Vitage tremolo und Locking Mechaniken- verstimmt sich

tobbe
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hallo,
habe da ein projekt , bei dem ich eine ursprünglich preisgünstige Gitarre (Strat-Form) wegen des guten Halses bessere Komponenten eingebaut habe, um sie bühnentauglich zu machen.
Was mir vorher nie aufgefallen war, ist die Tatsache, dass sie sich immer verstimmt- ich meine damit, dass ich nicht genau weiß, wie es vorher war- vielleicht habe ich nicht darauf geachtet? habe sie ohne was zu bemerken eine Weile gespielt, nur mit bendings.
Vielleicht fiel mir das erst auf, nachdem ich mit ihr Aufnahmen gemacht hatte...

Jedenfalls folgende Fakten:
-neues Wilkinson- Tremolo, mit Stahlblock, versetzten durchgangs-Löchern.
Das Tremolo ist zuerst viel zu schwer gegangen, weil ich die Befestigungs Schrauben wohl zu fest angezogen hatte. Schrauben gelockert, nun gute Gängigkeit - benutze 3 Federn.

-Neue Locking Mechaniken.
-Saiten Niederhalter mit Rollen.

Da die Verstimmung immer nach HÖHER geht, nach bendings oder Tremolo Gebrauch, die Saiten also einen Tick höher gestimmt sind (ich muss die Saiten ordentlich ziehen, dann gehen sie wieder in Richtung saubere Stimmung zurück), vermute ich, dass es nur der Sattel sein kann (standard Plastik), in dem die Saiten sich fest klemmen.

liege ich da richtig oder kann es auch noch andere Ursachen haben?
danke
 
Eigenschaft
 
Hallo Tobbe,

das klingt sehr nach zu engen Kerben am Sattel. Hast du früher vielleicht dünnere Saiten benutzt und daher ist es dir erst jetzt aufgefallen? Mach die Saiten mal locker und probiere, ob sie sich leicht in die Sattelkerben einlegen und herausnehmen lassen. Kann auch sein, dass der "Kerbenausgang" in richtung Headstock nicht weit genug abgeknickt ist. Durch den Saitenzug arbeiten sich diese dann da hinein.

Viel Erfolg!

Matze
 
...Ganz wichtig für die Strat Stimmstabilität:
1. keine absoluten Billig-Saiten verwenden (meine Standard sind 10er d´addarios)!
2. Saiten beim Neugespannen ordentlich vorgedehnt?
3. alle Schrauben der Mechniken wirklich fest?
4. Schrauben der Tremolobefestigungen hinten im Body noch festsitzend/nicht etwas ausgerissen?
5. sensibler Termoloeinsatz (nicht wild am Tremoloarm reissen)

Federn sind bei mir leicht schräg parallel angeordnet (Bass-E-Saite am gespanntesten/längsten gespannt; 0,5 cm mehr als helle e Saite)

Klappt definitiv auch auch bei Strats im untersten Preissegment ohne Mods (ausser neue Saiten).
Habe ich mehrfach erfolgreich einstellen können :)

LG und viel Erfolg!

mathez
 
liege ich da richtig oder kann es auch noch andere Ursachen haben?

Kann schon, z.B. Gängigkeit des Vibratos, aber der Sattel ist das Naheliegendste. Graphtech-Sattel hättest du dir gleich dazubestellen sollen, die Kerben müssen aber eventuell trotzdem passend gemacht werden. ;)
Wären die Mechaniken abgestuft (staggered), dann wären auch die Niederhalter überflüssig.
 
Danke für die hilfreichen Tips.
Saiten sind billig Saiten-Thomann!

Habe sie ordentlich vorgedehnt, aber immer 009 verwendet.
Diesem Plastik ist nicht zu trauen, das Reinfressen kann ich mir so richtig vorstellen.
Kerben nachträglich anpassen traue ich mich nicht wirklich ran. Aber über einen Graphtech denke ich schon nach. Meine USA Strat hat auch einen, und da sind keine Niederhalter, obwohl nicht gestaggert.
Eine der Mechaniken hat ein Spiel: Wenn ich die Rädelschraube daran ordentlich fest mache, gibt es einen kleinen Ruck innerhalb der Mechanik, wenn es nicht mehr fester geht. Ist aber nur bei einer so.

(sollte ich vielleicht reklamieren)
Werde sehen, wie ich weiterkomme, dauert noch, bleibt solange mal auf Sendung, danke:great:
 
Eine der Mechaniken hat ein Spiel: Wenn ich die Rädelschraube daran ordentlich fest mache, gibt es einen kleinen Ruck innerhalb der Mechanik, wenn es nicht mehr fester geht. Ist aber nur bei einer so.
(sollte ich vielleicht reklamieren)
So ein Phänomen kenne ich. Immer mal wieder ist eine dabei, der etwas Spiel hat?! Wirkt sich bei mir aus, wenn ich eine Saite weiter spannen will. Dann greift sie nicht sofort. Nun, deswegen wird die Stimmstabilität m.E. Gitarre offenbar nicht wesentlich beeinträchtigt, weswegen ich mir da keinen grossen Kopf drum machen.

Was die Mechaniken anbetrifft, bin ich persönlich Purist. Weniger ist da m.E. mehr. Saitenniederhalter, spezielle Mechaniken etc. würde ich, bei einer simplen Strat, eher weglassen. Erschwert die Fehlersuche. Kluson MK6LN-Mechaniken scheinen eine recht preisgünstige solide Qualität zu bieten, falls man Ersatz braucht. Mechaniken sind halt Verschleissteile. Aber selbst die Billig-Teile halten ein Weilchen, vorausgesetzt die Schräubchen und insbesondere die Muttern (!) werden immer mal wieder (nach jedem Saitenwechsel) auf festen Sitz (natürlich nicht maximal anziehen) kontrolliert.

Bessere Sättel (Knochen-/Graphtech-Sattel...?), wären evtl. eine Massnahme, die immer wieder empfohlen wird, die ich aber noch nicht ausprobiert habe. Never change a running system ;)

Ansonsten da schauen, ob die Saiten richtig in den Kerben drin und gängig sind. Mit einem Bleistift etwas Gaphit auf die Saiten/Sattel-Kerben auftragen, um die Reibung zu verminden. Die Kerben ggf. minimal nachfeilen ist kein grosses Risiko. Ist einfach notwendig, wenn die Saiten nicht richtig in den Kerben drin sind.

Beim Vitage tremolo nehme ich nur die beiden äusseren, der 6 Schräubchen, zum Justieren des "Schwebe-Bereichs" . Die 4 Mittleren drehe ich stets soweit raus, dass sie dabei nicht stören. So wirds Tremolo schön leichtgängig und kontrolliert einstellbar.
 
das Spiel der Mechanik bezieht sich auf eine Locking -Mechanik, wobei sie beim Festziehen der Feststellschraube einen kleinen Ruck nachgibt.
Meine Erfahrung ist, dass solche Mechaniken wirklich nötig sind, um die Gitte stimmstabil zu halten, sollte sie ein Tremolo besitzen. Auch bendings über 2 Ganztöne überstehen meine Instrumente ohne Verstimmung nur mit solchen Mechaniken. Auf den ohne Tremolo benutze ich normale Mechaniken.
Werde mich nunmehr dem Sattel widmen.
Das neuartige Plastik von GraphTech scheint wirklich gut zu sein, das der billig-Bauweise eher zu weich.
 
Meine Erfahrung ist, dass solche Mechaniken wirklich nötig sind, um die Gitte stimmstabil zu halten, sollte sie ein Tremolo besitzen.
Ich weiss, dass wird immer propagiert, habs aber für mich an 3 Starts mit einfachen Mechaniken für mich bewiesen, dass es auch einfach/billig-preiswert geht ;)
Auch bendings über 2 Ganztöne überstehen meine Instrumente ohne Verstimmung nur mit solchen Mechaniken.
2 Ganztöne auf der hellen e-Saite schwebend? Dürfte rein technisch nicht möglich sein. Würde sagen ca. 1HT max. 1GT ist da sinnvoll/machbar. Auf den Bass-Saiten sieht das natürlich anders aus, da die Tremolo-Wirkung dort technisch stärker ist.

Aber eigentlich kein Problem, wenn man richtig alles einstellt, die Saiten wertig/richtig gewickelt/vorgespannt sind und man nicht wild am Tremolo rumreisst. Das Vitage tremolo ist halt kein Floyd-Rose und insofern eingeschränkt.
 
Ich weiss, dass wird immer propagiert, habs aber für mich an 3 Starts mit einfachen Mechaniken für mich bewiesen, dass es auch einfach/billig-preiswert geht ;)
schön möglich, ich habe andere Erfahrung gemacht!

2 Ganztöne auf der hellen e-Saite schwebend? Dürfte rein technisch nicht möglich sein. Würde sagen ca. 1HT max. 1GT ist da sinnvoll/machbar. Auf den Bass-Saiten sieht das natürlich anders aus, da die Tremolo-Wirkung dort technisch stärker ist.
ich meine ja weder die e Saite noch meine ich ein Tremolo- Bend sondern g Saite über 12. Bund mit Finger gezogen.

Aber eigentlich kein Problem, wenn man richtig alles einstellt, die Saiten wertig/richtig gewickelt/vorgespannt sind und man nicht wild am Tremolo rumreisst. Das Vitage tremolo ist halt kein Floyd-Rose und insofern eingeschränkt.
schon klar, das tue ich auch nicht:hail: Jeff Beck macht auch was er will, und dem seine ist auch nicht standard... sach ich jetz mal
 
schön möglich, ich habe andere Erfahrung gemacht!
Hab wahrscheinlich jetzt nicht soo die Erwartung an die Stimmstabilität bei einer Strat mit freischwebenden Tremolo. Immer mal wieder, je nach spielweise, etwas nachstimmen zwischendurch, ist für mich tolerabel. Ansonsten würde ich auch Locking Tuner mal antesten ;)

Nun denn, hoffe dass du dein Problem in den Griff bekommst :)

Hab übrigens jetzt mal intensiver mit verstärkten Tremolo-Bendings gepielt und konnte den Effekt, das Saiten danach etwas höher gestimmt waren, auch bei mir, manchmal, bei einzelnen Saiten reproduzieren. Ist schon seltsam:gruebel:
 
gelle?
Ich habs auch erst gemerkt, als ich meine Aufnahme angehört hatte, dessen Riff mit zwei Leersaiten am Ende ausklingen soll und ich mich wunderte, warum ich diesmal zwanghaft das Tremolo beim Ausklingen benutzte, bis ich draufkam, dass ich das reflexartig machte, um die Verstimmung zu vertuschen.
Ach ja, und wenn das Tremolo in Ruhelage aufliegt, anstatt zu schweben kann ich nicht gscheit spielen.....
also Tremolo runterwärts, nur wenig aufwärts, Saiten ziehen aufwärts - wie auch immer
es muss jedenfalls am Sattel liegen.....
 
Ach ja, und wenn das Tremolo in Ruhelage aufliegt, anstatt zu schweben kann ich nicht gscheit spielen.....
also Tremolo runterwärts, nur wenig aufwärts, Saiten ziehen aufwärts - wie auch immer
es muss jedenfalls am Sattel liegen.....

Da kann ich Dir nur recht geben, der Sattel ist Problemstelle Nr.1 beim Non-Locking-Tremolo. Meine Empfehlung: Ungebleichter Knochen (ziemlich aufwendig, da man ihn aus dem Rohling machen muss) oder einen Tusq XL Sattel. Mit denen bin ich sehr zufrieden. Neben der Schmierung durchs Material (oder gar durch Mittelchen) wird aber gerne vernachlässigt, dass die Kerben oft einfach zu tief und/oder zu eng sind. Ist das der Fall, hilft die beste Schmiere nix. Auch sollten die Kerben an der Vorderkante ihren höchsten Punkt haben und zu den Mechaniken hin im richtigen Winkel schräg abfallen. Da zählt also Feingefühl beim Abrichten.

Eine weitere Problemstelle sind aus meiner Sicht die Schrauben. Die müssen wirklich 100 % in einer Reihe, in den richtigen Abständen und senkrecht zum Body sitzen. Etwas leichter wirds mMn mit Rillenschrauben á la PRS:

http://rockinger.com/index.php?cat=WG076&product=08P0C

Ich bin übrigens auch der Ansicht, dass ein aufliegendes Vintage-Trem nicht unbedingt stimmstabiler sein muss. Im Gegenteil gibt es da öfter das Problem, dass der Anschlagpunkt nicht so klar definiert ist, wie man meinen sollte. Denn es liegt ja vorne nicht an einer Rille auf, sondern am glatten Teil der Schrauben. Wenn es nun beim Loslassen mit der Hinterkante auf dem Body zu ruhen kommt, bekommt es die Tendenz, vorne entlang der Schrauben etwas hochzurutschen. Solange es dagegen hinten etwas hochsteht, wandert es da nicht so rum. Deshalb auch die Rillenschrauben, die das ganz unterbinden und die Reibung weiter verringern.

Zu guter Letzt: eine sorgfältige Einstellung der Oktavreinheit ist bei der Strat besonders Pflicht. Denn die kleinen Verstimmungen, die sich nie völlig eliminieren lassen, treten viel schlimmer hervor, wenn diese Grundeinstellung nicht ganz stimmt.

Gruß, bagotrix
 
danke bagotrix,
einleuchtende Betrachtungen. Non Locking? Aber ich hab doch die Mechaniken zum Festdrehen, wie Sperzel Mechaniken.

ich hatte bereits diesen Sattel im Auge, da er den Maßen meiner Gitte am nächsten kommt und mir das selber feilen zu aufwändig ist....

Das mit den Schrauben mit Rillen war mir bisher entgangen, aber ich dachte mir schon, ob an meinen Schrauben nicht auch was faul ist..
Sie sind ja relativ locker, einfach nach Gutdünken rein gedreht. Etwas weiter rein damit vielleicht....

Oktavreinheit hatte ich glaub ich gemacht- davon abgesehen konnte man die Verstimmung ja am laufenden Band reproduzieren. Das Stimmgerät hats verraten. Gehört hat mans natürlich auch.
 

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