Vol-Poti: linear oder logarhythmisch?

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Joachim_H
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Hallo,

die neuen Standardpotis in meiner Semi reagieren sehr komisch.
Die Potis sind von Rockinger. Standardpotis nennen die sich und sind logarhythmisch ausgelegt. Bezeichnung: 500 kA.

Problem: Erst bei Stellung 10 volle Dröhnung (too much), darunter wird das Signal stark beschnitten. Ab Stellung 9 glaubt man, der Poti wäre schon auf 2-3. Völlig anders und ich denke mal, ganz normal steuert ein linearer Poti (Bezeichnung: 500kB) in meiner Les Paul Kopie das Signal auch linear runter.

Die Volumepotis der Semi bezitzen wie die der Les Paul Kopie keine Kondensatoren between In and Out. Die Les Paul verliert trotzdem keine Höhen, bei der Semi (naja).

Liegts an Potis?
Die selbsterneuerte Verkabelung hat verschiedene Kabelquerschitte.

Gruß, Joachim
 
Eigenschaft
 
Das mit den Kabelquerschnitten ist absolut egal.
Hat eine der beiden Gitarren zufällig ne aktive Elektronik?
Eigentlich sind Volume Regler alle logarithmisch, weil auch unser Lautstärkeempfinden im Ohr nicht linear ist.
Ob der Sound dumpfer wird oder nicht hat auch nicht mit der Art des Potis sondern mit etwas anderem, zb. mit den PUs zu tun, da kenn ich mich aber ehrlich gesagt nicht so aus.

cu :)
 
die neuen Standardpotis in meiner Semi reagieren sehr komisch.
Die Potis sind von Rockinger. Standardpotis nennen die sich und sind logarhythmisch ausgelegt. Bezeichnung: 500 kA.

Problem: Erst bei Stellung 10 volle Dröhnung (too much), darunter wird das Signal stark beschnitten. Ab Stellung 9 glaubt man, der Poti wäre schon auf 2-3. Völlig anders und ich denke mal, ganz normal steuert ein linearer Poti (Bezeichnung: 500kB) in meiner Les Paul Kopie das Signal auch linear runter.

Ein logarithmisches Potentiometer hat auch eine logarithmische Regelcharakteristik.
Das heißt, dass die Widerstandsänderung pro Regelweg nicht linear verläuft sondern ... genau, du ahnst es.

D.h Starke Änderung am Anfang, fast keine mehr am Ende. (Sieh dir einfach mal eine Logarithmusfunktion an. Regelweg ist X-Achse, Widerstand ist Y-Achse.)
http://www.mathematik.net/log-fkt/F01s10.htm

Damit hat das Ding also sowas wie eine Richtung. (Im Gegensatz zu einem linearen Poti.)


Was du beschreibst könnte m.E. also daher kommen, dass du das Ding so rum verlötet hast, dass erst lange wenig passiert und dann alles auf einmal. (Kann ich schlecht in Worte fassen, stell dir die Funktion einfach nach unten geklappt vor, du beginnst mit Drehen von rechts...) Damit passiert das meiste an Lautstärke-Änderung auf den letzten paar mm des Regelweges. Es könnte also helfen, den Draht, der vom PU kommt, mal an die andere Seite zu löten.

Ich halte ein log. Poti für Volume eh nicht für so toll. Wenn du live spielst und wirst du es sicher zu schätzen wissen, wenn du nicht mit mm-Bruchteilen rumfrickeln musst, Lautstärke/Crunch während des Spielens einstellen zu können. Linear wäre hier m.E. besser.
 
Hallo, vielen Dank für eure Beiträge.

Wenn man die Bezeichnung der Potis wörtlich nimmt,
hätte mir das einleuchten sollen.
Nur komischerweise geistern im Internet und im Rockingerkatalog
Erklärungen umher, daß der logarhythmische Poti einen eher linearen Verlauf hat im Gegensatz zum linear bezeichneten Poti, der dann mehr logarhythmisch agiert.

Da meine Les Paul diese merkwürdige Aussage nicht unterstützt, werde ich mir die linearen besorgen.

Noch ne Frage: In der Semi sind Jazzhumbucker verbaut von Seymour-Duncan am Hals und DiMarzio am Steg. Sie sind lauter und schriller als die Schaller-PAFs in der Les Paul.
Weniger Wicklungen = mehr Output?

Gruß, Joachim
 
Joa schrieb:
Hallo, vielen Dank für eure Beiträge.
Nur komischerweise geistern im Internet und im Rockingerkatalog
Erklärungen umher, daß der logarhythmische Poti einen eher linearen Verlauf hat im Gegensatz zum linear bezeichneten Poti, der dann mehr logarhythmisch agiert.
Das ist nicht komisch, sondern kommt daher, dass dein Ohr auch logarithmisch arbeitet. Das ist wie mit dem logarithmischen Papier. Indem du das, was du misst, logarithmisch aufträgst, sieht es im Bild wieder linear aus. Deshalb sind Lautstärkeregler meist log-Potis.
 
Das ist nicht komisch, sondern kommt daher, dass dein Ohr auch logarithmisch arbeitet. Das ist wie mit dem logarithmischen Papier. Indem du das, was du misst, logarithmisch aufträgst, sieht es im Bild wieder linear aus. Deshalb sind Lautstärkeregler meist log-Potis.

Ich habe gestern mal bei meiner Strat nachgesehen:
das Volume Poti ist tatsächlich ein logarithmisches. Wobei "nachgesehen" es nicht trifft, ich habe eigentlich nachgehört. Die Tatsache, dass ich trotzdem eine log. oder zumindest nichtlineare Lautstärkezunahme hören konnte ist wohl so zu erklären, dass die Kurven von Poti und meinen Ohren nicht zusammenpassen.... Wenn sie es täten, müsste man ja eine gleichm. Zunahme der Lautstärke wahrnehemen.

Wie dem auch sein, bei mir ist ab 3-4 fast volle Lunge, was den Pegel angeht.
Sound und Verzerrung lassen sich mit dem Rest bis 10 trotzdem noch modifizieren. Und so soll's ja wohl auch sein. Das berühmte "Spiel mit dem Volume Poti"....
 
Fun Tom schrieb:
Ich habe gestern mal bei meiner Strat nachgesehen:
das Volume Poti ist tatsächlich ein logarithmisches. Wobei "nachgesehen" es nicht trifft, ich habe eigentlich nachgehört. Die Tatsache, dass ich trotzdem eine log. oder zumindest nichtlineare Lautstärkezunahme hören konnte ist wohl so zu erklären, dass die Kurven von Poti und meinen Ohren nicht zusammenpassen.... Wenn sie es täten, müsste man ja eine gleichm. Zunahme der Lautstärke wahrnehemen.
Das liegt wohl daran, dass du kein Ohr nach ISO-Norm hast :D
 
Ok, dann ziehe ich daraus den Schluß,
bei einem loga. Vol-Poti den Eingang auf die andere Seite zu löten,
damit die Anstiegskurve linear verläuft.

Der lineare Poti ist angeblich symetrisch aufgebaut und daher egal, welche Seite aus Eingang benutzt wird.

Grüße, Joachim
 
Ok, dann ziehe ich daraus den Schluß,
bei einem loga. Vol-Poti den Eingang auf die andere Seite zu löten,
damit die Anstiegskurve linear verläuft.

Stop!!
Mir kommen da gerade selbst Bedenken...
Stimmt denn dann noch die Drehrichtung?
Das müsste sich aber hier
http://www.rockinger.com/PublishedFiles/workshop/workprt10.htm
rausfinden lassen.
Habe jetzt keine Zeit dazu, werde mir es aber heute abend mal ansehen.
Ich will dir schliesslich nichts Falsches raten, also warte lieber erst mal mit dem Löten...:redface:
 
Hi!

Bin absoluter Anfaenger was Gitarrenelektrik und -elektronik angeht. Hab gestern meine erste Schaltung zusammen geloetet und dabei festgestellt, dass die Volpotis die Bezeichnung B500k und die Tonepotis A500k haben. Hat das A und B was mit linear und logarithmisch zu tun?

Gruss,
L. Denver Mint
 
L. Denver Mint schrieb:
Hi!

Bin absoluter Anfaenger was Gitarrenelektrik und -elektronik angeht. Hab gestern meine erste Schaltung zusammen geloetet und dabei festgestellt, dass die Volpotis die Bezeichnung B500k und die Tonepotis A500k haben. Hat das A und B was mit linear und logarithmisch zu tun?

Gruss,
L. Denver Mint
Ja! In den meisten Fällen steht A für logarithmisch. Diese Nomenklatur ist jedoch nicht einheitlich. Leider :(

In den nächsten Tagen wird es von mir etwas zum Thema Potis geben. Nur Geduld!

Ulf
 
Ah Danke.
hatte nach den vorigen posts jetzt irgendwie mehr erwartet dass A fuer linear steht. Dann sind die Volpotis mit bezeichnung B bei mir entgegen der allgemeinen verwendung als linear und die tonepotis logarithmisch.... hm :screwy:
 
L. Denver Mint schrieb:
Ah Danke.
hatte nach den vorigen posts jetzt irgendwie mehr erwartet dass A fuer linear steht. Dann sind die Volpotis mit bezeichnung B bei mir entgegen der allgemeinen verwendung als linear und die tonepotis logarithmisch.... hm :screwy:
Wenn man Piher-Potis nimmt, steht A für linear! Warum sollen es uns die Hersteller leicht machen?

In der Gitarre kommen sehr häufig Potis von CTS zum Einsatz. Da stimmt die Zuordung A=log (Audio-Taper) dann. Diese Tatsache darf man aber nicht verallgemeinern.

Ulf
 
@Tom: Ich denk schon, daß sich die Drehrichtung ändert. Linksdrehende Potiknöpfe sind mir allerdings auch neu. Ist doch eigentlich egal, wie rum man aufdreht.

Ich kapier nur nicht, warums beim Tonepoti egal ist. Der ist schließlich genau so verdrahtet wie der Volumepoti.

Joachim
 
Joa schrieb:
@Tom: Ich denk schon, daß sich die Drehrichtung ändert. Linksdrehende Potiknöpfe sind mir allerdings auch neu. Ist doch eigentlich egal, wie rum man aufdreht.

Ich kapier nur nicht, warums beim Tonepoti egal ist. Der ist schließlich genau so verdrahtet wie der Volumepoti.

Joachim
Grundsätzlich muß auch für die Tonblende eine logarithmischen Charakteristik verwendet werden! Da jedoch in der Regel ein viel zu großer Kondensator zum Einsatz kommt, tritt der eigentliche Effekt der Tonblende nicht richtig in Erscheinung. Es wird relativ schnell einfach nur dumpf. Da bemerkt man dann keinen Unterschied zwischen linear und logarithmisch.

Ulf
 
Passive Klangregelungen mit Poti sind tatsächlich Quark, weil sie die Resonanzspitze des Pickups ruinieren. Leider tut dies auch ein (passives!) Lautstärkepoti (wenn auch weniger stark).
Deshalb ist es klanglich am besten, das (passive!) Vol-Poti möglichst voll aufzudrehen. (Es gibt ja danach noch mehr Vol-Regler ;) ). Für Anschwelleffekte ist es eher besser, wenn es im oberen Bereich zügig reagiert.

Übrigens: Wenn die Drehrichtung des Vol-Potis anders ist als normal, dann hast du es tatsächlich falsch herum eingelötet, Joa! :D

Was den Klang betrifft: Den kann man wesentlich besser beeinflussen, wenn man die Resonanzspitze nicht plattmacht, sondern verschiebt! Ich habe mir dazu statt eines Potis einen Stufenschalter eingebaut, der verschiedene (kleine!) Kondensatoren parallel zum Pickup schaltet. (Mich wundert es, dass dies noch nicht längst Standard bei den Marken dieser Welt ist.)
 
Joa schrieb:
@Tom: Ich denk schon, daß sich die Drehrichtung ändert. Linksdrehende Potiknöpfe sind mir allerdings auch neu. Ist doch eigentlich egal, wie rum man aufdreht.
Joachim

Also grundsätzlich kannst du ein Poti in jede Richtung drehen. Ist ja immer nur eine Frage, wieviel Widerstandsbahn du zwischen Eingang und Mittelabgriff bringen willst. Und das geht von beiden Seiten, je nachdem, wo du den Eingang anlötest. (Dann stimmt natürlich 0..10 nicht mehr, da hast du Recht)

Ich verstehe nicht, warum die Regelcharakteristik bei dir so komisch ist, also "erst lange nix, dann alles auf einmal".
Eigentlich sollte sie "schnell laut, dann nur noch wenig Änderung" sein.

Mein ursprünglicher Vorschlag mit dem Umlöten war natürlich zu kurz gedacht.
Wie hier schon mehrfach geschrieben kann man sich bei der Beurteilung nicht auf die Ohren verlassen, da die ja selber log. funktionieren. Man hat den Eindruck eines umgekehrt log. Verhaltens. Das muss aber nicht heißen, dass das Poti wirklich so arbeitet.

Die Summe aus Potistellung, Tonregelung, Wechselwirkung mit der Pickup-Spule und die Lautstärkekurve unseren Ohren überlagert ergibt das, was wir wahrnehmen. Schwierig, hier einen "Schuldigen" zu identifizieren.
Also ich würd ja mit den Ohren anfangen .... ;)

Damit stehst du wieder am Anfang, was. Sorry, aber es scheint wirklich komplexer zu sein als auf den ersten Blick vermutet.
Hast du das Poti nicht von Rockinger? Frag die doch mal.
 
nettman42 schrieb:
Was den Klang betrifft: Den kann man wesentlich besser beeinflussen, wenn man die Resonanzspitze nicht plattmacht, sondern verschiebt! Ich habe mir dazu statt eines Potis einen Stufenschalter eingebaut, der verschiedene (kleine!) Kondensatoren parallel zum Pickup schaltet. (Mich wundert es, dass dies noch nicht längst Standard bei den Marken dieser Welt ist.)

Du meinst den C-Switch?

Ich finde es auch an der Zeit, diese ganze vorsintflutliche Technik mal etwas generalzuüberholen. Da bringen die immer neue Custom und Anniversary Modelle raus und versprechen dir sonstwas für einen Klang, aber das z.B. jemand mal die Kraut- und Rübenverdrahtung einer Strat bisschen aufräumt...
Das muss ja auch nicht gleich aktive Elektronik sein. Die Physik gibt auch so noch eine Menge her, um das Vorhandene besser zu nutzen.
 
nettman42 schrieb:
Passive Klangregelungen mit Poti sind tatsächlich Quark, weil sie die Resonanzspitze des Pickups ruinieren.
Das Absenken der Resonanzspitze ist aber gerade der Effekt, denn die Tonblende erzeugen soll. Eine Verschiebung der Resonanz ist nicht gewünscht, tritt aber aufgrund der schlechten Dimensionierung immer mit auf. Wie die Tonblende wirkt, zeigt die folgende Animation:

AmpG_K1.gif


In diesem Beitrag habe ich noch ein paar Erklärungen zu dem Thema verfaßt.

nettman42 schrieb:
Was den Klang betrifft: Den kann man wesentlich besser beeinflussen, wenn man die Resonanzspitze nicht plattmacht, sondern verschiebt! Ich habe mir dazu statt eines Potis einen Stufenschalter eingebaut, der verschiedene (kleine!) Kondensatoren parallel zum Pickup schaltet.
Das ist vollkommen richtig, nur fehlt hier die notwendige Beeinflussung der Resonanzspitze, also der sogenannten Güte.

Möchte man einem Strat-PU im weitesten Sinne die Charakteristik eines parallelen Humbuckers verpassen, muß man auch an der Güte drehen. Dazu ist die Tonblende (geeignet dimensioniert) sehr gut geeignet. Zu dem Thema empfehle ich die Lektüre von Guitar-Letter II.

nettman42 schrieb:
Mich wundert es, dass dies noch nicht längst Standard bei den Marken dieser Welt ist.
Tja, man könnte fast auf den Gedanken kommen, daß dahinter Methode steckt. Würde man das so machen, wären viele Hersteller von Austauschtonabnehmern ihr Geschäft nämlich los. Und da einer Krähe der anderen... :rolleyes:

Außerdem wäre die Schaltung dann ein wenig teuerer! Das gesparte Geld steckt man da schon lieber in die eigene Tasche. :mad:

Der Markt ist eben hart umkämpft und solange wir eine "geile" LP für 88 Euro inklusive Koffer haben wollen, bleibt so etwas eh ein Traum. Wir sind also nicht ganz unschuldig! :(

Geiz ist nicht immer Geil!

Ulf
 
Ja, es gibt auch invers-logarithmische Potis für besondere Anwendungen. Ein logarithmisches Poti kann man nicht so einfach umlöten, dann dann die Drehrichtung (im Uhrzeigersinn wird's lauter) nicht mehr stimmt unter Beibehaltung der Hörkurvenanpassung.

V_Man
 

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