Vorstellungen beim Gesang

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Jesberger
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Hey Musicans,

ich war jetzt 2 x beim Gesangslehrer und mir kommt jetzt im Nachhinein die Frage, wie das mit den Vorstellungen ist. Möchte ungerne bis zur nächsten Stunde warten.

Es wird mir immer gesagt und es steht auch überall geschrieben, dass man sich die Dinge vorstellen soll (was klar ist, man kann schließlich schlecht in sich hinein schauen), wie z. B.: "der Ton entfaltet sich in einem gedachten, hohen, runden Raum (Gähnspannung)".
Da frage ich mich, besonders bei der Gähnspannung, ob man sich diese wirklich nur vorstellen soll oder ob man bewusst physikalisch ähnlich eine Art Gähn-"Haltung" hervorruft muss. Ich hoffe, ihr versteht was ich meine.

Bei einigen Dingen ist es klar, da kann man es sich nur vorstellen: "Der erste Moment des Tones passiert im Abstand vom eigenen Stimmapparat".

Aber bei der Gähnspannung, wenn ich diese bewusst durchführe (bzw. so gut es geht), muss ich mich heftigst konzentrieren/anstrengen, bei einigen Tönen funktioniert bringt es garnichts. Am Ende bekomme ich dann nur gebrochene Töne heraus. ist das hier einfach ein Fall der Übung (was ich mir heftig vorstelle) oder einfach nur, wie oben geschrieben, eine Vorstellungssache?


Ob der Thread hier oder im Allgemein-Thread am besten passt, gute Frage.


Grüße,
 
Eigenschaft
 
Hallo


nach meiner Erfahrung ist das "Gähnen" eine zu grobe Funktion. Die Schülerinnen, die vorher damit gelernt haben singen meist sehr rückverlagert (knödeliger, dumpfer Ton)

Besser sind diffizilere Bewegungen, die man äußerlich "anwenden" kann wie eine Kippbewegung mit den Händen, in die Knie gehen oder ähnliches oder die Vorstellung von "Staunen". Da gibnt es auch noch eine Menge anderer "Tricks", aber sowas ist schriftlich schwer darstellbar.

Ich warne aber vor der Gähnstellung!

Shana
 
Sich bestimmte Dinge vorzustellen ist schon wichtig. Schon alleine deshalb, weil das Hirn solche Vorstellungen dann unbemerkt in die Tat oder besser: in Klang umsetzt. Schließlich ist es unmöglich, alle am Gesang beteiligten Muskeln bewußt zu steuern. Wenn Du z.B. einen Arm heben willst, denkst Du ja auch nicht: "ich will den Deltoiden oder den Trizeps oder was weiß ich was anspannen", sondern "ich will den Arm heben" und Dein Hirn verteilt dann die entsprechenden Befehle automatisch - selbst wenn Du keine Ahnug hast, was ein Muskel ist. Bei der Stimme wird's dann noch schwieriger, weil man sie nicht sieht und sich da einiges tun muß, damit ein gescheiter Ton entsteht. Insofern ist es wichtig, sich bestimmte Dinge vorzustellen, damit das eigene Hirn weiß, was Du ihm sagen willst - und ich weiß, wie verquer sich das gerade angehört hat :gruebel:

Das Problem ist ein anderes, für jeden wirken andere Vorstellungen. Die Bilder, die sich wer anders ausmalt, können bei Dir völlig nutzlos sein - und umgekehrt. Du mußt also Deine eigenen finden, d.h. was Dir Dein Lehrer an Vorstellungen anbietet sind Möglichkeiten, Anhaltspunkte. Erst in Deinem Kopf ergeben sie für Dich Sinn.....oder auch nicht. Falls letzteres zutrifft, mußt Du eine eigene Vorstellung entwickeln, die bei Dir das bewirkt, was bewirkt werden soll.
Ich versuche meinen Schülern immer etliche verschiedene Beispiele zu geben, damit sie das Wesentliche begreifen und sich dann ggf. ihr eigenes Bild ausknobeln können. Falls du also einer Vorstellung begegnest, die Du nicht begreifst, bitte Deinen Lehrer, es anders zu erklären, damit der Groschen fallen kann. Ob Du letzten Endes wirklich an einen hohen, runden Raum denkst oder an eine Portion Pfälzer Saumagen mit Schweinepfeffer, bleibt Dir überlassen. Hauptsache es wirkt :great:

Ich bin übrigens auch kein großer Freund der Gähnstellung, aber manche kommen damit gut zurecht...
 
Ich bin übrigens auch kein großer Freund der Gähnstellung, aber manche kommen damit gut zurecht...

Sehe ich genauso. Für manche ist die Gähnstellung gut, für andere nicht. Es geht ja letztendlich darum, die hinteren Räume zu öffnen, den Gaumen zu heben, und manche sind da so "zu", eng und klein, daß erstmal nur die Gähnstellung hilft.
Etwas feinmotorischer wäre die Vorstellung eines unterdrückten Gähnens (damit arbeite ich oft) bzw. Niesens. Oder sich hinten ein großes Lächeln vorzustellen. Man muss es halt ausprobieren, jeder Jeck is´anners ;)
 

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