Warum sind Gitarren standardmäßig eigentlich "unlogisch" gestimmt?

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borntobewild
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:gruebel: Grübel, grübel ...

Hallo,

seit längerer Zeit beschäftigt mich folgende Frage:

Die Standardstimmung von Gitarren ist doch m.E. eigentlich "unlogisch", oder?

Die Tonabstände der verschiedenen Saiten (also z.B. von der E-Saite zur A-Saite, von dieser dann zur d-Saite, u.s.w.) sind fünf Halbtonschritte, also Quarten.
Nur der Abstand von der g-Saite zur h-Saite ist eine große Terz (vier Halbtonschritte).
Warum ist das so?

Ich gehe mal davon aus, dass sich in der historischen Entwicklung der Gitarre da schon jemand Gedanken gemacht hat. Nur verstehe ich den Sinn dieser Stimmung nicht ganz.

Kann mir da jemand weiterhelfen? Bis jetzt habe ich noch keine Antwort auf diese Frage gefunden, ausser: "das ist halt so". Das ist mir zu wenig.

Liebe Grüße an alle, besonders auch an die Gitarrenbauer unter Euch!
 
Eigenschaft
 
Das ist meines wissens so, weil man so einfacher Akkorde spielen kann.
Sozusagen ein Kompromiss zwischen einer einheitlichen und einer "offenen Stimmung".

Edit: Zum Beispiel wird der 6 Saiter Bass normalerweise auf BEADGC gestimmt, also ohne diese "Unlogik". Aber da spielt man ja auch kaum Akkorde über viele Saiten.
 
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Hallo,

ein bisschen was kann ich dir dazu sagen: der Quintfall (also 5 Bünde runter) den gibt es bei ziemlich vielen Saiteninstrumenten. Viele 4 Saitige in der Klassik, wie z.B. Geige Bratsche und soviel ich weiss auch Chello haben diese Stimmung. Es ist also nicht allzu weit davon entfernt, bei der Gitarre auch 4 Saiten so zu stimmen. Dann hat man noch 2 weitere Saiten, und eine davon ist die Oktave + noch die h-saite.
Ich weiss, es gibt jetzt wieder Leute, die werden sagen: Du hast keine Ahnung, vorher gab es noch die mittelalterliche Laute; hey, in welcher Zeit lebt ihr?

bubili
 
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Geige, Bratsche und Cello sind in Quinten aufwärts gestimmt. Die Gitarre in Quarten. (Mit Ausnahme von G zu H-Saite natürlich)

Ansonsten ist Michums Antwort in dem von ihm verlinkten Thread eigentlich ziemlich aussagekräftig:
https://www.musiker-board.de/griff-...dere-interval-als-auf-den-anderen-saiten.html

Der Grund ist, dass man so oben wieder beim E auskommt.

Wenn es alles Quarten wären, würdest du beim tiefen E anfangen und oben bei den Tönen c (ehemals b-Saite) und f (ehemals e-Saite) rauskommen. Das passt nicht zusammen. Tonleitern würden wunderbar funktionieren, aber Akkorde wären ziemlich schwierig. Du könntest dann die barré-Sachen schlicht vergessen, und auch alle anderen Akkorde über 5 oder 6 Saiten wären ziemlich abenteuerlich zu greifen.

Solang man gar nichts zusammen klingen lassen will (also wenn man gar keine weitreichenden Akkorde spielen will), geht es aber und ist auch von den Fingersätzen sehr logisch; 6saitige Bässe sind z.B. durchgänging in Quarten gestimmt (soweit ich weiß; das mag natürlich auch jeder anders machen...^^)
 
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