Warum interessiert sich hier niemand für den ESC??

  • Ersteller blechgitarre
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dass es in diesem Genre auch wirklich gute Interpreten, Kompositionen und Texte gibt.
ich hab immer den Eindruck, diese vermeintliche Geringschätzung wird hauptsächlich, und da auch nur von bestimmten,
Schlagerleuten selbst beklagt. Vielleicht gibt es da auch noch gewisse "Musikkritiker", die in dieses Horn blasen.
Ich selber hab ein Problem damit, wenn die Musik zu Gunsten einer Inszenierung in den Hintergrund tritt, z.B. bei Opern auch,
und wie ich finde auch häufig beim ESC.
Bei Musiker/innen halte ich es für normal, daß diese sich hauptsächlich für das interessieren, was sie gerade selber machen.
Das Beispiel Helene Fischer wurde ja auch genannt, da würde ich sagen, werden an die Musiker/innen höchste Ansprüche gestellt.
Der "normale" Rockmusiker etwa wäre da, mMn., leicht überfordert:rolleyes:.
Also, es gibt soviel unterschiedliche Musiken, da gefällt das eine, das andere eben nicht.
 
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der Unterschied zwischen Arbeit und Hobby ist ja meist der, dass man bei der Arbeit Dinge machen muss, die man beim Hobby nicht machen würde. Und warum soll es Musikern nicht auch so gehen, wie allen anderen Menschen, die arbeiten? Nämlich dass manchmal das, was man tut nicht unbedingt das ist, was man mag.
Abgesehen davon gibt es sicher auch einige die Schlager aus Leidenschaft machen.

Aber hier geht es ja um den ESC, der zwar an sich auch als Schlagerwettstreit begonnen hat und sich inzwischen als kunterbunter Event-Krimskrams entwickelt hat. Kann Schlager sein, muss es aber nicht und an sich sind die Grenzen des Erlaubten imho schon sehr weit gesteckt. Wobei Erfolg beim ESC und Qualität des Beitrags sich nicht immer großflächig überdecken, so sind es meist schon ganz gut gemachte Songs, die es für sich entscheiden. Abgestraft werden aber mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit jene Beiträge, die nach Breitenwirkung heischen ohne wirkliche Authentizität zu zeigen. Reine Retorten-Produktionen mit viel Kalkül funktionieren gar nicht, somit werden in absehbarer Zeit auch keine KI-Produktionen da eine Chance haben (ich wollte "a Leiberl" schreiben aber das verstehen wieder nur Randgruppen ;) )

Und irgendwie ist das, was beim ESC so abgeht ein Einblick in das was sich die Senderverantwortlichen oft so denken, was in Europa gut ankommen würde. Und da kommen oft ganz enttäuschende Dinge zu tage. Und sieht man sich andere Produkte dieser Leute an, so wundert es wohl keinen, was da für Sendungen on air gehen. Brrrrrrr. Mich schaudert.
 
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was sich die Senderverantwortlichen oft so denken, was in Europa gut ankommen würde.
Sowas dachte ich auch, nachdem der vierte Beitrag hintereinander mit halbnackten Männertänzern in Frauenkleidung kam ...

Bisschen provozieren schön und gut, aber wenn es jeder gleich macht, wird es schon ein bisschen peinlich... ;)
Auch die Kamerafahrten waren irgendwann langweilig, weil es zwar ein cooler Effekt ist, aber es nutzt sich einfach ab, wenn es jeder macht.

Wir waren bei Nachbarn gucken, die hatten den Fernseher so leise, dass ich kaum was gehört habe, ich musste dreimal fragen, ob sie nicht mal bisschen lauter machen können - da ist mir klargeworden, dass es den meisten Leuten wahrscheinlich überhaupt nicht um die Musik geht.
Bisschen Show, bisschen Nationalgefühl, und man hat was, worüber man am nächsten Tag auf Arbeit reden kann.

Verbindender wäre doch zB jedes Land muss einen Song machen, der in der Sprache eines anderen Landes - die einem zugelost wird - gesungen werden muss.
Oder man packt immer ein paar Künstler zusammen aus verschiedenen Ländern.

Beim Hören der alten Sachen ist mir übrigens grade aufgefallen, dass France Gall bei Ihrem Winner vor Aufregung (?) einen halben Ton zu hoch ansetzt (0:12). Ansonsten kann der Kontrast zu heute nicht größer sein - ein echtes Orchester, eine Sängerin, eine Szene, aber musikalisch ein Volltreffer.
 
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Da beim ESC recht viel erlaubt ist, könnte man national einen monatelangen Vorentscheid installieren und völlig ignorieren, was andere "Nationen" machen. Aus der Unterrichtssendung "Gesang mit Gitarre begleiten", (bitte, bitte kein primitives Casting-Format), könnte man jemanden hinschicken. Man könnte die Sendung nutzen, um die Notenschrift populärer zu machen. (Einblendung Melodie-Notation).
Aufgetreten darf nur mit Gitarren aus deutscher Produktion (werden an Teilnehmer verschenkt!).
Texte müssen auf deutsch sein.
Warum der Jugend keine Chance geben? Nebenbei Vorstellung Handwerksbetriebe, Industriebesichtigung mit CNC-Maschinen, Herstellung von Gitarrensaiten, Material und Klang. Etwas Studiotechnik, Frequenzen usw. vermitteln. Alles in einer Musiksendung.
Man kann natürlich stattdessen Kultur weiter als Freakshow aufblähen. Man kann auch Zerrbilder der Realität zeichnen. In jeder Unterhaltungssendung könnte ein Ferrari auftauchen, weil man im Verkehr ja üblicherweise täglich einen Ferrari sieht. Oder, dem Drehbuch die Anweisung geben, "In jeder Sendung ein Verkehrsunfall mit einem Ferrari in auffälliger Farbe". Sonst gibt es keine Finanzierung der Produktion!
 
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der Unterschied zwischen Arbeit und Hobby ist ja meist der, dass man bei der Arbeit Dinge machen muss, die man beim Hobby nicht machen würde. Und warum soll es Musikern nicht auch so gehen, wie allen anderen Menschen, die arbeiten? Nämlich dass manchmal das, was man tut nicht unbedingt das ist, was man mag.
Das stimmt ja , aber trotzdem finde ich es schade, dass Menschen Jobs machen müssen, die sie anöden.
Besonders traurig ist das bei sehr hochqualifizierten Menschen.
Und Musiker sind eben sehr oft sehr qualifiziert. Welches andere Handwerk hat Ausbildungszeiten von 10 bis 20 Jahren?
Aber Schlagersänger brauchen ja keine überragenden musikalischen Fähigkeiten.
 
Helene Fischer soll nach Presseberichten sehr traurig gewesen sein als ihr Manager sie in die Schlagerecke drängte.
Bisher ist noch jeder für sein Handeln selber verantwortlich, das gilt auch für Menschen die mit Schlagermusik bekannt werden. Und wer tatsächlich hochbegabt ist, kann auch wirklich machen was er/sie will. Nur trauen muss man es sich auch, vor allem wenn die finanzielle Lebensgrundlage auf dem Spiel steht.
 
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Roy Black ist ja da ein "gutes" Beispiel gewesen. Er machte/wollte eigentl. eher Rock'n'Roll machen, bekam aber nur als softer Schlagersänger eine Chance, Platten zu machen ... das ist das Dilemma, wenn man unbedingt Musik als Beruf machen möchte, dann aber unbedingt eine bestimmte Sparte bedienen soll, um auch erfolgreich zu sein.
 
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Ignorieren und diskriminieren sind schon zwei Paar Schuhe.
Der ESC ist aufgrund der „Zahlen“ gewiss gesellschaftlich relevant. Geschichtlich/entwicklungsmässig find ich das Konstrukt auch interessant (Entwicklung vom „Chanson-Contest“ über Lordi und Watte hatte Du de da…, um Quote zu halten; Finanzierung über kostenpflichtigen Phone Poll;…).
Rein musikalisch (und damit Diskussionsgegenstand in einem Musikerforum) sehe ich da wenig Spannendes. Das ist bei Formaten, wie the Voice oder das unsägliche DSDS auch nicht viel anders und spiegelt sich in der Resonanz hier im Forum auch so wieder.
 
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Roy Black ist ja da ein "gutes" Beispiel gewesen. Er machte/wollte eigentl. eher Rock'n'Roll machen, bekam aber nur als softer Schlagersänger eine Chance, Platten zu machen ... das ist das Dilemma, wenn man unbedingt Musik als Beruf machen möchte, dann aber unbedingt eine bestimmte Sparte bedienen soll, um auch erfolgreich zu sein.
Peter Maffey wäre ein weiteres Beispiel: vom "Du" zu den "Sieben Brücken" (Karat) oder "Sonne in der Nacht" war sicher ein weiter und steiniger Weg...
 
Es gibt nur zwei Sorten von Musik:
We play both kinds of music - Country and Western ... ;)

---
BTT: wer erfolgreich sein will, muss bedienen, was gehört werden will. Helene Fischer wurde ja schon angesprochen ... Dieter Thomas Kuhn oben ja auch und der wollte auch mit seinem eigenen Musikgeschmack auftreten, aber da hat sich leider kaum jemand dafür interessiert. Nur die Fönwelle und Schlagermasche kommt nach wie vor an und beschert Einnahmen.
 
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Es gibt nur zwei Sorten von Musik: die, die mir gefällt und die, die nur anderen gefällt ;)
Dem stimme ich nur bedingt zu.

Ich höre oft Musik, von der ich sage: Finde ich gut gemacht, gut produziert und toll gespielt. Ist aber nicht unbedingt mein Ding. Oder: Da bin ich grad nicht in der Stimmung, zu einem anderen Zeitpunkt kann das auch anders sein.
 
... ESC, der zwar an sich auch als Schlagerwettstreit begonnen hat und sich inzwischen als kunterbunter Event-Krimskrams entwickelt hat...

Insofern auch der Inhalt der Musik nicht die Achse ist, um die es sich dreht.
Ich stell mir das so vor, daß ein paar "Kreative" (das ist absichtlich böse gemeint) zusammensitzen und versuchen irgendwas im Kopf übers Knie zu brechen, was "zeitgemäß" wäre. Und dabei zusammenrühren, was sie für bedeutsam/hip/relevant halten ... um dabei todsicher nur hinterherlaufen, also die Kopie der Kopie der Kopie plus kalkulierten Aufregern - und sich nachher wundern, warum die Ergebnisse ihrer Konzepte nicht mehr Wirkung haben als ein Jucken. Daß halt die Form ohne den Inhalt nicht gut wirkt.
Das sind die Einäugigen unter den (aus ihrer Warte) Blinden ...die bereits ihre Einäugigkeit überschätzen.
Daher habe ich Mitgefühl mit den Musikern, die da versuchen Musik zu servieren.
 
um dabei todsicher nur hinterherlaufen, also die Kopie der Kopie der Kopie plus kalkulierten Aufregern
Genauso empfinde ich es auch.
Man möchte zwar ein bisschen zeigen, was man kann, aber grundsätzlich bloß nichts falsch machen.
Es muss ja nicht jeder Song ein Hit sein, aber ich empfinde es auch so, dass es deutlich bessere Bands / Interpreten / Songs "am Markt" gibt. Aber was ist besser ... vielleicht ist es ja grade das, was die Leute am Ende wollen. Ziel ist ja, dass möglichst viele Zuschauer gucken, abstimmen und alle hinterher was zu reden haben ;)

Gibt es eigentlich irgendwo Zahlen, was das alles kostet und was es einbringt? Und wer finanziert das Ganze?
Als Event scheint es ja unabhängig von der musikalischen Qualität zu funktionieren.
Angenehm fand ich - als Erst-Gucker dieses Jahr - dass zwischen den Beiträgen keine Werbung und relativ wenig Gelaber der Moderatorinnen war.

EDIT: Hier steht was zur Finanzierung. Interessant.
 
zwischen den Beiträgen keine Werbung
Bei manchen Sendern gibt es durchaus Werbeunterbrechungen bei den Live-Sendungen, und für solche Sender wie beispielsweise die ARD, bei denen es keine gibt, werden Moderationseinlagen oder Interviews oder sonstige Beiträge eingespielt.
 
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