begannen bei Cakewalk Sonar 2XL, gingen dann weiter über Cubasis VST 5 und schliesslich landete ich bei Sam V8 SE, wobei ich mittlerweile Sam 9SE nutze und voll und ganz zufrieden bin.:great:

Ergänzend noch zwei Anmerkungen: durch die Nutzung zweier Monitore, kann man den Workflow (ähnlich wie bei anderen DAWs wahrscheinlich auch) noch optimieren, indem man in einem Monitor das Arrangefenster öffnet und im anderen Monitor den Mixer, Plugins, Peakmeter, etc...:great:
die zweite Anmerkung bezieht sich auf eine Äußerung von Dir:
Cubase ist insofern im Vorteil, dass man mit einem Rechtsklick der Mouse sofort alle Werkzeuge zur Hand hat, während man bei SAM immer erst in die obere Leiste klicken muss.
Welche Werkzeuge meinst Du? Egal an welcher Stelle ich in Sam in ein VIP rechtsklicke, geht bei mir immer ein entsprechendes Kontextmenü auf, indem ich alle relevanten Werkzeuge vorfinde (evtl. ganz wenige Ausnahmen).:confused:
TIP: wenn Du die Keys- Version besitzt - in dem Heft gab es in dem Beitrag so eine kurze raustrennbare Zusammenfassung der wichtigsten Shortcuts in Sam. Die in Kombination mit den Kontextmenüs und Du vergisst ganz schnell die Werkzeugleisten (noch mehr Shortcuts gibts im Handbuch!!):D
 
High Ulli/Bloodwurst,

. . . willkommen im Club ! ;)

Ich habe, wie Du, mit Cubase begonnen, habe mich aber inzwischen bis Sam 10 Prof. "hochgearbeitet" - und habe es nie bereut !

Ich finde Samplitude einfach genial intuitiv zu bedienen und auch von den Arbeits-Ergebnissen - egal welcher Art - sehr (!) zufriedenstellend.

Gruß

Robert
 
@jaumusik
Mit Werkzeugen meine ich Schere etc,aber wahrscheinlich mache ich noch was falsch :D

edit:wie ich gerade sehe,kommen wir aus der selben Region.

@robertschult
Ich war wirklich total überrascht,daß die Soundergebnisse so extrem unterschiedlich waren.Man merkt da wirklich den Altersunterschied zwischen den Sequenzern.
 
Na das freut mich ja, hier einen "Landsmann" zu treffen:D

Wie gesagt, ich empfehle Dir, Dich mit den Shortcuts zu beschäftigen. Beschleunigt den Workflow ungemein. Beispiel die "Schere": Statt erst oben in der Leiste auf die Schere zu klicken und dann an die Stelle klicken wo der Cut erfolgen soll, gehst Du sofort an die zu schneidende Stelle, klickst einmal (linksklick) an die betreffende Stelle und drückst die Taste "R" um das selektierte Objekt zu trennen.:great:
Theoretisch kann man Sam zu ca. 80% (wenn nicht sogar mehr) per Shortcuts steuern.:great:

Ich gebe Dir auch Recht: klanglich ist Sam ein echter Meilenstein in der DAW-Landschaft. Leider wird es immer wieder eher stiefmütterlich behandelt. Cubase, Sonar, Logic & Co sind eher präsent - liegt wahrscheinlich an dem nicht unerheblichen Preisunterschied zu Sam (zumindest bzgl. der Classic oder Pro- Version). Aber ganz ehrlich: für den "Normalo" unter uns sind die Grenzen der SE-Version nur schwer vollständig auszuloten oder zu überschreiten.:D
 
Um den an sich schon guten Vorschlag von jaumusik noch eins draufzusetzen :):
bei mir sind die Shortcuts so eingerichtet, daß die Anfangsbuchstaben sinnvoll zu den Funktionen passen:
- R = Record
- T = Trennen (Schere)
- N = Normalisieren
- M = Mixer
usw... klappt sicher nicht immer, aber immer öfter ;) :D
 
bei mir sind die Shortcuts so eingerichtet, daß die Anfangsbuchstaben sinnvoll zu den Funktionen passen


Öhm...das war bei allen Sam-Versionen mit denen ich zu tun hatte die Standard-Einstellungen...:redface:

Genauso wie du es auflistet, war das bei mir schon immer standardmäßig konfiguriert :confused:
 
Die Nummer mit den Tastaturbefehlen habe ich auch hintereinander.Ich glaube langsam ,wie jaumusik auch,daß Samplitude wirklich ein wenig stiefmütterlich behandelt wird.Ist schade,denn man bekommt schon eine Menge für sein Geld.
 
Dieses "stiefmütterlich" behandelt werden, hat nach meiner Vermutung seinen Grund in dem Vertrieb und in der wechselhaften Firmengeschichte.
Als ich 2000/2001 mein Sam 5 kaufte, war es die einzige (mir bekannte, was nicht viel heißen will, da ich damals noch kein www hatte;)) deutschsprachige Software. Versand und Hotline (normale Festnetznummer) waren damals in Dresden. Ich kenne den Verlauf der Softwareschmiede nicht genau, aber bevor es zu Magix kam, war noch eine Station (Emagic?) dazwischen, ich weiß aus zuverlässiger Quelle (die ich hier nicht nennen werde :redface:), daß die Software zeitweilig kurz vor dem Aus stand :(.

Hier ein Bericht dazu. 2002

Ein solches Hickhack ist natürlich für das Marketing ein schwerer Schlag, da wurde wichtige Zeit und Boden verloren, den die Konkurrenz natürlich nutzen konnte.

Um so besser und interessanter finde ich, daß sich die Probleme in den letzten Jahren offenbar geklärt und der Vertrieb (und besonders die Weiterentwicklung!) nun stabilisiert sind :).
Immerhin gibt es seit einigen Monaten die 10er Version, hier erste Eindrücke.

LG,
Peter
 
Erstmal schönen Dank an Peter/tonstudio2 für die interessanten Hintergrundinformationen.
Das zeigt aber auch mal wieder,daß ein schlechtes Marketing bzw. schlechter Vertrieb ein wirklich gutes Produkt beinahe voll an die Wand drücken kann.Wäre bei meiner ehemaligen Firma fast genauso gelaufen... :screwy:
 
Fazit:
Man merkt deutlich, dass mein Cubase VST 32 schon erheblich in die Jahre gekommen ist. Samplitude Music Studio 2008 deluxe ist in fast allen Belangen dem etwas angestaubten Sequenzer überlegen, von daher ist der "Vergleich" ein wenig unfair.
Man kann abschließend sagen, dass VST Ende der 90er top war, aber in der heutigen Zeit ist selbst ein sehr günstiges Programm wie SAM absolut "state of the art". Wie schon gesagt, das sind nur meine ersten Eindrücke von SAM.

Schöne Grüße
Ulli

P.S.: Vielen Dank an meine Frau, die für mich getippt hat.

Nu muß ich als bekennender Cubase-Nutzer schon mal stänkern:
Daß sich im Hause Steinberg seit VST 32 etwas getan hat, ist dir aber schon geläufig?
Und wenn du mit SAM 9 SE vergleichen möchtest, dann sollte da auf der anderen Seite mindestens ein Cubase SE 3, oder vom Alter her schon fast ein Cubase 4 Essential stehen.
Nur mal so als Randbemerkung, ansonsten muß sowieso jeder für sich das passende finden. Das Gras ist immer woanders grüner, und fremde Erfahrung gibt es nicht.....
Viel Spaß mit deinem neuen Werkzeug!
 
@ Pfeife
Natürlich ist mir klar,daß es von Steinberg neuere Produkte gibt,aber wie Du evtl im Vorwort gelesen hast,geht es hier eher um den Wandel der Zeit im Sequenzerbereich!!!!!!!!!!!!!!!!! :p
 
Ich will dir ja auch nicht dein neues Spielzeug vermiesen, aber um den Wandel der Zeiten darzustellen, wären doch gerade Programme aus einer Blutlinie geeignet, oder sehe ich das völlig falsch?;)
 
Sicher hätte man das tun können,aber ich hätte das langweilig gefunden.Wenn ich mir ein neues Auto kaufe,teste ich ja schließlich auch nicht nur eine Marke. ;)
 
Für mich hingt dieser Vergleich völlig und das Ergebnis bzw. das Fazit steht von vornherein fest..................:confused:

Topo :cool:
 
Nun, auch wenn die letzten Posts den Wert dieses arbeitsreichen Vergleichs etwas zu drücken suchen, kann ich mich meinen Vorrednern in dieser Einschätzung nicht ganz anschließen.

Klar, es ist etwas anderes, wenn jemand die aktuellste Variante von Samplitude mit der von Cubase oder ...? vergleicht, das entspräche sozusagen einem Warentest .

Ebenfalls (aber das gibt es ja bei jedem Upgrade) interessant: der Vergleich einer älteren mit einer neueren Version ein und derselben Software. Wobei alle Vergleiche, die ich überflogen habe, sich lediglich mit den Funktionen und dem Beheben von Fehlern befassten, von einer hörbaren (!) Klangverbesserung hab ich nichts dabei gelesen....

Für mich interessant an dem Eingangspost ist der Entwicklungsschub über einen gewissen Zeitraum. Das gibt mir zu denken, denn wie ich schon sagte, arbeite ich mit der V.7 seit einigen Jahren.
Mein Fazit aus dem Test ist nicht die Frage, ob ich mir lieber Sam oder Cubase oder...? zulege, sondern ob es trotz meiner Zufriedenheit mit den Funktionen von Sam 7 nicht vielleicht doch sinnvoll ist, wegen der offenbar deutlich vorhandenen qualitativen Verbesserung auf eine aktuellere Software aufzurüsten (in meinem Falle wegen der Gewohnheit nun eben Sam 9 oder besser 10).

Denn die Benutzerfunktionen der Software sind das eine Kriterium, die klanglichen Verbesserungen bei gleicher Hardware (?) etwas ganz anderes. Durch das jahrelange Arbeiten mit einer Software fehlt mir jeglicher Vergleich, man meint, es sei gut, weiß aber nicht, daß und wieviel es besser klingen könnte.

Also ein Denkanstoß für alle konservativen, faulen User wie mich ;) :).

Vielleicht bin ich ja der Einzige, der alles im Post #1 gelesen hat??? :D ->

Vielmehr möchte ich einen kleinen Vergleich aufzeigen, wie sich Audio-Sequenzer im Laufe der letzten Jahre verändert haben.
 
Fazit:
Man merkt deutlich, dass mein Cubase VST 32 schon erheblich in die Jahre gekommen ist. Samplitude Music Studio 2008 deluxe ist in fast allen Belangen dem etwas angestaubten Sequenzer überlegen, von daher ist der "Vergleich" ein wenig unfair.

und er hat es ja auch selbst geschrieben ;)
 
Hallo.
Ich wollte mir hier bestimmt nicht den Zorn einiger Cubase User zuziehen,es ging definitiv nur um den Vergleich alt gegen neu. :( Sicher sind die aktuellen Versionen von Steinberg erheblich besser als VST 32.Nur hatte ich die halt gerade nicht zur Hand.
 

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