Fassen wir mal zusammen und ergänzen:
-) Bei Hollowbodies ("Jazzgitarren") wurde die gewölbte, violinenähnliche Form aus akustischen Gründen eingeführt - diese Gitarren wurden in den 20er und 30er Jahren hauptsächlich als Rhythmusinstrumente in Jazz- und Swing-BigBands eingesetzt, und normale Flattop-Akustikgitarren waren dafür zu leise - "Archtops" (als Hollowbodies mit gewölbter Decke) sind einfach lauter und perkussiver im Klang, und setzen sich besser im Bandsound durch.
Übrigens: Ursprüngl. wurde auch die elektrische Abnahme von Gitarren für genau diesen Zweck erfunden - Rhythmusspiel in BigBands, die el. Tonabnehmer gab's ja schon für LapSteels/Hawaii-Gitarren - Nebeneffekt: die Gitarre wurde plötzlich auch als Soloinstrument tauglich, einer der ersten, die sie so einsetzten, war Charlie Christian.
Die DOT des Fragestellers basiert auf diesen Archtops/Jazzgitarren, hat aber einen dünneren, kleineren Korpus (da sie wg. elektr. Abnahme nicht mehr akustisch so laut sein mußte), und einen Sustainblock zwischen Boden und Decke (um die Feedbackanfälligkiet von Hollowbodies zu unterdrücken). Eigentlich "müßte" sie keine gewölbte Decke mehr haben, aber einerseits aus Tradition, andererseits aus doch durchaus typischen Klangmerkmalen, baut man auch heute noch Semiakustikgitarren mit gewölbter Decke.
-) Zu den Solidbodies: die müßten keine gewölbten Decken haben, und gewölbte Decken machen hier klanglich (wenn alle anderen Parameter ident sind) keinen Unterschied.
Leo Fender war der erste, der die elektrische Solidbody-Gitarre in weitem Umlauf brachte (es gab zwar ein paar Vorläufer - Bigsby, Rickenbacker, aber die hatten alle keinen Erfolg am Markt), und zwar, indem er seine Verkäufer in Bars und HonkyTonks schickte, wo diese den dortigen Country-Musikern deren Vorzüge anpriesen: relativ billig, robust, auch bei lauter Verstärkung nicht feedback-anfällig - ideal für rauhe Live-Gigs in wilden Country-Bars, und in der Szene war die Telecaster ein sofortiger Riesenerfolg.
DIe "seriösen" Jazz-Musiker, und die alteingessesenen Gitarrenbauer wie Gretsch, Gibson und Rickenbacker nahmen diese "Brettgitarre" dagegen nicht ernst - erst als sie die Verkaufserfolge von Fender bemerkten, wollten sie natürlich auch mitschneiden, und präsentierten eigene Modelle - wie die Les Paul, in der verarbeitungstechnisch und optisch das ganze alte Gitarrenbauerwissen und die Tradition steckte, damit sollten die Gitarren edler werden - Verkaufserfolg war das aber keiner, gegen die Verkaufszahlen von Tele und Strat konnten Gibson und Konsorten nicht anstinken: die Country-Gitarristen und Rock'n'Roller spielten Fender, die Jazzer und die erfolgreichen Rock'n'Roller spielten weiter die alten Hollowbodies - die "edle" Les Paul war ein ziemlicher Flop, der nur von wenigen Gitarristen gespielt wurde - man darf nicht vergessen, das die Les Paul erst im Bluesrock der Mitte/Ende der '60er quasi "wiederentdeckt" wurde, und so richtig erfolgreich war sie erst ab den 1970ern, im Hardrock...