Verzerrung

C
Crate
Registrierter Benutzer
Zuletzt hier
22.06.08
Registriert
15.02.04
Beiträge
865
Kekse
30
hallo,
ich hab mal ne Frage zu Verzerrungen.

Wie würdet ihr die perfekte Zerre beschreiben?
Wie sollte ne Zerre klingen? Wie nicht?

Es wird doch oft bei Verzerrungen vom sägendem Sound gesprochen. Mir fällt dazu z.B. der MG 100 DFX von Marshall ein. Ist es eher negativ einen sägenden Sound hinzubekomen oder hängt das vom Musikstil ab, wie man sie einsetzt?
 
Eigenschaft
 
Crate schrieb:
hallo,
ich hab mal ne Frage zu Verzerrungen.

Wie würdet ihr die perfekte Zerre beschreiben?
Wie sollte ne Zerre klingen? Wie nicht?

Es wird doch oft bei Verzerrungen vom sägendem Sound gesprochen. Mir fällt dazu z.B. der MG 100 DFX von Marshall ein. Ist es eher negativ einen sägenden Sound hinzubekomen oder hängt das vom Musikstil ab, wie man sie einsetzt?

Es haengt vom Musikstil, aber am allermeisten von deinem Geschmack ab. Was fuer dich der perfekte Sound ist, kann jemand anders total uebel fidnen (und umgekehrt).
 
Schon richtig, das Perfekte kann man nicht beschreiben.

Zu "wie" oder "wie nicht" kann man dennoch was sagen:

# Ein guter Sound entsteht in allererster Linie durch musikalische Reife, klanglichem Vorstellungsvermögen, sauberer Spieltechnik und musikalischer Qualität.

# Er entsteht nicht durch wahllosen bis verzweifelten Einsatz von Effekten.

#Der Ton muss irgendwie definiert bleiben, also kein Totalmatsch

#Eine gute Zerre für Akkorde kann für Soli weniger gut klingen und umgekehrt.

#Gezerre mit schrillem Transistor-Clippen ist einfach nur Lärm.

#Aufgedrehte Zerren und Overdrives vor Transistor-Amps klingen gemein.

#Es muss noch was von der Qualität der Gitarre überbleiben. Wenn eine Gibson Gold Top nicht besser klingt als ein 150 Nachbau, stimmt der Sound nicht oder der Gitarrist ist noch unreif. In der Regel ist es beides, weil es miteinander zu tun hat.

...und da gäb's noch so einiges...
 
naja, es ist halt wirklich geschmackssache. z.B mag ich den bluesdriver sound einfach unheimlich während ein Metalzone mir nicht ins Haus käme. Andere sind da wieder ganz anderer Meinung.

@Hans: hast Recht, allerdings will die überwiegende Zahl der Leute wohl eher verzweifelt Originalsounds irgendwelcher Gitarristen nachempfinden. Das geht zwar in erster Linie über die Spieltechnik, aber ganz ohne Effekte kommt man u.U nunmal nicht aus.
 
Hans_3 schrieb:
#Gezerre mit schrillem Transistor-Clippen ist einfach nur Lärm.

#Aufgedrehte Zerren und Overdrives vor Transistor-Amps klingen gemein.

die beiden Punkte verstehe ich irgendwie nicht.

mir ist da nochmal ne Frage eingefallen... Kann man mit einem Transistoramp überhaupt einen guten Sound erzeugen (alle Effektpedale mal außer Acht gelassen)? Besonders beim crunch sound wird es da wohl schwierig, oder sehe ich das falsch?
 
also imho schon. für zimmerlautstärke sind die dinger halt wunderbar geeignet. aber das soll jetzt nich in ner diskussion für und wider transe enden :)
 
Crate schrieb:
die beiden Punkte verstehe ich irgendwie nicht.

Eine Röhrenvorstufe lässt sich gern durch "zu viel" Input übersteuern. Die Tubes lieben das.

Transistoren machen da nicht mit. Bei zuviel Input übersteuern sie.

Noch mal anders: Bei Aufnahmen auf Band oder in den PC muss eine Obergrenze eingehalten/ausgesteuert werden. Sonst zerrt es unangenehm schrill und "unnatürlich" (=Clipping, eine technische Grenze ist überschritten). Das selbe passiert mit extern übersteuerten Nicht-Röhren-Verstärkern.

Röhren reagieren auf hohe Empfangsimpulse ebenfalls mit Verzerrungen. Die verlaufen physikalisch jedoch völlig anders und werden meist als angenehm und natürlich empfunden. Genau diesen Effekt versuchen ja auch die ganzen Modelling-Effekte zu simulieren.
 
Hans_3 schrieb:
# Ein guter Sound entsteht in allererster Linie durch musikalische Reife, klanglichem Vorstellungsvermögen, sauberer Spieltechnik und musikalischer Qualität.

Im Groben gebe ich dir da recht, andererseits muss ich imemr wieder beobachten wie sich viele reifere Spieler durchaus immer wieder in die gleichen Klangecken verkruemmeln, auch wenn da mehr drin waere.

Hans_3 schrieb:
# Er entsteht nicht durch wahllosen bis verzweifelten Einsatz von Effekten.

Weniger kann mehr sein, aber auch der gezielte Einsatz von FX (bzw. wenn du FX Quasi als Instrument benutzt (Gilmoure, The Edge)) kann auch einen schoenen Tone machen, allerdings ist da dann der Einsatz weder verzweifelt noch wahllos

Hans_3 schrieb:
#Der Ton muss irgendwie definiert bleiben, also kein Totalmatsch

Das ist deine Ansicht (auch meine), ist IMHO aber durchaus Geschmacksache und ich finde auch ein undefinierter Sound kann durchaus ein Stilmittel sein.

Hans_3 schrieb:
#Gezerre mit schrillem Transistor-Clippen ist einfach nur Lärm.

#Aufgedrehte Zerren und Overdrives vor Transistor-Amps klingen gemein.

Und spaetestens hier sind wir bei einem Punkt gelandet der absolut Subjektiv ist. Auch ein uebersteuerter Transenamp kann den Sound bringen den man isch vorstellt, der ist dann eben nicht so warm wie Der eines Roehrenverstaerkers.

Auch wenn wir in die Geschichte der E-Gitarre blicken, faellt auf das aus der Not (das der Amp uebersteuert) eine Tugend gemacht worden ist. Von da aus kann man auch eine clippende Transe durchaus als Stilmittel sehen.

Hans_3 schrieb:
#Es muss noch was von der Qualität der Gitarre überbleiben. Wenn eine Gibson Gold Top nicht besser klingt als ein 150 Nachbau, stimmt der Sound nicht oder der Gitarrist ist noch unreif. In der Regel ist es beides, weil es miteinander zu tun hat.

Wobei ich da schon sehr frueh die Erfahrung gemacht habe, das der Tone masgelich am Gitarristen haengt, definitiv sogar mehr als am Equipment. Als ich in meiner ersten band spielte (und gerade ein Jahr E-Gitarre gespielt habe) war ich immer vom Chorus-Sound des anderen Gitarristen begeistert, das klang bei mir (ueber sein Equipment) damals anders, und auch heute (12 Jahre spaeter) hoert sich das bei mir (immer noch ueber sein Equipment) immer noch anders an.
 
verzerrer, die wie sägen klingen mochte ich nie. mein idealbild ist das einer flugzeugturbine.
allerdings kann ich mit meinem staubsaugersound auch gut leben :D
 
Also ich denke in gewisser Hinsicht kann man Verzerrungen schon nach Qualität einordnen...die Zerre von einem 15W-Noname-Amp ist halt einfach schlechter als die von nem Marshall Valvestate-Halfstack. Allerdings ist der Musikstil und der Geschmack ausschlaggebend, wenn es wirklich um UNTERSCHIEDLICHE Verzerrer geht. Ich hasse z. B. Metal-Verzerrer...bei Metal klingt alles andere aber scheiße...bei klassischem Rock wiederum brauch man halt eher Vintage-Verzerrung, die wiederum bei Metal scheiße klingt usw.
 
iron_net schrieb:
Also ich denke in gewisser Hinsicht kann man Verzerrungen schon nach Qualität einordnen...die Zerre von einem 15W-Noname-Amp ist halt einfach schlechter als die von nem Marshall Valvestate-Halfstack.

Da faellt mir der eine Tour-Gitarrist von EC ein, der hatte in seinem Setup einen Marshall MS-2 (der Microstack) genutzt (schoen mit Mirko abgenommen). Und die Zerre von der Kiste wuerde ich maximal als "interessant" einstufen ;)
 
ein kleiner Denkanstoss:

Hier wird sooo viel über den "sägenden" Sound eines MG100 gelästert.
erstens kriegt man damit auch andere Sachen hin (ist jetzt aber kein Diskussionsanfang)

Und zweitens:

Jimmy Page, Jimi Hendrix, Eric Clapton, wasweißichwernoch hatten alle ein Fuzz.
Fuzz war vor einigen Jahren so ziemlich das beliebteste, was man sich als pedal vorstellen konnte. Und was macht ein Fuzz? Es "sägt"...

Ist Fuzz jetzt schlecht und Jimmy Page ein schlechter/unreifer Gitarrist?
 
es handelt sich doch hierbei eindeutig um eine glaubens- bzw. geschmacksfrage :rolleyes:
 
LoneLobo schrieb:
Und zweitens:

Jimmy Page, Jimmy Page, Eric Clapton, wasweißichwernoch ...

ich wette einer von den jimmys sollte hendrix heißen :)

mfg
BlackZ
 
Ich mags eigentlich lieber wenns vintagemäßig, warm und mittig ist.
AC/DC ist ziemlich gut, aber mein Traumsound ist das Outro (nach dem letzten Solo) von "I believe in a thing called love" von The Darkness.
Das wurde ja auch mit einem Marshall 1959 gespielt
 
BlackZ schrieb:
ich wette einer von den jimmys sollte hendrix heißen :)

mfg
BlackZ
aber dann auf jeden Fall Jimi :)

Mal was zur Zerre, ich finde es gibt viele gute, und es gibt viele Bands, die mal schon am Klang erkennt, und das finde ich einen wichtigen Standpunkt.
Sehr gut UND einprägsam finde ich z.B.
NoFX (den Zerrer aus dem Amp, sonst nix ausser Wahwah, wie ich gestern gelernt habe), Den Rocksound von AC/DC Angus Young, den richtig dicken Fuzz von Lenny Kravitz, den BrownSound von Van Halen, etc...
 
BlackZ schrieb:
ich wette einer von den jimmys sollte hendrix heißen :)

mfg
BlackZ

stimmt, sorry.

war etwas in Gedanken, wie ich den post gesschrieben hab.
 

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben