Wann benötige ich eine doppelte Versetzung?

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Schlumpfine187
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Hallo,
wozu sind dopöelte Kreuze bzw. b's da, wenn ein Kreuz/B den Ton um einen Halbtonschritt erhöht/erniedrigt? Ein G mit einem b als Vorzeichen wäre ja demnach ein fes. Und bbG wäre dann F.
Also warum 2 Versetzungszeichen?
Liebe Grüße
 
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Mal ein anschauliches Beispiel: Ein Dreiklang n Grundstellung besteht aus drei übereinandergeschichteten Noten, die sich berühren wie die drei Kugeln eines Schnemmannes ("Schneemanakkord"). Sie können entweder alle auf den Linien stehen oder alle im Zwischenraum und sind somit intuitiv lesbar:

1641850414000.png


Nun wollen wir einen Dis-Moll-Akkord aufschreiben. Der ist genau einen halben Ton höher als ein D-Moll Akkord. Ich nehme also einen D-Moll Akkord und schreibe überall ein Kreuz davor.

1641851024577.png

Jetzt will ich einen Dis-Dur Akkord aufschreiben. Der ist genau einen halben Ton höher als der D-Dur Akkord. Ich nehme also einen D-Dur Akkord und schreibe überall ein Kreuz davor. Und schon habe ich das Doppelkreuz:

1641851179590.png

Würde ich statt des Fisis ein G schreiben, hätte ich dieses Notenbild:
1641851419986.png

Wenn ich das intuitiv lese, denke ich zuallererst: "Wow, was ist das? Bestimmt ein geiler, dissonanter Jazzakkord mit sus oder so."

Jo, und das ist mir leider in einer Probe mit einem studierten Musiker mal genauso mit genau diesem Akkord passiert ...

Frage: "Ja, aber man könnte doch Es-Dur schreiben, oder?"
Gegenfrage: "Wie heißt die Sekundärdominante zur zweiten Stufe eines Stückes in der Tonart Fis-Dur?"

Viele Grüße,
McCoy
 
Zuletzt bearbeitet:
Gegenfrage: "Wie heißt die Sekundärdominante zur zweiten Stufe eines Stückes in der Tonart Fis-Dur?"
Natürllich verstehe ich, worauf Du hinaus willst.
Aber ich fürchte, beim TE könnte das wie ein Zirkelschluß ankommen. Denn warum sollte (von seiner Warte aus) nicht auch die VI in Fis-Dur ein Es sein ... ?

LG
Thomas
 
Bis 7 (oder dem Fall 6) zählen zu können soll helfen 😅
Die VI von einem F (#/b) ist wohl ein... I-->F, II-->G, III-->A, IV-->B, V-->C, VI-->D

@TO in dem Sinne, ob es nun ein D, D#, Db hängt dann davon ab, welches Intervall man zum Grundton will. VI bedeutet große Sexte, also F-D, F#-D# oder eben Fb-Db.
Wenn man das von Grund auf lernt, fängt man idR. mit der sog. Grobbestimmung an. Das ist im Wesentlichen, man lässt alle Vorzeichen weg, man muss nur auf einen Blick sehen, wie viele Schritte eine Note über der anderen ist. Das gibt dem Intervall auch den primären Namen, F mit egal welchem Vorzeichen zu einem D mit egal welchem Vorzeichen ist (wenn korrekt notiert) immer eine Sexte.

Aus den Vorzeichen ergibt sich dann was für eine Sexte (groß, klein, übermäßig, vermindert).
Und, umgekehrt gedacht, wenn man von einem Ton X ein Intervall Y zu einem "Zielton" Z bildet, kann es passieren, dass dieser Zielton klar z.B. ein D ist, innerhalb der Tonart sowieso schon auf Db erniedrigt ist und in dem Akkord aus harmonischen Gründen nochmals erniedrigt ist. Dann wird z.B. aus Db ein Dbb.

LG
 
Viele Wege führen nach Rom ...

1641911800553.png

In dieser Grafik kann man sehr schön den Verlauf der Tonarten durch den diatonischen, chromatischen und enharmonischen Tonraum beobachten.
 
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