Vorbereitungen für Speedübungen

knock
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Heho,

ich will es jetzt doch mal versuchen regelmäßig Macks Workshop durchzuarbeiten.

Das heißt Speed aufbauen und Hände trainieren etc.

Ich würde gerne wissen wie ich mit den besten Voraussetzungen rangehe:

1. Kann ich wirklich mit einen Standardsaitensatz schnell werden oder sollte ich gleich dicke Saiten aufziehen?

2. Sollte ich die übungen clean spielen?

3. Ich bin bei Plektronstärke 0,88mm. Sollte ich gleich ein dickeres nehmen?

Ich weiß, dass ich langsam anfangen muss und genau auf meine Hände achten muss. Alles aus dem Handgelenk etc.

Ich werde auch 5,6 Übungen parallel machen.

Gibt es irgendetwas, was ich auf jedenfall beachten sollte?

Danke,

Knock
 
Eigenschaft
 
Clean spielen solltest du nicht nur, du mußt! Effekte haben beim üben nichts verloren. Effekte sind zum spielen. Die Wahl der Saitenstärke und des Plektrums hat keinen signifikanten Einfluss - zumindest nicht wenn es nur um die Frage geht, wie man Tempo aufbaut. Auf den Sound und das Spielgefühl hat beides natürlich Einfluss. Was für dich perönlich richtig ist mußt du einfach ausprobieren. Was für den einen eine unspielbare Kombination darstellt, nennt jemand anderes ideal.
 
Die meisten Shredder verwenden wohl dickere Pleks (>1 mm) und auch häfig dünnere Saiten. Malmsteen verwendet z.B. Pleks mit ca. 1,5 mm und 8er (glaub ich). Letztendlich kommts aber drauf an wie das Spielgefühl für dich ist.
 
1. Wenns dir nur um Geschwindigkeit geht, nimm dickere Saiten, da kriegst du mehr Kraft in den Fingern. Wenn du allerdings ein richtiger Musiker werden willst und neben den Speed noch andere Dinge üben und natürlich auch ne Menge nur aus Spass spielen willst, bleib bei der Saitenstärke die du am liebsten hast bzw. steigere dich nur langsam.

3. Am besten legst du dir auch ne Palette von unterschiedlichsten Plektren - also nicht nur Stärke sondern auch Form - zu und probierst immer mal nen anderes. Möglicherweise wirst du beim Üben immer mal ein anderes bevorzugen bis du letzenendes dein Lieblingsplektrum findest. Pauschal irgendeine Stärke für Plektren zu empfehlen ist Blödsinn.

2. Bevorzugt clean üben ABER! (und das ist meine persönliche Meinung, andere mögen das vielleicht nicht so sehen) ab und an die Verzerrung mal anzuschalten schadet nicht, da sie durchaus auch unerwünschte Nebengeräusche hervorheben kann, die einem beim cleanen Spiel nicht auffallen. Also ruhig auch mal eine bewusste verzerrte Übungseinheit einschieben um solche Fehler zu kontrollieren.

Und jetzt das wichtigste:
Geschwindigkeit übt man nicht. Man übt NUR Präzision. Das klingt erstmal simpel dahergesagt, aber es ist DER Grundsatz den man verstehen muss um wirklich beim Üben voranzukommen. Also lieber ewig auf einer geringen Geschwindigkeit durch jedes kleinste Detail des Gitarrenspiels durcharbeiten als solange durch hohe Geschwindigkeiten zu holpern bis es einigermaßen klingt. Dann hat man nämlich nur irgendwelche Bewegungen sich eingetrichtert ohne wirklich hinterher zu kommen und verliert früher oder später das Gefühl für die Noten.

Was mir bei mir persönlich auch noch auffällt, ist, dass es manchmal mehr bringt ein paar Tage nicht (bzw. etwas anderes) zu üben als sich jeden Tag dazu zu quälen. Wenn ich mehrere Tage hintereinander etwas übe (weil ich mir z.B das Ziel gesetzt habe etwas bestimmtes in einer bestimmten Geschwindigkeit zu können) und keine Verbesserungen mehr merke, beschäftige ich mich mit anderen Dingen und wenn ich es dann wieder probiere, klappts auf einmal besser. Lass dir also Zeit und vergiss dabei nie, dass Musik mehr als nur Geschwindigkeit zu bieten hat (Ich will dir hiermit nix unterstellen, es gibt bloß manchmal solche Spezialisten, da geht man lieber auf Nummer Sicher).
 
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Was D?de schreibt ist alles richtig (abgesehen davon davon, dass ich Speed noch weniger als er für ein erstrebenswertes Übungsziel halte!)
Was mir aber immer wieder bei den gefühlten Dutzenden von solchen Fragen in letzter Zeit auffällt und ich es immer wieder allen ins Stammbuch schreiben möchte:
Leute, es geht um Spaß beim Gitarre - Spielen, nicht in erster Linie um ständige Verbesserung! Die passiert nämlich nebenbei, wenn man Spaß hat! Ihr habt doch so schon genug Stress im Leben, macht Euch den doch nicht auch noch bei der "schönsten Nebensache der Welt". (ich weiss, das ist eigentlich Fußball)
 
Leute, es geht um Spaß beim Gitarre - Spielen, nicht in erster Linie um ständige Verbesserung!

Das hat sich der Autor dieses Übungsbuches auch gedacht, daher hier noch ne kleine Empfehlung:
https://www.thomann.de/de/hal_leonard_guitar_aerobics.htm
Anders als bei den restlichen restlichen Fingerübungsbüchern, werden hier nach Themen(Alternate Picking, String Skipping, Sweeping, Legato, Bending, ...) sortierte Licks zur Übung verwendet, die man auch direkt in sein Gitarrenspiel integrieren kann. Das macht deutlich mehr Spass als dieses ständige chromatische Gekloppe. Dabei gehen die Rhythmustracks auf der CD auch nur bis 140 Bpm. Speed ist nicht das Hauptthema. Da die Licks aber mit der Zeit recht anspruchsvoll werden, wird sich der Speed beim durcharbeiten ganz von allein ergeben.
 
Clean spielen solltest du nicht nur, du mußt! Effekte haben beim üben nichts verloren. Effekte sind zum spielen. Die Wahl der Saitenstärke und des Plektrums hat keinen signifikanten Einfluss - zumindest nicht wenn es nur um die Frage geht, wie man Tempo aufbaut. Auf den Sound und das Spielgefühl hat beides natürlich Einfluss. Was für dich perönlich richtig ist mußt du einfach ausprobieren. Was für den einen eine unspielbare Kombination darstellt, nennt jemand anderes ideal.

Das unterschreib ich so nicht, effekte (wenn man verzerrung nicht dazuzählt) haben da tatsächlich nichts verloren, ABER, verzerrung schon, das hat mitunter den Grund das man da einfach mit nem anderen verhalten (bezüglich nebengeräuschen) zukämpfen hat, welche auch erledigt werden möchten.

Lg

*edit* verzerrung an sich verschleiert sowieso mal keine fehler, man hört es dennoch wenn man weiß wodrauf man hören muss. Es gibt allerdings tatsächlich diverse amps (vorallem im high-gain) die da wirklich dem klang doch etwas zugute kommen ;P
 
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Es ist ja auch so, dass man bei Verzerrung mehr Nebengeräusche wahrnimmt. Somit hört man ob man gut abdämpft oder nicht. Kommt halt immer darauf an, was man übt.

Mit freundlichen Grüßen, NoName
 
Man bekommt bei Verzerrung schlecht bis gar nicht gedämpfte Saiten besser mit, das wird man bei fortgeschrittenem "Stand der Dinge" und geschärftem Gehör allerdings auch durch den clean channel wahrnehmen können. Aber genauso vermatschen beim verzerrten Spiel schlecht bis gar nicht gut gespielte Läufe. Das geht z.T. so weit, dass der Spieler sich selbst so weit überzeugt (betrügt), dass er davon ausgeht, unglaublich schnell zu sein. Und natürlich, dass seine Zuhörer noch viel weniger von seinen kleinen (in seinen Augen vernachlässigenswerten) Fehlerchen mitbekommen, denn die haben ja gar keine Ahnung. Das gemeinste ist, dass durch die Verzerrung der (bisweilen obertonreiche) Anschlag sehr verstärkt wird und dadurch die linke Hand gewissermaßen "übertönt". D.h. gewisse konfuse und überhaupt nicht musikalische "Griffmuster" klingen in Verbindung mit rigorosem Tremolo-Picking nach "irgendwas Schnellem". Dem Laien kann man dann noch erzählen, es handle sich um etwas Atonales, und man kann hoch erhobenen Hauptes von der Bühne torkeln ohne sich irgendeine Schwäche eingestehen zu müssen. Aber den erfahrenen Zuhörer wird man damit nicht einmal zu einem vertrockneten Katerfrühstücklächeln motivieren, denn er ist nicht ganz blöde im Kopf. Ihm geht es nur darum, was er hört, und nicht was er sieht oder was ihm erzählt wird. Dabei geht es vllt. gar nicht um schnell, sondern viel mehr um ehrlich. Und da hängt doch des bärtigen Metzgers Matte windschief im Scheunentor. Wenn's schnell sein muss, dann auch bitte richtig. Denn in all den Jahren haben wir "schnell" inzwischen gehört, es braucht keinen mehr, der nur so klingt.

Will sagen: Natürlich clean üben. Schärft das Gehör und macht dich ready for the distortion. Und natürlich auch mal verzerrt spielen, es stimmt schon, was die Leute sagen. Manchmal kämpft man da mit anderen Dingen als im clean channel. Aber nicht in Speed-Orgien verfallen, wenn man eigentlich weiß, dass man das noch längst nicht so richtig drauf hat. Denn das wäre Verschwendung, sich selbst vorzumachen, dass man den geilsten Scheiß runterzockt, obwohl es clean klingen würde wie der letzte Anfänger. Dass das Ganze keinen Spaß machen soll halte ich für Unsinn, denn auf dem Weg zum Speed bzw. zu jedem Ziel auf dem Instrument bietet sich immer wieder die Möschlischkeit, Neues auszuprobieren (mal nicht die "Penta" rauf und runter, mal nen Sänger imitieren usw.). Beschränk dich aber vor allem nicht auf $%&/§ing 3NPS-Patterns. Such dir was nettes Abgefahrenes, bau es ein, spiel es schnell. Mehr wert als zu klingen wie Paul Gilbert (denn so klingt schon Paul Gilbert (und wir wissen's seit den 80ern)).

Mit freundlichen Grüßen, Icke.
 
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Das unterschreib ich so nicht, effekte (wenn man verzerrung nicht dazuzählt) haben da tatsächlich nichts verloren, ABER, verzerrung schon, das hat mitunter den Grund das man da einfach mit nem anderen verhalten (bezüglich nebengeräuschen) zukämpfen hat, welche auch erledigt werden möchten.

Du spielst doch im Proberaum, beim komponieren oder beim rumdaddeln aus Spaß oft genug mit Verzerrung. Das sollte eigentlich reichen.

Die ganze überei, ob clean oder mit Verzerrung ist aber ohnehin zur Hälfte für die Katz, wenn man nicht gelegentlich eine Übungsviertelstunde aufnimmt und abhört. Ich garantiere dafür, das regelmäßige Eigenkontrolle die Fehlerquote drastisch senkt. Das schreibe ich hier immer wieder.

Schon klar. Dir muß ich das nicht sagen. Da du ja schon einige Jährchen spielst, gehe ich mal davon aus, das du nicht erst einmal Songs aufgenommen hast. Alle paar Monate oder Jahre mit der Band Songs aufzunehmen ist allerdings noch was anderes, als sich selber alle zwei Wochen zu kontrollieren.
 
Hallo,

mensch vielen Dank für die Kommentare. Ich werde vieles von euch angesprochenes ausprobieren und meine eigenen Erfahrungen sammeln.

Ich kann euch beruhigen. Ich will nicht The Godfather of Speed werden. Aber ich bin immer etwas enttäuscht, wenn ich meine Lieblingsbands nicht gut nachspielen kann. Da überwiegt bei mir die Enttäuschung derzeit mehr als der Spaß an sich. Den Spaß hol ich mir dann einfach bei Sachen die ich spiele oder Sachen die ich mir ausdenke. Da gibt es auch eine positive Weiterentwicklung. Trotzdem möchte ich meine Grenzen erweitern. Wie weit ich das treiben will, kann ich jetzt nicht sagen. Mein derzeitiges Wunschtempo ist 130 Bpm 16tel. Damit lässt sich schon was machen.

Ich will trotzdem nochmal hervorheben, dass es mir nicht nur um Speed geht. Ich habe bis jetzt schon viele Genres durchprobiert und Spielstile geübt und mit Noten und Taktwerten gespielt. Aber jetzt will ich mich diesem Thema ein bisschen widmen.

MACKS Fingerübungen findet man glaub ich auf http://gitarren-blog.de/ oder hier im Forum.

Ich kann den Kurs noch nicht beurteilen, habe aber alle Übungen. Sie sind in meinen Augen leicht und effektiv.

Vielen Dank,

Knock
 
Ahso,

ich hab jetzt ja schonmal angefangen, da kommt noch eine Frage auf:

Muss ich die Fingerberwegungen meiner linken Hand immer versuchen selbst zu optimieren oder ergibt sich das nicht durch die langsame Geschwindigkeitssteigerung?

Also ich mache ja keine falschen Bewegungen. Ich weiß bloß, dass meine Finger sich zu weit vom Griffbrett heben.

Wenn ich aber kleine Geschwindigkeitssprünge mache,dürfte die Anpassung leichter ausfallen. Oder?

Knock
 
Muss ich die Fingerberwegungen meiner linken Hand immer versuchen selbst zu optimieren oder ergibt sich das nicht durch die langsame Geschwindigkeitssteigerung?

Ich persönlich versuche durchgehend beim Üben meine Bewegungen zu optimieren. Das ist ja auch das Ziel beim Üben, nicht nur die Noten irgendwie zu spielen sondern an seiner Technik zu arbeiten. Versuch deßhalb langsam die Übungen zu spielen und auf jede Bewegung deiner Hände zu achten, bis sie automatisch auf der Geschwindigkeit so wie gewüscht ablaufen. Erst dann steigerst du dich. Ich fange meist bei Geschwindigkeiten von 70 BPM (die Geschwindigkeit hängt von der Übung ab, sollte aber wirklich langsam und ohne viel Konzentration spielbar sein) an und steigere mich Anfangs in 10 BPM-Schritten, später immer weniger, bis ich anfange Probleme zu bekomme. Dazu zählen auch schon kleinste Probleme, nicht erst, wenn ich es nicht mehr schaffe die Noten zu treffen. Ich versuche mindestens 3-4 Durchläufe komplett sauber zu spielen bevor ich mich weiter steigere.
 
Ich würde an der Stelle mal sagen...

Wenn du merkst dass du eine best. Übung auf einem best. Tempo ohne große Probleme spielen kannst und alles sauber klingt, dann kannst du das Tempo steigern. Also sprich wenn es dir keine große Mühe ist der/die/das Riff mehrmals zu spielen ohne Fehler.
Manchmal hilft es auch, wenn du nichtmehr weiter kommst, das Tempo kurzzeitig hochzuschrauben und dann versuchen auf dem zu spielen. Das wirst du dann zwar sicher nicht hinkriegen, aber wenn du das Tempo dann wieder drosselst ist es leichter als vorher. Ist jedenfalls meine Erfahrung und wird auch in irgendeinem Workshop erwähnt.

Sonst wurde ja schon alles gesgat...
 

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