Verzweifelte Suche nach einem guten Akkordeon-Reparateur (Lösabstand einstellen)

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nermin
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Hallo, ich habe eine Guerrini Professional 1 und habe leider schlechte Erfahrungen mit den Reparateuren hier in Deutschland gemacht, aber es muss doch irgendwo jemanden geben, derr die Tonzungenaufbiegung (Lösabstand) bei meinem Akkordeon einstellen kann. Ich habe mein Akkordeon zum stimmen gegeben und der gute Mann hat die Tonzungen mit dem Dremel gestimmt! Wo gibt´s denn sowas?! Das sieht man jetzt auch wo gestimmt wurde und wo nicht. Ob das bis aufs Aussehen weitere Nachteile hat weiß ich nicht. Aber die Töne im Cassotto kommen einfach nicht, sie erstickt im wörtlichen Sinne. Kennt jemand von euch einen guten Meister der mir das einstellen kann? Ich komme aus dem Süden in der Nähe von Mannheim. Ich kann eventuell mal Bilder hochladen damit Ihr sehen könnt wie das Instrument gestimmt wurde.

Ich habe mir auch schön überlegt das bei Hohner machen zu lassen, die können das sicherlich. Den Lösabstand einzustellen ist ja eigentlich Routinearbeit. Aber die sind preislich sicher auch gleich bei über 200€ schätze ich. Vielen Dank schonmal!
 
Eigenschaft
 
Geringste Materialabtragungen an der Stimmzunge verändern den Ton - warum nicht mit dem Dremel? Das ist ein unübliches Verfahren. Mit der nötigen Behutsamkeit durchgeführt hat das für das Ansprechverhalten keine Auswirkung. Für Fragen zum Ansprechverhalten gibt es hier eine Reihe von Spezies im Forum, die Dir dazu bestimmt einiges sagen können (z.B. Maxito, Ippenstein, Balg).
 
Guten Morgen,

wie ich einst mit dem Dremel angefangen hatte, war beim Tieferstimmen der Lösabstand schneller daneben als mit dem Kratzer. Die Zungen müssen nur bei der Arbeit wieder justiert werden, wobei das Einstellen des Lösabstandes ebenfalls nochmal die Frequenz verändern kann.

Zum Aussehen: Egal ob mit Kratzer, Dremel oder Schleifpapier: Es sind nachher immer Bearbeitungsspuren dran, die man aber nicht überbewerten sollte. Wichtig ist, daß er mit dem Dremel nicht ein "Scharnier" geschliffen hat.

Viele Grüße

Ippenstein
 
Hallo Nernin,

mit dem Dremel arbeiten mehr als man gemeinhin glaubt. Auf was es aletzenendes aber ankommt, ist, wie behutsam man die Stimmzungen bearbeitet.
Biem Stimmen wird ja grundsätzlich Material abgetragen - sei es durch Ritzen mit der Stimmfeile oder mit dem Dremel oder mit Schmirgelpapier - Bearbeitungsspuren gibt es immer, die man hinterher sieht.

Dass aber die Ansprache hinterher völlig daneben ist, das ist nicht üblich, sonder ärgerlich und muss auch nicht sein - das geht besser!

Wenn du aus der Mannheimer Gegend kommst, und einen guten Reparaturbetrieb suchst, dann schau doch mal in das Thema Reparaturbetriebe rein:

https://www.musiker-board.de/funkti...ubersicht-akkordeonhaendler-werkstaetten.html


Für einen Guten Akkordeonstimmer muss man mitunter etwas fahren, die finden sich heutzeutage nur in Ausnahmefällen um die Ecke.

Gruß, maxito
 
Vielen Dank schonmal für die Antworten. Der Ansprache bzw. Lösabstand war vor der Reparatur auch nicht in Ordnung, der Meister meinte aber dass es in Ordnung wäre und hat nichts dran gemacht. Er schiebt das ganze auf die Klappen im Cassotto weil die angeblich nicht weit genug aufgehen. Das halte ich für ein Gerücht. Ich habe den Stimmstock ausgebaut und selbst durch einatmen am Loch vom Stimmstock geprüft wo der Ton kommt und wo nicht. Man merkt gleich, dass da was nicht stimmt. Einige Töne kommen super andere fast gar nicht. Bin selbst zu einer Werkstatt gefahren die über 200km weit weg ist, leider vergebens wie man sieht. Ich mache gleich ein paar Bilder und stell sie hier rein.
 
Kurze Frage dazu: Sind alle Töne oder die im oberen Drittel betroffen? Wenn wir mal Klangbutters Problem mit dazuziehen, könnte es auch sein, daß tatsächlich das Akkordeon nicht mehr hergibt. Daher sollte man nicht vorverurteilen sondern erst nochmal unabhängig prüfen lassen.

Grüße

Ippenstein
 
Hi Nermin,

melde Dich doch mal bei Akkordeon Centrum Brusch - die haben mehrere Filialen und sehr gute ausgebildete Spezialisten.
vg
musixman
 
Hallo nochmal, ich war gestern zu Besuch bei Manfred hier aus dem Forum (ihr kennt ihn hier als "Balg") und habe wirklich viel dazugelernt. Dass die Töne bei meinem Akkordeon sich so komisch anhören liegt nicht an dem Lösabstand wie wir festgestellt haben. Der ist gut, da kann man nix sagen. Aber wenn der Stimmstock eingebaut ist fängt die Misere an. Scheint so, als ob die Tonklappen im Cassotto nicht weit genug öffnen und die Stimmplatten deshalb nicht genug Spielwind bekommen. Das Cassottoregister hat auch nicht ganz optimal geöffnet, das habe ich jetzt nachgestellt. Ist wirklich der Wahnsinn was es beim Manfred alles zu sehen gibt, da reicht ein Tag nicht aus um sich das anzuschauen. Wenn jemand weiß wie man mit Stimmplatten und Tonzungen umgeht dann er. Da sieht man mal zu was jemand im Stande ist wenn er für alles das richtige Werkzeug hat und falls es nicht da ist es sich selbst einfach anfertigt. Von selbstgemachten Stimmplatten, Tonzungen, Verdecken, Spezialanfertigungen usw. Einfach alles. Das kann man nicht beschreiben, das muss man gesehen haben. War mir wirklich eine große Freude.

Ich werde jetzt schauen was ich mit dem Akkordeon mache. Es gibt sicher viele die würde es nicht stören vom Klang her, andere würden es gar nicht merken, nur leider stört es mich. Entweder schaffe ich mir ein paar Richteisen an und versuche das selbst anzupassen oder ich verkaufe Sie einfach. Ist wohl eine Zeit- und Geldfrage. Das wird sich dann noch zeigen. Vielen Dank nochmal an alle, besonders an Manfred, den Tag werde ich in meinem leben sicher nicht mehr vergessen!
 
Hallo Nermin,

vergiß die Richteisen, wenn Du Dich nicht unglücklich machen willst. Lass es bitte von erfahrenen Leuten mit dem richtigen Werkzeug machen, Du bekommst das Akkordeon sonst nie mehr dicht.

Grüße

Ippenstein
 

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