Vorstufen vs. Endstufenzerre

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Da in einem anderen Thread schon fleißig darüber diskutiert wurde und es eigentlich gar nicht dort hin gehörte:p, dachte ich mir ein neues Thema zu starten, da ich nichts Vergleichbares über die SuFu gefunden habe.

Also wer von euch nutzt Vorstuffenzerre, wer Endstufenzerre und wer sogar beides:eek::D und warum?

Was sind eurer Meinung nach Vor- und Nachteile des jeweiligen usw...


Ich hoffe dass das Thema interessante Diskussionen bringen wird und ja dann mal los:)


achja also wenn es dieses Thema schon gibt oder es andere Gründe geben sollte warum es nicht bestehen sollte, möge ein Mod es löschen.
 
Eigenschaft
 
also im proberaum benutz ich beides wenn spaß haben will ... aber auch nur weil es nen 18watt topteil is und ich es deswegen auch voll aufreißen kann ...
ich find die verzerrung sehr harmonisch vorallem für rock kann ich mir nichts besseres vorstellen ...

aber wenns um metal geht nem ich meistens ne externe zerre weil sie "härter" klingt ...
is natürlich alles geschmackssache ....

bei auftritten nehm ich meinen engl ...und dort natürlich vorstufen zerre ...
endstufenzerre gibt es bei dem fast garnicht ...
die vorstufenzerre von dem is natürlich für metal meine erste wahl...
 
Also ich kann bezüglich Endstufenzerre nur von meinem Epi Valve junior (gemoddet) berichten:
Bei dem kann man sehr schön feststellen wann zur Preampzerre die Endstufenzerre dazukommt.
Der Sound wird dann rotziger, vllt etwas undefinierter, setzt sich recht gut durch und klingt einfach altbacken aber das kann durchaus gefallen.
Preampzerre benutze ich natürlich auch bei meinem Screamer und dem GH50L. Den konnte ich noch nicht so weit ausfahren, max. Master auf Hälfe.
Niklas
 
Zuerst einmal kommt das sehr auf den Amp an, wie die Endstufenzerre klingt.

Im Clean-Channel meines Amps merkt man sehr gut, wenn die Endstufe ins Spiel kommt (ab etwa 60 % Volume). Der Sound wird noch ein bisschen dicker, wenn man hart anschlägt kommt ein leichtes "Britzeln" dazu.

Aufgrund der recht geringen (aber ausreichenden) Wattzahl von 20 Watt kommt mein Amp ab rel. lautem Probenpegel in eine leichte Endstufenzerre, wenn der Master aufgedreht wird (und gewinnt dann kaum noch Volume). Mit rel. viel Gain finde ich persönlich eine dominante Endstufenzerre furchtbar, besonders wenn die Vorstufe zusätzlich geboostet wird.

Doch gerade bei Classic-Rock-Settings Richtung altem Marshall (mit rel. wenig Gain, vgl. AC/DC oder Led Zeppelin) kommt die Endstufenzerre richtig gut. Der Amp entwickelt ein deutliches mehr an Druck, setzt sich besser durch; wird jedoch in einem auch harscher und bröckeliger. Der perfekte Sound für Rock-Rhythmus-Gitarre, wobei ich bei Solo-Sounds ein bisschen mehr Vorstufe präferiere.

Nun kenne ich auch Gitarristen, die dieses "Kratzen", wenn die Endstufe zerrt, gar nicht mögen. Steht man auf klassische Sounds, finde ich sie geeignet.
Aufgrund der modernen Vorstufenkonzepte lassen sich die meisten guten Sounds jedoch auch ohne Endstufenzerre realisieren.

Mein Tipp: Spiel mal einen (hochwertigen!) 5-Watt-Amp an und drehe ihn bis etwa 3/4 auf. Dann weißt du was ich meine.
 
Ich benutz keine Endstufenzerre, da ich Effekte wie Hall, Delay etc. im Einschleifweg habe, und die sollen nicht verzerrt werden. Bei Highgain find ich es auch kontraproduktiv.

Marshall Silver Jubilee 2553 mit 1965B + 1966A : Ohne Endstufenzerre. Hab ich mal im Leadchannel ohne Effekte ausprobiert, klingt dann brutal und ist mächtig laut. Böser Drummer und großer Raum ist empfehlenswert ;).

Marshall JVM410H + 1960AV : Noch keine Endstufenzerre genutzt. s.o.
 
...
Aufgrund der modernen Vorstufenkonzepte lassen sich die meisten guten Sounds jedoch auch ohne Endstufenzerre realisieren.
...

... und bei modernen Endstufenkonzepten ist Endstufenzerre oftmals gar nicht gewünscht.
Der Zauber existiert ja wirklich nur bei kleineren Amps und macht da auch klanglich Sinn.
Bei den wenigsten aktuellen Amps macht es mEn Sinn, die so weit aufzureißen.
Die Soundbildung wird da hauptsächlich in der Vorstufe vollführt, und dafür wurden die auch konstruiert/ausgelegt.

... ich reiße meinen 30 Watt Orange auch gerne voll auf (wenn er heil ist:(). Die Kompression, der Dreck, irgendwie klingt es dann sehr schön rauh und es klingt ein wenig over the Top. Ich mag das. :)

Aber im Allgemeinen wird das mit der Endstufenzerre überbewertet.
Vorstufen Zerre ist ungemein praktischer und steht dem Mojo Endstufenzerre nüchtern betrachtet um nicht viel nach.
Kommt eben auf die Konstruktion des Amps und den eigenen Geschmack an.
 
Kommt auf die soundvorlieben an ;)

Mein Marshall ist so halb halb - also eine geboostete angezerrte Vorstufe mit channelvolume auf 60%, master voll rauf. Ja, das ist sau laut, aber wir haben auch nen riesen Proberaum, da geht das :D

Der Mesa ist gleich laut eingestellt, die Zerre kommt aber ausschließlich aus der Vorstufe - Die endstufe (bzw. eigentlich ist das ja irgendwas zwischen vor und endstufe das dann zerrt) bleibt selbst bei maximallautstärke clean. Außer im Röhren-recto modus, da wirds etwas crunchy.


Den Thread lass ich mal auf, aber wenn wieder irgendwelche blöden tausendmal gehabten diskussionen kommen isser weg.
 
Vorstufen Zerre ist ungemein praktischer und steht dem Mojo Endstufenzerre nüchtern betrachtet um nicht viel nach.

Genauer gesagt steht es der Endstufenzerre um GARNICHTS nach, es hat nur Vorteile, weil die meisten Geräte garnicht dafür ausgelegt sind, mit der Endstufe in die Verzerrung gefahren zu werden und es klingt auch bei den meisten Amps einfach kacke...

MfG Stephan
 
hi!

ich hole dazu mal etwas weiter aus...

der "mythos endstufenzerre" entstand in den 50er/60er jahren des vergangenen jahrhunderts.
die verstärker waren klein und teuer und die musiker hatten nicht viel geld.
wenn man also in etwas größeren läden spielte, musste man seinen kleinen amp weiter aufdrehen als der hersteller dies vorgesehen hatte - die folge waren unerwünschte verzerrungen.

das heisst, sie waren zumindest von der herstellerseite eigentlich nicht erwünscht - die musiker fanden aber schon durchaus gefallen an diesem "heißen" sound, und bereits anfang der 60er jahre hatten junge musiker angefangen ihre amps bewusst "zu" laut aufzudrehen oder sie auf andere weise zu manipulieren um eben diese "heissen" sounds zu erzeugen.

ja, aber rock war GUT und viele leute wollten ihn hören. so wurden die konzertsäle größer - und auch die amps. aber die konzertsäle wurden schnell SO groß, dass auch die großen amps es nicht mehr schafften "clean" zu bleiben.
machte aber nix - die musiker (und die zuhörer) fanden auch die verzerrten sounds der großen amps gut ;)

was da dann so alles verzerrte wusste man meistens nicht so genau (vorstufe, phasentreiber, ausgangstrafo, endstufenröhren, speaker...) - und weiß man auch heute (ohne geeignetes messgerät) meistens nicht so genau.

ab mitte der 70er jahre war dann bei den meisten amp-herstellern durchgesickert dass die musiker tatsächlich verzerrt spielen WOLLTEN, und um ihnen die möglichkeit zu bieten das nicht nur bei ohrenbetäubenden lautstärken zu tun, erfand man amps bei denen die verzerrung der vorstufe separat geregelt werden konnte.

was nun gut, oder gar "besser", klingt, hängt wohl vom amp, vom einsatzzweck und vom soundempfinden des gitarristen ab.


cheers - 68.
 
Zuletzt bearbeitet:
Genauer gesagt steht es der Endstufenzerre um GARNICHTS nach...

bei allem respekt vor technischen detailkenntnissen deinerseits:

ich kenne vorstufenverzerrung von allen einschlägigen amps (boogie, neuere marshall, engl, neuere fender, diezel, soldano, usw.) so, daß sie nasaler, trötiger, enger und damit für mich unbrauchbarer klingt als ein AC 30, JTM 45, 50er/60er fender, wenn diese weit aufgedreht sind.

vermutlich wurden diese "klassischen" amps der 50er oder 60er jahre nicht konstruiert, um verzerrte sounds abzuliefern, wie goldtop68 schon ausgeführt hat.

für meine ohren und meine musikalischen vorstellungen (irgendwo zwischen blues, jazz und rock) liefern genannte "klassischen" amps und ihre modernen nachbauten viel eher genau die klänge und dasjenige einschwingverhalten, daß ich hören und fühlen möchte,
um auf der bühne auf die wichtigen sachen achten zu können:

z.b. auf die mädels oder ob der wein gut ist oder ob der manager schon mit der abendkasse durchgebrannt ist....

in solchen zusammenhängen sollte der sound nicht noch zusätzlich probleme machen.
 
mMn komprimiert die Vorstufenzerre ganz angenehm und "verdeckt/verzeiht" kleine Fehler im spielen und eignet sich ganz nett für wilde Soloeskapaden - macht sich für Anfänger ganz nett. Endstufenzerre ist sehr dynamisch und lässt sich gut mit dem Volumepoti regeln, verzeiht jedoch keine Fehler, bringt die gnadenlos hervor. Nicht unbedingt was für Einsteiger, da man leicht frustriert sein kann - aber ein gutes Spielgefühl!
 
Endstufenzerre ist sehr dynamisch und lässt sich gut mit dem Volumepoti regeln, verzeiht jedoch keine Fehler, bringt die gnadenlos hervor.

auweia, hätte mir das nicht jemand vorher verraten können ???

dynamik und die feinabstufungen mit dem volumepoti sind genau das, was ich liebe.
 
ich kenne vorstufenverzerrung von allen einschlägigen amps (boogie, neuere marshall, engl, neuere fender, diezel, soldano, usw.) so, daß sie nasaler, trötiger, enger und damit für mich unbrauchbarer klingt als ein AC 30, JTM 45, 50er/60er fender, wenn diese weit aufgedreht sind.

Dir ist klar, dass der Plexi auch nicht recht viel anders zerrt, wenn man ihm einen PPIMV einbaut, der eben das Signal VOR den Endröhren abschwächbar macht und dadurch die Lautstärke vermindert? Klar klingt das noch etwas anders als wenn man die Röhren an den Rand des Exitus jagt, aber das ist gegenüber dem Unterschied zu einem Amp, der nur in den Vorstufen und NICHT in der Phasenumkehrstufe zerrt, echt vernachlässigbar.

Und genauso wie bei dem Beitrag hier...

mMn komprimiert die Vorstufenzerre ganz angenehm und "verdeckt/verzeiht" kleine Fehler im spielen und eignet sich ganz nett für wilde Soloeskapaden - macht sich für Anfänger ganz nett. Endstufenzerre ist sehr dynamisch und lässt sich gut mit dem Volumepoti regeln, verzeiht jedoch keine Fehler, bringt die gnadenlos hervor. Nicht unbedingt was für Einsteiger, da man leicht frustriert sein kann - aber ein gutes Spielgefühl!

...habe ich das Gefühl, dass hier mal wieder mit Halbwissen verallgemeinert wird, dass es nur so qualmt! Alle Amps, die in den Vorstufen zerren, klingen demnach leblos, totkomprimiert usw usw. Also komprimiert ein JCM800 genauso wie ein Fireball mit Gain auf 10.

Es sollte jedem auffallen, dass die Behauptung so vereinfacht totaler Unsinn ist, weil man das nicht verallgemeinern kann. Ich habe neulich einen Kitty Hawk gespielt und wer das Ding (da zerrt die Endstufe sicher in keinster Weise...) undynamisch und kopmprimiert findet, bei dem würde ich spontan nach der korrekten Funktion der Ohren fragen.

Abgesehen davon, dass bei den meisten Amps die "Endstufenzerre" garnicht in der Endstufe bzw korrekter in den Endröhren selbst entsteht und demzufolge problemlos anderweitig VOR den Endröhren generiert werden kann ist das Ganze also einfach nur mal wieder eine Vereinfachung, die Mythen wieder aus dem Keller kramt, die eigentlich keinem helfen außer demjenigen, der einen alten Amp hat und den verkaufen will oder denjenigen, die unbedingt laut spielen wollen und das mit "sonst kann das nicht klingen" begründen und dank dieser Verbreitung von Mythen jetzt von einigen Gitarristen wieder Recht bekommen. Ahja und die Röhrenhersteller/Verkäufer sollte man auch nicht vergessen, die an den abgefackelten Endröhren gutes Geld verdienen. Und die Techniker, die die durch diese Technikvergewaltigung abgefackelten Verstärker reparieren dürfen...

MfG Stephan
 
Irgendwie ist das typisch für dieses Musikerboard :rolleyes:
Es äußert mal jemand seine eigene Meinung, sein subjektives Empfinden und schon kommt jemand und sagt, die meinung sei voll daneben und das ist alles quatsch! Entschuldige, aber das ist nicht sonderlich nett! Nichts gegen deine fachliche Kompetenz und Wissen, aber ich habe hier meine persönliche Meinung und mein subjektives Empfinden wiedergegeben, was auf Jahren der Erfahrung sich aufbaut und nicht so einfach daher geredet ist (wie es vllt manch anderer macht). Und ich habe nicht behauptet, dass hier jmd leblos klingt, oder irgendwer etwas tot komprimiert - bitte richtig lesen! Und es war auch nciht verallgemeinert, sondern einfach mein Eindruck bekommen hab! Und ob dir das nun gefällt, oder du das als Unsinn bezeichnest ist mir egal, ich empfinde das so und gut ist! Also pass bitte auf, was du wie schreibst, wäre nett! :great:
 
moin!

was man ganz sicher sagen kann ist - in der vorstufe bekommt man MEHR verzerrung und sie lässt sich variabler einstellen.
wenn einem die verzerrung der vorstufe zu undynamisch etc. ist, glaube ich man hat sie einfach nicht richtig dosiert ;)

wenn wir - endlich... - ein paar unserer neuen songs gemixt haben stelle ich euch mal ein paar beispiele vor.
ich habe nämlich bei einigen sachen bewusst nur einen aufgerissenen amp gespielt, und bei anderen den gleichen amp mit verzerrer/n davor.

ich finde es schön beides zu haben/machen zu können und finde dieses polarisieren/polemisieren irgendwie unangebracht...

cheers + 1 schönen heiligen abend!

- 68.
 
Hm, also an meinem Marshall 2203 bin ich ja Fan von der Endstufenzerre bzw von "gemischter" Zerre. Nur Vorstufenzerre erinnert mich beim 2203 immer an einen "Mosquito Schwarm".
Preamp ist bei mir normal auf 6-7 von 10 (vorsicht ist kein "Higain Amp" aus heutiger Sicht) und Master auf 9 von 10. Damit Deck ich alles ab, von Clean bis 80s Brett (Einkanaler).

Singlecoil am Neck für cleane und leicht gezerrte Sounds, Humbucker in der Bridge geht auch clean, allerdings dann "honky". einfach Volume rauf, und das gewünschte Brett ist da.

Da ich meine Nächsten Punkt auch noch für "Zerren Relevant" halte, nehm ich ihn einfach mal dazu.

Lautsprecher hab ich normal G12-65, G12-T75 oder EVM-12L (das Erste ist mein Favorit), da ich auf Sounds ohne Lautsprecherzerre irgendwie mehr stehe.

Fröhliche Weihnachten euch alle!

Gruß Jerri
 
Endstufenzerre ist sehr dynamisch und lässt sich gut mit dem Volumepoti regeln, verzeiht jedoch keine Fehler, bringt die gnadenlos hervor.

hmmm komisch das machen/machten meine röhrenamps auch obwohl ich nicht die endstufenzerre nutze. spiel ich etwa doch mit endstufenzerre und weiß es garnicht? sogar mein johnson modeller der eine transistorendstufe hat kriegt es je nach modell gut hin.
 
Spielst du den 2203 ohne Powersoak? Das ist doch unerträglich laut oder?
Niklas
 
Och es geht sogar, ab Master Volume 3 - 3,5 von 10 wird er nicht mehr lauter, ab da wirds nur noch dicker.

Hab ja normal nur ne 2x12er Drunter, aber für zu Hause geht das schon :D.

Unerträglich wirds erst, wenn man direkt vorm Amp steht UND dabei noch G12-T75 Speaker drinter hat, die sind ein bisschen "beamy" in den Höhen. Aber mit G12-65 (genauso, nur etwas "weicher") geht das sehr gut :great:.

Powersoak will ich mir seit 5 Jahren kaufen, bisher hab ichs aber noch nicht gemacht :p

Gruß Jerri
 
Och es geht sogar, ab Master Volume 3 - 3,5 von 10 wird er nicht mehr lauter, ab da wirds nur noch dicker.

Interessant zu wissen. Bei meinem GH50L tut sich zwischen 3 und 5 nochmal ein ganzes Stück, weiter bin ich nicht gegangen. Ist echt heftig laut. Aber dieses Pumpen, was dann dazukommt ist echt geil.
Kriegst du keine Probleme mit dem Mischer oder den Bandkollegen?
Niklas
 

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