Warum passen die Akkorde meines Rocksongs?

  • Ersteller André 2AM
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Nochmal ein Hinweis, weil es noch keiner erwähnt hat (falls ich es nicht überlesen habe):

Die Melodie ist komplett in der A-Moll Pentatonik gehalten. Die Pentatonik ist die Tonleiter, die weltweit schon bei den Urvölkern verbreitet war, egal auf welchem Kontinent, daher ist sie uns allen sehr geläufig. Wir benutzen die Pentatonik, vor allem die Moll-Pentatonik deshalb meistens ganz intuitiv richtig. A-Moll Pentatonik: a, c, d, e, g, a.

Wenn man in so einem Stück die Moll-Pentatonik verwendet, kann man nicht viel falsch machen:

Beim A-Moll-Akkord passen alle Töne der Pentatonik.
Beim F-Dur Akkord passen alle Töne der Pentatonik.
Beim D-Dur Akkord passen alle Töne der Pentatonik, ausser dem g, das eine Dissonanz zum fis ergibt. Das lässt man dann in der Regel ganz intuitiv weg, weil es eben schlecht klingt.
Beim E-Dur Akkord passen alle Töne der Pentatonik, ausser
  • dem a, das eine Dissonanz zum gis ergibt. Das kann man umgehen, indem man einen Esus spielt anstelle des normalen E-Dur. Das würde ich z.B. in Takt 6 verbessern. Entweder das a in der Melodie nur als halbe Note, oder den E-Dur zum Esus machen.
  • dem g, das eine Dissonanz zum gis ergibt. Das kann man umgehen, indem man einen E7(#9) ("Hendrix-Akkord") spielt und dann mit dem g einen schönen bluesigen Charakter bekommt.
  • dem c, das eine Dissonanz zum h ergibt, die sich aber erübrigt, wenn man den E-Dur mit erhöhter Quinte spielt, also z.B. E7(#5) (oder korrekter geschrieben E7(b13)). Das könnte man z.B. in Takt 12 verbessern.
Beim C-Dur Akkord passen alle Töne der A-Moll Pentatonik.

Viele Grüße,
McCoy
 
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@André 2AM Hast du den pentatonischen Aufbau bewusst gewählt, oder war das einfach das Ergebnis deines eigenen Empfindens? Wenn du das so gehört hast, dann hast du zumindest ein gutes Gefühl dafür was gut klingt. Im Grunde ist der Vorteil ja bei der Pentatonik das man quasi alle Töne kombinieren kann und es sich niemals ganz falsch anhört. Was natürlich nicht bedeutet dass ein Zusammenhang dabei entsteht. Ich persönlich nutze es nur sehr ungern weil eben auch bei konsequenten Anwenden viele Möglichkeiten fehlen.

Die anderen haben ja schon alles gesagt. Vielleicht könntest du die Akkordfolgen noch einmal anschauen ob du nicht mal an der einen oder anderen Stelle eine Moll/Dur Parallele nutzen könntest. An der einen oder anderen Stelle könnte man einen Vorhalt oder Trugschluss einbauen. Auf einer halben Note E zum Beispiel könntest du kreativer sein als sturr den E-Dur zu spielen. Mit cleveren Aufbau könntest du dort mehrere Akkorde hintereinander abarbeiten welche den Ton E enthalten wie A, E, C oder auch einen Fmaj7. Vielleicht kannst du auch an der einen oder anderen Stelle nur Quinten spielen.

Vielleicht als kleiner Tipp sofern es nun nicht fertig werden muss. Lege das Werk mal ein oder zwei Wochen beiseite und höre es dir dann wieder einmal an. Dann wirst du ganz schnell einen neuen Eindruck davon bekommen. Nach vielen Stunden Arbeit ist man oft sehr voreingenommen vom eigenen Werk.
 
Nach vielen Stunden Arbeit ist man oft sehr voreingenommen vom eigenen Werk.
Das stimmt.

Schlägt ja ein wenig in diese Kerbe:
-- Einer der wichtigsten, und auch einfachsten, Gründe dafür ist "Wiederholung": Wenn man was "Außer-Gewöhnliches" und es dann wiederholt, dann sagt man "Ich will es aber so!"
Wenn man sich so kürzere Passagen lange anhört, ggf. wo was ändert (aber die anderen 98% gleich bleiben), wieder hört, ....
Irgendwann hat man gelernt, es zu hören 😄 Und mit ein bisschen Abstand kommt dann mit der diesbezüglichen Erwartung das "Was zum Teufel hat mir daran eigentlich gefallen?!?"
 
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Hast du den pentatonischen Aufbau bewusst gewählt, oder war das einfach das Ergebnis deines eigenen Empfindens?
Das ist tatsächlich eher zufällig entstanden. Vielleicht liegt es daran, dass ich als Gitarrist beim Üben oft irgendwelche Pentas rauf-und-runter nudle und das so langsam auf mich als Sänger abfärbt? Irgendwie besorgniserregend 😅 Spontan kommt mir zu dem Thema "Don't worry be happy" in den Sinn - habe bei dem Song mal bemerkt, dass die Melodie auch nur aus Tönen der Pentatonik besteht (nicht dass das nun das musikalische Vorbild für meinen Song wäre...) Gibt wohl noch viele andere Beispiele dafür.

Mein Song wird bestimmt noch die eine oder andere Optimierung erfahren, bis er fertig ist. Im Moment ist er in einer Rohform - weit genug fortgeschritten um ihn mal mit der Band zusammen zu spielen. Aus Erfahrung mit unseren anderen Songs passiert in den Wochen/Monaten danach noch einiges damit. Ich habe in dem Thread hier sicher genug Inspiration, was wir uns noch alles anschauen können 😉
 
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Am F D E

Die Melodie dazu verwendet nur Töne aus der C-Dur Tonleiter.
Falls Du nur Power-Akkorde spielst, also nur 1 und 5, dann ... passen Akkorde und C-Dur Skala zusammen (nur weiße Tasten)
:cool:

Als Progression(en) kann ich da leider nichts Vertrautes wiederfinden. Allerdings: Wenn's funktioniert ... :giggle:

Mehr dazu hier:

Akkorde + Skalen:

Populäre Progressionen:
 
Falls Du nur Power-Akkorde spielst, also nur 1 und 5, dann ... passen Akkorde und C-Dur Skala zusammen (nur weiße Tasten)
Ja, ich auf der Gitarre spiele schon nur Powerchords. Aber im Gesamtarrangement mit Keys und Bass kommt dann halt eben doch (gewollt) ein D und E raus und nicht nur ein D5 und E5.

Aber Danke für den Link zu hooktheory! kannte ich noch nicht :)
 
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🎧 🎶 Ist schon eine Weile her, aber wenn es euch interessiert, was aus den 4 Akkorden geworden ist, über die wir hier diskutiert haben, dann schaut (oder besser gesagt: hört) doch mal hier rein:

Neue Musik von 2AM: Drum Machine
 
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