Vertikale Improvisation = nutzlose Einschränkung?

  • Ersteller Tom1979
  • Erstellt am
Das nenne ich schlicht Quintfall, es ist wahrscheinlich der älteste "Trick" überhaupt für einen Tonartwechsel.
manchmal vergessen sie die einfachsten Tricks im Buch zu erwähnen, sieht man dann erst in der Andwendung.
 
Das Schöne am Buch ist seine seine sehr komprimierte Darstellung und den CST Pioneer Barrie Nettles als einen der beiden Verfasser.

Ohne Redundanz wird die Lernkurve zuwangsläufig etwas steiler, besonders ohne Nachlesen in der klassischen Harmonielehre oder Griff zu einer offener gestalteten wie das Buch von Christoph Hempel.

Gruß Claus
 
Ich hab Nettles jetzt ganz gelesen, gewisse Dinge, die ich für mich grad nicht so wichtig empfand rel. schnell. Ich finde es ist echt gut strukturiert, es hat mir sogar Spass gemacht, weil ich den Eindruck hatte, Dinge wirklich zu verstehen. Ich glaube ein Anfänger hat mit Burbat keine Chance, die Logik dahinter nachzuvollziehen. Er erwähnt viel zu viele Dinge und geht zu wenig auf die grundlegende Struktur der CST ein. Gestern hatte ich, auch dank opa_albin's Bsp (danke an der Stelle!), einen kleinen Heureka Moment, als ich es endlich gechafft habe, die komischen Skalen mixo (b9, #9, b13)... für die secondary Dominants herzuleiten. Ich würde sagen, ich habe jetzt das Seepferdchenabzeichen in CSD. Das passt auch, weil Seepferdchen vertikal schwimmende Fische sind und die CST ja vertikal... OK lassen wird das. :D
Das Gundproblem der CST ist ja immer dasselbe: welche Skala passt zu meiem Akkord? Wenn ich von 4-Klängen ausgehe, nehmen wir für die Skala wohl zuerst einmal diese. Um zu einer Skala zu kommen, muss ich mir jetzt noch ca. 3 weitere Töne zusammenklauen. Die Frage ist: woher klaue ich diese Töne? Bei den Skalen der secondary Dominants klaue ich mir die restlichen 3-4 Töne einfach aus der Diatonik.

Was für mich sehr verwirrend ist, dass die Diatonik manchmal "einfach" geändert wird: Z.B. bei den II-7---V7: wenn ich in C bin und E-7 --- A7 habe, sage ich mir: eigentlich bin ich jetzt in D und nehme für die Skalen von E-7 und A7 die Diatonik Töne von D und vergess dass ich eigentlich mal in C war. Wenn ich Sequential Dominants habe z.B. in C: G7 --> C7 --> F7 --> Bbmaj7, sage ich im Prinzip nicht: das ist V7 --> I7 --> IV7 --> bVIImaj7 und hirn da an irgendwelchen Skalen rum, sondern ich weiss, dass ich für die Sequential Dominants G7, C7 mixo nehme. Im Prinzip sage ich, das ist immer ein Tonart- und damit Diatonikwechsel: V7 (tonales Zentrum C) --> V7 (tonales Zentrum F) --> V7 (tonales Zentrum Bb). Wenn ich am Ende bei Bbmaj7 lande, nehme ich deshalb die ionische Skala.

Das Mollsystem muss ich nochmals durcharbeiten, aber dort wird bei modal interchange gesagt, man würde sich akkorde aus anderen Diatoniken ausleihen. Aber in meinen Augen leiht man sich diese nicht aus, sondern man wechselt in die andere Diatonik. Wenn ich z.B. in der Diatonik Natural C Minor bin und plötzlich kommt ein Bdim7, dann gehört dieser Akkord zu Harmonic C Minor und deshalb brauch ich dort wohl die Skala von Harmonic C Minor. Ehrlich gesagt weiss ich noch nicht sicher, ob man das so macht, aber ich hoffe schon. Ähnlich bei dem augmented Chords: bIII+maj7 gehört zu Harmonic und melodic Minor. Deswegen nehme ich dort auch die beiden Skalen....

Was ich damit sagen will: manchmal ist es einfacher den Akkord aus der Sicht seiner Diatonik zu betrachten und nicht aus der Diatonik in der man sich vor dem Akkord befunden hat. Die Idee Diatonik stammt wohl aus einer Zeit wo man nur diatonische Akkorde benutzt hat. Wenn man nichtdiatonische verwendet, funktioniert das System nicht mehr so 100% gut. Da ich aber auch keine bessere Idee habe, motze ich nicht rum. :D
 

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