Wand zwischen Regie- u. Aufnahmeraum so sinnvoll?

  • Ersteller Bassonkel
  • Erstellt am
Bassonkel
Bassonkel
Registrierter Benutzer
Zuletzt hier
27.01.24
Registriert
14.01.08
Beiträge
415
Kekse
455
Ort
Berlin
Hallo Forum,
wir sind als Band gerade dazu "gezwungen" uns einen neuen Proberaum zu suchen. Wir haben bisher im Keller eines alten Kasernengebäude geprobt, das sonst weitestgehend ungenutzt war. Seit etwa 3...4 Monaten wird das Gelände und vor allem auch das Gebäude als Flüchtlingsunterkunft genutzt. Damit hatte sich das ungestörte proben erledigt. Nicht das uns die Leute stören würden (eine Kaserne bietet sich ja nun mal dafür an, in solchen Situationen), aber wir sind dadurch natürlich massive eingeschränkt und haben in der Zeit eigentlich nur noch geprobt, wenn es absolut nötig war. Für Flüchtlinge kann das zwar im Einzelfall eine willkommene Abwechselung sein, wie wir festgestellt haben, aber auf Dauer sind wir sicher "störend". Und ich geh mal davon aus, dass sich an der Notwendigkeit, das Gelände als Unterkunft nutzen zu "müssen" in nicht absehbarer Zunkunft auch nichts ändern wird.

Jetzt sind wir auf ein Angebot (nach 3 Monate suchen) gestoßen, welches wir uns morgen ansehen werden. Es ist bisher recht vielversprechend. Da die Räumlichkeiten quasi 2 Räume sind, bietet es sich an hieraus gleich eine Art Projektstudio für uns zu machen. Da wir eigentlich eh vor hatten unser nächstes Album selbständig einzuspielen. Und insgeheim habe ich auch auf so eine 2 Raum Lösung gehofft, wie sie uns jetzt möglich erscheint. Hier mal der Grundriss wie ich ihn bisher bekommen habe: "Ausgangslage"

Der große Raum soll etwa 33 Quadratmeter haben und ist bei uns dann als Probe und Aufnahmeraum gedacht. Der kleine ist wohl 12 Quadratmeter Groß und den hätte ich als Regie und Aufenthaltsraum gedacht.

Jetzt hat so ein "Regieraum" ja den Sinn vom Aufnahmeraum (und umgekehrt) akustisch "abgeschottet" zu sein. Ich gehe mal davon aus, dass die eine Wand, die die beiden Räume trennt, jetzt nicht sonderlich viel dazu beiträgt. Zumal ja die Wand auch noch eine Tür hat.

Daher kam mir die Idee, die Tür nach Möglichkeit zu schließen (Zugang dann durch den Flur) und eine zweite Wand (sofern möglich) davor zu setzten. Diese auch gleich mit speziellen "Schallschutz"-Trockenbauplatten. Evtl. auch von beiden Seiten der eingezogenen Wand? Gefüllt natürlich mit "Steinwolle", oder ähnlichem.
Die Frage ist, bringt das überhaupt was? Ich habe jetzt schon sehr viel gelesen und meist wird davon abgeraten einen "Raum in Raum" selber zu bauen. Allerdings habe ich das auch gar nicht vor. Ich will ja eigentlich nur eine zusätzliche Wand davor setzten. Diese könnte/würde ich auch "entkoppelt". Visualisiert habe ich das mal im angehängten Bild "Idee":

Das ich damit natürlich nicht gänzlich verhindere, dass die Instrumente mit in den Regieraum "schallen", ist mir bewusst. Aber könnte das reichen, um es beispielsweise soweit zu dämpfen, dass ich das live spielende Schlagzeug (welches im Aufnahmeraum steht) trotzdem im Regieraum so wenig höre, dass ich die Mikrofonierung sinnig einschätzen kann und es eigentlich über die Monitorboxen höre?
Anders herum natürlich auch nicht ganz unwichtig... der Schall aus der Regie - beispielsweise von der Abhöre - sollte natürlich beim Einsingen im Aufnahmeraum nicht auch mit eingefangen werden.

Ich gehe mal davon aus das die Wand etwa 15Quadratmeter an Fläche haben wird. 500Euro würde ich dafür schon ausgeben. Die Frage ist, ob das realistisch ist. Und zudem überhaupt Sinnig?
Ich möchte nochmal betonen das ich es nicht darauf anlege ein Profi-Studio daraus zu machen! Mir geht es eher um ein sehr gutes "Homerecording"- Level. Versteht ihr?

Aufgenommen werden sollen vorrangig Akustik- Schlagzeug, E- Gitarren, E-Bass und Gesang für eine (Punk-) Rockband.

Meinungen? :)
 
Eigenschaft
 

Anhänge

  • Ausgangslage.jpg
    Ausgangslage.jpg
    79,4 KB · Aufrufe: 297
  • Idee.jpg
    Idee.jpg
    66,8 KB · Aufrufe: 275
Am besten hilft es, ordentlich Masse zwischen die beiden Räume zu bringen.
Also im einfachsten Fall ziegeln oder der gleichen.

2x Gibskarton + Dämmwolle hilft primär bei Wärmedämmung.
Zumindest bis jetzt konnte ich noch nirgends den Sinn derartiger Konstruktionen im Bezug auf Schallschutz erkennen.

Optimal wäre es die zweite Wand mit etwas Abstand (wie eingezeichnet) aufzuziehen und den Zwischenraum frei zu lassen
(von mir aus dort dann die Dämmwolle).

LG Jakob
 
Ich denke mal, dass richtig mauern vermutlich nicht drin sein wird. Müsst ich mal abklären. Ich könnte wirklich in Betracht ziehen, den entstehenden "Freiraum" zwischen den Wänden mit "Masse" zu füllen. Dachte jetzt aber eigentlich das "Luft" besser wäre? Da damit ja wieder eine Verbindung zwischen den Wänden bestehen würde.
Dachte da wäre "Luft" besser. :gruebel:
 
Mhhh, irgendwie hatte ich mir mehr Feedback erhofft. :) Aber ok, das ist hier natürlich auch ein Bereich der nicht so viel frequentiert ist.
Der Besichtigungstermin ist gestern übrigens kurzfristig auf Montag Früh verschoben worden. Wenn ich den Raum/die Räume gesehen habe, dann kann ich sicher mehr zu der Ausgangslage sagen.
 
Bei Mauerwerk gibt es enorme Unterschiede, was die Schallabsorbtion betrifft. Eine halbsteinige Poroton-Ziegelwand dämmt mit Sicherheit schlechter als eine doppelschalige Trockenbauwand. Wogegen eine vollsteinige Kalksandsteinwand wahrscheinlich wieder mehr schlucken würde...
Ich empfehle da Trockenbau doppelschalig doppelt beplankt und dazwischen lose Dämmung.
 
Schritt 1: Besichtigung und Mietentscheidung über die Räumlichkeiten. Zuschlag oder gibt es weitere Intressenten?
Schritt 2: Gedanken über die Verkablung etc. Wie bekomme ich die Leitungen (Multicore etc) in den Nachbarraum. Ohne offene Tür.
Schritt 3: Sichtverbindung gewünscht? Funkkamerasystem? Fenster bei Mietobjekt er nicht?
Schritt 4: ausprobieren wie das so ohne zusätzliche Wände und "Füllmörtel" ist;)

So würde ich die Sache angehen. Oder fällt die Entscheidung auch damit, ob ein gut funktionierendes Studio in diesen Räumlichkeiten möglich ist? Die 2 Raum Lösung klang für mich ehr nach einem glücklichen Zufall?:great:
 
Danke für euer Feedback :)

Zwischenzeitlich konnte ich das ganze auch besichtigen. Ich stell euch hier einfach mal 3 Fotos rein. Noch eine kleine Korrektur was die Raumgrößen betrifft: kleiner Raum = 12 m2; großer Raum = 23...24 m2

Die Wände werden vor dem Einzug wohl noch mal neu gestellt. Laut Makler ist es auch kein Problem, wenn wir uns selber noch eine zusätzliche Wand davor ziehen würden (Trockenbau). Dadurch das die Wand eh neu gemacht werden soll, wäre es auch kein Problem, gleich die Tür usw. wegzulassen. Also "nur" eine Wand, ohne alles quasi^^

Schritt 1: Besichtigung und Mietentscheidung über die Räumlichkeiten. Zuschlag oder gibt es weitere Intressenten?
Ich bin für den Raum, sowie, nach meiner Schilderung auch unser Sänger. Gitarrist und Schlagzeuger haben sich noch nicht dazu geäußert (Kommunikation zwischen den Proben per Facebook-Bandchat).
Laut Makler gibt es keine eile. Ich würde mich aber trotzdem "zeitnah" entscheiden wollen :) Einzug wäre wohl aber auch nicht vor mitte März möglich, weil ja noch gewerkelt wird.


Schritt 2: Gedanken über die Verkablung etc. Wie bekomme ich die Leitungen (Multicore etc) in den Nachbarraum. Ohne offene Tür.
Ich besitze ein X32- Producer und spiel mit dem Gedanken mir eine S16 oder SD16 (Stagebox) zuzulegen. Würde die Kabeldurchführung auf eine Netzwerkleitung reduzieren. Ok, dann noch ein...zwei Instrumentenkabel. Hab ich was wichtiges auf die schnelle vergessen? Idee: Loch in die Wand/Wände -> Kabel durch -> ordentlich abdichten.


Schritt 3: Sichtverbindung gewünscht? Funkkamerasystem? Fenster bei Mietobjekt er nicht?
Wie auf den Fotos zusehen, ist zur Zeit ja ein riesiges Fenster in der Wand. Aber das ist wohl, was die Schalldichte angeht, eher kontraproduktiv^^ ...meine Idee war, in jedem Raum eine (Action)-Cam + Monitor, um sich gegenseitig zusehen. Klingt für mich nach der kostengünstigsten und schallisolierensten Möglichkeit.
Schritt 4: ausprobieren wie das so ohne zusätzliche Wände und "Füllmörtel" ist;)
Der Gedanke kam mir auch schon^^. Erstmal gucken wie die Ausgangssituation "klingt", bevor ich alles durch kalkuliere. Vielleicht sind ja wieder erwartend weiteren Maßnahmen gar nicht nötig. Wird aber wohl eher unwahrscheinlich sein.

So würde ich die Sache angehen. Oder fällt die Entscheidung auch damit, ob ein gut funktionierendes Studio in diesen Räumlichkeiten möglich ist? Die 2 Raum Lösung klang für mich ehr nach einem glücklichen Zufall?:great:
Jaein. Also es ist eher ein glücklicher Zufall. Aber die Idee, wenn wir schon was neues suchen "müssen", dann doch gleich wo ein Hobbystudio möglich ist, möglichst mit zwei Räumen, habe ich von Anfang an. Nur ist die Auswahl in der Hauptstadt nicht gerade riesig.

Was mir jetzt beim betrachten der Fotos noch auffällt ist die Decke. Die scheint abgehängt zu sein. Da wäre interessant, ob die Wand bis zur eigentlich Decke hoch geht, oder nur knapp bis über die Deckenplatten.

kleiner Raum.jpg
Großer Raum 1.jpg
Großer Raum 2.jpg
 
Zuletzt bearbeitet:
Wunderbar hell, aber viel, viel Glas.
Was ist denn sonst noch in dem Gebäude los? Scheint in einem der oberen Geschosse zu sein und sieht nach ehemaligem Büros (Steckdosen, Kabelkanäle für Netzwerk??) aus. Kann man da nicht schon mal was durch den Kabelkanal in den Nebenraum fädeln?

Proben dort weitere Bands, z.B. in den Nachbarräumen (Störung der Recordingsession) oder schlafen irgendwo Nachbarn (Störung der Schlafsession)?;)
 
Das Haus steht in einem Industriegebiet. Es gibt keine Wohnhäuser im weiteren Umkreis. Der Raum liegt im 1. OG. Noch gibt es keinerlei Nachbarn. Das ganz Haus steh zur Zeit leer. In dem selben Gebädeflügel sind ausschließlich Lager und Fertigungsflächen geplant. Büros sind, wenn dann im Gegenüberliegenden "Flügel" geplant. Ob der Kabelkanal bleibt weiß ich noch nicht, da ja die Wände neu gemacht werden soll. Bei der Besichtigung meinte der Makler, das wir uns auch (weitere) Steckdosen und wenn nötig Drehstrom legen lassen können.
Stimmt, viel Fenster. Da hilft vermutlich nur ein Großer MoltonVorhang.
 
Oh, oh, oh...oh, dat würd deuer!
Massive Wände sind da ja nach erstem Überfliegen der Fotos Mangelware. Ein typischer Industribau mit nur Trockenbauwänden. Und ja, es steht zu befürchten, daß die Wände zwar über die abgehängte Decke reichen, aber nicht an die Rohbaudecke anschließen. Auch die Flurwand ist vmtl. keine Schallschutzwand. Die Trennwand zwischen den beiden Räumen ist so erst mal gar nix wert. Klingt zwar hart, ist aber so. Und selbst wenn die(vor oder hinter der Säule) neu gebaut würde, übeträgt wahrscheinlich die durchgehende Flurwand fröhlich den Schall...
 
Hui, das schaut doch wirklich prima aus!. Das Glas sollte kein Problem sein! Die Wände kann man easy, wenn richtig geplant, sehr gut schalldicht bauen, und mit der abgehängten Decke ist schonmal eine gute Basis für die Akustik vorhanden.
Wenn die Räume euren Geschmack zusagen, kann man da sicherlich etwas tolles draus machen, ohne extrem viel investieren zu müssen.

cheers
Mika
 
Hmmm, wenn Mika das schreibt, nehm ich alles zurück, und bin gespannt.:hail:
 
Na hier steht wohl jetzt Aussage gegen Aussage :D

Wie gesagt, "Schalldicht" von Raum zu Raum ist auch nicht der Anspruch, eher "Schallmindernd". Sodass das Playpack aus der Regie nicht über das Gesangsmikro des Einsingenden im Aufnahmeraum mit eingefangen wird. Da ist spätestens die jetzige Glastür völlig fehl am Platz. Allerdings lässt sich da ja jetzt noch gut planend eingreifen.
Wie aber über die abgehängte Decke, sofern die Wand nicht bis zur Rohbaudecke gehen sollte (und vermutlich auch nicht gehen wird) das bewerkstelligt werden soll, ist mir auch noch nicht klar.
 
Ihr könnt ja zur nächsten Besichtigung eine Snare mitnehmen und die momentane akustische Situation testen.
Bass muß ja nicht direkt, wenn der Markler dabei ist. :)
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Na hier steht wohl jetzt Aussage gegen Aussage :D

.... eher "Schallmindernd". Sodass das Playpack aus der Regie nicht über das Gesangsmikro des Einsingenden im Aufnahmeraum mit eingefangen wird. Da ist spätestens die jetzige Glastür völlig fehl am Platz.....


Du könntest das Monitoring im Regieraum während der Vocalrecordings mit dem Kopfhörer erledigen.
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Und:
Wie ist das denn in dem Gebäude so mit der Sicherheit? Massive Türen, separat abschließbar? Wer hat sonst noch Zugang?
Bei so einem verlassenen Bürogebäude....mmmh

den Dipl.Ing.U.B. Producer, Mikrofone, Instrumentarium zum Musizieren;) etc. willst du sicher nicht immer mit nach Hause schleppen, oder?
 
Ihr könnt ja zur nächsten Besichtigung eine Snare mitnehmen und die momentane akustische Situation testen.
Bass muß ja nicht direkt, wenn der Markler dabei ist. :)
Die Idee kam mir auch schon^^

Du könntest das Monitoring im Regieraum während der Vocalrecordings mit dem Kopfhörer erledigen.
Dann brauche ich aber auch nicht 2 Räume. Da wäre dieser ganze Thread hier "überflüssig" und das wollte ich eigentlich umgehen ;-)

Und:
Wie ist das denn in dem Gebäude so mit der Sicherheit? Massive Türen, separat abschließbar? Wer hat sonst noch Zugang?
Bei so einem verlassenen Bürogebäude....mmmh

Scheint recht gut gesichert zu sein. die untere Eingangstür, so wie die vom Treppenhaus zum Flur sind stabile Türen, die mit einem Sicherheitsschließsystem mit zusätzlicher elektr. Codierung versehen sind.
Es ist ja auch vom Vermieter/ Makler geplant die restliochen Flächen zu vermieten. In dem Gebäudeteil als Lager und Produktionsflächen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Na hier steht wohl jetzt Aussage gegen Aussage :D

Hm, eher Erfahrung im Bereich Schallschutz gegen eine sehr freundliche Forumsmeinung :)

Im Ernst, mit der Richtigen Planung kann man recht einfach eine gute Trockenbau-Schallschutzwand, auch mit Fenstern und/oder Türen aus Glas realisieren.

Was bisher an Wand da ist, ist nicht relevant,, da es eh entfernt werden muss (4 Stunden arbeit für 2 Männer).

Cheers
Mika
 
Und kannst du diesbezüglich irgendwelche Tips geben? Wie gesagt, die Wand, wie sie jetzt da steht, kommt eh weg und wird vom Vermieter neu gestellt.
Unser Sänger hätte evtl. sogar jemand mit Trockenbauerfahrung an der Hand, der uns evtl. helfen könnte.
 
Hm, eher Erfahrung im Bereich Schallschutz gegen eine sehr freundliche Forumsmeinung :)

Im Ernst, mit der Richtigen Planung kann man recht einfach eine gute Trockenbau-Schallschutzwand, auch mit Fenstern und/oder Türen aus Glas realisieren.

Was bisher an Wand da ist, ist nicht relevant,, da es eh entfernt werden muss (4 Stunden arbeit für 2 Männer).

Cheers
Mika
Äh, Danke, und so gelesen sind wir ja derselben Meinung.
Das mit dem teuer bezog sich meinerseits darauf, daß die Trennwand so nicht nutzbar ist, und wahrscheinlich komplett entfernt werden muß. Hab nun mittlerweile auch begriffen, daß hier nicht die Frage ob, sondern wie steht.
(gänzlich unbedarft mit Bauphysik in Theorie und Praxis bin ich allerdings auch nicht, wie evtl. mein avatar verrät :hat: )
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben