Verzogener A-Gitarren-Hals wieder begradigen?

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Hallo!

Ich habe wieder einmal Fragen zu einem Thema wo man online nicht gerade viel dazu findet...

Und zwar habe ich vor kurzem eine renovierungsbedürftige 12-Saiter Gitarre erworben. Neuer Sattel, neue Machiniken und neuer Steg sind bereits drauf.
Aberdings habe ich nach dem besaiten bemerkt, dass ich eine extreme Halskrümmung habe, so dass die Saitenlage am 12. Bund locker über einen 1cm hoch ist. Der Flageolett-Ton an der E-Saite macht auch ein ganz sauberes E... Doch der Gegriffene Ton ein hässliches F. Also abgesehen von der Saitenlage auch klanglich gerade unbespielbar.

Die Gitarre wurde Jahre nicht bespielt und ist lange Zeit unbesaitet (naja... mit einer Saite) herumgelegen.
Versucht man mit Trusrod die Halsdrümmung einstellen, wird es beim festziehen recht mühsam und es verändert sich gar nix und man könnte nur mit Gewalt die Schraube drehen.

Meine Frage ist jetzt, ist die Gitarre komplett hinüber?? Wäre schade, scheint ein wirklich schönes und massives Instrument zu sein, das alleine beim Nothing Else Matters Intro ( = einziges spielbares Riff, da man nix greifen muss) schon Wahnsinnig gut klingt.
Könnte man eventuell den Hals wieder gerade biegen, so dass dieser dauerhaft wieder bespielbar wird? Dachte hier an Schraubzwingen am oberen und unteren Ende des Halses und das Ganze dann unter Zug nach hinten mit einander verspannen. Habe aber Angst, das Teil komplett zu schrotten...

Ob es denn sicher an einen verzogenen Hals liegt kann ich aber nicht sagen, wegen Mangel an Wissen über dieses Thema. Hab irgendwo den Tipp gelesen, dass man seine Halskrümmung kontrolliert, indem man am 1. und am 12. die Saite runter drückt und am 6. Bund misst. Laut dieser beschreibung habe ich aber genau das umgekehrte Problem, denn die Saiten liegen da so ziemlich dann auf dem Griffbrett auf. Trotzdem sind die Saiten ohne etwas zu greifen extrem hoch und sehr sehr weit weg vom Griffbrett.
Steg ist ganz nach unten gedreht. Würde etwas weiter noch gehen, aber dann liegen die Saiten nicht mal mehr am Steg auf...

Vielleicht hat jemand Erfahrungen, oder Tipps wie man hier eventuell noch etwas retten könnte. Das wäre sehr freundlich!

Schöne Grüße,
Alex

Hier ein Foto. Vielleicht kann man ja auch daraus auch Informationen beziehen. ;)
Sry, leider schlechte Quali... Um die Uhrzeit finde ich kaum natürliches Licht... nur kalte 40W-Birnen.
20130327_015755.jpg
 
Eigenschaft
 
Ich hab in einem Gitarrenladen einst ein spezielles Gerät gesehen, dass meines Wissens dafür geschaffen wurde. Die Gitarre wird da über Tage eingespannt und gerade gebogen oder so, erinnerte schon irgendwie an Schraubzwingen. Ich würd das (wenn dir die Gitarre was wert ist) aber nicht zuhause ausprobieren, sondern beim Gitarrendoktor vorbeifahren :)
 
Hmm, vom foto her würde ich eventuell auf ein problem mit dem halswinkel tippen, kann es aber nicht genau sehen. Das müsste dann von einem gitarrenbauer korrigiert werden. Könntest du mal Corkonians linealtest machen und uns das messergebnis sagen?
... hole ein langes Metallineal. lege es hochkant laengs aufs Griffbrett und fahre dann in Richtung Steg. Trifft das Lineal die Stegoberkante? Landet es oberhalb der Stegoberkante hast Du ein Problem, landet es unterhalb der Stegoberkante hast Du ein grosses Problem.

Gruss, Ben
 
Könntest du mal Corkonians linealtest machen und uns das messergebnis sagen?

Ich bin mir nicht sicher ob ich das richtig gemacht habe. Hab ha kein Lineal ;)
Ich poste einfach Fotos, damit man sieht wie ich gemessen habe. Ist das jetzt das der worst case bzw. "das große Problem" oder hab ich falsch gemessen?


Sry, nochmal... ich krieg heut irgendwie einfach keine guten Fotos hin.

20130327_122123.jpg



20130327_122023.jpg
 
Das schaut tatsächlich nach einem halswinkelproblem aus. Schau mal hier bei Frets.com. Auf diesem foto stellt er den idealfall dar und auf diesem foto einen fall, wo der halswinkel repariert werden muss. Dein fall passt mMn besser zum zweiten foto, leider. Da hilft dann nur der gang in die werkstatt.

Bei zwölfsaitern sind halswinkelprobleme nicht unbekannt. Was für ein modell genau ist das denn?

Gruss, Ben
 
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Bei zwölfsaitern sind halswinkelprobleme nicht unbekannt. Was für ein modell genau ist das denn?

Was würde da ein Fachmann denn machen müssen, damit alles wieder passt?

Modell ist Mars SF-160
Über diese Gitarre findet man online absolut gar nix... Ich habe keine Ahnung ob die was taugt, wie sie klingt, ob sie überhaupt allgemein eine brauchbare Gitarre ist.
Habe sie für 50€ gekauft ist ca. 30 Jahre alt. Neue Mechaniken, neuen Sattel und neue Stegeinlage musste ich nachkaufen.
Würde ich schon schade finden wenn die zum wegwerfen ist, andererseits möchte ich nicht viel Geld investerien, da ich keine Ahnung habe was das ist...
 
Der hals muss runter. Dann wird am halsfuss ein ganz klein wenig so rampenförmig weggeschnitzt, dass der winkel wieder passt (ein bisschen geometriekenntnisse helfen, um das "wieviel wegschnitzen" zu berechnen), hals wieder dran, fertig :) Wenn der hals geschraubt ist, dann ist die prozedur ein bisschen einfacher als beim einem verleimten hals.

Such mal nach "neck-reset" auf YouTube, da gibt es einiges zum zuschauen. Selber versuchen würde ich das nicht, aber wenn du ein gestandener heimwerker bist und bereit, die gitarre schlimmstenfalls in die tonne zu treten, kannst du es natürlich versuchen. Beim gitarrenbauer dürfte ein neck-reset mehr als das doppelte kosten, das du schon in die gitarre investiert hast, wäre also, falls tatsächlich nötig, ein wirtschaftlicher totalschaden der gitarre.

Aber fragen würde ich einen gitarrenbauer trotzdem mal, das kostet ja nichts und vielleicht gibt es eine andere lösung, das instrument spielbar zu halten. Ich habe hier nur eine grobe einschätzung anhand deines fotos. Eine richtige fachkraft sieht da wahrscheinlich mehr, wenn er das holz direkt vor der nase hat :)

Gruss, Ben
 
Also ich würde da auch den Rat geben mal einen Fachmann, sprich Gitarrenbauer aufzusuchen. Anhand der Fotos lässt sich aus der Ferne natürlich schwer urteilen, aber ich würde auch eher dazu tendieren, daß die Gitarre ein grundlegendes Problem mit dem Neck hat. Bei 12-Saitern ist es generell etwas schwieriger mit dem Hals aufgrund des nunmal wesentlich höheren Saitenzugs. Ist auch die Frage, ob das Problem schon von Haus auf bestand oder eben mit der Zeit entstand.
Ich würde einen Fachmann zu Rate ziehen und dann entscheiden: ist mir eine professionelle Reparatur zu teuer bzw. ist mir die Gitarre so viel wert/klingt sie so verdammt geil, daß das Geld trotz relativ geringen Kaufkosten gut angelegt ist. Wäre ich im Zweifelsfalle bereit auf die Gitarre verzichten zu können wenn ich selber dran rumschraube und sie dabei kaputtrepariere? Oder lass ich es einfach, kauf mir was Neues und hänge das alte Teil als Deko an die Wand.
 
Such mal nach "neck-reset" auf YouTube, da gibt es einiges zum zuschauen. Selber versuchen würde ich das nicht, aber wenn du ein gestandener heimwerker bist und bereit, die gitarre schlimmstenfalls in die tonne zu treten, kannst du es natürlich versuchen. Beim gitarrenbauer dürfte ein neck-reset mehr als das doppelte kosten, das du schon in die gitarre investiert hast, wäre also, falls tatsächlich nötig, ein wirtschaftlicher totalschaden der gitarre.

Holy ****!! :eek::eek:
Also ich hab mir das jetzt angesehn... Ja, das ist echt etwas heftig, was da zu machen ist. Vorallem ein falscher Griff und alles ist im Klo.
Hmm... Ich denke ich werde nächste Woche mal zu einem Gitarrenbauer laufen und der soll mal drüber sehen. Wenn es teuer ist, dann probier ich das mal. Ist auch eine Erfahrung das zu machen. Handwerklich unbegabt bin ich denke ich eh nicht so.
 
Ich drück dir die daumen :)

Viel glück!
Gruss, Ben
 

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